Rumänien heute

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Harald815
schrieb am 16.09.2014, 22:54 Uhr
Es ist richtig, dass die orthodoxe Kirche für Ponta sein wird und das wird sehr wichtig sein. Die Vernunft ist gegen Ponta (und einige Botschaften wahrscheinlich auch). Es ist natürlich gewagt sich im heutigen Rumänien auf die Vernunft zu verlassen. Das Argument "wir hatten schon mal einen Deutschen, und der hat uns sehr gut getan" zählt wahrscheinlich kaum. Damals hat auch nicht die dumme Masse ("proşti, proşti - dar mulţi") sondern die Liberalen, allen voran die Familie Brătianu, entschieden. Ich gehe davon aus, dass man Gründe haben wird im letzten Augenblick "dr." Ponta zu verhindern.
Bezüglich meiner Kandidatur: ich nehme unter einer Bedingung an: ich darf jeden für zwei Wochen einsperren. (Dass ich sie in ein Salzbergwerk ohne Wasser eingesperrt habe wird die Masse - erfreut - erst nach zwei Wochen erfahren). Danach verlasse ich (unauffindbar) Rumänien.
Friedrich K
schrieb am 16.09.2014, 23:17 Uhr

Aman, aman!
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Knobler
schrieb am 17.09.2014, 11:47 Uhr
@ Lucky_271065
Sie schrieben
Erstellt am 16.09.2014, 19:17 Uhr und am 16.09.2014, 19:34 Uhr geändert
„Auch kennt das rumänische Gesetz keine Wahlbenachrichtigung, aufgrund derer man ja in Deutschland grundsätzlich seinen Ausweis im Wahllokal nicht vorzeigen muss.“

Das stimmt so nicht.
Inhalt einer Wahlbenachrichtigung
5.die Aufforderung, die Wahlbenachrichtigung zur Wahl mitzubringen und den Personalausweis oder Reisepass bereitzuhalten,
Wahl ohne Wahlbenachrichtigung
Ist man als Wahlberechtigter in das Wählerverzeichnis eingetragen, kann man auch ohne Wahlbenachrichtigung im Wahllokal des Wahlbezirks wählen, in dem man wohnt. Wie bei einer Wahl mit Wahlbenachrichtigungskarte hat man sich auf Verlangen des Wahlvorstands auszuweisen (§ 56 Abs. 3 BWO, § 49 Abs. 3 EuWO).
http://www.wahlrecht.de/lexikon/wahlbenachrichtigung.html
Gruß, Knobler
lucky_271065
schrieb am 17.09.2014, 17:34 Uhr
@Knobler

Das Eine widerspricht dem Anderen nicht.

Ich habe einen Artikel aus der deutschen Presse betreffs das Wahlsystem verlinkt, aus dem hervorgeht, dass man zum vorzeigen seines Ausweises aufgefordert werden kann, das dieses jedoch nicht verpflichtend ist. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man aufgefordert wird, seinen Ausweis vorzuzeigen, wenn man seine Wahlbenachrichtigung vorlegt, kann ich nicht beurteilen.
lucky_271065
schrieb am 17.09.2014, 17:53 Uhr
Präsidentenwahl Rumänien „Guter Rumäne“ gegen „echter Rumäne“

Von Norbert Mappes-Niediek

Klaus Johannis aus Siebenbürgen will Präsident Rumäniens werden. Sein Konkurrent, der sozialdemokratische Amtsinhaber Victor Ponta, setzt im Wahlkampf auf nationalistische Ressentiments.

Scheinbar ganz liberal eröffnete der Kandidat Victor Ponta seinen Kampf um das Präsidentenamt. „Ich würde nie sagen: Wählt den Klaus Johannis nicht, weil er ein Deutscher ist!“ Aber gleich im nächsten Satz ließ der Premierminister ahnen, was Rumänien in den nächsten Monaten bevorsteht: „Aber ich kann nicht akzeptieren, dass man mich beschuldigt: Oh Gott, du kannst nicht Präsident sein, weil du Rumäne bist! Du kannst nicht Präsident sein, weil du orthodox bist! Soll ich mich schämen? Soll ich mich verstecken? Was soll ich tun?“

In dem Sozialdemokraten Victor Ponta, 41, und dem liberalen Siebenbürger Sachsen Klaus Johannis, 55, ringen nicht nur Rechts und Links miteinander. Zum ersten Mal seit dem Sturz des Diktators Ceauçescu vor 25 Jahren werden, wenn es nach Ponta geht, auch Identität und Orientierung der Nation neu verhandelt. „Guter Rumäne“ gegen „echter Rumäne“, Rumänien gegen Deutschland, eigene Tradition gegen fremden Einfluss: Als Victor Ponta vorletzte Woche in Craiova seine Kandidatur platzierte, brachte er mit wenigen Sätzen so gut wie alle nationalen Komplexe zum Klingen.

