„Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit ...“ - und Siebenbürgen, Land des Segens, Land der Fülle und der Kraft,… - und auch Bukarest, Südrumänien

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gerri
schrieb am 02.03.2014, 20:06 Uhr (am 02.03.2014, 20:18 Uhr geändert).
@ Selber helmut-1 bin ich Städter,doch dieser Stadtteil war bäuerlich geprägt und ich habe manche Gelegenheit gehabt ins tägliche Leben der zu der Zeit,enteigneten Bauernfamilien zu schauen.
Im Hof vor der Scheune neben dem Mist-Auffang der nun leer war,hatten sie ein Blumengärtchen.
Ging man durch die nun leere Scheune in den Gemüsegarten,stand an der Mauer ein oder mehrere Hollunderstreucher.Neben dem Gemüse waren immer auch Kräuterbeete,glasbedekt oder auch nicht, Eisenkraut,Dill,Bohnenkraut,Liebstöckl Pfefferkraut musste an einen schattigen Platz,Rhabarber auch irgendwie.
Johannisbeeren (Rosinnen),Stachelbeere (Egrisch)säumten den Garten links und rechts.Obstbäume standen meistens im hinteren Teil und Mitte des Gartens.
Der Nussbaum stand,wenn er noch stand,im Hof und manch ein Marillenbaum (Mirabellen)auch.Da könnte man noch manches aufzählen,es war eine Augenweide für einen der keinen Garten hatte.Das waren die sächsischen Bauern.
-ZB.Nach der Heirat war am Wochenende mein Lieblingsplatz,im Garten meiner Schwiegereltern,wo ich einmal anstatt Petersilienkraut für die Küche,Karottengrün pflückte und in die Küche brachte.Da kam der Städter zum Vorschein.
Bauern hatten keine Zeit zum flanieren,auch Heutzutage können sie nicht auf Reisen,wenn sie nicht Jemanden als Ersatz haben.
Die Sache mit dem Bewerkstellen ist so,denn noch aus den früheren Zeiten mussten sie vieles selber machen,lernten es von Generation zu Generation,Einer vom Anderen.
Manche Bauern hatten auch einen gelernten Beruf wie Zimmerer,Maurer,Tischler und waren sogar auch unterwegs mit diesen Berufen.Sie hatten Vereine und halfen sich gegenseitig.So war es als die Sachsen noch Bauern waren,da sollte man in der Geschichte nachlesen bevor man sie beschreiben will.
helmut-1
schrieb am 02.03.2014, 20:19 Uhr
jodradek - wie er leibt und lebt. Das sind derart schlagkräftige Argumente, wo man gar nichts mehr drauf sagen kann.
TAFKA"P_C"
schrieb am 02.03.2014, 20:24 Uhr
Bildquelle:

http://1.bp.blogspot.com/_DQ5rTAJoWaQ/TQkNgJO0CNI/AAAAAAAAACU/
s4p8C70sL9s/s1600/tigani+tzigani.jpg

Nur, weil einer der es kopiert hat, es auch so genannt hat, muss es nicht stimmen. Die Ursprungseite sagt das nicht. Also verbreite nicht Gerüchte.
Owned
TAFKA"P_C"
schrieb am 02.03.2014, 20:27 Uhr
Haben Sie daran gedacht, dass sie vielleicht gar keinen "Jeep" besitzen?
Der ARO wird's auch tun.
helmut-1
schrieb am 02.03.2014, 20:54 Uhr
gerri:
Manche hatten einen erlernten Beruf. Das stimmt schon. Es gab - vereinzelt - ale möglichen Berufe, -die sich natürlich an dem orientierten, was täglicher Gebrauch war. Das ging neben dem Zimmerer bis zum Wagner usw. Ist mir alles bekannt.
Wenn Du Vereine ansprichst, dann meinst Du wahrscheinlich die Nachbarschaften. Das ist eine vorbildliche Einrichtung, die sich in vielen Dörfern bis heute gehalten hat. Wenn auch nur in abgewandelter Form.
Schade ist, daß in den wenigstens Dörfern die Nachbarschaften zu einer Art Solidargemeinschaft zum Bewirtschaften der Äcker (ähnlich wie eine Genossenschaft)verwendet wurden. Die meisten Genossenschaften, die mal begonnen wurden, haben sich in Wohlgefallen aufgelöst.
Was mir äußerst imponiert hat, war bei den Nachbrarschaften die Regelung bei Beerdigungen. Beginn und Ende der ganzen Prozedur bei der Nachbarschaftskasse. Dadurch war die Beerdigung für die Hinterbliebenen kein Kostenfaktor. Eine ähnliche soziale Einrichtung habe ich in keinem einzigen Land mehr bemerkt.

