Adoptionen

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

lucky_271065
schrieb am 20.02.2013, 16:06 Uhr
@Mynona

Für Kinder ist es egal ob sie mit Vater/Vater oder Mutter/Mutter aufwachsen, solange sie auch eine Bezugsperson des anderen Geschlechts haben, die sich kümmern(Onkel, Oma etc.)
Wenn sie geliebt werden!


Mit dem "wenn sie geliebt werden" bin ich voll einverstanden.

Aber ansonsten finde ich, das ist eine gewagte Behauptung.

Bei aller Toleranz und Non-Diskriminierung (in einigen Ländern) dürfte das Kind, wenn es grösser wird, doch erhebliche Probleme damit haben, die Verhältnisse richtig einzuordnen. Bzw seine eigene Identität klar zu definieren.

Und vergessen wir nicht, dass ein Kind aus so einer Familie mit grosser Wahrscheinlichkeit - trotz aller gesetzlichen Gleichberechtigung und offiziell proklamierter Toleranz - zumindest seitens anderer Kinder bestenfalls mit Spötteleien rechnen muss.
nixe
schrieb am 20.02.2013, 16:06 Uhr
...wohl den Kindern die in einer intakten "Familie" aufwachsen, ganz gleich wie diese zusammengesetzt ist.
seberg
schrieb am 20.02.2013, 16:11 Uhr (am 20.02.2013, 16:16 Uhr geändert).
Auch wenn mir Herzpilzmäuschen wieder Nichtbeachtung der Schweigeplicht vorwirft: ich hatte mehrer schwule Patienten und lesbische Patientinnen in Behandlung...was soll ich sagen...Die seeelischen Probleme, mit denen sich alle diese Leute herumschlugen, waren um keinen Deut anderes gelagert, als die von sogenannten "normalen" Heterosexuellen - abgesehen davon, dass die vorurteilsbehaftete Blödheit der Letzteren als zusätzliches Problem hinzukam.

Eine dieser Blödheiten lese ich gerade weiter oben, wo einfach so behauptet wird, Kinder aus solchen Beziehungen hätten Schwierigkeiten mit der Identitäsfindung...keine Ahnung aber so daherplappern.
Kichermaus
schrieb am 20.02.2013, 16:18 Uhr (am 20.02.2013, 16:19 Uhr geändert).
Das war ein guter Sebergscher.
Der erste Teil.
Haiduc
schrieb am 20.02.2013, 16:26 Uhr
Lucky: ... dürfte das Kind, wenn es grösser wird, doch erhebliche Probleme damit haben, die Verhältnisse richtig einzuordnen.
Nur wenn man ihm zuvor eintrichtert, wie die "Ordnung" auszusehen hat.
lucky_271065
schrieb am 20.02.2013, 16:31 Uhr
@Seberg

Die seeelischen Probleme, mit denen sich alle diese Leute herumschlugen, waren um keinen Deut anderes gelagert, als die von sogenannten "normalen" Heterosexuellen - abgesehen davon, dass die vorurteilsbehaftete Blödheit der Letzteren als zusätzliches Problem hinzukam.

Genau das habe ich angesprochen, mit dem "im besten Falle Spötteleien".

Eine dieser Blödheiten lese ich gerade weiter oben, wo einfach so behauptet wird, Kinder aus solchen Beziehungen hätten Schwierigkeiten mit der Identitäsfindung...keine Ahnung aber so daherplappern.

Eine Blödheit ist, zu ignorieren, dass Homosexuelle, die in "normalen" Familien aufwachsen, meist beachtliche Probleme mit ihrer Identitätsfindung - und mit dem dazu stehen - haben (Stichwort "Coming Out").

Warum sollte es bei einem Heterosexuellen, der in einer homosexuellen Familie aufwächst, grundsätzlich anders sein? Jedenfalls dürfte es ihn - oder sie - erstmals ziemlich konfus machen, was er in der eigenen Familie erlebt und was er bei anderen Familien sieht (Geschlecherrollen etc.).