Über ihre ethnischen Minderheiten pflegen die Rumänen meist negative Klischees, kommentiert der bekannte Kulturphilosoph Andrei Oisteanu das Duell. Außer über die Deutschen: Sie gelten als seriös und fleißig, sparsam und wohlhabend, ehrlich und korrekt, als gute Bauern und als gute Handwerker. Dass die deutsche Minderheit in Siebenbürgen und im Banat nach 1989 fast vollständig ausgewandert ist, tue dem Image keinen Abbruch. Im Gegenteil, so Oisteanu: Das Klischee setzt sich an die Stelle der direkten Anschauung, und wie an die Stelle der Juden nach ihrer Ausrottung der „imaginäre Jude“ trat, so wird aus dem realen Sachsen oder Schwaben nach dem Exodus der „imaginäre Deutsche“.(...)


„Guter Rumäne“ gegen „echter Rumäne“
Friedrich K
schrieb am 17.09.2014, 18:08 Uhr
Stärkster Verbündeter Pontas ist die Ignoranz. In ersten Straßenbefragungen kommen Bürger zu Wort, die sich wundern, wie ein „Mann aus dem Ausland“ Rumänien regieren wolle. Vor allem im Süden und Osten des Landes ist die Existenz der deutschen Minderheit, die einst 800 000 Köpfe zählte, schon in Vergessenheit geraten.
Vor Jahrzehnten waren die gleichen Gestalten arg verwundert dass ein "Mann aus dem Ausland" seinen Wehrdienst bei der rumänischen Armee leistete - die Zeiten haben sich geändert, Köpfe und Gestalten kaum - die Ignoranz ist geblieben.
lucky_271065
schrieb am 17.09.2014, 18:42 Uhr
@Friedrich K

Trotzdem würden laut aktuellen Umfragen etwa 45% der Wähler Klaus Johannis im zweiten Wahlgang wählen. Ganz so gross kann die Ignoranz also doch nicht sein.

Und viele Rumänen wollen ihn wählen, gerade weil er Deutscher ist.

getkiss
schrieb am 17.09.2014, 19:14 Uhr
Umfragen sind wie das Aprilwetter.
Das Wetter im September auch, manchmal.
Vielleicht schneit es im November.
Dann erst sind die Wahlen.
Apropos, die "Dringlichkeitserklärung", die den lokalen Abgeordneten und Bürgermeistern die "Migration" zu anderen Parteien erlaubt, ist heute mangels Quorum durchgefallen in der Abgeordnetenkammer Rumäniens, angeblich weil die UDMR sich enthielt. Im Senat soll sie aber durchkommen...Bis dann soll die OUG aber bleiben...
In Vâlcea sollen angeblich inzwischen PDL-Abgeordnete en Masse ausgetreten sein...
Harald815
schrieb am 17.09.2014, 19:41 Uhr
In Vâlcea sollen angeblich inzwischen PDL-Abgeordnete en Masse ausgetreten sein..
Und was machen sie wenn die Wahl anders ausgeht als sie es scheinbar jetzt erwarten? Es ist aber wahrscheinlich kein Problem, weil "der Falsche" sofort suspendiert wird.
lucky_271065
schrieb am 17.09.2014, 19:53 Uhr
Ieșirile de limbaj ale liderilor PSD nu fac decât să întărească promisiunea făcută de premierul Ponta, în cazul în care va ajunge președinte, privind ”debăsificarea” și ”denazificarea” României, un mesaj care de asemenea alimentează tensiunea din societate, și așa ajunsă la cote periculoase.

