„Offener Brief an Herta Müller“ - aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur

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carl t.
schrieb am 09.08.2009, 20:23 Uhr (am 09.08.2009, 20:24 Uhr geändert).
Hätte wetten können, daß das von Johann kommt !
Aber zum Glück ist ja ein Bildchen dabei.
Die Ähnlichkeit ist beeindruckend.



Und auch ich hätte wetten können, dass solch wertvolle Beiträge nur von Ihnen, Joachim stammen können und hätte im Gegensatz zu Ihnen die Wette auch gewonnen:

Auch bei Ihnen ist die Ähnlichkeit mit Beiträgen gewisser Puppen frappierend (warum stzen Sie nicht auch 3 Satzzeichen hinter Ihre Aussage, wirkt irgendwie eindrucksvoller), und zwar was Häme und Arroganz betrifft. Oder können Sie noch was anderes???
Carl Gibson
schrieb am 09.08.2009, 21:10 Uhr
Landsmann "pascht" erinnert sich. Ich zitiere von www.kulturraum-banat.de (Banat-Forum) ohne Kommentar:

"Tja da scheint so einiges im Argen zu liegen mit der Vergangenheit von Hertha Müller. Die Securitate hat ja möglicherweise viele Dinge manipuliert, aber eines bestimmt nicht, meine Erinnerungen. Ich kann mich da noch sehr gut erinnern an ein Interview, welches Hertha Müller in Rumänien gab, als sie von ihrer ersten Reise, verspätet, aus dem Westen in das kommunistische Rumänien zurückkehrte. Die Bundesrepublik Deutschland, wo ihre "kulturelle" Landung soeben misslungen war, kam dabei nicht gut weg, gelinde gesagt. Nach dem misslungenen Versuch in der Bundesrepublik zu bleiben, hat Hertha Müller jede, wohl von der Securitate erwünschte, Erklärung kleinlichst und penibelst abgeliefert.
Da mag es in der Tat EINE Akte mit ZWEI verschiedenen Persönlichkeitsbildern geben. Einmal jene Hertha Müller die brav wie ein Hündlein dem Regim treu gefolgt ist und einen zweiten Teil der Akte in welchem der Versuch festgehalten ist, das Land auf ilegale Weise zu verlassen. Mangels erfolgreicher beruflicher Perspektiven, sie wurde von den hiesigen Landsmanschaften als regimtreu angeprangert, kehrte sie reumütig in den Schoss des kommunistischen Regimes zurück.
Dann hörte ich eines Tages, als ich schon hier im Westen lebte, das Hertha Müller ein Opfer des Regims gewesen sein sollte.
Zuerst dachte ich, dass ich am nächsten Tag meinen Ohrenarzt aufsuchen müsste. Dann war mir aber klar, dass geistiger Oportunismus ein Phenomän ist, dass zu allen Zeiten in allen Gesellschaftsformen schon immer ein Mittel zum Erfolg gewesen ist.
Selbst wenn Hertha Müller eine Akte bei der Securitate hatte, na und? Ein Opfer des Regims oder eine Regimgegnerin war sie nie.
Musste sie das sein, um eine gute Dichterin/Schriftstellerin zu sein? Ich glaube nicht. Ich denke das kann man so sagen ohne Details nennen zu müssen. Übrigens verstehe ich den Rummel um diese mittelmässige Dichterin/Schrifstellerin nicht im geringsten.

Mit freundlichen Grüssen

(2. Beitrag von pascht)

Hallo Carl Gibson,

selbstverständlich darfst du meinen Beitrag voll zitieren wo du möchtest.

