Siebenbürgische Jäger*innen -

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Nimrod
schrieb am 01.09.2025, 12:34 Uhr (am 01.09.2025, 12:40 Uhr geändert).
Bären an den Straßen in Rumänien

Liebe Jagdfreunde, nachdem hier etwas Flaute herrscht, möchte ich die Gelegenheit nützen, die ein im heutigen Pressespiegel von Christian Schoger zu findender Hinweis bietet, hier wieder etwas aktuelles, aber immer wiederkehrendes anzusprechen.
Der Nachrichtensender N-TV hat sich wieder mal der anhaltenden Bärensituation in Rumänien angenommen und titelt in seinem Beitrag mit dazu gehörigem Video: 12.000 Tiere suchen Karpaten heim: In Rumänien boomt ein tödlicher Bären-Tourismus.
Auch wenn wir hier in Deutschland ja davon nicht betroffen sind und jetzt selbst jagdlich hier einiges zu tun haben, ist ja auch immer ein Blick in die alte Heimat interessant. Und weil wir ja auch unter uns hier Jäger haben, die in Rumänien jagen und die Situation dadurch mitbekommen, wäre es interessant zu hören, was die rumänische Jägerschaft zu dieser Situation spricht und wie man dort die Möglichkeiten beurteilt, diese „Bärenplage“ abzustellen. Ich kann mir vorstellen, daß sich der anscheinend überhöhte Bärenbestand auch auf die gesamte,restlich Jagd auswirkt und darüber hinaus die Bevölkerung und der Tourismus immer stärker davon betroffen werden. Man liest ja schon fast regelmäßig in verschiedenen Medien über dieses immer häufiger durch Zwischenfälle bekannt werdende "Problem"
Nimrod
schrieb am 09.09.2025, 20:05 Uhr (am 09.09.2025, 20:07 Uhr geändert).
Liebe siebenbürgische Jägerinnen und Jäger. In der heutigen Ausgabe der SbZ (Folge 14 vom 9.9.25, Seite 14 + Seite 16 ) gibt es zwei interessante Artikel mit jagdlichem Bezug aus der „alten Heimat“.
1.Nachfahren des vor dem II. Weltkrieg in dem kleinen Ort „Kuschma“ (deutsch Auen) bei Bistritz als Pfarrerlehrer wirkenden „Bärenpfarrers“ Johann Groß besuchten auf einer Rumänienreise den Heimatort ihres Urahnen. Dabei konnte die Reisegruppe unter Führung von Thomas Hartig, dem Vater des jetzigen Bistritzer Stadtpfarrers Andreas Hartig und aus Deutschland unter Begleitung von Horst Göbbel auch das Jagdhaus von Ceausescu am „Schwarzen Berg“ besichtigen. Von dort führte der rumänische Diktator seine spektakulären „Bärenschlachten“ durch. Der Bericht geht aber vor allem sehr ausführlich auf die Lebensgeschichte von Johann Groß ein. Für Jäger, gerade mit Bezug nach Rumänien, sehr informativ.

2.Ein weiterer Bericht informiert über den in seiner Zeit international bekannten und berühmten Karpatenjäger Oberst von Spieß. Seine Enkeltochter, Helga Stein, berichtet in diesem Artikel u.a. über die aktuelle Situation des Jagdmuseums in Hermannstadt, welches ihr Großvater noch eingerichtet hat und über die Neu-Auflage eines der Jagdbücher von Oberst von Spieß mit dem Titel: Karpatenjagd ehemals – Die Geschichten hinter den Trophäen
Der in Jägerkreisen bekannte Schweizer Jagdhistoriker und Schriftsteller Dr. Andreas Gautschi, der schon längere Zeit in dem bis zum II. Weltkrieg berühmten Hirschrevier Rominten im ehemaligen Ostpreußen, heute Polen, lebt, hat in den letzten Jahren sein großes Interesse an den Erlebnissen von Oberst von Spieß entdeckt und sich alle seine Bücher besorgt. Das teilte er in einem Schriftverkehr im Mai diesen Jahres der Enkelin von Spieß, Frau Stein mit. Das neu aufgelegte Buch von Spieß ist im Honterus-Verlag in Hermannstadt erschienen und kann auch in Hermannstadt bestellt werden. Die genauen Bestelldaten sind im Zeitungsartikel am Schluß genannt.
marzi
schrieb am 10.09.2025, 07:03 Uhr
Das Buch hab ich selber ,mal schauen was eine Neuauflage so alles "neues"bringt
Nimrod
schrieb am 10.09.2025, 10:42 Uhr
Hallo Marzi, schön daß wir wieder mal Kontakt haben !
Warst du auch schon mal im Museum von Spieß in Hermannstadt ? Wie ich ja hier geschrieben habe, ist es mit etwas Umständen anscheinend auch wieder möglich dieses Museum zu besichtigen. Kannst ja mal für eine deiner nächsten Rumänienreisen einplanen. Wünsche dir für die kommende Herbstjagd viel Waidmannsheil - Gruß Nimrod
marzi
schrieb am 14.09.2025, 11:51 Uhr
Werde ich demnächst machen,hab da gute Kontakte zum Forum
Nimrod
schrieb am 16.10.2025, 15:30 Uhr (am 16.10.2025, 15:31 Uhr geändert).
Bärenalarm in Transsilvanien

