Kontinuitätstheorie versus Migrationstheorie

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bankban
schrieb am 01.03.2011, 14:48 Uhr
@ serban. ich kenne mich im Lehramt, wie das auch wa-ge schon geschrieben hat, nicht so gut aus und kann dir deine Frage daher leider nicht beantworten. Ich kann nur vermuten, dass die Bücher in Grenzregionen bzw. in ausgewählten Schulen, die sich für so einen Zweig entscheiden, eingesetzt werden. Freilich, genaue Zahlen kenne ich nicht.
Popescu
schrieb am 01.03.2011, 15:01 Uhr
@walter-georg
„@ Popescu: Weshalb pe ocolite: Nennen wir das Kind doch beim Namen: Sie wollen - ich auch -, dass in jedem Land die Kinder schon im frühen Alter die Landessprache erlernen sollen sowie die Geschichte in der Version des jeweiligen Landes. Ist doch o.k.“
Ich will eigentlich nur erfahren wie sich diejenigen die die Autonomie des Szeklergebietes fordern sich diese vorstellen. Südtirol wurde irgendwo als mustergültig genannt. Als wesentliche Punkte erscheinen mir:
1. Welche Unterrichtssprachen werden in deutschen Schulen Südtirols benutzt (also welche Sprachen sollten in ungarischen Schulen des Szeklergebietes benutzt werden)? Sollte irgendjemand sich vorstellen, dass in rumänischen Schulen dieses Gebietes zwangsweise auch Ungarisch gelehrt werden müsste, so kann ich mir nicht vorstellen, dass derartiges akzeptiert werden könnte.
2. Es ist nicht nur für mich offenkundig, dass Ungarn und Rumänien die Geschichte Rumäniens (also aller derzeit zu Rumänien gehörenden Gebiete) unterschiedlich sehen. Jeder Staat hat die Macht in seinem Machtbereich diejenige Geschichte unterrichten zu lassen die er für richtig hält (leider). In einem autonomen Gebiet stelle ich mir vor, dass dies nicht so einfach ist. Daher meine Frage, wie es denn in Südtirol ist. Wenn nun jemand antworten würde, dass es zwischen Österreich und Italien Einigkeit besteht, was in Unterricht-Geschichtsbüchern zu stehen hat, dass also in ganz Österreich und ganz Italien dasselbe stehen würde, wäre es mir erst recht Recht (also könnte dann in Ungarn und Rumänien insgesamt dasselbe vorgegeben werden). Dass einzelne Lehrer dann doch eine gewisse eigene Sicht einbringen ist mir schon klar.
Mir hat es gefallen zu erfahren, dass es schon zweisprachige Geschichtsbücher gibt. Wenn es zwischen Deutschen und Franzosen oder zwischen Deutschen und Polen so etwas gibt, dann sollte es auch zwischen Rumänen und Ungarn möglich sein.
pavel_chinezul
schrieb am 01.03.2011, 15:12 Uhr (am 01.03.2011, 15:17 Uhr geändert).
Einiges zum Thema "bilingualer Unterricht".

Bilingualer Unterricht

bzw. Südtirol
Orban in Südtirol
bankban
schrieb am 01.03.2011, 15:15 Uhr
Das rumänisch-ungarische Geschichtsbuch ist seit etwa 5-10 Jahren "in Mache" - doch die gemeinsame Kommission hat größte Probleme bei der Zusammenarbeit. Es ist zu wünschen, dass sie sich auf einige Inhalte einigt. Diese können, ja müssten, gegensätzlich dargestellt werden - doch ist dies im Sinne der gegenseitigen geistigen Herausforderung, des Anregens zum Nachdenken und einer Empathie sogar zu wünschen. Es spricht ja nichts dagegen, eine Frage aus gegensätzlichen Positionen/Perspektiven zu beleuchten. Die Schüler erfahren so nämlich die Gründe für die jeweils andere Meinung, lernen zu argumentieren, lernen, die eigene Sicht wie auch offizielle Meinungen kritisch zu hinterfragen. Dies alles fördert den mündigen Bürger und nicht, wenn den Schülern die gleichen Inhalte eingetrichtert werden sollen: frontal, eindimensional und zum Auswendiglernen.
cäsar
schrieb am 01.03.2011, 18:13 Uhr
Hallo liebe Beitragsschreiber,

lasst doch mal die Nebenschauplätze beiseite, Unterricht, Südtirol usw. Es wäre doch interessant zu erfahren ob man irgendwo noch ein paar dakische Keramiksplitter gefunden hat, in neuerer Zeit? Die rumänischen Archäologen verlieren doch ihre Jobs, wenn sie nicht das entsprechende Material liefern!

