Verschleppung der Siebenbürger Sachsen zur Zwangsarbeit nach Rußland

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The history of Igor
schrieb am 15.02.2008, 13:37 Uhr (am 15.02.2008, 13:48 Uhr geändert).
hanzy75 schrieb: The history of Igor schrieb: Karl schrieb: das zeigt doch, daß es in Deutschland anscheinend eine große Anzahl an gemeingefährlichen Romantikern gibt


Nein, das tut es nicht. Christel Wegner ist ein Ausnahme- und Extremfall. Die allermeisten Mitglieder der Linken sondern sich von ihr ab. Man kann das ruhig auch nachlesen. Sie ist eine von den sehr sehr wenigen unverbesserlichen Marxisten, die es eigentlich nicht mehr gibt. Also sie beweist gar nichts und ist auch fuer, aber auch gar nichts repraesentativ.



Diese Distanzierung ist ja wohl echt ein Meisterstück linker Verlogenheit - die Tante ist schließlich nicht erst seit gestern aktiv und trotzdem als DKP-Mitglied auf die Wahlliste der Linken gekommen.


Koennte es vielleicht sein, dass ich ihre Ansichten nicht teile? Oder muss Hanzy darauf bestehen, dass es eine linke Verschwoerung gibt, die nur darauf ist die Stasi wieder einzufuehren? Sie ist innerhalb der Linken verpoent. Nachlesen, dann kommentieren.

Roland Koch ist Polemiker und Rassist, aber das heisst nicht, dass jeder CDUler Polemiker und Rassist ist. Zu so viel Differenzierung muss man wohl im Stande sein.
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 13:40 Uhr
Was hat die Dame dann auf besagter Liste zu suchen, wenn sie unter den Linken verpönt ist?
The history of Igor
schrieb am 15.02.2008, 13:47 Uhr (am 15.02.2008, 13:48 Uhr geändert).
Da ich nicht Mitglied bei den Linken bin, kann ich die innerparteilichen Vorgaenge nur schwer beurteilen. Ich schaetze das gleiche was Stoiber seit 2002 in den Unionsparteien zu suchen hatte.

Es gibt in jeder Partei Fraktionen oder Konflikte. Das ist ja auch das einzige was die Politik noch einigermassen 'interessant' macht.
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 13:56 Uhr
Man kann Flügel und Flügel haben, zum Beispiel einen populistischen Koch und ein paar "Anständige". Aber eine Partei, aus deren Parlamentarier-Reihen solche verfassungsfeindlichen, rückwärtsgewandte Aussagen kommen wie hier, zu verteidigen - Da gäbe es mal wirklich Arbeit für Vergangenheitsbewältiger.
The history of Igor
schrieb am 15.02.2008, 14:06 Uhr
Wir kommen vom Thema ab, deshalb nur kurz:

1. Es ist vollkommen egal was einzelne von den Linken halten. Wenn sie verfassungsfeindlich sind (und sie sind es in keinster Weise), dann wuerden sie nicht im hessischen und niedersaechsischen Landtag sitzen.

2. Das mit der Vergangenheitsbewaeltigung kann ich nicht persoenlich nehmen, und deshalb sehe ich es eher als eine Moeglichkeit zurueck zum Thema zu kommen. ->

Mir scheint es gibt eben diesen stark Drang dazu alles was nicht westlich, liberal ist als totalitaer abzutun ohne Kontext oder historisches Verstaendnis (Elsi hat bereits darauf hingewiesen). Deshalb kommt auch immer wieder die Schuldfrage auf. Rein historisch gesehen wuerde mich auch interessieren was es denn mit diesem Protokoll auf sich hat? Waere es wirklich bahnbrechend? Die Deportation der Deutschen aus Rumaenien in die UdSSR ist ohne Zweifel ein Verbrechen, welches aber im Kontext verstanden werden muss. Das hat nichts mit Relativierung zu tun, sondern damit den Sachverhalt richtig begreifen zu wollen. Dass natuerlich die *einzelnen* Betroffenen in keinster Weise weniger wichtig sind, ist klar. Aber das macht ja auch dieses ganzes Thema so komplex.
Elsi
schrieb am 15.02.2008, 14:31 Uhr
Hallo schully .Lori sind doch nicht etwa die Argumente ausgegangen? Aber nein, kann nicht sein - er hatte ja nie welche - aber er hatte dafür doch die Leier, die jahrelange. Und damit hat er genau deinen Ton getroffen! Und wie beim Ton, scheinst du auch beim Lesen sehr selektiv vorzugehen, denn die Frage, was das Auffinden des Protokolls an der Sache selbst andern würde, darauf bist du nicht eingegangen. Aber nein, mein Fehler - du wolltest dich ja nicht am Gespräch beteiligen, sondern nur Frust ablassen! Ach kann nur um Vorsicht bitten: an so eine lorilei-er kann ganz schön zu Grunde gehen...