Am gestrigen, 15. Oktober 2025 lief um 20.15 Uhr auf dem TV-Sender des NDR ein interessanter, 45- minütiger Film über die Bären Rumäniens (Kann in der Mediathek angeschaut werden). Gezeigt wurde eindrücklich das Problem, daß durch die Bären in den entsprechenden Regionen vorhanden ist. Für die aktuelle Bärenpopulation wurde eine Zahl von ca. 6000 Exemplaren genannt. Landsleute, die häufiger „nach Hause“ fahren, kennen vielleicht von Aufenthalten in den entsprechenden Regionen Rumäniens diese Situation aus eigenem Erleben. Für die Leser hier im Forum wäre es bestimmt interessant, wenn solche „Erlebnisberichte“ hier über die Situation ebenfalls aufklären würde, um nachvollziehen zu können, wie es im Land Rumänien vor Ort tatsächlich aussieht.
lauch
schrieb am 18.10.2025, 07:42 Uhr
Hallo Allerseits,

Was ich hier schreibe ist nicht neu, der zweite Abschnitt wird aber etwas neuer sein obwohl gestandene Jäger davon wissen dürften.
Also es gibt eine Verbindungsstrasse zwischen Siebenbürgen und der Walachei über die Karpaten genannt TRANSFĂGRĂȘAN. Okay das jetzt zusätzlich weil es mir spontan einfällt. Wer kennt sich damit aus? Ich meine die Strasse ist unwirtschaftlich ( nicht ganzjährig befahrbar obwohl, na ja es könnte wegen des Klimawandels besser geworden sein im Laufe der Jahre) und der Gigantomanie Ceauṣescus geschuldet. 1979 gab es noch ein grosses Schild auf dem Felsen mit der Aufschrift Transfagrasan Nicolae Ceausescu. Konzidieren kann man Ceausescu, dass er sie wahrscheinlich billig hergestellt hat. ( Soldaten waren die Gelackmeierten). Auf jeden Fall war der BÄR schon damals 1979 mit der Pranke auf unserem Trabant. Heute ist das Internet voll mit diversen Filmen über und mit Bären auf dieser Strecke.


Warum ich aber hier schreibe!!!!??? SCHAKALALARM in Ro. Von dem habe ich nur in D gehört. Was ist das für ein Tier? Ist er schwer zu bejagen? Ist sein Fleisch genießbar?
Johann0,3
schrieb am 18.10.2025, 09:47 Uhr
Guten Morgen Herr Lauch, der Transfăgărăschan wurde aus Stratedischen Gründen gebaut. Er wird ja nicht Wirtschaftlich sein aber für mich schön zu befahren. Natürlich für den der gerne Kehren fährt. Ich bin ihn etliche mall mit der Dacia befahren, was schon ein Problem war, mit nur 54PS, aber mit einem Fort Kuga mit 200 Pferden ganz angenehm weil man nicht so oft schalten muss. Fährt man weiter bis nach ,,Curtea de Argeși",also für mich sehr schön. Ich würde den Transfăgărăsan mit der Groß Glockner Straße vergleichen.
Grüße!
lauch
schrieb am 18.10.2025, 10:54 Uhr
Hallo Johann,
Es ist ein Jägerforum deswegen ganz kurz. Es mag sein, dass die Strasse schön zu befahren̈ ist. Aber städtebaulich? Was verbindet sie? Fogarasch mit Curtea de Arges?