P.S. Hat lange gedauert mit dem schönen Wahlspruch: "Nebeneinander voneinander lernen". In einer sachlichen und respektvollen Diskussion. Homosexuelle Patienten - und Patientinnen - hatte ich auch schon. Wobei ihre Situation in Rumänien sicher noch etwas anders ist als z.B. in Deutschland.
Kichermaus
schrieb am 20.02.2013, 16:34 Uhr (am 20.02.2013, 16:35 Uhr geändert).
Ist sicher auch die Frage, in welchem Alter ein Kind adoptiert wird von gleichgeschlechtlichen Partnern, ob als Baby schon oder erst in einem Alter, in welchem das Kind schon wahrnimmt, dass es Mama (wbl)und Papa (mnnl) "normalerweise" gibt.

Und haiduc, jemand sprach es schon an, das Kind wird in der Schule, vielleicht schon im Kindergarten, immer wieder damit konfrontiert werden, das es bzw. seine Eltern anders sind und daran wird es schon möglicherweise zu leiden haben.
Kommt natürlich auch immer auf den betreffenden Fall an, Ort, Schule, soziales Umfeld etc.
Mynona
schrieb am 20.02.2013, 16:36 Uhr
Nur wenn man ihm zuvor eintrichtert, wie die "Ordnung" auszusehen hat.

Richtig Haiduc.
nixe
schrieb am 20.02.2013, 16:39 Uhr
Regenbogenfamilie

...ein Auszug daraus:

Die Familienforschung in Deutschland hat sich in den 1990er Jahren verstärkt den Kindern mit gleichgeschlechtlich-liebendem Elternteil zugewandt. Die deutschen Familien- und Sozialforscher Fthenakis (2000), Berger, Reisbeck & Schwer (2000) und Eggen kommen - ebenso wie die amerikanische Zusammenfassung von 21 internationalen Studien durch Stacey und Biblarz über Auswirkungen homosexueller Lebensweisen der Eltern auf Kinder - im Wesentlichen zu folgenden Ergebnissen:
Kinder und Jugendliche homosexueller Eltern sind genauso oft heterosexuell orientiert wie Kinder heterosexueller Eltern.
Hinsichtlich möglicher Verhaltens- und Entwicklungsstörungen aufgrund der sexuellen Orientierung der Eltern gibt es keine Unterschiede zwischen Kindern in gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Kinder homosexueller Eltern zeigen in keiner Weise häufiger Verhaltensstörungen als Kinder heterosexueller Eltern.
Nicht die sexuelle Orientierung, sondern das Geschlecht der (homosexuellen) Eltern scheint auf Einstellungen und Verhalten von Kindern zu wirken. So weisen wohl vor allem Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften von zwei Frauen heranwachsen, seltener ein geschlechtstypisches Rollenverhalten auf als Kinder heterosexueller Eltern.
Eine Mehrheit der Kinder erleben keine Diskriminierungen aufgrund ihrer Familienerfahrungen. Jene Kinder, die Stigmatisierungen erleben, können konstruktiv damit umgehen und werden von ihren Eltern gut aufgefangen.[12]
Grundsätzlich scheinen Kinder, die bei gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen, ihre sexuelle Orientierung reflektierter zu erleben. Gleichwohl schränken die Studien aus den USA diese These insofern ein, als sich in dieser Einstellung zum Teil auch durch die Umgebung prägen könnte: Homosexuelle Eltern in den USA leben überdurchschnittlich oft in Großstädten oder Universitätsstädten, ihre Kinder wachsen in einem vergleichsweise toleranten Milieu auf, welches seltener homophobe Einstellungen hegt.
Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften unterliegen keinem höheren Risiko, Opfer sexuellen Missbrauchs zu werden. Täter in sog. Kindesmissbrauchsdelikten sind ganz überwiegend (zirka 95 Prozent nach Erkenntnissen des Sicherheitsberichts der Bundesregierung) Männer; sie kommen überwiegend aus dem sozialen Nahraum. Das Missbrauchsrisiko für Mädchen ist dreimal höher als für Jungen. Damit liegt das Missbrauchsrisiko für Kinder, die bei einem lesbischen Paar aufwachsen und für Mädchen, die bei einem schwulen Elternpaar aufwachsen, schon statistisch sehr viel niedriger als bei Kindern in heterosexuellen Partnerschaften. Statistische Zahlen zu diesem Punkt gibt es allerdings nicht – es wird argumentiert, dass das Risiko auf Grund hoher sozialer Kontrolle auch hier deutlich niedriger liege als bei heterosexuellen Paaren. Somit findet ein weit verbreitetes Vorurteil keinerlei Bestätigung in der Forschung.
lucky_271065
schrieb am 20.02.2013, 16:44 Uhr
Jedenfalls geht es hier um eine komplexe Thematik und der jeweilige gesamtgesellschaftliche bzw kulturelle Hintergrund sollte nicht ignoriert werden.

