Wahlempfehlungen des Forums, der Kirche und des Verbands der Siebenbürger Sachsen

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charlie
schrieb am 19.05.2025, 23:25 Uhr
Ich hätte es ungern drauf ankommen lassen und habe Simion und AUR beim Wort genommen.
Doris Hutter (Moderator)
schrieb am 20.05.2025, 01:32 Uhr (am 20.05.2025, 01:34 Uhr geändert).
Eben nicht nur eine Vermutung, lauch!

Was zeigt uns die deutsche Geschichte?
Schon vergessen?
marzi
schrieb am 20.05.2025, 06:41 Uhr
Deutschland mit Rumänien zu vergleichen ,finde ich wahnsinnig hier im Kontext
lauch
schrieb am 20.05.2025, 09:15 Uhr
Frau Hutter
mit historischen Vergleichen tue ich mich schwer, und bin der Meinung, dass sie oft als Verstärkung einer Ideologie,politischen Einstellung dienen. Jetzt frage ich Sie: herrscht in Italien, Holland oder Ungarn Krieg?
lauch
schrieb am 20.05.2025, 09:51 Uhr
In Rumänien ticken die Uhren schon doch etwas anders, aber immer ähnlicher wie im Rest Europas. Ein paar Minuten nach der Schließung der Wahllokale redete der Simion wie ein Präsident obwohl die erste offizielle Hochrechnung etwa 10% Vorsprung für den Dan gezeigt hatte. Die Rechten haben ihre Lektion gut gelernt, von anderen Rechten in Europa. Sehr gut im Internet aufgestellt, aggressiv im Ton, dir Opferrolle wird kultiviert, und nur mit ausgelesenen Presseleuten wird geredet. Zu gute muss man ihm halten ,dass er die Wahl dann später doch anerkannt hatte.
charlie
schrieb am 20.05.2025, 10:18 Uhr (am 20.05.2025, 10:25 Uhr geändert).
Lauch, es geht doch nicht um Krieg. Und es war kein Vergleich von Frau Hutter. Ungarn ist inzwischen das, was Orban eine "illiberale Demokratie". Jetzt mal abgesehen von dem inneren Widerspruch eines solchen Konstrukts sind in Ungarn etliche Freiheiten massiv beschnitten. Meloni ist tatsächlich weniger schlimm als befürchtet wurde (witzigerweise analog Mussolini). Jedenfalls wäre es sehr gefährlich, wenn ein weiteres Land an die Rückwärtsgewandten verloren ginge, vor allem eins, das geopolitisch so wichtig ist wie Rumänien.
lauch
schrieb am 21.05.2025, 10:28 Uhr
Hallo Charlie,
Also wenn der Beitrag von Frau Hutter kein Vergleich ist, wenn du das nicht einsiehst und sozusagen einen Drive in die andere Richtung machst, dann lohnt es sich für mich nicht weiter zu diskutieren. Über Ungarn habe ich mich genug ausgelassen, irgendwann werden auch die Floskeln eines Orban langweilig. Und mit ziemlich grosser Sicherheit lässt sich sagen, dass die Masse der Ungarn keine Beschneidung ihrer Rechte empfindet. Es geht eher um die Frage wo 55 Mrd Eur seit dem Beitritt 2004 ( ein schöner " Marshall - Plan") hin sind.
Natürlich macht es sich in Europa die Lage schwierig wenn noch ein Orban oder Wilders ( analog Simion) dazu kommt. Aber das kann und muss man aushalten. In Polen zB. sieht es so aus,dass es sich " ausgekaczinskit" hat.
Und zu Rumänien erlaube ich mir doch noch zusagen: der Dan ist ein richtiger Landsmann aus Fogarasch ( Stadtteil Galati) der sympathisch, sachlich rüberkommt. Er war in seiner Schulzeit der beste Mathematiker der Welt( 2mal wenn ich das richtig verstanden habe). Politik ist jedoch keine Mathematik ( lassen wir die Klischees walten), deswegen bin ich sehr skeptisch.
charlie
schrieb am 21.05.2025, 14:16 Uhr (am 21.05.2025, 14:20 Uhr geändert).
Aber das kann und muss man aushalten

Auch wenn man als Schwuler zusammengeschlagen wird? (Und das ist nur ein Beispiel)

Zu Freiheit in Ungarn: bei der Freiheit geht es nie darum, wie es die Mehrheit empfindet. Grundsätzlich nicht. Entweder es gibt Freiheit für alle oder gibt keine.

