Geographische Kuriositäten

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Elsam
schrieb am 26.12.2012, 20:04 Uhr (am 26.12.2012, 20:11 Uhr geändert).
Kranich - Geographische Kuriositäten

Amazonen...? (nach: vimeocd.com)


Sag mal, du bist nicht ganz dicht oder?
kranich
schrieb am 26.12.2012, 20:39 Uhr
Amazonen...? (nach: vimeocd.com)


Sag mal, du bist nicht ganz dicht oder?


Elsam: Wenn ich zu den Beschreibungen Bilder bringe, wird auch immer - sofern sie nicht von mir stammen - die Quelle genannt. Wo soll es hier ein Problem geben? Warte auf eine Antwort, weil ich deine ziemlich gewagte Anmerkung nicht nachvollziehen kann.
kranich
schrieb am 26.12.2012, 20:49 Uhr (am 26.12.2012, 20:53 Uhr geändert).
Na, Elsam, wer spinnt nun oder ist nicht ganz dicht????

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Amazone (nach: larisweb.de)
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P.S. Rămâne între noi: De ce naiba vrei să te tot faci aici de ... fecale? Chiar, nu ţi-e penibil???
kranich
schrieb am 28.12.2012, 05:13 Uhr (am 28.12.2012, 05:40 Uhr geändert).
Terra Preta do indio (Indianerschwarzerde)

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Fundorte (nach gerhardbrechtold.com
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F. de Orellana wurde auf seiner ungewollten Entdeckungsreise auf dem Amazonas von einem Dominikanermönch - Fray Gaspar de Carvajal - begleitet. Dieser beschrieb in seinen Aufzeichnungen u.a. zahlreiche große Ansiedlungen an den Ufern des riesigen Flusses, die durch Straßen miteinander verbunden waren, die anscheinend weit ins Hinterland führten.

Lange Zeit wurden derartige Behauptungen als Phantasie abgetan, da bekannt war, dass der Boden in diesen Breiten sehr wenig Nährstoffe beinhaltet, Folge der vielen Niederschläge, die die Humusschicht wegspülen. So schien es unmöglich zu sein, eine derart große Anzahl von Menschen zu ernähren.

Erst neuere Erkenntnisse stellen die Aufzeichnungen von Carvajal in ein neues Licht: An vielen Stellen wurde eine sehr fruchtbare Erde entdeckt, die das Ganze glaubhaft erscheinen lassen. Es ist die Terra Preta, ein Gemisch aus organischen Abfällen, Holzkohle, tierischer und menschlicher Exkrementen, Knochen und Tonscherben. Dieses Gemisch wurde einige Monate unter Luftabschluss einem Fermentierungsprozess ausgesetzt. Dabei hat Holzkohle, die der künstlichen Erde auch ihre Farbe verleiht, die Fähigkeit Energie, Nährstoffe, Wasser und Luft zu speichern und am Wegspülen zu verhindern, kurz, Humus wird über viele Jahre nicht abgebaut!

Pflanzen, die auf diesem Boden wachsen, sind größer und ertragreicher als solche, die mit Kunstdünger versorgt werden - von der Umweltfreundlichkeit mal ganz abgesehen.

In letzter Zeit wird in verschiedenen Ländern (Algerien, Mali, Ghana, Deutschland) versucht die Terra Preta herzustellen, um ein akutes Problem - die Hungersnot - zu bekämpfen.
kranich
schrieb am 28.12.2012, 05:55 Uhr
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Querprofil (nach: gerhardbechtold.com)
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kranich
schrieb am 28.12.2012, 05:57 Uhr
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Von oben gesehen (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 28.12.2012, 06:00 Uhr
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Probenentnahme im Regenwald (nach: terrapreta.de)
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kranich
schrieb am 28.12.2012, 06:03 Uhr
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Luftbild mit Terra Preta (nach: ithaka-journal.net)
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kranich
schrieb am 28.12.2012, 06:06 Uhr
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Ergebnisse der Terra Preta (nach: uni-halle.de)
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kranich
schrieb am 28.12.2012, 06:11 Uhr (am 28.12.2012, 06:15 Uhr geändert).
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Untergegangene Terra Preta Zivilisation (nach: itaka-journal.net)
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Keine der folgenden Expeditionen zum Amazonas konnte die Aussagen von Carvajal bestätigen. Man nimmt an, dass die von den Spaniern eingeschleppten Krankheiten eine Dezimierung der indigenen Bevölkerung zur Folge hatte. So ist die Terra Preta Zivilisation innerhalb kürzester Zeit verschwunden.
kranich
schrieb am 28.12.2012, 06:21 Uhr (am 28.12.2012, 06:28 Uhr geändert).
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Sehnsucht nach der Terra Preta Zivilisation (nach: neulandforum.ch)
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kranich
schrieb am 29.12.2012, 13:21 Uhr (am 29.12.2012, 13:22 Uhr geändert).
Der Oberlauf des Amazonas: 1. Der Maranon

