Lavinia – Stammutter der Latiner

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Armin_Maurer
schrieb am 12.10.2009, 16:36 Uhr (am 12.10.2009, 17:51 Uhr geändert).
@ bankban

Schön & gut, aber für Herta Müller hätte ich mich auch eingesetzt; – was diese nicht nötig hat, versteht sich –, (sie schreibt einfach sehr gute Bücher). Nach den ersten zwei Seiten von „Atemschaukel“ war ich bereits so ergriffen, dass ich beinahe zu weinen begonnen habe.

Und ich bin nun ganz gewiss weder Lavinia noch Popa, sondern wie's hier steht: Armin Maurer (eigentlich Maurer-Sartorelli, da ich des schönen latinischen Klangs wegen auch den Namen meiner Frau angenommen habe).

Ich denke, wir machen es uns zu einfach, wenn wir uns in nationalistische oder auch nur nationale Schützengräben verkriechen. Da müssen wir doch stereotyp reaggieren: „Zeig‘ mir Deinen Nazi, dann darfts Du auch meinen Antifa sehen!“

Wenn ich irgend eine Lehre aus den hoffentlich überwundenen Ideologien des 20. Jahrhunderts ziehen kann, dann doch die, dass dabei millionenfach Menschenrechte gebrochen wurden. Deshalb gilt, was auch (soll ich schreiben „selbst“?) der rumänische Präsident Traian Băsescu erklärt hat: „Wiedergutmachen, was wieder gut zu machen ist!“
bankban
schrieb am 12.10.2009, 16:40 Uhr
Ich hab ja nur von Plausibilitäten gesprochen... und die müssen ja nicht stimmen, könnten bloß. Aber letztlich sind ja Namen doch nur "Schall und Rauch" und völlig nebensächlich!
Was zählt, ist der Inhalt (und, ja, ich weiß, davon hab ich heute zuwenig hier eingebracht...)
getkiss
schrieb am 12.10.2009, 19:03 Uhr
@bankban:
Popa im Banatblog?
bankban
schrieb am 12.10.2009, 19:54 Uhr
@ getkiss, ja, irgendwann im Mai oder Juni laufenden Jahres im Thread "Wie man sich unsere Geschichte schön zurecht lügt" (oder so ähnlich).
alma_si
schrieb am 12.10.2009, 22:30 Uhr
@ Dolfi11

Es ist tatsächlich so, dass auch Helligkeit ein relativer Begriff ist. Nicht jedes Lebewesen sieht unter den gleichen Lichverhältnissen gleich gut. So spricht dann jeder über seine eigene Helligkeit. Meine sieht so aus:

Ich habe keinem Rumänen etwas angetan.
Meine Eltern haben keinem Rumänen etwas angetan.
Meine Großeltern haben keinem Rumänen etwas angetan.
Die Litanei kann in dieser Form, mit Urgroßeltern usw. weitergehen, dann allerdings mit dem Zusatz: ... weil sie wahrscheinlich gar keinen gekannt haben.

Sieht es denn umgekehrt auch so aus?

Wissen Sie, Dolfi11, manchmal denke ich, dass wir, d.h. diejenigen, die verlangen, dass mit Wahrheit und Gerechtigkeit gehandelt wird die sind, die das Land mit seinen Menschen am meisten lieben. Wir wollen sie nicht hassen, wir wollen nicht, dass sie sich schämen müssen, wir wollen auch sie von den Schatten befreit wissen - um anschließend als liebenswürdige Menschen miteinander umgehen zu können. Dafür müssen aber auch sie sich waschen, wie wir es so oft getan haben und es auch weiterhin tun. Am besten aber (sie und wir) mit reinem Wasser - Herta Müllers sog. schwäbisches Baden (eigentlich ein Witz über die tiefe Provinz) ist kein dafür geeignetes Baden.

Wenn meine Mutter sagt, dass sie es noch erleben will, dass sie etwas von dem, was ihr gehört zurückbekommt, dann kann ich dem Rumänischen Staat danken, dass er sie sooo lange am Leben halten wird. Von uns wird Humor und Leichtigkeit verlangt - ohne uns zu fragen, ob uns das Lachen nicht manchmal sogar weh tut.
[Da war doch mal ein Film, in dem erzählt wurde, dass ein Mann, dem ein Messer im Rücken steckt gefragt wird: "Tut es weh?" Darauf antwortet er: "Nur wenn ich lache."]

Es tut so vielen von uns weh zurückzudenken, auch dann, wenn wir manchmal dabei lachen. Vielleicht haben wir aber Glück, vielleicht ist es auch mit dem Lachen so wie mit der Helligkeit, dass auch das ein relativer Begriff ist. Vielleicht ist unser Lachen sogar intensiver als der der Anderen, weil auch der gegenseitige Pol bei uns tiefer liegt als bei Anderen. Dafür wäre dann ein "Danke, danke!" angebracht - aber dann wären wir schon wieder beim Ausgangspunkt.
Armin_Maurer
schrieb am 12.10.2009, 22:56 Uhr (am 12.10.2009, 23:11 Uhr geändert).
@alma_si:
Fabelhaft, Ihr Eintrag von heute 22.30 Uhr!

Und so ganz ohne Seitenhiebe und Hader. Ich wünschte mir, eine ebenso sanftmütige Sicht auf diese Dinge.