Wer wie du denkt und hier keine Gefahren sieht, fühlt sich wohl unbedroht weil er denkt, dass er nicht betroffen ist. Das ist einerseits unsolidarisch mit den offensichtlichen Opfern. Andererseits erweitern totalitäre Systeme die Zielgruppe der Opfer ständig und irgendwann ist auch der arisch aussehende, homosexuelle, christliche Mann dran, zum Beispiel weil er sich für Umweltschutz interessiert oder sein Vetter irgendwo irgendwas gepostet hat.

Zum Thema Vergleich: man kann alles mit allem vergleichen. Ein Vergleich ist keine Gleichsetzung. Umgekehrt ist der Satz "das darf man nicht vergleichen" ist meist die schlichte Ablehnung dessen, was gemeint wurde indem man so tut als wäre es eine Gleichsetzung.

Apropos "Vergleich" (also eigentlich keiner): stell dir mal vor, es stellen sich Leute zur Wahl, die den Kommunismus einführen wollen (alle Enteignung, Planwirtschaft, Einparteiensystem, etc). Würdest du dann sagen: "wenn sie gewählt werden lass sie mal machen. So geht Demokratie"?
Peter Otto Wolff
schrieb am 21.05.2025, 15:08 Uhr
Nun, die Wahl ist für Rumänien, für die Rumänien, aber auch für Europa und vielen von uns glimpflich ausgegangen. Die Startbedingungen für diesen SOLITÄR, ein bescheidenes, grundanständiges, unerschrockenes Genie, waren fürwahr zum Fürchten. Dies obwohl sein Gegner wahrlich alle negativen Klischees in sich vereinte, ein Psychogramm des Horrors, wer ein Volk ins Verderben hätte "führen" können. Mal abgesehen, davon, dass er sich und sein Volk publikumswirksam gründlich zu Schande verholfen hat, gar zu Fremdschämen! Nach dem Motto: nu e prostul prost destul, dacă nu e si fudul! Sein Auftritt als Gast im französichen Fernsehen wird in die Historie eingehen. Zufällig in dem Land, in dem der gewählte Präsident seinen Doktor in der Sorbonne abgelegt hat! Ende gut, alles gut? Mitnichten! Der Rattenfänger, Guru Calin Georgescu und sein Jünger, Simion, haben Rumänien enorm geschadet, im Ansehen, wirtschaftlich, politisch, sozial! Das ohnehin nicht auf Rosen gebettete Land, notorisch korrupt, war fast ein ganzes Jahr im Schwebezustand, kein Folgepräsident, keine stabile Regierung, kein gültiger Staatshaushalt, 2024, 2025, laufendes Staatsdefizit 9%!! Und da setzen meine Überlegungen an. Europa, v.d. Leyen, haben sich zwar gefreut, gratuliert, aber es kümmert sie relativ wenig, das dem Kriegsfrontstaat zur Ukraine tatkräftig wirtschaftlich geholfen werden müsste, sofort! Zu allem eigenen Elend war Rumänien nämlich stets ein mustergültiges EU-Mitglied, hat alles mitgemacht, Kriegshaushalt aufgestockt, Ukraine umsonst teure US-Patriot-Raketen und vieles mehr geliefert, Flüchtlinge aufgenommen und versorgt, Getreidelieferungen ermöglicht u.s.w. Darum würde ich dem Partnerland DE dringen empfehlen, man hat ja exzellente parlamentarische, diplomatische, persönliche Verbindungen zum Land, nicht zuletzt über den ehem. Präsidenten, unserem Verband, um dem Freund in Not zu helfen. Zum Beispiel anbieten, das Modell "Sondervermögen" zu erläutern und zu ermöglichen, mit Hilfe der Verbindungen zur EU, zu v.d.Leyen, zu Manfred Weber, zu Markus Söder-Siebenbürger ehrenhalber? Was spräche dagegen, die dem Übeltäter Orban endgültig gestrichenen EU-Milliarden Rumänien als Sonder-Nothilfe für den darbenden laufenden Haushalt umzuleiten, Gründe gibt es viele. Freunde erkennt man in der Not, sollte nicht nur ein Spruch sein. Ich werde in diesem Sinne an Ovidiu Gant appellieren, den ich in guter Erinnerung habe durch seine Hilfe i.S. Russland-Entschädigung. Leider fehlen mir sonst potente Namen die aktiv werden könnten.
lauch
schrieb am 21.05.2025, 20:45 Uhr
Hallo Charlie deine Exegese verläuft entlang deiner politisch linken Haltung. Tauschen wir Argumente aus, versuchen wir halbwegs Gemeinsamkeiten hervorzuheben oder geht es schlichtweg um Ausgrenzung?
Meine Beispiele: ist die Weidel nicht lesbisch, warum ist der Kerkeling weggezogen? Oder warum wählen Schwule AfD? Weil sie sich von Personengruppen bedroht fühlen, die du mit einem linken Pathos verteidigst. Oder glaubst du denn nicht, dass ich den Spruch " einst holten sie x, dann y , und zum Schluss mich" es war zu spät. ( so ungefähr) Davon sind wir in Europa weit entfernt. Ausserdem in H oder Ro gilt der Spruch wir wollen das Anormale nicht normalisieren. Was das bedeutet kann ich nur vermuten.
Es ist so etwas wie ein Kulturkampf in vielen Bereichen ( zB. Essen, Klima,Migration usw.) Ausserdem muss man sich die Frage stellen ob Demokratie nicht per se spalterisch ist und schon immer war. Verstärkt wird der Vorgang durch soziale Medien, Internet.
charlie
schrieb am 22.05.2025, 10:12 Uhr (am 22.05.2025, 10:13 Uhr geändert).
Lauch, verstehe ich das richtig? Schwule wählen Homophobie weil sie sich von Moslems bedroht fühlen, Moslems wählen Xenophobie weil sie sich von Transen bedroht fühlen usw? Ja, das ist gut möglich und kommt in ähnlichen Ausprägungen auch wirklich vor. Ebenso kann ich ganz allgemein Mechanismen verstehen die Leute dazu bringen, AfD oder AUR zu wählen. Mein Punkt ist aber ein ganz anderer. Ich will mich nicht damit abfinden weil es bei der individuellen Freiheiten und den individuellen Menschenrechten eben nicht darum geht, was die Mehrheit oder bestimmte Gruppen über meine Freiheiten und Menschenrechte denkt. Das ist per se keine linke Haltung.
charlie
schrieb am 22.05.2025, 10:20 Uhr
Ausserdem muss man sich die Frage stellen ob Demokratie nicht per se spalterisch ist und schon immer war. Verstärkt wird der Vorgang durch soziale Medien, Internet.

