Siebenbürgische Jäger*innen -

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marzi
schrieb am 22.04.2025, 06:47 Uhr
@Lauch
Nein, aber ein Verpächter der ausser der Pacht ( Geld) nichts zu sagen hat...

Mein lieber Lauch, du hast ja keine Ahnung und viel davon
lauch
schrieb am 22.04.2025, 16:49 Uhr
Das habe ich auch nicht behauptet, deswegen frage ich ja. Ich kann lediglich Vergleiche zum Angeln herstellen.
Nimrod
schrieb am 22.04.2025, 17:19 Uhr
Angeln und Jagen sind grundsätzlich nicht vergleichbar. Gemeinsam ist nur der Aufenthalt in freier Natur. Die Gesetzgebung zur Ausübung der Jagd ist deutlich strenger. Abgesehen von den deutlich höheren Kosten, die Jagd auszuüben ist auch die Jagdmöglichkeit gesetzlich streng geregelt. Das Entnehmen von Wild aus freier Wildbahn unterliegt, wie Marzi hier schon ausgeführt hat, den staatlich vorgegebenen Abschlußplänen, die Aufgrund, wie hier auch schon erwähnt, anhand des staatlichen Verbißgutachtens ermittelt werden. Jagdgenossenschaften, Kommunen, Eigenjagdbesitzer, haben die Möglichkeit, ihr Jagdrecht zu verpachten. Die Dauer der Verpachtung ist auch gesetzlich geregelt. Der Abschuß muß nachgewiesen werden. Der Verpächter hat viele Möglichkeiten, auf das Verhalten des Pächters einzuwirken. Wie schon Eingangs gesagt, kein Vergleich mit dem Angeln !
lauch
schrieb am 29.04.2025, 17:28 Uhr
Hallo Allerseits,
Aus aktuellem Anlass melde ich mich nochmal. Die Gemeinsamkeit zwischen Jägern und Anglern ist die Stigmatisierung in der Gesellschaft. Bzw. dass Leute die keine Ahnung haben, aggressiv zu Werke gehen.

Eine Frau hat einen grossen Wels gefangen und dies ins Internet gestellt. Ich würde alles geben einen schönen Waller zu fangen.
Catch and Release ( fangen und zurückwerfen) quasi nur für das Foto zu angeln, wie das die Unbeteiligten unterstellen kommt zwar immer mehr in Mode( leider) aber es ist VERBOTEN. ( ausser bei untermassigen Fischen). Die Dame hat sich nichts zu Schulden kommen lassen und ich unterstütze sie in ihrem Anliegen Strafanzeige zu stellen( zB. Wegen Morddrohungen) Wo sind wir denn gelandet? Es führen sich Leute auf, nehmen sich Rechte heraus, die sie nicht haben.
Eschenfelder
schrieb am 30.04.2025, 10:45 Uhr
Waidmannheil! Ja ,ich bin auch Jäger , Angler und Hundeführer aus Südhessen! Bin neu hier im Forum, weil ich Ahnenforschung in Rumänien betreibe! FG
Nimrod
schrieb am 30.04.2025, 12:03 Uhr
Hallo Eschenfelder, schön daß sich hier wieder ein neuer Teilnehmer als „Jäger“ outet. Damit sind die Südhessen vermutlich deutlich in der Mehrheit. Mit unserem „7bJäger“ kommt schon ein Waidmann, der sich auch hier im Thema der Jäger ab und zu „lesen“ lässt, aus Südhessen. Wünsche dir dann viel Freude hier im Diskussionsforum und ab morgen viel Waidmannsheil. Gruß Nimrod
PS.: Ebenso wünsche ich auch viele Informationen zu deiner Ahnenforschung. Ich hoffe daß sich dann viele Landsleute aus der Umgebung von Burgberg (der deutsche Name von Vurpar), die jetzt hier leben, bei dir melden. Der Name Connerth ist ein typisch siebenbürgischer Name
Nimrod
schrieb am 01.05.2025, 21:12 Uhr (am 01.05.2025, 21:13 Uhr geändert).
Interessantes über die Bären in Rumänien