Aber was beweist er schon? Die Geschichte von Hertha Müller ist nur zu gut bekannt im Banat unter jenen die sich für das Leben unserer Landsleute interessierten. Genausogut ist ihre Geschichte wohl dem BND und bei den Landmanschaften bekannt. Da solltest du vielleicht mal nachhaken. Ihre Rückkehr wurde sogar im rumänischen Fernsehen propagandistisch ausgeschlachtet. Wenn da nichts dran gewesen wäre, gäbe es da auch nichts auszuschlachten. Vielleicht hat ja das rumänische Fernsehen noch die Bilder von damals. Der Rest ihrer Geschichte ging ja durch die Presse in Inn- und Ausland. Ich erinnere mich jedoch noch sehr gut, dass da ein Streit entbrannt war, da sich viele unserer Landsleute durch ein Machwerk von ihr verunglimpft fühlten. Aber was heisst das schon 30 Jahre danach. Ein Nikolaus Berwanger könnte uns wahrscheinlich viele Details erzählen, wenn er denn noch Leben würde. Er war es nämlich der sie vor den Fängen der Stasi bewahrt hat nach ihrer Rückkehr.
Aber das ist alles schon so lange her, dass dies juristisch wohl kaum noch belastbar ist und wohl in diesem Sinne keinen mehr interessiert, ausser uns die Betroffenen. Mich interessiert aber auch Hertha Müller genausowenig. Ob die nun einen Nobelpreis bekommt oder nicht ist mir wurscht.
Du hängst dich da viel zu sehr in eine Sache rein die der Vergangegenheit angehört. Wir die wir es erlebt haben wissen wie es war.
Aber können wir das nach 30 Jahren noch beweisen, wo es auf Details der Erinnerung ankommt? Müssen wir das überhaupt beweisen? Haben wir nicht das Recht auf unserer Erinnerungen, so dramatisch wie wir sie erlebt haben? Ich finde unsere Meinung fällt unter das Gebot der freien Meinungsäusserung. Das ist es was du tun kannst. Ich äussere mich hier dazu.
Es gibt zu einer Storry immer mehrer Versionen, eine davon ist die Wahrheit und die stirbt meisten als erste.
Ich bin mir aber sicher, dass wenn es darauf ankommt sich genügend Menschen finden die eine Menge zu erzählen haben.
Warten wir es doch ab, wer sich hier noch alles meldet.
Ich werde mal der Sache nachgehen. Melde mich dann bei dir.

Mit freundlichen Grüßen

(3. Beitrag von pascht)

Hallo Carl,

so langsam kommen die Erinnerungen wieder. Es ging da um ein Gedicht oder Kurzgeschichte über die angeblichen Badegewonheiten unserer Landsleute.
Ungefähr so:
"Und dann badete der Vater in den Nudeln der Kinder und die Mutter in den Nudeln aller."
Das mag ja bei Müller's so gewesen sein. Wer will da schon wiedersprechen.
Ich jedenfalls habe mich damals beleidigt und verunglimpft gefühlt.

Aber das war nicht das einzige. In jenem Interview dass sie nach ihrer Rückkehr gab, hat sie die Lansmanschaften als dem nazistischen Ideengut nahestehende Vereine genannt.

Mal abwarten.

Mein Mutter sagte immer:
"Es ist nichts so fein gesponnen, irgendwann kommt alles an die Sonnen"

mfG
pascht"

Zur Vertiefung der Diskussion. Vielleicht steuern Herta Müller und Richard Wagner je einen ausführlichen Lebenslauf bei, damit das Herumstochern in der Vergangenheit einmal zu einem Ende kommt.
Anchen
schrieb am 09.08.2009, 21:27 Uhr
etwas *off topic*


Es war meines Wissens der Maler Max Liebermann der den Satz: "Ich könnte gar nicht so viel fressen wie ich kotzen könnte !" 1933 ausgesprochen hat. Also kein Tucholsky Würgeeffekt, den man kennen sollte.
Schreiber
schrieb am 09.08.2009, 21:35 Uhr (am 09.08.2009, 21:36 Uhr geändert).
Hallo Anchen,

der Punkt geht deffinitiv an Sie

http://de.wikiquote.org/wiki/Max_Liebermann

Liebermann oder Tucholsky - der Spruch ist einfach gut.

Danke für den Hinweis.

Grüße
Adine
schrieb am 10.08.2009, 00:38 Uhr
Den Rummel um die mittelmäßige Schriftstellerin macht Herr Gibson und paar seiner "Jünger".
Wir andere glauben, Herta Müller kann schreiben.
Ob sie systemtreu oder doch nicht, wird noch bewiesen.
Wer lesen will, findet bestimmt die Zeilen,wo sie einiges erklärt.
Carl Gibson
schrieb am 10.08.2009, 10:21 Uhr (am 10.08.2009, 10:35 Uhr geändert).
Casus belli - Richard Wagner hat mich in die Nähe von Mafia und Securitate gerückt. Damit ist der Rubikon überschritten. Das Maß ist übervoll - "Es reicht!"