Grundsätzlich dürfte es für jedes Kind eine zusätzliche Belastung sein, wenn es früher oder später damit konfrontiert wird, dass es - oder seine Eltern - anders sind als "die Anderen". Nicht nur in Bezug auf sexuelle Identität.

In manchen Fällen dürften diese Kinder eine spezielle Begleitung/Betreuung brauchen. Das war mein Standpunkt.
seberg
schrieb am 20.02.2013, 16:55 Uhr (am 20.02.2013, 17:02 Uhr geändert).
Ja, die Rothaarigkeit und Sommersprossigkeit und Hellhäutigkeit in meiner Verwandtschaft war auch eine "zusätzliche Belastung", diese Armen waren eben "anderes als die Anderen" und brauchen deswegen bis heute eine "spezielle Begleitung/Betreueung"...eine "Komplexe Thematik" eben!

Thematik, die früher durch Hexenanlklage und den Scheiterhaufen "gelöst" wurde, mit den Homosexuellen geht man heute schon etwas milder um, sogar in Rumänien und sonstwo...
Mynona
schrieb am 20.02.2013, 17:02 Uhr
In manchen Fällen dürften diese Kinder eine spezielle Begleitung/Betreuung brauchen. Das war mein Standpunkt.

Dafür gibt es aber keine Belege, oder?
lucky_271065
schrieb am 20.02.2013, 17:08 Uhr
@Mynona

Siehe obiges Zitat von "Nixe", hier ein Auszug

Gleichwohl schränken die Studien aus den USA diese These insofern ein, als sich in dieser Einstellung zum Teil auch durch die Umgebung prägen könnte: Homosexuelle Eltern in den USA leben überdurchschnittlich oft in Großstädten oder Universitätsstädten, ihre Kinder wachsen in einem vergleichsweise toleranten Milieu auf, welches seltener homophobe Einstellungen hegt.

Man kann auch zwischen den Zeilen lesen. Bzw, dass manche Kinder auch in den USA eben auch in einem weniger toleranten bzw homophoben Mileu aufwachsen.
lucky_271065
schrieb am 20.02.2013, 17:12 Uhr (am 20.02.2013, 17:14 Uhr geändert).
@Seberg

Ich habe einen Kollegen, der in seiner Jugend 9 Jahre in Kalifornien zur Schule ging.

Siebenbürger, Vater Rumäne, Mutter Ungarin. Hellhäutig, rothaarig und sommersprossig.

Als die Eltern ihn in die Schule in der Nachbarschaft einschreiben wollten, riet der Schulleiter ihnen dringend davon ab. Dort waren alle dunkelhäutig und schwarzhaarig ... Und selbst die Mädchen hatten brutale Strassengangs ...

Er fuhr dann ein paar Zig Kilometer weiter zur Schule ...
seberg
schrieb am 20.02.2013, 17:22 Uhr
Deine vielen "selbsterlebten" Geschichten kann man in der Pfeife rauchen!

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.