Hallo hier im Thema „Jagd“. Heute erhielt ich den Newsletter der SbZ. Bei den TV-Tipps fand ich den Hinweis auf eine Sendung des WDR, die am 11. Mai von 16.30 Uhr bis 17.15 Uhr dort ausgestrahlt wird und den interessanten Titel hat: Erlebnis Erde: Bärenalarm in Transsilvanien
Ich habe mir den Film schon vorab in der Mediathek angeschaut. Für mich war das ein sehr zeitaktueller Beitrag zur Bärensituation in Rumänien. Es sind Situationen gefilmt, die Freude bereiten und schmunzeln lassen, andere wieder sind schon etwas bedrückend. Einen ausführlicheren Kommentar möchte ich hier nicht abgeben, da ich die Situation vor Ort nicht aus eigener Anschauung kenne. Unser Freund Lauch findet aber in diesem Film vielleicht eine Antwort auf seine Fragen vom 11.4.25, die er hier in diesem Thema gestellt hat. Zur sachlichen Einschätzung könnte sehr wahrscheinlich Marzi mehr beitragen. Wer an den Bären in Rumänien Interesse hat, sollte in jedem Fall den Film mal anschauen
Nimrod
schrieb am 15.05.2025, 12:46 Uhr
Hallo ihr „Jägersleute“, auch wenn’s martialisch klingt, ich hoffe ihr konntet seit dem 1. Mai erfolgreich waidwerken und die schon vorgemerkten Böcke erlegen. Vielleicht habt ihr dann auch wieder etwas Zeit, zur Kenntnis zu nehmen, was euch jetzt direkt oder über die Presse zu Ohren gekommen ist. Es gibt ja in den einzelnen Bundesländern heiße Diskussionen über die Abschaffung der Abschußpläne, in manchen ist es ja schon geschehen. Dann hat die EU die Abschußverordnung für den Wolfabschuß gelockert und deshalb kommt auch in der BRD einiges auf diesem Gebiet auf die Jägerschaft zu. Die dritte Meldung, die gerade wieder durch die überregionalen Zeitungen geht, ist die Situation der „genetischen Verarmung“ beim Rotwild. Durch Straßen, Bahnlinien, Autobahnen und die allgemeine Zersiedlung in unserem Land sind „Rotwild-Inseln“ entstanden. In diesen Regionen entsteht durch den fehlenden Austausch der genetischen Vielfalt Inzucht. Gerade Hessen ist besonders davon betroffen. Was können unsere „Hessenjäger“ dazu sagen ? Diese Situation ist doch ein Drama, einerseits wird für die „Verbreitung“ des Wolfes durch die aktuelle Gesetzeslage so viel getan, andererseits sieht man zu, wie eine andere Wildart in ihrer Existenz bedroht ist. Wie seht ihr das hier im Forum aus eurer Sicht als Jäger/innen ?
lauch
schrieb am 12.06.2025, 15:58 Uhr
Hallo Allerseits,

Nimrod ich bitte auch um deinen Einsatz. Bitte doch sehr darum vielleicht sich auf das Anglerdilemma zu konzentrieren und mir etwas ähnliches aus der Jagdszene zu berichten.

Vorerst aber jagdähnliche Beispiele. Ich glaube jedermann von uns hat bemerkt, dass im Sommer beim Autofahren die Frontscheibe kaum noch von Insekten befleckt wird. Das deutet wohl darauf hin, dass es ein massives Insektensterben gibt. Nichtdestotrotz habe ich nicht den Eindruck, dass dadurch weniger Vögel unterwegs sind. Im Industriegebiet in der Nähe eines Parks, Felder, aber ein echter Wald relativ weit weg, sehe ich Fasane, Rebhühner, Spechte und sonstige Vögel die ich nicht kenne. Wie passt das zusammen? Ideologie, Propaganda? Oder passen sich Tiere sehr gut dem Klimawandel an!?

Vor vielen Jahren war ich in Grafenwöhr, ein ganz großer Truppenübungsplatz für US. Und NATO - Soldaten. Dort wird kräftig geballert. Aber laut Aussagen der Ortskundigen geht es dem Wildbestand dort sehr gut. Wie ist das zu bewerten?