Das ist der Casus belli - Hier und jetzt geht es nicht mehr um Literatur, hier geht es um Politik.

Betrachten Sie den Fehdehandschuh als geworfen, Herr Richard Wagner und Frau Herta Müller!
Was jetzt folgt, ist eine Frage der Ehre!
Und der Moral!


Als eindeutiges Opfer der Ceausescu-Diktatur muss ich mir solche Schmähungen nicht anhören,
schon gar nicht aus dem Munde eines opportunistischen Wendehalses und langjährigen Mitläufers der Rumänischen Kommunistischen Partei, einer Verbrecher-Organisation, die von den Rumänen selbst als "illegitim" und "kriminell" eingestuft worden ist.

Bisher habe ich noch nach keinen "Leichen" gesucht, die Herta Müller und Richard Wagner belasten könnten.
Doch jetzt haben wir eine neue Situation.

Ich werden zurückgehen und jede Schrift und jede Aussage überprüfen, die Herta Müller und Richard Wagner seit ihrem ersten Auftreten getätigt haben. Auch werde ich alles rekonstruieren, was vor 1987 war:

Auch ihre Schmähungen der Bundesrepublik Deutschland, mit welchen ich die Konrad Adenauer-Stiftung und die weite Schar der blauäugigen, apolitischen Juroren konfrontieren werde.

Der bundesdeutschen Öffentlichkeit muss bewusst werden, welches Täuschungs-und Verwirrspiel Herta Müller und Richard Wagner hier inszeniert haben, um persönlich zu profitieren.

Die Lügen-Geschichte in der ZEIT ist nur noch ein letzter Beweis dafür.
Weshalb scheuen die Beiden eine öffentliche Diskussion mit mir im Deutschen Fernsehen?
Weshalb kneifen sie?

Die Zeit ist reif für eine vollständige Aufklärung - die ZEIT war nur der Negativ-Katalysator dazu.
Dann werde ich die Chronologie einer großen Lüge offen legen - daran wird mich keiner hindern.

Carl Gibson

Joachim
schrieb am 10.08.2009, 12:19 Uhr
Belli, belli, oder balla, balla ???
Herta Müller war schon des öfteren im Fernsehen und wird auch weiterhin dort zu sehen sein. Immerhin ist sie eine international anerkannte Schriftstellerin mit vielen renommierten Auszeichnungen. Sollten Sie Herr Gibson auch einmal so gut werden, dann erhalten Sie sicher die Chance irgendwo im Fernsehen aufzutreten. Aber hier im Schlepptau von Herta Müller versuchen in die Medien zu kommen, finde ich doch als Trittbettfaher (ei)! Das ist doch schon sehr billig.
Übrigens, wenn man wirklich will, kann man selbstverständlich Herta Müller treffen und sich mit Ihr sogar unterhalten. Ich zumindest werde sie im September treffen und ich freue mich schon darauf.
Gruß
Joachim
bankban
schrieb am 10.08.2009, 12:51 Uhr
Herta Müller
Lesung | 01.09.2009
Werke (zum Buch)
Veranstalter: Bücherwürmer Lana, Lana

Herta Müller
Lesung | 09.09.2009
Werke (zum Buch)
Veranstalter: Festival della letteratura Mantova, Mantova

Herta Müller
Lesung | 22.09.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Käthe-Kollwitz-Museum
Veranstalter: Literaturhaus Berlin, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin

Herta Müller
Lesung | 26.09.2009
Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft (zum Buch)
Veranstalter: Stadt Düsseldorf, Düsseldorf

Herta Müller
Preisverleihung | 27.09.2009 | 11.00 Uhr
Verleihung der Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft 2009 (zum Buch)
Ort: Savoy-Theater, Graf-Adolf-Straße 47
Veranstalter: Heinrich-Heine-Gesellschaft Düsseldorf, Düsseldorf