Ganz anderes Thema: An die JÄGER , Naturschutzgebiete usw. gerichtet. Was haltet ihr von invasivenī Arten den Schakal zB? Schädlich, gleichgültig, oder sogar vorteilhaft? ZB. bei den Anglern richtet die aus dem Schwarzen Meer stammende Grundel viel Schaden an. Ich glaube aber langsam, sehr langsam entsteht im Main ein gewisses Gleichgewicht. Einen kleinen Vorteil kann ich vorerst auch erkennen. Die Barsche sind ganz schön gross. Nachteil die Grundel frisst den Fischrogen auf, und das zu Lasten anderer Arten.
Peter Otto Wolff
schrieb am 18.10.2025, 13:52 Uhr
Hi, mich sorgen weniger die tierischen oder pflanzlichen invasiven Arten! Jeder verstehe das wie er will, bis hin zur Negation des Phänomens!

POW
Peter Otto Wolff
schrieb am 18.10.2025, 14:11 Uhr
Bin kein Karnivore, trotz des martialischen Namens der meiner Spezies angedichtet wurde, seit ewigen Zeiten! Der Schakal hat einen noch schlechteren Ruf, gleichwohl ist unbestritten, dass beide Tiere eine wichtige waldhygienische Funktion erfüllen, andere kranke Tiere des Waldes zu vertilgen. Ja, es gibt beim Wolf einen "Blutrausch", da tötet er Schafe nicht aus Hunger. Schakale sind meines Wissens, arme Verwandte des Wolfes, bei Weitem, als Art, nicht so edel wie der Wolf, der sich z.B. nicht paart mit seinen Rudel-Verwandten. Es zeugt auch von tierischer Intelligenz, dass Wölfinnen das Rudel führen, da offensichtlich klüger! Man sagt auch nicht unbegründet, dass nur der Mensch akzeptiert, von Dümmeren seiner Spezies geführt zu werden. Die Präsenz von Schakalen in RO oder gar DE kann nur sporadisch sein, verwirrt, von wo auch immer, eher Steppe als Wald. Habe auch noch nie gehört, dass jemand auf die Idee kam, solche Tiere zu verspeisen, höchstens Kadaver-Verwerter in Not, ob Tier oder Mensch.
lauch
schrieb am 18.10.2025, 15:34 Uhr
Nein, nein Herr Wolff in Ro ist er angeblich schon eine Plage.
Nimrod
schrieb am 18.10.2025, 19:10 Uhr
Atenție la urși

Hallo liebe Mitschreiber, aber auch alle stillen Mitleser (Mitgenießer). Daß die Bären in Rumänien ein Problem sind ist unbestreitbar. Am 1. Sept. d.J. habe ich in diesem Thema hier schon mit der Überschrift: Bären an den Straßen in Rumänien darüber berichtet. Vermutlich gibt es das Problem weil ein richtiges „Bären-Management“ fehlt. Die Population ist mit Schätzungen aus dem August d.J. von verschiedenen Einrichtungen und Instituten, u.a. auch des staatlichen Forschungsinstituts für Forstwirtschaft mit 10 000 bis 13 000 Bären deutlich für dieses Land zu hoch. Gründe hierfür sind u.a. der schrumpfende Lebensraum und die damit verbundenen Störungen durch die massive Abholzung der riesigen Wälder in den Karpaten. Die sich in diese Gebiete auch ausdehnende Besiedlung durch den Menschen bringt die Tiere immer mehr in die Nähe der Menschen. Dort finden die schlauen Tiere in den Abfällen der Menschen auch leichter Nahrung, und dann ist es schwer, einmal daran gewöhnt, sich in freier Wildbahn Nahrung zu suchen. Vor allem wenn das junge Bären, wie im Film gezeigt, von klein auf so lernen. In wie weit die überhöhte Bärenpopulation durch einen überzogenen Schutz durch Tier-und Naturschützer in Rumänien auch eine Ursache hat, weiß ich nicht. Vielleicht kann uns hier jemand darüber informieren, der gute Kontakte nach Rumänien und zu diesem Thema hat. Wir haben ja in Deutschland ein ähnliches Problem mit der rasant wachsenden Zunahme und Ausbreitung der Wölfe in unserem Land. Durch gesetzliche Unterstützung gründominierter Regierungen haben wir die aktuelle Situation und müssen jetzt schnellstens mit entsprechenden Maßnahmen dieses Problem in geordnete Bahnen lenken.
Der Hinweis von lauch auf die Transfăgărășan in diesem Zusammenhang hat mit dem Bärenproblem explizit keine herausragende Bedeutung. Es ist aber richtig, daß sich die Bären dort am Straßenrand bettelnd aufhalten. Deshalb wird hier ja auch durch Schilder zur Vorsicht gemahnt. Ceausescu hat die Straße in den 1970er Jahren aus strategischen und touristischen Gründen bauen lassen. JohannO,3 hat ja hier schon sehr informativ darüber berichtet. Der Vollständigkeit möchte ich in diesem Zusammenhang auch noch die ältere und in etwas höhere Regionen führende Hochstraße durch die Südkarpaten, die Transalpina erwähnen.Touristisch ebenfalls sehr reizvoll.
Nimrod
schrieb am 18.10.2025, 20:18 Uhr (am 18.10.2025, 20:22 Uhr geändert).
Invasive Tier- und Pflanzenarten