Doch, natürlich ist Demokratie immer irgendwie spalterisch und die parlamentarische Demokratie plus Social Media besonders. Das ist bis zu einem gewissen Grad gut so, denn die Alternative wäre genau das Gegenteil von Demokratie, Freiheit, Menschenrechten etc.
lauch
schrieb am 22.05.2025, 12:39 Uhr
Hallo Charlie,
Du bist schon ein Wortakrobat, der gerne Aussagen so tätigt, dass immer ein Hintertürchen offen bleibt. Du hast zumindest suggeriert, dass Schwulenfeindlichkeit eine " rechte Angelegenheit " ist.
Ich glaube, egal wen du in D in Mitteleuropa fragst, sagt er bestimmt: Menschenrechte sind universell. Politik setzt dort ein wo es um Nuancen geht, wo die Wissenschaft uneins ist bzw. wo Wissenschaft neue Erkenntnisse liefert( Geschlecht,Klimawandel, KI usw.) Wenn du das verstehst kannst du unmöglich stur eine gewisse Haltung verteidigen obwohl es heute oft an Haltung mangelt, und Haltung oft als edel bezeichnet wird.
Wenn wir nun strikt beim Thema bleiben, haben die Unterstützer Dans eine bessere Haltung? ( Übrigens sehr interessant: soweit ich das verstanden habe, hat die Diaspora den Simion gewählt)Ich frage mich was für eine Haltung ( ausser Machterhalt) diejenigen haben, die Wahlempfehlungen machen?³3
charlie
schrieb am 23.05.2025, 10:02 Uhr (am 23.05.2025, 10:03 Uhr geändert).
dass Schwulenfeindlichkeit eine " rechte Angelegenheit " ist Das ist sie auch. Was denn sonst?

haben die Unterstützer Dans eine bessere Haltung? Ja, ganz sicher. Die Haltung, individuelle Freiheiten zu erhalten ist besser als individuelle Freiheiten einzuschränken.

Ich frage mich was für eine Haltung ( ausser Machterhalt) diejenigen haben, die Wahlempfehlungen machen?

Ganz einfach: sie erkennen den Unterschied zwischen gut und böse, zwischen richtig und falsch und versuchen gut und richtig zu unterstützen.

lauch
schrieb am 23.05.2025, 18:13 Uhr
Ich glaube wer meint zwischen gut und böse unterscheiden zu können, der überschätzt sich maßlos.
Dass " Schwulenfeindlichkeit" ausschließlich "rechts" ist, daran zweifele ich doch sehr. ( es wäre interessant zu erfahren, wie die Gesetze in den ehemaligen sozialistischen Ländern war, oder wie sie zur Zeit auf Kuba oder Venezuela sind). Du und die Frau Hutter teilt die Welt in zwei Teile auf( manchmal muss man es tun um einfacher zu argumentieren), das ist dann doch zu einfach.

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