Herta Müller
Lesung | 29.09.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Dokumentationszentrum Berliner Mauer, Berlin

Herta Müller
Lesung | 13.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: proust. Wörter. Töne., Am Handelshof 1, 45127 Essen

Herta Müller
Lesung | 20.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Buchhandlung Schwarz, Günterstalstraße 40, 79100 Freiburg

Herta Müller
Lesung | 27.10.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Hamburg e. V., Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

Herta Müller
Lesung | 29.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Mauergedenkstätte Bernauer Straße, Berlin

Herta Müller
Lesung | 03.11.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Köln e. V., Schönhauser Straße 8, 50968 Köln

Herta Müller
Lesung | 08.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Odeon
Veranstalter: Literarischer Herbst, Wien

Herta Müller
Diskussion | 10.11.2009 | Veranstaltung ist abgesagt
Diskussion/Thema: "Krisensituation" (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Wien, Wien

Herta Müller
Lesung | 12.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus München / Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V., Salvatorplatz 1, 80333 München

Herta Müller
Lesung | 19.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Frankfurt e. V., Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt

Herta Müller
Lesung | 23.11.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Museum, Wilhelmstraße 3, 72074 Tübingen
Veranstalter: Osiandersche Buchhandlung GmbH, Wilhelmstraße 12, 72074 Tübingen

Herta Müller
Lesung | 24.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Stadtbücherei Esslingen, Heugasse 9, 73728 Esslingen

Herta Müller
Lesung | 30.11.2009 | 16.15 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Universität Paderborn / Campus / Hörsaal G, Warburger Str. 100
Veranstalter: Universität Paderborn, Paderborn
Joachim
schrieb am 10.08.2009, 13:34 Uhr
SWR-Literaturnacht am 04.09.09 und 05.09.09
in Mainz rund um den Schillerplatz.
Sehr empfehlenswert !
Die Autoren : Elke Heidenreich, Thea Dorn, Ulla Hahn, Herta Müller, Heinrich Steinfest und und und .....
Sonst noch Fragen Herr Gibson ?
Gilgamesch
schrieb am 10.08.2009, 13:52 Uhr
Adine und Joachim,
vielleicht lesen Sie die letzte Ausgabe der ´Siebenbürgische Zeitung´ und schalten mal auch das Gehirn ein, um einen Vergleich zwischen C. Gibson und H. Müller zu machen.
Und noch etwas Joachim, für einen S. Sachsen halten Sie sich? Ich würde mich schämen an Ihrer Stelle so über C. Gibson herzufallen, angesichts seines mutigen Kampfes für Freiheit in unserem gewesenen Vaterland.
carl t.
schrieb am 10.08.2009, 15:54 Uhr
Ich zumindest werde sie im September treffen und ich freue mich schon darauf.
Gruß
Joachim


Aber Herr Joachim! Kaum zu glauben! So radikal? Trotzdem wünsche ich Ihnen "Waidmannsheil" und dass Sie mir gut zielen, gell?
S.IRENE
schrieb am 10.08.2009, 21:59 Uhr
Im aktuellen FOCUS (Nr. 33 vom 10.08.) ist ein Artikel über Herta Müller, Oskar Pastior und "Atemschaukel".
Lavinia
schrieb am 10.08.2009, 22:13 Uhr
@Wie putzig und wie witzig,die beiden Spaßvögel, nicht wahr,Joachim!? Kein Wunder, tritt doch Gagamensch mit der Nummer Cant related im Zirkus Gibschonauf...
Gruß
Lavinia
S.IRENE
schrieb am 10.08.2009, 22:18 Uhr
"Wir andere glauben, Herta Müller kann schreiben." (Adine)
Schreiben kann sie. Mal besser, mal schlechter. Es gibt aber Leute, denen gefällt nicht, was sie schreibt bzw. geschrieben hat.
Lavinia
schrieb am 10.08.2009, 22:35 Uhr (am 10.08.2009, 22:55 Uhr geändert).
Damit kann sie leben. Sie ist ja kein Wunschkarussell...
Danke für den
Tipp!

P.S. Ist die Deportation auch so ein Thema, welches "den Leuten" nicht gefällt?

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