Deutschfamiliensprachige Kinder im zeitgenössischen Rumänien

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Magyar Emberek
schrieb am 19.03.2013, 16:55 Uhr (am 19.03.2013, 17:03 Uhr geändert).
Um einmal etwas „Konstruktives“ vorzuschlagen:

Wer vermag konkret noch von im ganz aktuellen Lande Rumänien residenten deutschfamiliensprachigen Kindern Konkretes und selbst Beobachtetes zu berichten?

Mir persönlich sind in den letzten 5 bis 7 Jahren nur noch einige wenige Kinder in Rumänien untergekommen, die noch gelegentlich mit einem Elternteil irgendeine Version von Deutsch gesprochen haben.

Dazu gehörten übrigens auch 2 Kinder, die mit ihrer Mutter in der Öffentlichkeit Judendeutsch gesprochen haben ...

Kinder, die mit beiden Elternteilen Siebenbürgersächsisch gesprochen hätten, konnte ich leider nirgendwo in Rumänien mehr beobachten.

Untereinander sprechen so gut wie nirgendwo in Rumänien Kinder noch Deutsch. Nahezu ausschließliche Umgangssprache der Kinder dürfte - auch wenn sie einen deutschsprachigen Elternteil haben - Rumänisch sein.

Beobachtet man z.B. Kinder der Bergschule in Schäßburg, dann fällt auf, dass solche Kinder zwar manchmal ganz gut Deutsch beherrschen, untereinander jedoch nie Deutsch zu sprechen scheinen ...

Begriffsdefinition:

„Kinder“ sind menschliche Lebewesen
in etwa bis zu Beginn der Pubertät,
also bis zum Alter von 11 oder 12
Jahren

„Jugendliche“ von 12 Jahren an bis
unter 20 Jahre.
Magyar Emberek
schrieb am 19.03.2013, 17:22 Uhr (am 19.03.2013, 17:47 Uhr geändert).
... und bitte:

Nicht alle wild durcheinander schreiben, immer hübsch einer nach dem andern Schreiber(ling)!

:)

Dazu noch: `ums ghabte gibt der jud nix`

Diese alte in bairischer Version des Deutschen verfasste Weisheit hat absolut gar nichts mit irgendwelchen "Anti ..." zu schaffen. Sie drückt vielmehr aus, dass über einen gewissen Zeitraum hinausgreifende Beobachtungen von geringem Wert sind. Um solche "ollen Karamellen" soll es hier nicht gehen.

Den konkreten Beobachtungszeitraum begrenzte ich auf 5 Jahre. In begründbaren "außergewöhnlichen" Fällen auf maximalst das Doppelte. Den Schnee vom vergangenen Jahr lassen wir besser mit der Schmelze in den dafür vorgesehenen Bach strömen und trauern ihm nicht mehr nach. An sich sollte ja immer "neuer Schnee" nachkommen!

Hmm, so ganz sicher bin ich mir IN DIESEM FALL leider nicht ...
Frechmund
schrieb am 19.03.2013, 17:24 Uhr
Sie schrieben heute: ... Da ich auch kein aus Rumänien stammender Deutschfamiliensprachiger bin ....

Darf man fragen zunächst, ehe man zu Ihren Angaben zum Thema überhaupt ernsthaft Stellung beziehen kann, wie Sie dann zu derartig genauen Zahlen und Angaben kommen???

Wohnen Sie also in Rumänien???

Haben Sie persönlich also tagtäglich Kinder begleitet, zu Hause wie anderswo??
Sie sind wahrscheinlich Lehrer an der Bergschule, da Sie sooo genau Bescheid über den dortigen Sprachalltag der Kinder Bescheid wissen???
Wer hat eigentlich diesen etwas seltsamen - um es höflich auszudrücken - Begriff geprägt von sogenannten Deutschfamiliensprachigen??
Klingt in meinen sensiblen Öhrchen ein wenig arg zusammengeschustert, konstruiert, um nicht zu sagen: Semantisch völlig falsch.
Man spricht nicht deutschfamilisch.
Man spricht deutsch.
Oder man spricht von deutschsprachigen Familien.

Wenn auch andere augenscheinlich nicht so recht "fleißig mitzuschreiben" gedenken, so haben Sie trotzdem durch meine Fragen ja erst einmal eine Menge Stoff.
Magyar Emberek
schrieb am 19.03.2013, 17:38 Uhr (am 19.03.2013, 17:45 Uhr geändert).
... deutschsprachige Familien sind nun einmal deutschfamiliensprachig.

