Die Szekler

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Richard Vogel
schrieb am 12.11.2007, 11:07 Uhr
Naja ich denke das eine Autonomie dieser Gebiete großer Quatsch ist. Am Ende ruft das nur die Nationalisten auf den Plan die nichts als Ärger machen. Und ist auch die Frage ob diese Gebiete das überhaupt wirtschaftlich dazu in der Lage sind.
tschik
schrieb am 12.11.2007, 11:26 Uhr
Ich glaube Lenin hat einmal gesagt,- "gebt dem Menschen ein Gewehr in die Hand und eine Idee und er ist bereit für diese Idee zu sterben"....
Dass in einem vereinten Europa diese Weisheit noch Anhänger findet, ist traurig aber wahr.
Übrigens, "Cîinele moare de drum lung si prostu de grija altuia". Die Szekler werden bestimmt irgendwo ihr eigenes Forum haben und dieses Thema auch dementsprechend kompetent erörtern und eine Lösung finden.
Meine Meinung
Misch 39
schrieb am 14.11.2007, 23:22 Uhr (am 14.11.2007, 23:37 Uhr geändert).
Ein Bukowiner
schrieb am 15.11.2007, 07:45 Uhr
Misch 39 schrieb:



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Na, was hat gestern Herr Micky um 23:22 erstellt und um 23:27 geändert? Der Kommentar ist weiss wie der frische Schnee.
Ich frage mich wie mein Nachbar vom dritten Stock des Hauses (ein Gastarbeiter aus der Türkei der seit 37 Jahre in Deutschland lebt) "Isch nischt verstehen!"
Ein Bukowiner
schrieb am 16.11.2007, 03:04 Uhr
Dieses (oder dieser) Thread hat alle Rekorde gebrochen.
14 Seiten, 17.700 Leser, man sagte alles was möglich ist.

Ich mache einen Vorschlag. In Rumänien, bzw in der Provinz Moldawien lebt noch eine Bevölkerung die Ungarstämmig ist: die Tschangos (auf Deutsch), Csangok (auf Ungarisch), Ceangăii (auf Rumänisch).

Was wäre wenn wir die Weichen stellen, wenn wir ein anderes Liedchen singen? Statt "Die Szekler" > "Die Tschangos"!

Ich mache ein kurzes Vorwort (Quelle - Wiki-Internet)

Ungarisch: A szo ma ismert elsö irasos emlitese egy 1443. junius 8-i adomanylevelben talalhato, amelyben Ştefan moldvai fejedelem (Alexandru cel Bun fia) Sanga (Csanga) Illiesnek adomanyozza Văsieşti es Băseşti falvakat. A masodik emlitess 1556-bol valo, a haromszeki Maksan emlitik "Michael chango"-t

Rumänisch: Pe 8 iunie 1443 in actul de donatie al lui Ştefan, domnitor moldovean (fiul lui Alexandru cel Bun)este inscris "aceasta adevarata sluga a noastra, pan Iliiaş Sanga (Csanga) ne-a slujit noua drept şi credincios". In anul 1556 la Moacşa, judetul Covasna este amintit un anume "Michael csango"

Diesen Satz habe ich nicht auf Deutsch gefunden aber ich werde übersetzen (für die Leser die weder Ungarisch, noch Rumänisch sprechen) Worum geht s? Es geht um die ersten Quellen wo der Begriff "Tschango" fürs erste Mal erscheint:
- Am 8 Juni 1443 in der Donationsurkunde des moldawischen Herrschers Ştefan (der Sohn des Herrschers Alexandru cel Bun)ist angemeldet: "unser wahrhafte Diener, der Pan Elias Sanga (Csanga) hat uns mit Recht und Glaube gedient". Im Jahr 1556 bei Moacşa im Kreis Covasna ist ein nämlich "Michael csango" erinnert.

Ich kenne nicht die ungarische Sprache (ausser 6 - 7 Worte und Schimpfworte) aber ich bin sicher dass die ungarische Fassung genau über die selbe Sache schreibt.

