Positive Rechtsprechung zur Russlandverschleppung im Januar 1945

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gogesch
schrieb am 10.04.2013, 10:35 Uhr
Meine 2 Tanten, die in Russland waren, wurden im November und im März beerdigt. Die jetzt 80jährigen waren zu jung für die Russlanddeportation.
also brauchen wir nicht von sensationellen Erfolgen reden, sonst tauchen die Erinnerungen an Produktionszahlen im Kommunismus auf
Schreiber
schrieb am 11.04.2013, 01:14 Uhr
einige Kommentare hier lassen leider keinen anderen Schluss zu, als dass "Erfolg" oder "sensationell" nur etwas ist, was einem ganz persönlich einen individuellen Vorteil bring. Wenn meine Tante schon tot ist, kann alles andere mir gestohlen bleiben.

Derartige Kurzsicht würde erschüttern, könnte man die nicht mit einfacher Uninformiertheit oder fehlender Rezeptionsfähigkeit entschuldigen.

Vielleicht sollten wir uns vor Augen führen, dass Polen ALLE vertriebenen Schlesier (die vom schon traditionell nationaloffensiven Staat Polen mit roher Gewalt 1945 und 1946 vertrieben wurden) und das etwas moderatere Tschechien seine Sudentendeutschen, die ebenfalls - kaum war der Krieg zu Ende - mit roher Gewalt vertrieben wurden, bis heute nicht rehabilitiert hat, weder durch Gesten und schon gar nicht mit einem Cent.

Wir haben in Rumänien ein DFDR, mehrere Bürgermeister, Staatssekretäre und Abgeordnete, und nun auch eine über billige Lippenbekenntnisse hinausgehende Entschädigung für die auf Druck Russlands, aber doch von Rumänien verübte Deportation in Russische Zwangsarbeit, die einige Millionen Euro ausmacht.

Und das soll nicht gut sein, nur weil die eigene Tante es nicht erlebt hat?

Mich wundert eigentlich nur woher der Verband ob der Engstirnigkeit der eigenen Klientel noch so viel Energie herleitet.

Gratulation daher nicht nur zum Erfolg sondern auch zu der Beharrlichkeit und dem Optimismus, der hoffentlich noch lange anhält.

kranich
schrieb am 11.04.2013, 04:57 Uhr
Schreiber: Sicher kann man die von dir hier angesprochene Problematik so sehen. In Vielem gebe ich dir Recht, bis auf die Behauptung, dass Tschechien bei der Vertreibung der deutschstämmigen Mitbewohner moderater vorgegangen ist als Polen. Ist dies belegbar?
getkiss
schrieb am 11.04.2013, 05:15 Uhr
Wir haben in Rumänien ein DFDR, mehrere Bürgermeister, Staatssekretäre und Abgeordnete,
...und einen Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der National-Liberalen Partei, genannt "Iohanis". Kurz nach dem Einschreiben ohne Aufnahmeprüfung lange Interwievs führend, jetzt nix mehr verlautend.
Heisst jetzt "Kusch-kusch".
Möglicherweise genau so "erhört" wie alle Anderen erwähnten.

Apropos Tschechien: Schon mal was vom Außenminister Schwarzenbeck gehört?
TAFKA"P_C"
schrieb am 11.04.2013, 07:41 Uhr (am 11.04.2013, 07:42 Uhr geändert).
Vielleicht sollten wir uns vor Augen führen, dass Polen ALLE vertriebenen Schlesier (die vom schon traditionell nationaloffensiven Staat Polen mit roher Gewalt 1945 und 1946 vertrieben wurden) und das etwas moderatere Tschechien seine Sudentendeutschen, die ebenfalls - kaum war der Krieg zu Ende - mit roher Gewalt vertrieben wurden, bis heute nicht rehabilitiert hat, weder durch Gesten und schon gar nicht mit einem Cent.
Eines sollte man nicht vergessen! Polen und die Tschechoslowakei waren nicht Verbündete Nazideutschlands, wie z.B. Rumänien. Daher können diese Länder nicht miteinander verglichen werden und es kann von Rumänien, guten Gewissens, eine andere Geschichtsaufarbeitung erwartet werden.
Schreiber
schrieb am 11.04.2013, 08:18 Uhr (am 11.04.2013, 08:24 Uhr geändert).
@ getkiss
Schon mal was vom Außenminister Schwarzenbeck gehört?