In Osteuropa ist es mittlerweile Usus, dass die jungen Anglerinnen dahingehend geschult werden, gefangene Fische zurückzusetzen. In Bayern ist das bis auf untermaßige Fische strengstens verboten. Trotzdem praktizieren dieses catch and Release einige Angler, obwohl es dafür hohe Strafen gibt( uU. bei einer Wiederholungstat Gefängnis). Jemand machte auf die Tüchtigkeit der Russlanddeutschen ( die sind grosse Spezialisten in der Verwertung, zB. räuchern) eine Anspielung und sagte mir: du nimmst jedes Rotauge( ein sehr guter Fisch,mir schmeckt er trotz Gräten) mit wie die Russen!!! Werde ich in 5- 10 Jahren der Retardist sein, trotz eindeutiger Gesetzeslage!?
Erkennt ihr mein Dilemma? So geht es wohl in anderen Bereichen auch: Gendern, Klimawandel, Ernährung usw.
Nimrod
schrieb am 14.06.2025, 13:19 Uhr (am 14.06.2025, 13:28 Uhr geändert).
Lieber Lauch, nachdem die aktiven Jäger alle in Wald und Feld hinter Böcken und Schmalrehen her sind, will ich dir als Jäger i.R. versuchen zu antworten.
Deine Beobachtungen zu den Insekten kann ich bestätigen. Leider passiert es jetzt aber immer häufiger, daß wir „invasive“ Insekten in unserem Land beobachten, z.B. die asiatische Tigermücke, die schlimme Krankheiten überträgt, den Japankäfer, der Pflanzen schädigt und den asiatischen Marienkäfer, der unsere Marienkäfer verdrängt. U.a. durch den internationalen Flugverkehr kommt da einiges zu uns, auf das wir gerne verzichten würden. Auch die Singvögel werden weniger. Mehr im Norden lebende Arten bleiben aber bei uns, z.B. Silberreiher. Rebhühner sind durch die intensive Landwirtschaft vom Aussterben bedroht. Fasane werden immer wieder von Jägern ausgewildert. Nur in ganz wenigen Gegenden unserer Republik haben sie gute Chancen, sich zu behaupten. Sie sind halt ein interessantes Flugwild für die Jagd.

Truppenübungsplätze sind ein besonderer Lebensraum für unsere Tier- und Pflanzenwelt. Die Schießbahnen sind verhältnismäßig klein im Bezug auf die Größe eines Übungsplatzes. Im großen Rest geht es meistens ruhiger zu. Deshalb gibt es auch auf solchen Refugien Rotwild, das auch am Tag sichtbar wird. Auch die Wölfe haben sich dort gleich heimisch eingerichtet.

Vergleichend zu der beim Angeln praktizierten Methode des „catch & release“ gibt es bei der Jagd auf Wild nichts in der Praxis! Das wäre dann so, wenn man das Wild mit dem Betäubungsgewehr schießen würde, sich mit ihm fotografieren würde, bei besonderen Trophäenträgern noch messen und wiegen und dann, je nach Wildart anschließend mehr oder wenige schnell abhauen würde. Wenn das Wild wieder wach wäre, wäre es bei einem Löwen z.B. ratsam, nicht mehr vor Ort zu sein. Vielleicht kommt das ja noch wenn die Betäubungsgewehre leistungsfähiger auf entsprechende Entfernungen werden.Angler, die das Zurücksetzen praktizieren wenn sie den Fisch vermessen, gewogen und ein Selfie mit ihm gemacht haben, betreiben für mich den Trophäenkult noch stärker als Jäger, werden dafür aber nicht so belästigt und gescholten. Meine persönliche Meinung ist so, daß das Wild möglichst schmerzlos getötet wird und bei essbaren Tieren entsprechend verwertet wird. Falls du mal im TV (Kanal weiß ich jetzt nicht) die Filmchen der „Hunterbrothers“ siehst, wirst du sehen, daß diese jungen Jäger alles irgendwie verwerten. Weil das „gesunde, kalorienarme, ohne stress produzierte Wildpret“ in letzter Zeit als Alternative zur herkömmlichen Fleischproduktion als fettarme Nahrung hoch gehandelt wird , werden ja in letzter Zeit auch immer mehr junge Menschen, vor allem Frauen, Jägerinnen und Jäger.