Es wäre ein interessantes Thema für Sie, liebe Leser/innen oder nicht? Gehen wir weiter mit den Szekler oder wir wechseln auf Tschangos?
aberhallo!
schrieb am 16.11.2007, 10:28 Uhr
Hallo habe was interessantes gefunden:

volksgruppen.orf.at
Ein Bukowiner
schrieb am 16.11.2007, 11:28 Uhr
aberhallo schrieb:
Hallo habe was interessantes gefunden:

volksgruppen.orf.at

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Ja, ist Okay. Interessant aber nicht über Tschangos.

Ein Buko.
aberhallo!
schrieb am 16.11.2007, 11:36 Uhr
Schau mal hier nach Giebietsreform ala RMDSZ:
www.rmdsz.ro

Dort iszt glaube auf Seite 44 eine Karte abgebildet,

sogar mit Sachsenland SB und BV
Der Christ
schrieb am 16.11.2007, 13:17 Uhr
Ein Bukowiner schrieb:

Na, was hat gestern Herr Micky um 23:22 erstellt und um 23:27 geändert? Der Kommentar ist weiss wie der frische Schnee.
Ich frage mich wie mein Nachbar vom dritten Stock des Hauses (ein Gastarbeiter aus der Türkei der seit 37 Jahre in Deutschland lebt) "Isch nischt verstehen!"

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Gruss Adriano!
Sehr interessant was du schreibst.
Ich will dir nur etwas erinnern. Kennst du das Sprichwort das es in Rumänien gibt: Rumänisch - RÂDE CIOB DE OALĂ SPARTĂ! Deutsch - DIE SCHERBE LACHT ÜBER ZERBROCHENEN TOPF! oder besser bekannt im deutschen Raum: KESSEL SCHILT DEN OFENTOPF!
Du mußt nicht über die deutschen Kenntnisse der Türken lachen. Sie haben zuhause, dort, im ihren Anatolien kein deutsches Wort gehört, geschrieben. Und auch heute, nach 30 Jahren, diese Gastarbeiter haben keine Interesse in der BRD zu integrieren. Sie leben ganz getrennt gegenüber der deutschen Gesellschaft.
Aber du bist Deutscher (oder 1/2 Deutscher wie du sagst) und trotzdem machst du noch viele Fehler, insbesonders in Schrift, obwohl du als Kind warst, hast du zuhause Deutsch gesprochen.
Bitte, sei nicht böse auf mich aber das ist die Wahrheit. Den Rest kannst du weiter schreiben. Ich finde als interessant. Aber bitte, ohne ultrarechte Gedanken.
lori
schrieb am 17.11.2007, 19:45 Uhr
Serban schrieb: Servus

Autonomie: ja, aber wie?
Wirtschaftlich? (Noch) ein Traum.
Kulturell? Moeglich, z.T. vorhanden.
In der Verwaltung? Teilweise vorhanden, koennte aber besser sein (gilt auch fuer das restliche Rumaenien).
Teritorrielle Autonomie? Tja, ich wiederhole mich ungern: wie soll diese Autonomie (ohne der wirtschaftlichen) funktioneren?
Ich befuerchte dass die ungarische Gemeinde (sprich Elite) praktisch keinen Plan fuer "Day 2" vorbereitet hat.
Gruss,
Andrei



Hallo Allerseits,

Nun, wirtschaftliche Unzulänglichkeiten im Zusammenhang mit der Autonomie zu bringen(nicht überlebensfähig!)finde ich äusserst unfair!(Es gibt doch EU- Regionalfonds!) Wie würde Rumänien ohne die EU aussehen? Ich könnte jetzt anfangen und Rechnungen(Zahlen nennen)aufmachen, aber ich gebe nur ein Stichwort: Autobahnen! Wie die Autonomie aussehen soll, darüber scheiden sich die Geister. Aus meiner Sicht geht es darum sich gegen Homogenisierung, Assiemilirung(Verschiebung der Bevölkerungsstruktur zugunsten der Rumänen) zu wehren, das ist legitim. Ich glaube kein Szekler möchte ein zweites Oradea, Cluj- Napoca, oder Tg. Mureş!