Allerdings ist das in den Städten auch schon lange Vergangenheit. Extrem ist Bukarest. Was da ein Grab kostet und was dort an Geld gemacht wird (ich verwende bewußt nicht das Wort "verdient wird")ist schon schauderhaft.

Das mit der übrigen Zeit zum Flanieren beim Bauern wird schon seinen Einfluß haben. Wobei das auch etwas mit dem Willen und dem Vertrauen zu tun hat. Der Bauer hat generell, nachdem er eingesät hat, zwei bis drei Wochen "Schonzeit". Dann könnte er weg, wenn er (z.B. im Wechsel) mit seiner Nachbarschaft oder Verwandtschaft eine Regelung findet, wer in dieser Zeit das Vieh versorgt. Die wenigsten aber haben dazu Ambitionen, eher die jüngeren.

Wie Du richtig schreibst, was die Kräuter betrifft. Genau das war ein gewisser Standard, - wobei Deine Aufzählung bereits ein guter Standard ist. Aber Heilkräuter sind da nicht dabei. Überhaupt setzt oftmals die Kenntnis über das eine oder andere aus, insbesonders in der heutigen Zeit. Meine Leute, die auch aus dem Dorf kommen, sind sowas von uninformiert, ich konnte es kaum glauben.
Die sind nicht mal in der Lage, den Dill vom Fenchel zu unterscheiden. Geben das als Einmachgewürz dazu. Dann nennen sie den Fenchel "marar dulce". Hab mich oft krumm gelacht. Aber es ist gut für die Verdauung, das wissen schon die Babies.

Hab zuhause keinen Thymian mehr gehabt, und hab den gebraucht, weil ich für meine Schwiegermutter einen Hustentee zusammenstellen wollte.
Hab da meine speziellen Rezepturen, auch mit Spitzwegwerich, usw. Da gehe ich in die "grüne" Apotheke, und will mir Thymian im Paket kaufen. Die Tante will mir dabei unbedingt Bohnenkraut andrehen, das sie für Thymian hält. Nach langen Diskussionen konnte ich sie von ihrem Irrweg überzeugen. Sie hat mir aber davor ihr Fachbuch gezeigt (rumänisch), wo tatsächlich beim Bohnenkraut (cimbru)schleimlösend für Bronchien dabeistand. Nachdem das eine Spielwiese ist, auf der ich zuhause bin, mußte ich hellauf lachen, und dann hatte ich Mitleid mit der Tante.

Hab dann das richtige Wort im Rumänischen für Thymian rausgesucht (cimbrisor), das auch die meisten Sachsen nicht kennen. Seitdem schließt mich die Tante in ihr Abendgebet mit ein.

Beim Mist hast Du noch was vergessen. Viele hatten den Mist - wie Du sagst, vor der Scheune. Wenn dann der Hof leicht abschüssig zum Dorf lag, dann war unterhalb das Wohnhaus. In dessen Nähe auch der Brunnen. Kaum einer dachte daran, daß das Wasser, das den Brunnen speist, unterirdisch vom Hang herunterfließt. Erst dann hatte ich, als ich neu nach Rumänien gekommen bin, verstanden, warum die meisten Brunnen mit Kolibakterien verunreinigt sind.

Ist aber keine rumänische oder sächsische Eigenart, - war in vielen Gegenden in der Steiermark genauso.
Berndt1946
schrieb am 03.03.2014, 21:54 Uhr (am 03.03.2014, 22:04 Uhr geändert).
Helmut, Dein erstes Posting:

Wie heißt es doch irgendwo in der Bibel:
Auch wenn nnur einer den Glauben findet, istc das großen Lobes wert- o.ä.

Ich sage:
Auch wenn nur ein einziger das Thema echt diskutiert, Meinungen dazu hat und äußert, war es wert, gepostet zu werden- es war nicht nur in den Winbd / die Blödelei gesprochen...

Leider hast Du in s.s. Vielem- ich glaube gar, ÜBERALL recht- wobei ich , als Städter, vieles nur von engen, vom Land stammendehn Freunden kenne.

Bzgl. Heilpflanzen erinnere ich mich einen Bekannten, alter Herr (Rentner schon- ich aber war ein Kind) in Hermannstadt, der massenhaft Tees zu brauen verstand und auf sie schwörte...

Posting 2- da bin ich manchmal nicht ganz einverstanden- würde aber zu weit führen, hier und heute!

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