Incitarea la violență și discursurile iresponsabile ale liderilor PSD sunt acompaniate de Antena 3, televiziunea care în ultimii ani, cu acordul complice al CNA, a propagat permanent în public semnale de ură și de escaladare a tensiunii. Consecința acestor campanii concertate sau tolerate de instituții (vezi comportamentul complice al Jandarmeriei Române la ”plimbarea” Antenei 3) au fost și agresiunile la adresa jurnaliștilor ștampilați drept ”băsiști” de puterea actuală. Cel mai recent exemplu este agresarea unuei jurnaliste B 1 TV la mitingul ilegal al Antenei 3.


http://www.reportervirtual.ro/2014/09/turcescu-batut-mar-unde-poate-duce-antibasismul-violent-al-psd.html
getkiss
schrieb am 17.09.2014, 20:30 Uhr
Das sind unkommentierte Zitate aus der Presse.
Was ist Ihre Meinung dazu?
lucky_271065
schrieb am 18.09.2014, 00:39 Uhr
Dass es unverschämt und verantwortungslos ist, was manche PSD-Politiker sich im Wahlkampf erlauben. Z.B. auch dieses:

In den letzten Wochen haben wiederholt Politiker der Regierungspartei PSD sowie PSD-nahe private Fernsehsender behauptet, das DFDR sei eine Nachfolgeorganisation der nationalsozialistischen Deutschen Volksgruppe in Rumänien. Ponta sagte, er werde zu diesem Thema Stellung nehmen. „Ich hoffe, er wird dieses Versprechen einhalten“, erklärte MdP Ganţ.

http://www.adz.ro/artikel/artikel/ponta-moege-seine-position-betreffend-dfdr-klaeren/

Ich würde das auf Volksverhetzung prüfen lassen. Aufgrund folgenden Gesetzesparagraphen:

17. Articolul 19 va avea urmatorul cuprins:
"Art. 19.
Constituie contraventie, conform prezentei ordonante, daca fapta nu intra sub incidenta legii penale, orice comportament manifestat in public, avand caracter de propaganda nationalist-sovina, de instigare la ura rasiala sau nationala, ori acel comportament care are ca scop sau vizeaza atingerea demnitatii ori crearea unei atmosfere de intimidare, ostile, degradante, umilitoare sau ofensatoare, indreptat impotriva unei persoane, unui grup de persoane sau unei comunitati si legat de apartenenta acestora la o anumita rasa, nationalitate, etnie, religie, categorie sociala sau la o categorie defavorizata ori de convingerile, sexul sau orientarea sexuala a acestuia."


http://legislatie.resurse-pentru-democratie.org/legea/48-2002.php
_grumpes
schrieb am 18.09.2014, 07:09 Uhr
In den letzten Wochen haben wiederholt Politiker der Regierungspartei PSD sowie PSD-nahe private Fernsehsender behauptet, das DFDR sei eine Nachfolgeorganisation der nationalsozialistischen Deutschen Volksgruppe in Rumänien.

Unangenehm, solche Assoziationen, nicht wahr ?

lucky_271065
schrieb am 18.09.2014, 07:31 Uhr (am 18.09.2014, 07:39 Uhr geändert).
Konkret sehen die Angriffe dann etwa so aus:

Noile aventuri al baronului Klaus Werner Iohannis von Münchhausen

Der Autor ist ein Intimfeind von Klaus Johannis, der wiederholt gegen ihn prozessiert hat, nachdem er einen Teil eines der Familie Johannis rückerstatteten Hauses in der Heltauergasse (Str. Bălcescu) räumen musste.

Die Schweinerei ist, dass Rechtsnachfolge bei gewissen Forderungen nach Rückerstattung ehemaligen Gemeinschaftsbesitzes der Rumäniendeutschen seitens des Demokratischen Forums der Deutschen aus Rumänien mit ideologischer Nachfolge der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, die bekanntlich eine Nazi-Organisation war, gleichgestellt wird.

Das ist in etwa so, als würden wir Jemandem unterstellen, dass er ein Nazi ist, weil sein Grossvater einer war. Bloss, weil er das Haus des Grossvaters geerbt hat.
Johann
schrieb am 18.09.2014, 08:59 Uhr
Ein Erbe kann man nur als Ganzes annehmen oder als Ganzes ablehnen.
Rosinenpickerei ist aus moralischen und rechtlichen in allen zivilisierten Staaten nicht möglich!

Jede Rechtsnachfolge hat auch problematische Seiten.

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