Die Rumäniendeutschen und die DDR

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aro
schrieb am 24.02.2008, 22:18 Uhr
Wir hatten sehr viele DDR Freunde, unser Haus war den ganzen Sommer über von DDR Touristen "besetzt". Da meines Vaters Bruder nach dem Krieg in Deutschland geblieben ist, nach der Teilung in der DDR lebte, kam er und seine 4 Söhne jedes Jahr nach Siebenbürgen. Als meine Vetter dann Erwachsen wurden, schleppten sie ständig ihre Freundinnen und Freunde zu uns in den Sommerurlaub. Die kamen dann auch ohne unsere Verwandten. Wir haben ihnen immer ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Sie kamen als Tramper, oder mit Motorrädern, mit Autos...., die Bude war immer voll. Wir waren auch ein Mal in der DDR zu Besuch, haben einen Teil unserer Gäste auch besucht, es war immer alles in Ordnung! Bis nach der Wende! Seit 1990 hat Keiner mehr ein Lebenszeichen gegeben, die Leute wollen einfach keinen Kontakt mehr. Sogar meine Vetter lassen nichts mehr von sich hören. Ich habe sogar sehr schlechte Erfahrungen mit den Leuten aus der ehemaligen DDR gemacht. In der Arbeit erzählen gerade solche Leute, daß wir ja gar keine Deutsche sind, sondern nur Zigeuner, die Namen haben wir von einer Telefonrechnung geklaut, die wir irgendwo gefunden haben! Einer sagte sogar, daß wir dumm waren und sie uns mit Absicht nur ausgenutzt haben! Dieses Verhalten finde ich so abstossend, daß ich mit unseren ehemaligen "Freunden" nichts mehr zu Tun haben möchte.
aberhallo!
schrieb am 25.02.2008, 11:22 Uhr
Ich kann dir sagen das, das die Meinung einzelner ist aber das schlimme ist das deer "ordinäre Deutsche" egal ob Ost oder West vielfach keine Ahnung hat. Siebenbürgen wissen viele noch nicht einmal wo es liegt oder das dort Deutsche wohnten.
Das Phänomen mit dem herabschauen ist nicht nur bei den Deutschen verbreitet. Frag mal einen SB Ungarn wie seine Volksgenossen in Ungarn über sie denken (Zigeuner ist teilweise noch schmeichelhaft).
Schade dumme Proletarier Deutsche ganz einfach, frag mal die SBSsachsen wie herzlich diese in der BRD empfangen worden von ihren West kollegen"
Richard Vogel
schrieb am 25.02.2008, 12:09 Uhr (am 25.02.2008, 12:10 Uhr geändert).
Gibt es denn eigentlich überhaupt organisierte Siebenbürger Sachsen in den Neuen Bundesländern? Bukowinadeutsche gibt es ja einige...
Robert (Administrator)
schrieb am 25.02.2008, 12:35 Uhr
finde in der Benutzerführung oben Verband => Landesverbände
CaptainSmollet
schrieb am 25.02.2008, 14:09 Uhr (am 25.02.2008, 17:32 Uhr geändert).
meine Eltern hatten auch recht zahlreiche DDR-Bekanntschaften.
Wir waren in den 80ern zu Besuch da und hatten auch fast jährlich Gegenbesuche.
Allerdings hat der Kontakt die "Wende" überdauert und besteht, obzwar die Beteiligten mittlerweile meist ein recht fortgeschrittenes Alter haben, immer noch.
Den "keine richtigen Deutschen" usw. Schmontz, hab' ich bisher nicht mitgekriegt. Hab' auch nach meiner Einreise 'ne Weile, dem "Verteilungsbeschluss" folgend, in der Lausitz gewohnt. Da hab' ich auch jedem der's hören wollte erzählt wo ich herkomme, hab' jedoch ausser Einladungen zu einer gepflegten "excursio perpotationis", nichts "zu befürchten" gehabt; im Gegenteil, die Leute waren überaus nett.
Ich wurde zwar gelegentlich, hier bei den "Wessis" von Kumpels als "Beutegermane" geneckt, jedoch verstehe ich schon ewas Spaß und sehe das recht locker.
schully
schrieb am 25.02.2008, 14:56 Uhr
Zitat vom captain: "Den "keine richtigen Deutschen" usw. Schmontz, hab' ich bisher nicht mitgekriegt".
in diesem falle geht es nicht nur um die richtigen deutschen, sondern auch um die wahren sachsen. und das sind immer noch WIR.
servus
robertop52
schrieb am 25.02.2008, 16:36 Uhr
Waehrend der Schulzeit hatte ich wie viele andere ,Brieffreundinnen in der DDR.Nach Beginn des Universitaetsstudiums habe ich Anfang der 70-er Jahre diese Kontakte aber abgebrochen.
Umso mehr war ich ueberrascht als ich kurz nach der Wiedervereinigung der zwei deutschen Staten ,Nachricht von einer gewesenen Brieffreundin erhielt,wie auch eine Einladung unsere Familien in Deutschland persoenlich kennenzulernen .
Das geschah auch und es wurde fuer uns ein angenehmer Urlaub und Anlass neue Freunde kennenzulernen.Einiges hat uns aber doch ueberrascht:
- im Freundeskreis welchen wir kennenlernten,gab es immer wieder harte Worte gegen die Wessis und manche sprachen vom Verlust der Identitaet, durch die Vereinigung(manche bedauerten sogar den Zerfall der Mauer !)
- viele hatten eine schoene Datscha(Ferienhaus)an der naheliegenden Ostseekueste ,schoen eingerichtet,gebaut mit Staatshilfen der ehemaligen DDR Regierung und bedauerten dass steigende Energiekosten bzw.Steuern,das Paradis der Zweitwohnung nun gefaehrdeten.
- als wir im Aldi shoppen wollten ,sahen auf uns etliche "gewesene" DDR Buerger mit etwas Verachtung herab und belehrten uns dass Aldi keine Warenauswahl hat und zu vermeiden ist(das war doch komisch zumal mir aus frueheren Reisen in der DDR in den LB Laeden ja doch die Warenauswahl weit unter jener von Aldi bekannt war !)
- etwas verbluefft waren wir an den Straenden der Ostsee vom weit verbreiteten FKK
- alle sprachen und verschimpften teilweise die Massnahmen welche aufgrund Ermittlungen der Gauck-Behoerde,gegen Personen getroffen wurden die als Stasi-Spitzel entlarvt wurden.
- Arbeitslosigkeit und die niedrigeren Loehne im Osten wurden auch angekreidet,doch niemand sprach vom Leistungsunterschied zwischen Ost-und West,auch war der Solidaritaetszuschlag und die vielen Gelder aus dem Westen,kein bemerkenswerter Gespraechsstoff.
- Witze ueber die Wessis waren an der Tagesordnung ,clevere,geschultere Ossis gab es in solchen
Witzen oefters.
- die Vereinigung wurde als etwas normales betrachtet,als ein Muss wofuer die Wessis eigentlich verpflichtet waren;
- doch dann erlebten wir dort die unsicheren Tage vom Putsch in Moskau,zu jener Zeit war die rote Armee aus den DDR Kasernen noch nicht abgezogen.Dann bekamen manche DDR-ler doch Angst und erstmalig hoerte ich Aussagen"Wie gut dass wir jetzt Westdeutschland angehoeren!" oder "Wenn etwas geschehen sollte,rettet uns der Westen bestimmt!"