Allgemein noch zu deinen „Problemen“: Wie hier schon häufiger von mir empfohlen – Prüfe alles und das Gute (vor allem für dich praktikable) behalte. Also nicht jedem Trend nachgeben !! Das Bewährte bleibt, der Unsinn verschwindet wieder !!

lauch
schrieb am 14.06.2025, 20:20 Uhr
Hallo Nimrod,

Danke für deine Ausführungen. Leider bin ich nicht ganz zufrieden (Stichwort Angeln). Deswegen geht die " Show" weiter. Ich hoffe aber, dass sie nicht zur never ending Story wird.

Also: ich bin megaüberrascht, dass Fasane ausgesetztt werden. Rebhühner wahrscheinlich dann auch.
Deswegen erklärt es in etwa, dass sie im Industriegebiet unterwegs sind.

Zu der neuen Angelmethode: das sagst du in deinem Jugendlichen Elan. Das Gesetz, die Behörden stehen auf meiner Seite. Alles soweit so gut. Trotzdem geht es darum, wann wir als rückwärtsgewandt, wie Charlie das nennt, gelten?

Als ich nach D kam war der Ausdruck Neger, ich nenne es mal problematisch. Das kam mir sehr ungewöhnlich vor. Ich war fast soweit, dass ich mir Lehrbücher aus Ro zuschicken wollte. Heute gibt es wahrscheinlich eine Strafe dafür. Das finde ich richtig.
Die Frage aller Fragen ist inwieweit man dem gesellschaftlichen Wandel ( zB. glaube ich nicht, dass sich Doppelpunkt und Sternchen im Wort durchsetzen werden) nachgibt, insbesondere wenn man sieht, daß einige in anderen Ländern das ganze recht locker angehen.
Nimrod
schrieb am 15.06.2025, 14:52 Uhr (am 15.06.2025, 14:55 Uhr geändert).
Lieber Lauch, wenn ich zu der von dir verpönten Praxis mancher Angler (Männlein+Weiblein) nicht mehr gesagt habe, dann deshalb weil ich diese Szene nicht aus eigener Anschauung kenne. Da müßtest du das Thema „siebenbürgische Anglerinnen und Angler“ neu aufmachen, um mehr darüber zu erfahren.
Bei Rebhühnern hat es vor etlichen Jahren große Hegeprojekte gegeben, die von privater Seite und vom Staat und den Jagdverbänden gefördert und unterstütz wurden weil der Rückgang des in ganz Deutschland heimischen Rebhuhns schon gravierend war und ist. Da ist aber nach meinem Kenntnisstand nicht der Erfolg erzielt worden, um ohne ständige, sehr aufwändige Maßnahmen die Population hoch zu halten.Das Aussetzen ist deshalb so gut wie zum Stillstand gekommen. Weil der Fasan bei uns nicht so heimisch ist hat er bei uns nur dort eine Chance, seinen Bestand selbständig zu erhalten, wo die Lebensbedingungen für ihn optimal sind. Da wird schon immer etwas nachgeholfen.
Zu der in unserer jetzigen Gesellschaft beanstandeten Bezeichnung für Menschen, die in den Medien nur noch als N-Wort oder Z-Wort erwähnt werden, meine ich, daß sie einer übertriebenen „political Corectnes“ entspringen. Damit kann man einem politischen oder gesellschaftlichen Gegner sofort Diskriminierung und Rassismus vorwerfen und ihn in eine negativ belegte Ecke drängen. Das verachtende und beleidigende Argument sind aber für mich nicht die alleinigen Bezeichnungen als „Neger, Zigeuner“ oder ähnliche, sondern die zusätzlichen Beschreibungen wie z.B. „dreckig, faul, fett, schwarz“ oder ähnliche. Das unehrliche aber bei dieser angeblichen "Corectness" : Man urteilt da auch, besonders in Kreisen der Generation Z (+ ./.) sehr ungerecht. Fällt jemand durch etwas Ungeschicklichkeit oder Tollpatschigkeit auf, wird er ungestraft als „Bauer“ bezeichnet. Das damit aber ein ganzer Berufstand diskriminiert und verachtet wird, regt niemand auf. Solche Beispiele gäbe es noch einige. Aber, um bei der Landwirtschaft zu bleiben, in unserer Zeit wird öfter das „Pferd von hinten aufgezäumt
lauch
schrieb am 16.06.2025, 09:30 Uhr
Hallo Nimrod,