Darf ich daran erinnern, daß unser Thema die Vertreibung ist und daß diese ganzen Versuche über die Linken, über bestimmte Personen die gewisse Meinungen haben oder auch nicht ein Versuch darstellen könnten, ein ernsthaftes Gespräch im Keim zu ersticken?
Wären es nicht so,dann hätten die Kommentare von hanzy und anderen, die sich jetzt plötzlich ins Gespräch einschalten ,ein Mindestmaß Informationswert...
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 14:51 Uhr
Also liebe Elsi, ein weitestgehend genauer Aktenstand darüber, wer welche Zwangsarbeiter angefordert bzw. Zwangsarbeiterzusammensetzungen umgemodelt hat, würde schon gewaltig was ändern. Es wird ja gemeinhin so dargestellt, das der Schwachsinn, den die Kommunisten in Osteuropa verzapft haben, nur eine Reaktion auf die Untaten der Nazis gewesen wäre. Dabei verdrängt man aber durchaus gerne die sowjetische Geschichte der 20er und 30er Jahre, die jedem denkenden Menschen zeigt, das diese Herrschaften auch ohne nationalsozialistische Steilvorlagen zu den übelsten Schweinereien im Stande waren.
Elsi
schrieb am 15.02.2008, 15:12 Uhr
Zum Thema Kommunismus: Der Kommunismus ist zu Boden gefallen, sein Tod wurde beurkundet. Nur noch einige Unverbesserlichen ziehen einen Lustgewinn daraus, immer noch auf ihn einzutreten.

Sie sind einäugig, die Hüter der Tabus und der Ressentiments, die versuchen, das Schändliche mit Schweigen zuzudecken unter dem Vorwand, der Gemeinschaft zu dienen. Wer schweigt, stimmt zu.

Elsi
schrieb am 15.02.2008, 15:37 Uhr
Hanzy...Moment...da wird ja wieder einiges durcheinandergewirbelt. Welche bis jetzt bekannten historischen Fakten zweifelst du denn an? Dass die Russen auf Reparationsleistungen durch Menschen bestanden haben? dass die Rumänen dagegen protestiert haben? Meinst du mit dem "Schwachsinn der Kommunisten" die Deportation (und würde es dir etwas ausmachen dich etwas allgemeinverständlicher auszudrücken)?Welchen Erkenntnis-Quantensprung erwartest du von "dem genauen Aktenstand darüber...?" Und warum erwähnst du gerade die 20er und 30er Jahre, wo man doch die "Gründe" für die Verfolgung der Minderheiten am besten noch vor dem ersten Weltkrieg suchen sollte? Aber wenn du partout auf diese Jahre bestehst, bist du bereit auch über die politische Orientierung der SbS zu sprechen?
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 16:20 Uhr
Elsi, zum Mitschreiben:
1. Das Lagersystem für die Zwangsarbeiter in der Sowjetunion ist keine Folge des 2. Weltkrieges. Das ist während der Installation der sozialistischen Diktatur in den 20ern und 30ern entstanden.
2. Die Verantwortung für die Deportation wird ja immer noch mächtig hin- und hergeschoben. Was die Russen angefordert haben, und warum die Rumänen das geschickt haben, was sie geschickt haben - jeder dreht es, wie es ihm passt. Ist ja auch sein gutes Recht, solang keine Protokolle auftauchen.
3. Um auf deine Frage nach der rechten Gesinnung der Sachsen einzugehen: Was ist verwerflich dran, wenn man sich nach der Arbeit schaut und sich um seine eigenen Leute kümmert?
rio
schrieb am 15.02.2008, 17:14 Uhr (am 15.02.2008, 17:45 Uhr geändert).
Elsi schrieb unlängst:

Zum Thema Kommunismus: Der Kommunismus ist zu Boden gefallen, sein Tod wurde beurkundet. Nur noch einige Unverbesserlichen ziehen einen Lustgewinn daraus, immer noch auf ihn einzutreten.