Das ist eine Zeitaufnahme ueber den frisch vereinigten Osten im Deutschland vom Anfang der neunziger Jahre;vieles wird sich in darauffolgenden Jahren veraendert haben,im Osten war ich seit dann aber nicht mehr.


Richard Vogel
schrieb am 25.02.2008, 17:41 Uhr
Interessante Betrachtung der "typisch" Ostdeutschen Kleibürgerlichkeit. Aber Vorsicht robertop52 Solidaritätszuschlag zahlt auch der Erwerbstätige in den neuen Bundesländern und die Regierung der BRD hat ja die Treuhand im Ostdeutschen Gebiet ordentlich wildern lassen. Aber wie gesagt die Schrecken des Stalinismuses waren in viel zu schnell vergessen und so kann man in den Neuen Bundesländern immer noch wunderliche Äußerungen vernehmen.
aberhallo!
schrieb am 25.02.2008, 17:41 Uhr
Nach den Osten fahren Sie nicht mehr aber nach Rumänien schon?
aberhallo!
schrieb am 25.02.2008, 17:44 Uhr
Die westdeutsche Wirtschaft hat sich eigentlich nur durch die Wiedervereinigung und der europäischen Vereinigung erholt. Ende der achtziger war dort doch schon "tote Hose".
pedimed
schrieb am 25.02.2008, 19:36 Uhr
schully schrieb: Zitat vom captain: "Den "keine richtigen Deutschen" usw. Schmontz, hab' ich bisher nicht mitgekriegt".
in diesem falle geht es nicht nur um die richtigen deutschen, sondern auch um die wahren sachsen. und das sind immer noch WIR.
servus

Wir sind ja 150%ige Deutsche und auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, wir bleiben was wir sind (mer blewen wat mer sen!) SbS!
Richard Vogel
schrieb am 25.02.2008, 21:27 Uhr (am 25.02.2008, 21:28 Uhr geändert).
Apropos "wahre Sachsen" das sind nicht die Siebenbürgersachsen sondern die Niedersachsen nur um das Klarzustellen. Zumindest Ethnisch gesehen...
pedimed
schrieb am 25.02.2008, 22:40 Uhr
Richard Vogel schrieb: Apropos "wahre Sachsen" das sind nicht die Siebenbürgersachsen sondern die Niedersachsen nur um das Klarzustellen. Zumindest Ethnisch gesehen...
Die Sachsen sind die Sachsen,die Niedersachsen und die Angelsachsen.In Frankreich ist Deutschland l-Alemand und in Finnland Saksan.Das heisst,im Osten werden die Deuschen Sachsen genannt.Daher die SbSachsen ungarisch auch Bokszasz genannt(zu Deutsch:die sturen Sachsen!).Auch sind im moselfränkischen Dialekt mit angelsächsischen ähnliche Wörter vorhanden.nfU mfG pedimed
aberhallo!
schrieb am 26.02.2008, 07:15 Uhr
Die Sb Sachsen werden deshalb Sachsen genannt da sie damals das mitteralterliche Recht des Sachsenspiegels übernahmen ebenso wie die Zipser in der Slowakei. Der Sachsenspiegel wurde bekanntlich vo Eike von Repgow verfasst in Reppichau bei Dessau im heutigen Sachsen-Anhalt. Soviel zur whren Geschichte , durch diesen Recht nannten die anderen Völker die SB Sachsen eben Sachsen und nicht Luxemburger oder Moselfranken. Link www.wikipedia.org/Eike von Repgow
Sachsenspiegel
schully
schrieb am 26.02.2008, 07:19 Uhr
in der rokestuf gab es mal eine "wissenschaftliche" erklärung, wieso wir siebenbürger sachsen genannt werden.
ich werde sie nicht wiederholen.
servus

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