Nun wir sind hier so etwas wie Rudis Resterampe. Bei Facebook bin ich nicht angemeldet, bei anderen Diensten auch nicht. Bis jetzt hat mir noch niemand verraten, ob in diesen Netzwerken die ich nicht unbedingt für sozial halte," mehr action" bzgl. Siebenbürgen gibt. Deswegen versuche ich so wenig wie möglich neue Themen zu eröffnen wohlwissend, dass die Folge ein nicht immer themengerechter Kommentar ist.(bzw. dann zu viele Einzelthemen)

Analog zu den Rebhühnern und Fasane in D, sind in Ro angeblich die Bären. Die Schafhirten zumindest behaupten, " das sind nicht unsere Bären". ( Angeblich von irgendwelchen Organisationen ausgesetzte Welpen aus dem Westen)

Was ich grundsätzlich fragen/ sagen wollte:Nimrod deine Beispiele sind gut, wenn ich auch noch 3- 4 aufzählen würde, kommen wir zu ....nichts. Nur, dass wir uns gegenseitig freundlich bestätigen, was ja auch ein Wert ist. Nochmal: ich habe das Gesetz auf neiner Seite, trotzdem gehe ich davon aus, dass ich irgendwann in naher Zukunft ausgegrenzt werde. Wieviel müssen wir vom neuen Zeitgeist, Wandel annehmen?
Ich habe diesbezüglich auch über Parteien nachgedacht und meine die AfD ist die Partei, die die Menschen ( Wähler) am wenigsten schikaniert. Ob sie auf Regierungsebene " für die Menschen" mehr Gutes erreichen würde, ist doch zu bezweifeln.
Nimrod
schrieb am 27.06.2025, 13:06 Uhr
„Jagdliche Beute in Dinkelsbühl“
Seit Anfang der 1950er Jahre komme ich schon zu den Heimattreffen der Siebenbürger nach Dinkelsbühl. Damals als „zartes Bübchen“ im Grundschulalter, zusammen mit meinen siebenbürgischen Großeltern und meinem siebenbürgischen Vater. Wir trafen uns dort mit den Verwandten aus der Heimatgemeinde meiner Großmutter, die verstreut in Unterfranken, im Ruhrgebiet und in Oberösterreich lebten. Ein großes Familientreffen, jedes Jahr. Seit dieser Zeit hat sich im Vergleich zu jetzt sehr viel geändert. Es gibt einige, jetzt auch schon wieder traditionelle, Verkaufs-Ausstellungen, den Siebenbürger Markt im Spitalhof. Für die Kultur der Erinnerung gibt es Vorträge und Bildausstellungen, Konzerte und Tanzveranstaltungen, für die Unterhaltung an allen Festtagen einen Bierzeltbetrieb, für die Jüngeren die auch schon traditionellen Sportveranstaltungen. Der Höhepunkt dieser Tage, der Trachten-und Festumzug, den es zu Beginn der Treffen auch schon gab, spiegelt jetzt aber das Bild der aktiven, lebenden Ortsgemeinschaften und überregionalen Zusammenschlüsse und Tanzgruppen wieder. Interessant besonders in dieser Zeit das verstärkte Bild, welches die unterschiedlichen Trachten aus dem Süden Siebenbürgens bieten. Sie dominieren den Umzug, im Gegensatz zu den jetzt selteneren Trachten aus dem Nösnergebiet. Auch bei Begegnungen mit Besuchern hört man schon längere Zeit mehr südsiebenbürgische Dialekte und auch Unterhaltungen in rumänischer Sprache. Der Wandel und die Veränderungen der schon mit verschiedenen Jubiläen begangenen Vergangenheit sind deutlich erkennbar. Deshalb haben sich meine Besuchsschwerpunkte auch dahingehend angepasst. Ein für mich immer interessanter Punkt, der auch etwas „Jagdfieber“ in mir erzeugt, ist die Verkaufsausstellung der siebenbürgischen Bibliothek Gundelsheim mit ihren antiquarischen Büchern. Wer mit offenen Augen, für Jäger eigentlich ja selbstverständlich, an den Tischen „vorbeipirscht“, entdeckt dann mit etwas Glück auch ein „jagdliches Beutestück“. Alte Jagdbücher aus dem Fundus der Bibliothek, die aus den Nachlässen ehemaliger Jäger oder naturbegeisterter Leser stammen. So habe ich schon u.a. Bücher von Oskar Jacob, Oberst von Spieß und in diesem Jahr die „Jagdgeschichten aus Siebenbürgen“ von Erwin Schnell gefunden. Man könnte sagen, Literatur aus einer „anderen, ja heilen Welt“. In jedem Fall jagdlich. Sie enthalten die Berichte aus vergangener Zeit, nicht nur die Jagd betreffend, sondern auch die politische und gesellschaftliche Situation im damaligen Siebenbürgen. Geschichtsbücher der „besonderen Art“ und für mich als „alten Jäger“ eine Beute, mit der auch ich noch umgehen kann. Um aber auch etwas „essbares“ zu erbeuten und heimzubringen, schließe ich meinen Besuch in DKB auf dem „Siebenbürger Markt“ ab. Mit zwei Kilo frischen „Mici“ trete ich den Heimweg an.
Nimrod
schrieb am 06.07.2025, 18:17 Uhr
Der Schuss ins Kraut – eine besondere Jagd aufs wilde Schwein von Norbert Neugirg