ave
Popescu
schrieb am 01.03.2011, 21:02 Uhr
@cäsar – kleine Ausschnitte:
„Die legitime Forderung der Szekler nach Autonomie ist m.E. auch aus dem fernen Deutschland zu unterstützen.“ Eine Aufforderung an uns, ohne uns mitzuteilen, was wir genau unterstützen sollen.
„Wichtig scheint mir jedoch die Tatsache, dass die rumänische Flagge unter den balkanischen eingereiht ist, was der Realität näher kommt!“. Die ungarische hat der objektive Mann übersehen. Wenn man ihn darauf aufmerksam macht, übersieht er es großzügig.
„lasst doch mal die Nebenschauplätze beiseite,“. Hauptschauplatz ist, dass die Daker keine Keramiksplitter in Siebenbürgen hinterlassen haben und somit nie da waren. Traian ging über die Donau um das Gold, das die Marsmännchen bei ihrem letzen Besuch dort hinterlassen hatten, sicherzustellen (bevor es 700 Jahre später den ersten ungarischen Siedlern dieser Gebiete in die Hände gefallen wäre).

Mein lieber Cäsar, Sie glauben irgendein wichtiges Argument in den Händen zu haben, wenn alle, absolut alle, die KT ablehnen und der MT zustimmen würden. Wofür dieses Argument, wenn niemand die Zugehörigkeit des Szeklergebietes zu Rumänien in Frage stellen will?
Mir ist es vollkommen egal ob KT oder MT stimmt. Auch mit der Vorstellung, dass es in Erdély gar keine Rumänen gibt (mein Großvater war Argeşean), da dieses Volk nur eine Erfindung ist, könnte ich gut leben.
cäsar
schrieb am 01.03.2011, 21:13 Uhr
Herr Popescu,

das ist Ihre Art der Interpretation. Genauso wie ich manches übersehe, tun Sie dasselbige vorzüglich. Zum Thema Autonomie, habe ich mich bezugnehmend auf Sie im Thread "die Szekler" geäussert. Die Frage nach den wichtigen dakischen Schätzen ist noch wohl erlaubt, nicht wahr? Passt auch zum Thema.

ave
Popescu
schrieb am 01.03.2011, 22:15 Uhr
"Die Frage nach den wichtigen dakischen Schätzen ist noch wohl erlaubt, nicht wahr?"
Die wichtigsten dakischen Schätze waren Grundlage der Bauten die Traian, als nicht Römer (stammte von neben Sevilla), errichten musste. Für die Nachfolger reichte das Gold auch.
Was spielt dies aber für eine Rolle bei der Frage ob KT oder MT?
getkiss
schrieb am 01.03.2011, 22:29 Uhr (am 01.03.2011, 22:33 Uhr geändert).
"Dakische Schätze"
Die der Traian nicht rauben konnte, weil die Daker ihn "besiegten", hat er dann in Groß-Sankt-Nikolaus begraben.
de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F-Sankt-Nikolaus
Zum Glück wurden die noch vor 1918 gefunden, sonst wären Sie als dakische Schätze in Bukarest.....
Popescu
schrieb am 01.03.2011, 22:32 Uhr
Jeder nimmt was er kriegen kann. Man sehe sich die Museen der Welt einmal genauer an.
getkiss
schrieb am 02.03.2011, 07:56 Uhr
Da es eben nicht darum geht, Herr Popescu, was jeder sich unter den Nagel reißen kann, bzw. Sie dem Text des Links "ausweichen", setze ich hier den ein:

"Ein bedeutender Goldschatz, der 1799 von dem Bauern Pera Vuin bei Grabungen in seinem Garten gefunden wurde, befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien. Er besteht aus 23 frühmittelalterlichen Goldgefäßen mit einem Gesamtgewicht von beinahe 10 kg. Die ethnische wie kunsthistorische Zuordnung dieses Schatzes ist nicht ganz geklärt; wahrscheinlich sind die Gefäße zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert gefertigt worden. Funde awarischer Gräber mit Runeninschriften auf Knochen entsprechen den Runen von Nagyszentmiklós, so dass nicht ausgeschlossen ist, dass die Goldfunde ebenfalls awarischer Herkunft sind. (Siehe auch Awarische Sprache.) Auch eine bulgarische Herkunft ist nicht ausgeschlossen, da zu dieser Zeit das Erste Bulgarische Reich die Region beherrschte."

Also wiki spricht nichts von Daken oder Rumänen nach dem Auszug der Römer. Die Gefäße sollen zwischen 600-900 n.Chr. gefertigt sein und entweder den Awaren oder den Bulgaren zugeordnen zu sein.
Interessanterweise sind die Awaren weitergezogen und die Bulgaren/andere später zugezogene Bulgaren haben jetzt noch immer bulgarische Nachkommen in dem in der Nähe gelegenen Lowrin.
Dass könnte aber eben die Migrationstheorie unterstützen, nach der die Rumänen eher von zugezogenen südbalkanischen Stämmen abstammen könnten - die seinerzeit ja auch dem römischen Imperium untergeordnet waren.....

Und der Text widerlegt ihre Aussage vom "unter den Nagel reissen". Die ausgegrabenen Goldgegenstände wanderten nicht in irgend ein Privatbesitz in Bukarest, sondern kamen in die damalige Hauptstadt des Österreichs (zu dem Groß-Skt.Nikolaus gehörte) ins Museum, um die Geschichte zu illustrieren.
Genau so, wie jetzt in Rumänien ausgegrabene Schätze ins Museum von Bukarest kommen sollten, ohne Abenteuern von dakischen Ringen...
Popescu
schrieb am 02.03.2011, 10:31 Uhr
Herr Kiss, Sie brauchen Ihre Logik nicht unter Beweis stellen, man kennt sie.
Erst behaupten Sie Traian hätte einen dakischen Schatz in Groß-Sankt-Nikolaus begraben. Selbst setzen Sie einen Link ein, der besagt, dass es sich um einen awarischer oder bulgarischer Schatz handelt, etwa 600-900 gefertigt. (Haben Sie vergessen, wann Traian gelebt hat und wie lange die Römer Dakien besetzt hielten?) Dieser befindet sich in Wien, also nicht in Dagestan oder Bulgarien.
Viele Schätze Afrikas, insbesondere Ägyptens, wurden den dortigen Völkern entwendet. Und in oder nach einem Krieg wird so viel Kunst gestohlen wie nur irgendwie möglich. Museen aber auch Privatsammlungen sind voll davon. Wie viele Prozesse / Auseinandersetzungen gibt es nur zwischen Russland und Deutschland bezüglich Beutekunst? Wo ist z.B. das Bernsteinzimmer?
Und was hat das mit der Existenz der Daker, die Sie zu leugnen scheinen, zu tun? Wollen Sie unbedingt der MT zum Sieg verhelfen – kein Problem. Transsilvanien wird dadurch nicht Ungarisch. Eher werden Sie oder Ihre Nachkommen Chinesen.
Nur nebenbei gesagt, jedes Volk weist sowohl Kontinuität als auch Migration auf. Es ist kaum möglich, dass nicht sowohl in Ungaren als auch in Rumänen auch dakisches Blut fließt.
getkiss
schrieb am 02.03.2011, 13:39 Uhr
@Popescu
Sie sind ein Perfekter Witzeversteher!
aurel
schrieb am 02.03.2011, 13:53 Uhr

@getkiss
Sie sind ein Perfekter Witzeversteher!


Tja, verdrehte Logik und falsche Behauptungen, gehen nicht immer als Witz durch Herr getkiss.

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