Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 27.02.2014, 15:31 Uhr (am 27.02.2014, 15:48 Uhr geändert).
Folgen der globalen Klimaerwärmung für Grönland und die Arktis

Dass die Folgen der globalen Erwärmung größere Auswirkungen auf die Polargebiete hat, als in den restlichen Gebieten des Planeten, steht außer Frage. Der Temperaturanstieg in diesen Zonen ist der Eis-Albedo-Rückkopplung zu verdanken: Eis reflektiert die Sonnenstrahlen fast zur Gänze, was zum Temperaturanstieg führt. Dadurch tauchen neue Landflächen auf und absorbieren die Wärme.

Warme Meeresströmungen bewirken auch ein Schmelzen von unten. Die Anzahl der Niederschläge steigt - meist in Form von Regen.

Die Grönlandgletscher schmelzen hauptsächlich im Süden, während ihre Masse im Inneren zunimmt. Das ist auch mit der Höhe, auf der sie sich befinden, zu erklären.
Durch das Schmelzen hebt sich die Insel bis zu 4 cm im Jahr.

Die Forscherin M. Holland ist der Meinung, dass bis zum Jahr 2o40 die Arktis eisfrei sein wird - unter gewissen Voraussetzungen schon 2020. Hier gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. So prophezeit F. Nick einen Anstieg von NN bis 2100 von höchstens 6,5 cm, wenn die Erwärmung bis zu diesem Zeitpunkt um 2,8 Grad C. steigt.

Nach Berechnungen einer Forschergruppe hat Grönland zwischen 2005 und 2011 rund 263.000.000.000 Tonnen Eis verloren. Zusammen mit dem Verlust von 81.000.000.000 Tonnen in der Antarktis sei NN (Meeresspiegel) um knapp 1 mm gestiegen!!!

Zu einem interessanten Ergebnis kommt der Glaziologe Petrunin: Nach seinen Messungen ist die Erdkruste unter Grönland nur 65-100 km dick - viermal dünner als z.B. unter Nordkanada, sodass die dortigen Felsen bedeutend wärmer sind, als bisher angenommen. So beginnt das Eis auf der Insel auch von unten an zu schmelzen. Petrunin räumt jedoch auch ein, dass dieser Effekt bei weitem nicht so stark ist, wie das Abschmelzen durch Sonneneinstrahlung.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, hat dieser Klimawandel sowohl negative als auch positive Folgen, was natürlich ziemlich subjektiv zu beurteilen ist:

Mehr Buchten werden auch in der kalten Jahreszeit eisfrei, wodurch der Fischfang länger möglich ist. Es dringen neue Fischarten ein, aber die "klassischen", wie Heilbutt werden nach Norden vertrieben. Auch die Krabben, das Hauptexportgut der Insel, verändern ihren Lebensraum.
Durch die Verlängerung der Vegetationsperiode sind größere Erträge möglich. Der Frühling setzt immer früher ein, sodass einige Pflanzen bis zu 30 Tagen früher blühen. Im Schnitt ist der Frühlingsanfang ca. 14 Tage früher als noch vor einigen Jahrzehnten, während es bei uns nur zwei Tage sind.

Abschließend noch einige Worte über die Auswirkungen des Klimawandels auf politischer Ebene: Die Anrainerstaaten Russland, Norwegen, Dänemark, Kanada und die USA haben ihre Hoheitsgebiete in Richtung Nordpol schon seit geraumer Zeit über die 200 SM -Zone hinausgeschoben. Besonders dreist sind da die Russen. Die berufen sich auf die Verlängerung ihres Territoriums durch den Lomonossow-Mendelejew-Rücken bis nahe des nördlichsten Punktes der Erde und haben schon 2007 ihre Flagge am Nordpol gehisst. Ob`s was bringt - oder sich überhaupt rentiert - wird die Zukunft zeigen.
kranich
schrieb am 27.02.2014, 16:05 Uhr
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Veränderung des Grönlandeisschildes zwischen 1998-2008
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kranich
schrieb am 27.02.2014, 16:09 Uhr
kranich
schrieb am 27.02.2014, 19:37 Uhr
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Inuit vor 110 Jahren auf der Jagd. Zu der Zeit war`s um ca 2 Grad kälter
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kranich
schrieb am 27.02.2014, 19:41 Uhr
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Der Eispanzer Grönnlands
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kranich
schrieb am 27.02.2014, 19:46 Uhr
kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:07 Uhr
Alfred Wegener

Abschließend zu Grönland noch ein kurzer Nachtrag über einen Forscher, der zwar mehr auf dem Gebiet der Plattentektonik, die er als Erster erkannte, Weltruhm - wenn auch erst nach seinem Ableben - erlangte, jedoch durch seinen Einsatz viel zur Klimaforschung der Arktis beigetragen hat.

Der 1880 geborene W. Wegener studierte Physik, Meteorologie und Astronomie an mehreren Universitäten und unternahm zwischen 1906-1930 drei Forschungsreisen nach Grönland. Sein Ziel war die Erforschung der dortigen Wetter-/Klimaverhältnissen mit für die damalige Zeit ungewöhnlichen Methoden. 1930 kam er unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben. Sein Begleiter R. Villumson, der ihn im ewigen Eis beerdigte, gilt als verschollen und mit ihm auch das Tagebuch von Wegener. Dadurch gibt der Aufenthalt des unermüdlichen Polarforschers in Grönland bis heute Rätsel auf.

Ihm zu Ehren wurde das Alfred-Wegener-Institut gegründet, dessen Hauptziel die Erforschung der beiden Polargebieten Arktis und Antarktis ist. Zu ihm gehört u.a. der Eisbrecher Polarstern.
kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:11 Uhr
kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:15 Uhr
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Der Forscher 1930 in Grönland
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kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:18 Uhr
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Letztes Bild von A. Wegener. Neben ihm sein Begleiter Rasmus Villemson
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kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:21 Uhr
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Schiff der letzten Expedition von A. Wegener
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kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:23 Uhr
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Alfred-Wegener- Insitut in Bremerhaven
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kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:51 Uhr
Island


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Lage aus globaler Sicht
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kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:54 Uhr
kranich
schrieb am 01.03.2014, 06:56 Uhr

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