Apropos Tg. Mureş: Im deutschen Wikipedia steht zur Geschichte im ersten Satz Folgendes geschrieben, ich zitiere: "Tg. Mureş wurde von den Szeklern gegründet."Ein klarer deutlicher Satz, den jeder der des Deutschen mächtig ist, versteht!

Im rumänischen Wikipedia steht zu diesem Thema Folgendes:Istoric

Săpăturile efectuate de arheologul Ştefan Kovács au confirmat faptul că teritoriul de azi al oraşului Târgu Mureş a fost locuit încă din preistorie. Au fost descoperite o serie de locuinţe preistorice, resturi de oase, vase de lut, obiecte de cremene şi de bronz, mici statuiete de pământ datate ca fiind din 2000 î. de Ch. Siturile arheologice au scos la iveală urme umane din epoca pietrei lustruite, a celei de bronz şi a fierului; s-au descoperit şi vestigii aparţinând culturii Criş cea mai veche cultură neolitică din România.(Kurzübersetzung: es wird auf prähistorische Siedlungen hingewiesen)

Die Szekler werden erst im nächsten Abschnitt erwähnt. Das ist eine der vielen perfiden eindeutigen Zweideutigkeiten die ich unter dem Namen Geschichtsdesign zusammenfassen würde! Wobei, man die Macher nicht mal der Lüge bezichtigen kann.

Hier sieht man m.E. ganz deutlich, dass es einen gehörigen Unterschied zwischen einer "balkanischen Wahrheit" und einer ich nenne sie mal "westeuropäischen Wahrheit" gibt!

Gruss
Lori
der Ijel
schrieb am 11.01.2008, 01:53 Uhr (am 11.01.2008, 02:03 Uhr geändert).
Auf der Suche nach der Szekler-Hymne fand ich

dieses:
www.devaigyerekek.hu :: Die wandernde Schwalbe findet den Weg nach ...

Rumänien hat offiziell zugegeben die Tschangos gewaltsam assimiliert zu haben
2006-12-21 07:29
Misch 39
schrieb am 11.01.2008, 22:12 Uhr
der Ijel schrieb:

Rumänien hat offiziell zugegeben die Tschangos gewaltsam assimiliert zu haben
2006-12-21 07:29


Schauen Sie hier:
FlorianZ
schrieb am 12.01.2008, 18:54 Uhr
Die Tschangosache ist nicht ganz so einfach zu erklären wie das hier darzustellen versucht wird. Im Prinzip wird der rumänische Staat über längere Sicht gesehen die Tschangos etwa ähnlich stark unterdrückt haben wie der deutsche Staat die Siebenbürger Sachsen in der Praxis unterdrückt. Die (übrigens in jämmerliches Deutsch übersetzte) hier zitierte Homepage dient wohl vorwiegend dem Spendenaufbringen. Die gesamte Minderheitenschutzindustrie in Europa dürfte vorwiegend eine Sache der Mittelaufbringung für eine jeweils recht kleine reichlich parasitäre Funktionärskaste darstellen. Zu deren "Ehrenrettung" sei aber gesagt, dass sich das meistens nicht so recht lohnt. Die breite Masse der Minderheitenangehörigen – so überhaupt noch „breite Massen“, was bei den Tschangos sicher nicht der Fall sein wird, existieren sollten – partizipiert an den aufgebrachten Mitteln zumeist nur ganz spärlich, wenn überhaupt.

Die dümmelnd chauvinistischen Ungarn, die sich in der Moldau wichtig machen, zerstören mit ihrem Versuch der Handvoll Tschangokinder, die sie einzufangen imstande sind, die ungarische Schriftsprache aufzuzwingen ebenso die Tschangokultur wie die römisch-katholische Kirche Rumäniens, die nach Meinung der Kenner der speziellen Situation paradoxerweise die Hauptverantwortliche für die Zerstörung der Tschangokultur in der jüngeren Zeit sein könnte. Ebenso wie sie zuvor wohl den Hort des Tschangoselbstverständnisses dargestellt und so den Erhalt der Tschangokultur einmal ermöglicht haben könnte. Viel an Tschangokultur ist sowieso nicht mehr da. Die arbeitsfähige Population der Tschangos ist übrigens auch schon überall in Europa verstreut. Die Tschangos sind ebensolche Auslaufmodelle wie die Siebenbürger Sachsen und unzählige andere ähnlich große/kleine Gruppen in ganz Europa.