Hmmmm.. mal nachdenken... war da nicht einer der vor kurzem seine Wahl zum Staatspräsidenten nach anfänglicher Führung in allen Umfragen VERLOREN hat, nach dem er wenige Tage vor der Wahl das Thema Sudetendeutsche in den Mund genommen hat? Nein, doch nicht. Der hieß ja Schwarzenberg. ;-)

@Tafka. Stimmt, die Länder sind nicht vergleichbar. Schlesien, Böhmen, Sudentenland etc. waren NICHT Verbündete Nazideutschlands sondern sogar REICHSGEBIET.

Ich halte aber derartige Überlegungen müßig, es geht um die Position der Länder im 21. Jahrhundert, länger als 60 Jahre danach. Tschechien lässt über heute noch gültige Benes-Dekrete nicht einmal reden, geschweige denn, dass diese aufgehoben werden.

Im Vergleich damit ist die Position Rumäniens sehr gut und der aktuelle Schritt sensationell (da hat die SbZ Recht). Trotz dem ist noch nicht alles so, wie es sein soll.

Wenn ich an die Immobillienrestitution denke, liegt noch einiges im Argen.

@Kranich:
mit "moderater" meinte ich die aktuelle Position, nicht das Vorgehen nach dem Krieg. Dazu habe ich kaum Vergleichswissen. Ich denke beide Länder haben damals "rohe Gewalt" angewendet, wo es in Rumänien "nur" (also schlimm genug) Enteignungen und die übliche Verfolgung im Kommunismus gab, aber auch deutsche Schulen oder einen "Rat der mitwohnenden Nationalitäten" etc.
TAFKA"P_C"
schrieb am 11.04.2013, 09:31 Uhr (am 11.04.2013, 09:33 Uhr geändert).
Schlesien, Böhmen, Sudentenland etc. waren NICHT Verbündete Nazideutschlands sondern sogar REICHSGEBIET.
Nicht ganz. Teile Schlesiens, Böhmen, das Sudetenland waren nach dem I WK, Teile Polens bzw. der Tschechoslowakei und mit ein Grund, warum der II WK ausbrach. Und wenn man es ganz genau nimmt, waren Böhmen, das Sudetenland und Teile Schlesiens (der österreichische Teil) eigentlich nur durch deren Besetzung zwischen 1938-1945 deutsches (bismarcksches) Reichsgebiet.

Ich denke beide Länder haben damals "rohe Gewalt" angewendet, wo es in Rumänien "nur" (also schlimm genug) Enteignungen und die übliche Verfolgung im Kommunismus gab,...
Und inzwischen wissen wir auch wessen Verdienst es war, dass es in Rumänien zu dieser Entwicklung kam. Ein Verdienst der rumänischen Regierung bzw. RKP, war es jedenfalls nicht.
Schreiber
schrieb am 11.04.2013, 09:41 Uhr
@Tafka. zu beidem: OK.
Hatte es nicht so genau "aufgebröselt", weil es mir nur um die Tendenz ging, beide Anmerkungen stimmen natürlich.
getkiss
schrieb am 11.04.2013, 12:50 Uhr
Der hieß ja Schwarzenberg. ;-)
Dass gibt´s nicht!
Ein ...beck mutiert zum ...berg!
gehage
schrieb am 11.04.2013, 13:42 Uhr
@schreiber
Vielleicht sollten wir uns vor Augen führen, dass Polen ALLE vertriebenen Schlesier (die vom schon traditionell nationaloffensiven Staat Polen mit roher Gewalt 1945 und 1946 vertrieben wurden) und das etwas moderatere Tschechien seine Sudentendeutschen, die ebenfalls - kaum war der Krieg zu Ende - mit roher Gewalt vertrieben wurden, bis heute nicht rehabilitiert hat, weder durch Gesten und schon gar nicht mit einem Cent. Wir haben in Rumänien ein DFDR, mehrere Bürgermeister, Staatssekretäre und Abgeordnete, und nun auch eine über billige Lippenbekenntnisse hinausgehende Entschädigung für die auf Druck Russlands, aber doch von Rumänien verübte Deportation in Russische Zwangsarbeit, die einige Millionen Euro ausmacht.