Die deutsche Sprache gestattet durchaus diese Ausdrucksweise!

Ja, ich konnte mehrmals Kinder der Bergschule bei ihren Konversationen beobachten und musste feststellen, dass so gut wie nie Deutsch zur Konversation ausgewählt worden ist.

Es war z.B. vor Jahren sehr interessant im Internetzkaffee in der Burg von Schäßburg zu beobachten, dass die Bergschulekinder zwar deutsche Internetzseiten aufgeschlagen hatten, aber dennoch nur auf Rumänisch über auf diesen Seiten gelesene Inhalte gesprochen haben.

Das liegt allerdings schon mehr als 5 Jahre zurück, aber noch innert des Maximalzeitraums von 10 Jahren, den ich als "Zeitbegrenzung" angeführt habe.

Auch darüber hinaus habe ich einen recht umfangreichen Zugang zu diesem Thema.
pedimed
schrieb am 19.03.2013, 17:50 Uhr (am 19.03.2013, 17:51 Uhr geändert).
@Emberek: Da heutzutage nur noch cca 1-2% deutsche Schüler in den deutschen Schulen sind so ist es nicht verwunderlich das die rumänischen oder ungarischen Schüler in den Pausen eben in ihrer Muttersprache kommunizieren !!!
Frechmund
schrieb am 19.03.2013, 17:53 Uhr (am 19.03.2013, 17:54 Uhr geändert).
Die deutsche Sprache gestattet durchaus diese Ausdrucksweise!

Haben Sie von der deutschen Sprache also die Erlaubnis bekommen??
Wenn sie es denn gestatten würde, was sie jedoch niemals tun würde, weil sich keine Sprache selbst verstümmelt, sondern leider immer nur ihre "Sprachlinge" dies tun, dann stünde dieses falsche Wort, was inhaltlich keinen Sinn ergibt bzw. einen Widersinn darstellt, im Duden der deutschen Sprache.
Steht es aber nicht. (Wage ich einmal zu behaupten)

Dass man sich selbst immer wieder - nicht etwa auf Sie gemünzt - erlaubt, seine Muttersprache zu "verhunzen", gar zu verfälschen mitunter, das ist leider eine wahre und sehr traurige Tatsache.

Ihre Erklärungen übrigens reichen mir persönlich absolut nicht aus, über die von Ihnen zu Beginn des Threads gemachten Angaben etwa zu diskutieren.
Bei solch sensiblen und sehr ernsthaften Themen sollten schon sehr fundierte Kenntnisse und vor allem allgemeingültige Fakten als GL einer seriösen Debatte vorhanden sein.
Ist nicht böse gemeint, nur einfach meine Meinung, die ich - ähnlich Ihnen - offen auf den Tisch lege.
Ohne Honig.
Ohne Kalkül.
Magyar Emberek
schrieb am 19.03.2013, 17:56 Uhr (am 19.03.2013, 18:02 Uhr geändert).
@pedimed schrieb:

Da heutzutage nur noch cca 1-2% deutsche Schüler in den deutschen Schulen sind so ist es nicht verwunderlich das die rumänischen oder ungarischen Schüler in den Pausen eben in ihrer Muttersprache kommunizieren !!!

Solchen Schlüssen wohnt unzweifelhaft eine gewisse Logik inne, dem ist daher nicht zu widersprechen! Aber DAS THEMA ist das Berichten von KONKRETEM über deutschfamiliensprachige Kinder im zeitgenössischen Rumänien!

Wissen SIE etwas Konkretes darüber, sehr geehrter Herr "pedimed"?

N.S.: Aus Ihrer Aussage wäre weiters noch abzuleiten, dass es demnach nur noch einige Hundert "deutscher Schüler" an rumänischen Schulen in Rumänien gäbe. Die Gesamtzahl der Schüler an "deutschen Schulen in Rumänien" wird sich gewiss ermitteln lassen. Wollen Sie "ermitteln"?
Magyar Emberek
schrieb am 19.03.2013, 17:58 Uhr
@Frechmund:

Konkret dürften Sie zum Thema anscheinend nichts zu berichten wissen.
pedimed
schrieb am 19.03.2013, 18:19 Uhr (am 19.03.2013, 18:20 Uhr geändert).
Da ich seit 1966 in Deutschland bin habe ich keine Erfahrungen wie SBB-Kinder zu hause sprechen.Mit meinen Kindern mit oberschlesischer Mutter aus Oberfranken rede ich immer noch moselfränkisch in meiner mediascher Mundart!!Host mi???
Frechmund
schrieb am 19.03.2013, 18:19 Uhr
Ich glaube, ich war konkret genug.
Im Übrigen, "Teuerster", um mich auch einmal heute zu verrenken, habe keine Morgengymnastik gemacht , hatte ich Fragen zu dem, was Sie hier zu offerieren gewusst haben, mich damit jedoch leider nicht befriedigen konnten.

Sie sehen am eben gegebenen Beispiel, wie man zwar einen sprachlich genehmigten, jedoch im Kontext dennoch völlig falschen Begriff aus dem Lostopf fälschlicherweise zu ziehen sich geneigt sehen könnte.

Natürlich muss es heißen - ... nicht zufriedenstellen konnten ...

Und dies noch:
Ich sagte ausdrücklich, dass mein Beitrag allein meine unverfärbte und unkalkulierte Meinung darstellt, die sich nebenbei bemerkt u.a. aus einem Germanistikstudium und vor allem auch einer großen Liebe und Hingabe zur deutschen Hochsprache ergaben/ergeben.

Was jedoch keinesfalls heißt, dass ich Dialekte und Mundarten nicht auch mochte und sehr interessant finde.

Kann mir bitte in diesem Zusammenhang vielleicht jmand die sächsischen Gedichte übersetzen, wobei schon in etwa mir beim Lesen das eine oder andere erkennbar ist oder scheint, aber eben nicht alles.
Haaach, ich würde jetzt einmal zu gern vor die Sb.S., alle Deutschen, natürlich auch Rumänen, Türken, Schweden usw. hin treten und ein sächs. Gedicht sprechen und dann erfahren, was mir gelungen waäre, was nicht.
Find ich hochinteressant, den Sprachklang an sich und die Fähigkeit des Menschen, sich in diese noch unbekannte Musik einzufühlen und sie zu "singen" aus dem Stegreif, ich meine natürlich eine noch fremde Sprache oder einen Dialekt zu sprechen aus dem Stegreif.
lucky_271065
schrieb am 19.03.2013, 18:19 Uhr (am 19.03.2013, 18:24 Uhr geändert).
Ich lebe in Rumänien und kenne eine Reihe von Familien, wo mit den Kindern Deutsch oder auch Sächsisch gesprochen wird. Selbst im Falle von Mischehen wird meist Wert darauf gelegt, dass die Kinder ordentlich Deutsch lernen.
Und ich kenne sogar eine Familie, wo die Elern beide Rumänen sind, deutsche Schulen besucht haben und mit ihrer kleinen Tochter nur Deutsch sprechen. Ich war da etwas ... schockiert. Aber die Eltern meinen, Rumänisch wird sie ja sowieso lernen...
Elsam
schrieb am 19.03.2013, 18:20 Uhr (am 19.03.2013, 18:23 Uhr geändert).
rede ich immer noch moselfränkisch in meiner mediascher Mundart!!

So wird Geschichte (um)geschrieben.
pedimed
schrieb am 19.03.2013, 18:25 Uhr
an Lucky:die haben Recht, die Landessprache ist auf der Strasse zu hören!
Elsam
schrieb am 19.03.2013, 18:27 Uhr
Und ich kenne sogar eine Familie, wo die Elern beide Rumänen sind, deutsche Schulen besucht haben und mit ihrer kleinen Tochter nur Deutsch sprechen. Ich war da etwas ... schockiert. Aber die Eltern meinen, Rumänisch wird sie ja sowieso lernen...

Es gibt viele rumänische Familien in denen die Eltern mit den Kindern in anderen Sprachen sprechen, vorwiegend Englisch.
lucky_271065
schrieb am 19.03.2013, 18:29 Uhr
Insofern haben sie recht. Ich könnte mir aber schwer vorstellen, mit meinen Kindern in einer anderen Sprache als unserer Muttersprache zu sprechen, nur damit sie später evtl bessere Chancen haben ...

Nebenbei, sowohl ich als auch meine Töchter haben Rumänisch erst in der Schule gelernt. Einfach, weil es noch ein ziemlich starkes deutschsprachiges Umfeld gab.

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