Was ist Heimat?

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Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 14:31 Uhr
Mynona, ja.
Und nein bzw. Fragezeichen.
Wieso "worin noch niemand war.?

Das kann ich für mich so nicht bestätigen.
Was meint deiner Meinung nach Bloch?
Was denkst du selbst?
rhe-al
schrieb am 06.01.2013, 15:03 Uhr (am 06.01.2013, 15:05 Uhr geändert).
"Was ist Heimat?"

Die komprimierteste und treffendste Antwort lieferte wohl Herder auf diese Frage.

Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muß.
J. Gottfried Herder (1744-1803)
Mynona
schrieb am 06.01.2013, 15:48 Uhr (am 06.01.2013, 15:53 Uhr geändert).
Interessant, dass der Schnittpunkt immer wieder die Kindheit ist...

Irgendwie konnt eich persönlich mit dem Begriff Heimat noch nie viel anfangen.Vielleicht weil Heimat oft Heimatwochen, Heimatfeste und Heimattage erinnert, in denen Heimatvereine in Heimattrachten auftreten, Heimatkapellen, die Heimatmusik spielen, Heimatkünstler, die Heimatlieder singen, Heimatdichter, die Heimatpoesie in der Heimatsprache vortragen, Heimatredner, die in heimatlichen Hochgefühl ihre Heimatgedanken und Heimatempfindungen ablassen. So etwas erzeugt Allergien.
Das kann es doch nicht sein, wenn Heimat an etwas Greifbares gebunden sein sollte dann (für mich) nur an die Menschen die ich liebe, mit dennen ich mich wohlfühle...

Viele sagen Heimat sei etwas Unverlierbares.Gerade wenn man so viel im Ausland gelebt hat wie ich es habe, ist das Unverlierbare die Sprache, die Muttersprache, die Sprache der Kindheit.Alle Kindheitserinnerungen sind demnach mit der Muttersprache verwurzelt.


Und wenn Bloch sagt:"Das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat", liegt es wohl daran, dass Bloch die Heimat als ein großes Ziel, (nicht als etwas was schon ist oder war) welches wert ist, erstrebt und erreicht zu werden sieht.Ein Ort also, den es nicht gibt: eine Sehnsucht.
Natürlich ist das eine philosophische Beschäftigung mit dem Thema Heimat.
Fast jeder fühlt, glaubt, kennt, denkt sich die Heimat. Jeder meint sie erfasst und damit gefunden zu haben oder darin zu leben, oder, womöglich sie im Besitz zu haben. Doch diese Heimat kann Bloch, was sich bereits andeutete, nicht gemeint haben.
Diese Heimat ist wohl nirgends vorhanden - trotz ihrer Omnipräsenz in den Träumen und Wünschen vieler Menschen.
Die Heimat die er meint, ist also etwas wie das "letzte Zuhause", das jeder Mensch intuitiv kennt und worauf jeder seine Hoffnungen setzt.

Die Hoffnung auf die Umsetzung und das Erreichen der "Heimat", die noch eine Utopie, ein Nirgendwo ist, hält den Menschen im Leben und am kreativen (Er-)Schaffen.
(siehe Prinzip Hoffnung, Bloch)

pedimed
schrieb am 06.01.2013, 17:29 Uhr
Urheimat-Siebenbürgen/Zwischenheimat-München/Endheimat und Zwischendurch-Niederbayern! Aber wir sind auch in der ganzen Welt verstreut und somit Weltbürger! Hobs mi???
Lilith
schrieb am 06.01.2013, 17:44 Uhr
I hob di!
Pedimed griass di, wo warst denn so lang?
pedimed
schrieb am 06.01.2013, 18:30 Uhr
Wo schon? Hab doch geschrieben : Niederbayern!!!
Lilith
schrieb am 06.01.2013, 21:01 Uhr (am 06.01.2013, 21:06 Uhr geändert).
ich brauch nicht lang rumphilosophieren, sondern betrachte das Ganze äusserst nüchtern; meine Heimat ist Siebenbürgen/Rumänien, mein Zuhause Bayern, letzteres könnte, aber muss nicht, variieren.


@Grumpes, das mit der Pfeffermühle kann ich verstehn, das war eine vielaussagende Kurzgeschichte.
@ grumpes
schrieb am 06.01.2013, 21:03 Uhr
letzteres könnte, aber muss nicht, variieren.

Nachtigall ick hör dir schnorcheln
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 21:06 Uhr (am 06.01.2013, 21:15 Uhr geändert).

Das hab ich so noch nicht gehört, stell mir gerade die Nachtigall vor, unter Wasser paddelnd mit ihren Krällchen und im winzigen Schnabel den riesen Schnorchel, der aus dem Meer plubbert...
Lilith
schrieb am 06.01.2013, 21:08 Uhr (am 06.01.2013, 21:12 Uhr geändert).
@ Grumpes, freu dich nicht zu früh, ich hab nicht vor abzutauchen

@ Herzchen, er scheint mich zu verwechseln, meine Krallen sind riesig, dementsprechend auch die Proportion meines Schnabels
@ grumpes
schrieb am 06.01.2013, 21:11 Uhr
Na ja,
dabei dachte ich an den Prinzen, pe gloaba albă aus Thüringen ... oder so
Lilith
schrieb am 06.01.2013, 21:14 Uhr
ich bin doch nicht Dornröschen, Grumpes.
Herzchen
schrieb am 06.01.2013, 21:17 Uhr
@ Herzchen, er scheint mich zu verwechseln, meine Krallen sind riesig, dementsprechend auch die Proportion meines Schnabels

Ja, ich glaube auch, er hat dich verwechselt und wollte sagen:
Möwe, ick hör dir lachen.
@ grumpes
schrieb am 06.01.2013, 21:18 Uhr (am 06.01.2013, 21:25 Uhr geändert).
ch bin doch nicht Dornröschen, Grumpes.
Spaß beiseite und im Ernst :
Du bist doch sicher schon vergeben, an einen glücklichen Schuhplattler mit avere und Grips.
lucky_271065
schrieb am 06.01.2013, 21:23 Uhr
„Heimat ist eine Erfindung”

Nachlese zu einer Konferenz der Deutschen Gesellschaft e. V. an der UBB


Dort zu Hause zu sein, wo man Zuhause ist,
sei ideal, meinen die Einen. Andere meinen, sie
könnten sich überall dort Zuhause fühlen, wo
sie verstanden werden. Andere wiederum können
das Wort Zuhause gar nicht mehr hören, weil
sie damit schmerzvolle Erfahrungen verbinden.
Die Aufzählung könnte weiter geführt werden.
Aber schon allein diese Beispiele zeigen, wie
komplex das Thema Heimat ist. Gar eine Konferenz
diesem Thema zu widmen ist folglich
ein Wagnis oder auch ein „Wahnsinn", wie das
ein Teilnehmer der dreitägigen Konferenz zum
Thema „Heimat. Identität, Kontinuität und Differenz
in einer globalen Welt" formulierte, die
in der zweiten Oktoberwoche in Klausenburg
stattgefunden hat.


http://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/pdfs/Artikel%20beatrice.pdf

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