Herzliche Grüße,

Armin Maurer
alma_si
schrieb am 13.10.2009, 00:15 Uhr
Das geht ganz leicht, Armin. Man legt den Arm senkrecht in die Luft und öffnet die Faust. Dann öffnet man die Augen groß und spitzt die Ohren und wartet...ob nicht doch einer sie abhackt.
Dolfi11
schrieb am 13.10.2009, 12:53 Uhr (am 13.10.2009, 13:32 Uhr geändert).
@alma_si

Tolle Rede... Allein den Zusammenhang zur deutschen Eiche sehe ich nicht. Zuerst versuchen Sie Ado und mich in die rechte Ecke zu stellen, und dann schreiben Sie irgend etwas von wegen, das Sie keinem etwas getan haben (?)...super, ich auch nicht, und vermutlich Ado genau so wenig...

Weiter schreiben Sie das ( Sinngemäß ), diejenigen die Kritisieren, oft den Kritisierten noch am meisten lieben, also vor dieser Erkentniss ziehe ich alle meine Hüte ( und ich habe einige ), das bedeutet gleichzeitig für mich, das ich "Lori" auf Knie um verzeihung bitten muß...


Da bitte ich um Aufklärung, da ich im Moment nur bla,bla,bla verstanden habe...

Was mich auch ein bischen verwirrt ist die Tatsache, das Sie 4 Beiträge geschrieben haben, und gleich den ersten Beitrag an "Bankban", mit den Worten "...ich habe keine Angst vor Ihnen..." richten...

Ich muss nicht alles verstehen, seltsam ist es aber schon...

alma_si
schrieb am 13.10.2009, 20:37 Uhr
Sie haben den Witz mit der Deutschen Eiche nicht verstanden? Schade. Dabei war er doch so gut. Ich habe Sie für einen Rumänen gehalten.

Was den Rest betrifft, den werde ich - aus nicht nur einem Grund - nicht ins Sächsische übersetzen. Einer dieser Gründe ist, dass ich diese Mundart nicht kenne. Somit wären Sie - als jemand, der mehr als vier Beiträge geschrieben hat - berechtigt mich zu fragen, was ich hier suche.

Was meine Bemerkung an Bankban betrifft: Manche Stimmen sind einem sympathisch, andere nicht. Bankbans Präsenz fand ich auf dem banatblog (und auch hier) sympathisch - und habe ihm das hier gesagt. Das ist alles.

Vielleicht sind wir beide, Sie und ich, im Moment nur schlecht gelaunt und deswegen etwas schnippisch. Nichts für Ungut. Schönen Abend noch.

P.S. Wenn es nicht anders geht, dann können Sie auch dies hier als bla, bla, bla verstehen.
Schiwwer
schrieb am 13.10.2009, 23:07 Uhr (am 13.10.2009, 23:08 Uhr geändert).
@ Alma-Si
"...Es tut so vielen von uns weh zurückzudenken, auch dann, wenn wir manchmal dabei lachen..."
Das ist logisch.
Denn alle hier sind, um es mal schmeichelnd zu formulieren, im besten "Mittelalter".

Meine "Hausfrau" in Hermannstadt pflegte zu sagen: " Wenn man 40 gewesen ist und man wacht am Morgen auf und es tut einem nichts weh, ist man tot!"

Natürlich tut vieles weh. Am meisten, dass unsere Jugend endgültig vorbei ist.
Dass das aber zusammentrifft mit dem endgültigen Verlust der Landschaft unserer Kindheit und Jugend, macht die Sache besonders schmerzhaft.
alma_si
schrieb am 13.10.2009, 23:52 Uhr
?
Schiwwer
schrieb am 14.10.2009, 00:03 Uhr
seberg
schrieb am 14.10.2009, 00:27 Uhr
Also ich weiß doch nicht . . . am meisten tut weh, dass die Jugend vorbei ist? Ich weiß wirklich nicht: ist das nicht auch die dümmste Zeit? :-( … Aber na ja, die Geschmäcker sind verschieden, und die Erinnerungen auch :-)
Armin_Maurer
schrieb am 14.10.2009, 07:42 Uhr
Hier geht es um LAVINIA, die Stammutter der Latiner; – mit wieviel „m“ auch immer, aber mit Symbolkraft!

Interessant wäre es auch (cum granum salis), den „SeeBerg“ zu ergründen, wobei ich nicht weiter als bis zum „I Ging“ komme: Zwei der „Anführer der 8 Hexagramm-Gruppen“.

„Armin, den Kannibalen“, hatten wir schon, aber da es jener von Rothenburg und nicht von Dinkelsbühl war, lagen wir diesmal daneben.

Inwiefern man erst ab 40 über Namen zu sinnieren beginnt, halte ich für noch spekulativer. – Ich neige zu der Ansicht, dass der Mensch in seinen beiden Ausprägungen als Mann und Frau zum ersten Mal ernsthaft über Namen nachzudenken beginnt, wenn er dabei ist, seinen Kindern einen solchen auszuwählen (manchmal auch: zu verpassen).

Dann kann es aber auch passieren, dass aus einem Trismegistos („Der Dreimalherrliche“) ein „Tristram Shandy“ wird.
alma_si
schrieb am 14.10.2009, 16:02 Uhr
Habe ich "Arm senkrecht" (anstatt waagerecht)geschrieben oder geistert es hier? Das ist mir jetzt peinlich. Es sollte den Versuch eines Handshakes darstellen... und dann boykottiere ich ihn (womöglich) selbst. Merkwürdig...

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