Unsere Flora und Fauna wird, u.a. auch durch die fortschreitende Globalisierung (Verkehr zu Lande, zur See und in der Luft), zunehmend von „invasiven“ Tieren und Pflanzen erobert. Wer sich näher damit befassen will, kann sich im Internet die vom NABU herausgegebene EU-Liste invasiver gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten anschauen. Bekannt sind bei uns als nichtheimische Tierarten die Bisamratte, der Waschbär, der Marderhund und der Nutria. Diese Tiere haben bei uns keine natürlichen Feinde und breiten sich deshalb unkontrolliert aus. Deshalb muß hier der Mensch, meist der Jäger, kontrollierend und regulierend eingreifen. Abgesehen davon, daß diese Tierarten eine Gefahr für die heimischen Tierarten sind, richten sie auch in den menschlichen Siedlungen Schäden an. Gerade der Waschbär. Als Angler hat uns ja hier unser Freund lauch auf die Problematik bei den Süßwasserfischen hingewiesen. Auch wenn „wieder heimisch werdend“, richtet hier aber der sich zunehmend ausbreitende Fischotter in Flüssen und Teichen durch seinen großen Hunger große Schäden an. Dasselbe gilt auch für den als „schwarze Ratte der Luft“ bezeichneten, sich auch wieder zunehmend ausbreitenden Kormoran.
Wenn hier in den vorangegangenen Berichten vom „Schakal“ gesprochen wird, müssen wir festhalten, daß in Europa „nur der Goldschakal“ freilebend in der Natur vorhanden ist. Unser, im vergangenen Jahr verstorbener Landsmann und Experte auf diesem Gebiet, Rudolf Rösler, hat ihn beobachtet und erforscht. Vor etlichen Jahren hat er seine Forschungsergebnisse darüber veröffentlicht. Ich hatte die Freude, persönlich von ihm darüber schriftlich informiert zu werden. In seinem Bericht über den Goldschakal in Europa weist er auch schon auf das künftige Vorkommen in Deutschland hin. Im Jahr 2019 wurden für Europa nahezu 120 000 Exemplare geschätzt, Tendenz steigend. Mit etwa über 30 000 Exemplaren beherbergt Rumänien die größte Population. In Deutschland haben wir in Baden-Württemberg die höchste Anzahl an Goldschakal-Sichtungen, eine genaue Zahl für Deutschland ist nicht bekannt. Der Goldschakal ist ein enger Verwandter vom Wolf und in seiner Größe zwischen Fuchs und Wolf. Lieber lauch, alle vierbeinigen „Beutegreifer“ sind nicht essbar, schon aus gesundheitlichen Gründen, vom Geschmack ganz abgesehen.
Lieber POW, genau genommen sind sie doch ein Karnivore ! Genau genommen ist nämlich ein Karnivore ein „Organismus, der sich hauptsächlich von Fleisch ernährt“. Sehen sie mir diese Pingeligkeit nach. Der Begriff Karnivore bezieht sich i.d.R. auf fleischfressende Tiere (wie z.B. Löwen, natürlich auch Wölfe), aber auch auf fleischfressende Pflanzen (wie die Venusfliegenfalle) und Pilze. So ist wieder "genau genommen"auch der hier schon mehrfach behandelte Bär kein reiner Karnivore, sondern ein Allesfresser (Omnivore), da er sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nimmt.
lauch
schrieb am 18.10.2025, 21:44 Uhr
Nimrod das war 1A. Ich habe einfach von Plage gesprochen. Aber der Schakal kommt öfter in den Nachrichten vor. ( in Ro)Nicht so oft wie der Bär aber doch oft. Das ist so meine subjektive Einschätzung. Von Schakalen habe ich mE. nicht von mehr als 2 Jahren gehört. Das zufällig von einem Hirten- ich dachte er redet Blödsinn- und dann später hier.

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