Welch besseres Beispiel einer Verteidigung des kommunistischen Systems wollen wir denn noch haben? Der arme Kommunismus ist tot, (oder doch nicht so ganz? Siehe Frau Wegner und Genossen) Na und ? Was müsst ihr Lüstlinge und Sadisten noch auf diesem armen unschuldigen System denn herumtrampeln? Reden wir doch von was anderem.
Und Genosse Igor meint doch mit seinem ewigen "Kontext" (Menü) auch immer nur im Klartext: Die Soxen warn doch selber schuld, gell? Oder meint er etwa was anderes? Bitte um genauere Erklärung.
Und was unsere Miss Stasi (siehe Bild auf voriger Seite) angeht und die scheinheilige Distanzierung des Fraktionschefs der Linken Gysi, so ist die DKP durch einen Deal mit der LInken in den Landtag gelangt: Die DKP gab an ihre Mittglieder und Wähler eine Wahlempfehlung für die Linke aus und diese wiederum stzte die Wegner auf ihre Liste. Man hat aber die Gesinnung der Miss Stasi nicht erst durch Recherchen von Panorama erfahren, nehme ich an und da wundere ich mich schon ein wenig über den baff erstaunten, sich heftig distanzierenden Gysi. Das hätte er tun könne, eh die Miss Stasi ihren Hintern in den Landtag gezwängt hat. Sorry, nun ists zu spät, Herr Gysi, aber gar so traurig werden Sie darob nicht sein, oder? Und viele andere auch nicht.
Elsi
schrieb am 15.02.2008, 17:25 Uhr
Hanzy, ich habe bis jetzt nicht mitgeschrieben, deswegen ist mir wahrscheinlich entgangen, wer etwas über das Lagersystem der Sowjets bis jetzt geäußert hat!? Oder möchtest du explizit über dieses Thema reden?Dann müßte ich allerdings auf den dritten Punkt kommen und dich darauf aufmerksam machen, daß dein statement einen Teil der Realität ausblendet.Die Sachsen waren nicht nur äußerst fleißige und effektive Landarbeiter, sondern waren auch gut organisiert. Stichwörter: NSDR, NEDR, DVR, NSDAP, DViR und so weiter. Aber ganz abgesehen von den politischen Parteien, gab es so gut wie keinen Widerstand im Sinne von oranisiertem, öffentlichem Protest oder gar aktivem Widerstand, sondern es opponierten meist Einzelpersonen oder kleinen Gruppen.Ein beachtlicher Teil der SbS huldigte begeisternt der NS-Volksgruppenführung. Böhm sagt, daß der "moralische Erdrutsch" von den meisten Historikern der SbS dem Druck des Deutschen Reichs zugeschrieben wird. Ein beachtlicher Teil der SbS huldigte begeisternt der NS-Volksgruppenführung. Das ist die Sicht, die sich zeigt, wenn man ziemlich nah ranzoomt. Zoomt man weiter weg, tun sich weitere Gründe auf.
Elsi
schrieb am 15.02.2008, 17:44 Uhr (am 15.02.2008, 17:46 Uhr geändert).
Zum Thema Kommunismus: Der Kommunismus ist zu Boden gefallen, sein Tod wurde beurkundet. Nur noch einige Unverbesserlichen ziehen einen Lustgewinn daraus, immer noch auf ihn einzutreten.

Nun, ich hätte natürlich auch sagen können:Zum Thema Kommunismus: Der Kommunismus ist zu Boden gefallen, sein Tod wurde beurkundet.Es gibt aber immer noch Unverbesserliche, die ihre Paranoia ausleben, indem sie Dämonen heraufbeschwören und sie anderen unterstellen.
Ich hätte auch was von Verfolgungsängsten und das Aufgeilen an dem Unterstellen von niederen Motiven sagen können oder auch einfach so darauf hinweisen können, daß der Kommunismus heute keine Rolle spielt...aber halt! Genau DAS hatte ich doch ausgedrückt! In einer kurzen- zugegebenermaßen -etwas poetisch angehauchter Form...
hanzy75
schrieb am 15.02.2008, 17:48 Uhr (am 15.02.2008, 17:50 Uhr geändert).
Bei dem Eifer, mit dem du hier versuchst, den Sachsen die Schuld für ihr eigenes Leid in die Schuhe zu schieben, scheinen dir niedere Motive tatsächlich nicht gerade fremd zu sein.
Elsi
schrieb am 15.02.2008, 18:32 Uhr
Welchen Erkenntnis-Quantensprung erwartest du von "dem genauen Aktenstand darüber...?"

"Aber ganz abgesehen von den politischen Parteien, gab es so gut wie keinen Widerstand im Sinne von oranisiertem, öffentlichem Protest oder gar aktivem Widerstand, sondern es opponierten meist Einzelpersonen oder kleinen Gruppen.Ein beachtlicher Teil der SbS huldigte begeisternt der NS-Volksgruppenführung. Böhm sagt, daß der "moralische Erdrutsch" von den meisten Historikern der SbS dem Druck des Deutschen Reichs zugeschrieben wird."

Das ist historische Realität und hat mit "Schuld in die Schuhe schieben" rein gar nichts zu tun, aber viel mit Anerkennung von Realitäten.Ich glaube, im Gegensatz zu dir nicht daran, dass den Sachsen damit geholfen ist, die etwas unrühmlicheren Kapitel ihre Geschichte schönzureden, zuzudecken. Ja, ich fordere der Übernahme von Eigenverantewortung ein, weil ich glaube, daß diese Fähigkeit darüber entscheiden könnte, ob wir als Kultur überleben oder vollständig assimiliert werden. Ich glaube, daß nur eine solche Kultur überleben kann, die auch zu ihren dunklen Kapiteln stehen kann, weil sie daraus lernen kann. Ja, ich glaube dass die vielen fremdenfeindlichen Äußerungen, die ich höre, auf das unaufgearbeitete Trauma zurückzuführen sind, welches sie im letzten Jahrhundert prägte. Das als "Schuld in die Schuhe schieben" mißzudeuten zeigt ein grobes Unverständnis. Aber ich bin nicht hier um andere von meiner Meinung zu überzeugen - ich werde nur ständig durch wüste Unterstellungen in eine Defensivhaltung gezwungen. Allerdings habe ich natürlich den Anspruch, dass meine Meinung genauso gelten darf wie jede andere.

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