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Lokalisierung (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 29.12.2012, 14:00 Uhr (am 29.12.2012, 14:08 Uhr geändert).
Ein so mächtiges Flussbecken/-system beansprucht natürlich alle Rekorde in Sachen Hydrographie, wäre da nur nicht der Nil... Der ist nun mal mit seinen 6.671 km - nach anderen Quellen 6.852 km - etwas länger als der Amazonas - 6.448 km...

Es hängt eigentlich immer auch davon ab, wie gemessen wird! Was - z.B. - wäre, wenn:
- man den Nil erst ab dem Victoria-See als solchen anerkennen würde
- man als Quellfluss des Amazonas den Ucayali hernehmen würde.

Noch skurriler wird`s beim Begriff der Größe eines Flusses, wobei sogar im Prinzip zuverlässige Quellen hier nicht unterscheiden zwischen Länge und Wasserführung. Genau aus diesem Grund wird der nun zu beschreibende Maranon als "wahrer" Quellfluss des Amazonas angesehen, weil er mehr Wasser führt als der andere dieser Art, der Ucayali - mittlere Wasserführung 15.000 qm/s zu 13.000 qm/s., aber um Einiges kürzer ist - 1905 km zu 2.670 km. Es wurde schon oft vorgeschlagen, einen Fluss erst dann als größer zu bezeichnen, wenn er den anderen sowohl in der Menge der Wasserführung als auch in der Länge übertrifft. Darüber sind sich die Wissenschaftler bis heute nicht einig. Aber nun zurück zum Maranon:
@ grumpes
schrieb am 29.12.2012, 14:27 Uhr
Es hängt eigentlich immer auch davon ab, wie gemessen wird!

Stell dir vor Du hättest ein "ungeeichtes" Fieberthermometer zu Hause @Kranich.
kranich
schrieb am 29.12.2012, 14:52 Uhr (am 29.12.2012, 15:17 Uhr geändert).
Die Ursprünge des Maranon befinden sich in einer Höhe von ca. 5.800 m ü.N.N. Bis zu seinem Zusammenfließen mit dem Ucayali, dem zweiten Quellfluss des Amazonas, bewältigt er einen Höhenunterschied von über 5.700 m. Dies mag auf den ersten Blick - wenn man seine Länge berücksichtigt - nicht allzu viel sein, ist es jedoch m.E. schon, wenn man bedenkt, dass das Gefälle hauptsächlich seinem Oberlauf zu verdanken ist - die erste Hälfte.

Die oft über 1.000 m hohen Berghänge, durch die er sich durchringt, die meist auch sehr abschüssig sind, erlauben es kaum Siedlungen zu errichten. Die kleinen Indio-Dörfer dieses Abschnittes befinden sich oben auf dem Plateau und haben kaum Kontakt zu denen von der anderen Seite des Flusses. Ab und zu gibt es aus Lianen geflochtene Brücken über das Gewässer, die jedoch jedes Jahr erneuert werden müssen. Schwindelfrei sollte man in diesen Gebieten schon sein...

Klimatisch durchquert der Maranon praktisch alle vier Stufen des vertikalen Klimas Südamerikas, allerdings in umgekehrter Reihenfolge: tierra helada (bis 4.500 m), tierra fria (bis 3.000 m), tierra templada (bis 2.000 m) und schließlich tierra caliente. Da ist es nur logisch, dass an seinen Quellen bloß vereinzelte Gräser anzutreffen sind, wonach die Vegetation immer reichhaltiger und die Temperaturen angenehmer werden... Dank der hohen Luftfeuchtigkeit in der tierra caliente bezweifle ich allerdings, ob Letztere noch als angenehm zu empfinden sind...

Ab Balsas wird der Fluss schiffbar und dadurch auch für Menschen attraktiv. Ab hier verliert er aber auch seinen ursprünglichen Charakter. Oberhalb von Iquitos, der ersten Großstadt am Amazonas, fließt er mit dem Ucayali zusammen und bildet den Amazonas - oder Solimoes...

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