Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 09.11.2012, 12:28 Uhr
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Abgrenzung (nach: schmudermaier.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 12:44 Uhr (am 09.11.2012, 13:12 Uhr geändert).
Oft kann man vom Ende der Welt lesen/hören. Mal ist es Neuseeland, mal die Osterinsel, mal Grönland, mal die Aleuten. Selten wird dabei Feuerland erwähnt, obwohl es auch hier eine Art Ende gibt, denn weiter südlich sind menschliche Dauersiedlungen nach dem heutigen Stand der Technik nicht möglich. Natürlich kann es kein Ende der Welt geben, da die Erde mit ihrer Form eines Geods so etwas nicht zulässt. Gemeint sind stark abgelegene Gebiete und zu diesen gehört ohne Zweifel auch Feuerland.

Die Inselgruppe befindet sich am südlichsten Ende Amerikas und besteht aus einer Hauptinsel - Isla Grande de Tierra del Fuego - und zahlreichen kleineren Eilanden, von denen die meisten vom Menschen nicht bewohnt sind.
Administrativ wird der Archipel von Chile und Argentinien verwaltet. Die Grenze zwischen den beiden Ländern verläuft hier fast zur Gänze entlang des Meridianes 68 Grad und 36 Minuten West. Bloß im Süden gibt es eine Abweichung zugunsten von Chile.
Vom Festland trennt es die Magellan-Str., im Osten ist es der Atlantik, im Westen der Pazifik und im Süden die Drake-Str., der Name eines der größten Piraten der Weltgeschichte, der sogar geadelt wurde...

Interessant ist die Namensgebung: F. Magellan soll während seiner Weltumseglung (1519-1522) - deren Ende er ja nicht erlebte - hier viele Lagerfeuer der Eingeborenen Indios erblickt haben, die wahrscheinlich gegen die Kälte gedacht waren - Feuerland liegt schließlich nicht weit von der Antarktis -, jedoch nur aufsteigenden Rauch vernommen haben und deshalb das Land Tierra del Humo, also Land des Rauchs genannt haben. KarlV. soll aber erklärt haben, es gebe keinen Rauch ohne Feuer und änderte so den Namen...

Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von etwa 73.000 Km2 (etwas größer als Bayern), von der fast 50.000 Km2 der Hauptinsel zukommen.
kranich
schrieb am 09.11.2012, 13:38 Uhr (am 09.11.2012, 14:03 Uhr geändert).
Das Relief ist meist unwegsam. Hier enden die letzten Ausläufer der Anden, die immerhin noch Höhen von bis zu 2.500 m erreichen. So sind auch die Küsten vorwiegend abschüssig, was die Errichtung menschlicher Siedlungen erschwert. Bloß im Landesinneren gibt es Flächen, die sich für die Schafzucht eignen, die von den sogenannten estancias, eine Art Kleinfarmen, aus betrieben wird. Wo es die Beschaffenheit erlaubt, wird auch Fischfang praktiziert.

Das Klima ist kalt und unterschiedlich feucht. Im Westen kann die Anzahl der Niederschläge 6.000 mm/Jahr erreichen, während sie sich im Osten nur auf etwa 250 beläuft. Schuld daran ist ein fast ständiges Tief, das sich von West nach Ost bewegt. Die meiste Feuchtigkeit bleibt an den Westhängen der Anden liegen, während der Osten davon kaum etwas abbekommt.
Die rauen Winde, deren Richtung zu fast 100% von West nach Ost erlauben oberhalb von 400 m über N.N. keinen Baumwuchs, sodass man von einer Tundra spricht, die sich aus Moosen, Flechten, Sträuchern und Zwergbäumen zusammensetzt. In den feuchten Niederungen haben sich Moore gebildet, aus denen Torf gewonnen wird.
Dort, wo es die Naturbeschaffenheit erlaubt entwickeln sich feuchte Wälder, die mehr den tropischen, als den uns bekannten ähneln. Sie setzen sich aus Südbuchen, Guindos, Lengas, Kletterpflanzen und Epiphyten zusammen.
Die Fauna besteht aus Guanacos, Füchsen, Kondors, Magellan- und Eselspinguinen, Möwen, Seelöwen, Kormoranen, Seehunden und Walen. Wie auch in Patagonien bilden die importierten Biber auch hier eine echte Gefahr für das Ökosystem. Die Meeresotter, die sich noch gelegentlich in diesen Gewässern tummeln, sind vom Aussterben bedroht.

Die Urbevölkerung wurde hauptsächlich Anfang des 20.Jh., während des Goldrausches dezimiert, so dass sie so heute so gut wie ausgestorben ist. Bloß einige Mischlinge pflegen noch - oder versuchen es wenigstens - die alten Sitten und Bräuche.
Der größte Teil der Einwohner lebt auf argentinischem Gebiet. Dort befindet sich auch die südlichste Stadt der Erde, Ushuaia, während der südlichste Ort, Puerto Williams, eine chilenischer Militärstützpunkt, ist.

Wegen seinem besonderen Namen, aber auch seiner Naturschönheiten, hat der Tourismus zugenommen. Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen um Hartgesottene... Von Ushuaia aus werden auch Reisen in die Antarktis organisiert, doch ihr Zustande kommen ist nicht einfach, weil es u.a. an Teilnehmern fehlt.
kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:18 Uhr
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Satellitenaufnahme (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:20 Uhr
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Der Weg Magellans (nach: knerger.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:24 Uhr
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Auch Ureinwohner... (nach: lateinamerika-schulung.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:26 Uhr
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Eine besondere Tour für Hartgesottene (nach: 377tage2.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:29 Uhr
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Die Durchquerung der Magellan-Str. in früheren Zeiten (nach: ph-marinemalerei.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:30 Uhr
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...und heute (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:35 Uhr
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Punta Arenas ist der Ausgangspunkt nach Feuerland (nach: seereisenmagazin.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:37 Uhr (am 09.11.2012, 14:38 Uhr geändert).
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Andengletscher an der Magellan-Str. ( nach argentinienurlaub.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:40 Uhr (am 09.11.2012, 14:41 Uhr geändert).
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Bild aus längst vergangenen Zeiten: Ureinwohner Feuerlands (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 14:44 Uhr
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Gletscher"mündung"
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 16:42 Uhr
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Im Gleichschritt Richtung Küste. Magellanpinguine (nach: viventura.de)
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kranich
schrieb am 09.11.2012, 16:44 Uhr
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Kondor im Anflug (nach: wanderreisen.de)
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