und was ist mit dem aktuellen tschechischen präsidenten ZEMAN (seemann, analog ioanis/johannis) schreiber? oder oder oder? soll ich dir sie ALLE aufzählen?

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 11.04.2013, 14:23 Uhr
@ Johannis ist kein Zeman....
gehage
schrieb am 11.04.2013, 16:49 Uhr
ist schon klar gerri, ricky dandel (dandell ) ist auch kein karel gott...

nichts für ungut...
@ grumpes
schrieb am 11.04.2013, 18:54 Uhr
Es wurde festgestellt, dass "Vertreter des rumänischen Staates" durch die Anordnung des rumänischen Innenministeriums 31137 vom 31.12.1944 und Nr. 32475 S der Generaldirektion der rumänischen Polizei die Verschleppungshandlungen begangen haben. Dieses sei zwar nach einer "Initiative" des Allierten Kontrollrates erfolgt, was aber die Verantwortung des rumänischen Staates für die Maßnahmen seiner eigenen Polizei und des rumänischen Innenministeriums nicht aufhebe.

"Schuld währt ewig"

Schreiber
schrieb am 11.04.2013, 21:40 Uhr (am 11.04.2013, 21:42 Uhr geändert).
@ Gehage: Milos Zeman hat mit Klaus Johannis ABER AUCH GAR NICHTS gemeinsam. Er vertritt die genau gegensätzliche Position, ANTI-Sudetendeutsch. Aufschlussreich folgender Beitrag aus "Die Welt":

"Nationalistische Schmutzkampagne
(...)
Höhepunkt der nationalistischen Schmutzkampagne gegen den konservativen böhmischen Adelsspross Schwarzenberg war am Freitag, dem ersten Tag der Wahlen, eine ganzseitige Anzeige in der meistgelesenen Zeitung des Landes, "Blesk". Darin wurden die Leser aufgefordert, unter keinen Umständen Schwarzenberg zu wählen. Der wolle die Sudetendeutschen entschädigen, er bereite "den Boden für die Rückgabe des Eigentums an die Nachfahren der Kriegsverbrecher", hieß es da unter anderem. Die Anzeige hatte ein früherer Stasi-Offizier in das Blatt lanciert, der enge Kontakte zum Umfeld Zemans hat."

Quelle: Die Welt. 26.01.13
Wahl in Tschechien: Nationalistische Kampagne bringt Zeman auf die Burg

Wahlkampf also mit nationalistischem Schmutz aus dem Umfeld Zemans.
gehage
schrieb am 12.04.2013, 08:29 Uhr (am 12.04.2013, 08:56 Uhr geändert).
Milos Zeman hat mit Klaus Johannis ABER AUCH GAR NICHTS gemeinsam. Er vertritt die genau gegensätzliche Position, ANTI-Sudetendeutsch

zeman (seemann) hat mit ioan(n)is (johannis) soviel gemeinsam, dass er, wie ioanis deutsche wurzeln hat. welche politische position er vertritt, steht auf einem anderen blatt. sagt ihnen z.bsp. der name "eckenreiter" aus hermannstadt der `80 jahre was? welche positionen vertrat der, obwohl er deutscher war/ist? oder wollen sie andere namen hören? hm? jetzt kommen sie aber nicht mit: na ja, das war im kommunismus und so. er hätte es ja nicht machen müssen...

ps: auch tschechei, sie können an stelle von zemann, z.bsp. auch klaus nehmen...

nichts für ungut...

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