Wenn man sich zur Wildsaujagd mit Sauerkraut im Magen wagt,
muss im Wald mit Darmbeschwerden und Drang zum Stuhl gerechnet werden.
So hatte einst ein Jägersmann, weil’s kalt war, gleich drei Hosen an,
da wurde ihm in der Bedrängnis die letzte Hose zum Verhängnis,
weil er den Wettlauf mit der Zeit verlor: Das Sauerkraut kam ihm zuvor!
„Die Jagd beginnt !“, das Horn erscholl, derweil ihm noch das Kraut entquoll
mit gewaltigem Getöse in die Hose kleinster Größe.
So war’s nicht zu vermeiden, sich gänzlich zu entkleiden,
die Hose sich vom Leib zu reißen und sie in den Wald zu schmeißen.
Indes er noch am Beinkleid zerrte, kam eine Wildsau, die das hörte,
hat sich vorm Jäger aufgebaut, sie witterte das Sauerkraut.
Der Jäger kramte, wie er stand, das Gewehr aus dem Gewand
Die Sau jedoch hat nur gekichert, das Gewehr war nicht entsichert !
Grunzend wandte sich in Ruh‘ die Sau im Holz der Hose zu,
der Jäger zog nun fieberhaft die Hosen übern Stiefelschaft,
um die nackten Hinterbacken in höchster Eile einzupacken.
Kaum war alles straffgezogen, kam, fidel ums Eck‘ gebogen,
zur ersten Wildsau eine zweite, die das Kraut roch von der Weite.
Als beide Säue sich verbissen um die versaute Hose rissen,
beschloss der Jägersmann, das Schänden seiner Hose zu beenden.
Also hat er kurz entschlossen mit einem Schuss ins Kraut geschossen
und dieser eine Schuss alleine traf die Hose und die Schweine,
die nun – von einem Projektil durchschlagen, als „Schwein auf Kraut“ im Walde lagen.
Der Wildsau nach dem Leben trachten heißt, auf die Ernährung achten,
und bei der Jagd aufs wilde Schwein, kann Sauerkraut sehr hilfreich sein.

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