Das Hauptproblem all dieser Gruppen wird eher die Motivation der eigenen Kinder die eigene Sprache auch aktiv im täglichen Leben zu gebrauchen darstellen. An dieser Klippe scheitern praktisch alle. Außerdem soll man all die Dinge auch aus der ganz subjektiven praktischen Sicht der jeweils Betroffenen zu verstehen versuchen. Um da ein kleines Beispiel zu nennen: Viele Ungarn aus Rumänien denken gar nicht daran nach Ungarn zu gehen. Wenn sie schon die Heimat verlassen, dann wollen sie irgendwohin gehen wo sie besser verdienen, Ungarn ist nicht gerade ein umwerfend prosperierendes Land in dem Zuwanderer offene Türen vorfinden. Viele Rumänienungarn gehen lieber gleich weiter nach Spanien oder sonst wohin. Wenn sie – das ist bei der Mehrheit wohl der Fall – leidlich Rumänisch können, dann ist es für sie relativ einfach andere romanische Sprachen relativ leicht und schnell zu erlernen. Im Klartext: Wozu als Rumänienungar – Tschango, Sekler oder sonstiger Ungarischsprachiger macht da nicht allzu viel Unterschied – für nur marginal höheres Gehalt als unwillkommener Zuwanderer in Ungarn dahinvegetieren, wenn es möglich ist in Spanien bei mehrfach hohem Gehalt ebenso gut oder schlecht behandelt wie in Ungarn zu leben?

Wollte man wirklich was für die Tschangokultur machen, dann müsste das Tschangoidiom als solches am Leben zu erhalten versucht werden. Das wird aber vermutlich zumindest ebenso schwierig zu bewerkstelligen sein wie das am Leben Erhalten des Siebenbürger Sächsischen. Der rumänischen Verwaltung sind die Tschangos als eigene Kulturgruppe ebenso egal wie die Siebenbürger Sachsen dem deutschen Staat als eigene Kulturgruppe egal zu sein scheinen. Die Ungarn bekämpfen und verachten die Tschangos als mit eigenem Tschangoidiom auftretende kulturelle Gruppe, die wollen die zu „richtigen Ungarn“ umschustern. Ein Tschango sprechender Ungar ist in den Augen der "richtigen Ungarn" ein Primitivling, der nicht recht Ungarisch kann und den man zuallermindest wohlwollend zu manuduzieren hat. Na, und den Tschangos? Denen ist das alles ziemlich egal. Die wollen ein bequemes Haus mit ordentlicher Heizung, Bad und einem anständigen Kackhaus haben auf dem einem im Winter nicht Frostbeulen am Hintern wachsen, genauso wie die ständige Malaise in Rumänien das Tüpfelchen auf dem „I“ war, dass die meisten Siebenbürger Sachsen veranlasste auf Rumänien kreuzweise zu sch ....en und kurzerhand wegzuziehen ...




Albanezul
schrieb am 12.01.2008, 23:28 Uhr
FlorianZ schrieb: Die Tschangosache ist nicht ganz so einfach zu erklären...

Eine Interessensfrage: Haben Sie irgendeinen Link, auf der man nachlesen, kann, wie man die Tschangosprache charakterisieren kann, oder wissen Sie da mehr?
aberhallo!
schrieb am 13.01.2008, 06:54 Uhr
Die Tschangos werden nicht nur von den Ungarn Ungarn als primitivlinge angesehen (falls diese wissen wer diese sind) sondern auch von den Rum. Ungarn
Die verdienen sich als Ackersklaven für ein Sack Kartoffeln ihren Lebensunterhalt und wohnen in verhaltnissen wie im KZ
Dachboden Holzgestelle mit 10 jahre alten Stroh waschen im Fluss. Ein Szekler berichtete mir das teilweise Tschangos kommen die zum erstenmal einen Zug gesehen hatten.

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