Kartoffel auf Sächsisch???

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siebenschläfer
schrieb am 13.10.2008, 10:35 Uhr
Hallo miteinander,

zur Zeit lese ich in Kroners Geschichte der Sieb. Sachsen, Band 2 (Verlag Haus der Heimat Nürnberg, 2008; ISBN 978-3-00-024223-6). Im Kapitel "Sächsische Mundart-deutsche Hochsprache" steht u. a.:

"Jede der rund 250 sächsischen Ortschaften hat ihre eigene Mundart. So gibt es für das Eigenschaftswort "grün" 68, für die Hauptwörter "Gans" (im Sächsischen "Gas") 63, für "Hund" 59 und für die Präposition "hinter" 65 belegte Lautformen. Die Buntscheckigkeit ist zum Teil im Wortschatz festzustellen. Für die "Kartoffel" kennt man beispielsweise 27 und für den "Maisbrei mit Käse" 17 Bezeichnungen.

Wenn ich gut überlege, so komme ich bei der Kartoffel auf etwa 5 bis 6 Bezeichnungen. Es würde mich interessieren, wieviel Bezeichnugen wir in diesem Thread zusammenbringen.
Ich bitte Euch mitzumachen.

Ich fange an:
Iardnäss (Erdnuss) in Nadesch.
hanzy75
schrieb am 13.10.2008, 10:43 Uhr
Grumper in Petersdorf/Mühlbach
Ado
schrieb am 13.10.2008, 11:18 Uhr
Krumpirn
hein
schrieb am 13.10.2008, 12:19 Uhr (am 13.10.2008, 12:21 Uhr geändert).
"Ingerbirn" in Nordsiebenbürgen (Tekendorf?)
"Ïerdaipel" in Zeiden, im Burzenland allgemein: Erdäpfel.
Wo sagt man "Ïerdkëis" (Erdkäs?) In Kleinschenk vielleicht?
Und "Pitschotschen" habe ich auch schon gehört.
Wilhelm
schrieb am 13.10.2008, 14:35 Uhr
Repen in Klein-Alisch
Reini
schrieb am 13.10.2008, 17:53 Uhr
Krumpen, Krumpiren in Kerz.
rose
schrieb am 13.10.2008, 18:25 Uhr
Ïerdkëis" (Erdkäs) in Stein
siebenschläfer
schrieb am 14.10.2008, 17:09 Uhr
Bislang sind etwa 7 Bezeichnungen für die Kartoffel zusammengekommen. Vielen Dank an Euch.
Es fehlen aber immer noch ca. 20.
Vielleicht meldet sich noch jemand.
der Ijel
schrieb am 14.10.2008, 17:39 Uhr
Kråmpïren= sprächt em ä Rued. Mat der Betoneng åf det i, et as e lunk i.
Wittl
schrieb am 14.10.2008, 18:11 Uhr (am 14.10.2008, 18:14 Uhr geändert).
Ech kennen des Knolle nor als;

Bratkartoffeln mät Späjeloachen
Bratkartoffeln mät Spinat
Bratkartoffeln mät Polisch
Bratkartoffel mät em Strämpel vum Hänkelen
Bratkartoffel mät Kåmpest
Bratkartoffel mät Salat
Bratkartoffeln mät Kråtzewetz
Oder ïfach nor Bratkartoffeln mät Bratkartoffeln....
wor und äs bäs af den hegdijen Dååch me Leibgericht...

Mät Krumpirn kaon ech gaonz locker iwerliëwen...wonn noch e Steak vum Schwenj derzea kit!!!

nfu
S"ä"rvus
Wilhelm
schrieb am 14.10.2008, 18:17 Uhr
Hallo miteinander,
es dürftn noch viele andere Begriffe so verschieden sein.
Zum Beispiel: Mais, Teufel, jetzt,...

Und da möchten einige unserer Landsleute, unseren Dialekt
in der Schule unterrichten, ja vielleicht als neue Sprache definieren so wie die Luxenburger.
siebenschläfer
schrieb am 14.10.2008, 19:49 Uhr
Cha Wilhelm, et äs net iefoch mät dem Sochseschen :)))
Ich zietiere nochmals aus den oben genannten Buch:

"Mundartliche Buntscheckigkeit gibt es auch sonst im deutschen Sprachraum, sie ist aber nirgendwo so stark ausgeprägt wie in Siebenbürgen. Sie hat sich in Siebenbürgen aus der verschiedenartigen Abstammung der Ansiedler, der innersiebenbürgischen Wanderung, der Mundartmischung und der Abgeschiedenheit einzelner Ortschaften ergeben. Trotz dieser Buntscheckigkeit präsentiert sich das Sächsische als eine einheitliche Mundart, der Nordsiebenbürger muß sich nicht des Rumänischen bedienen, wenn er mit einem Südsiebenbürger spricht, wie witzelnd behauptet wird, auch wenn der Bistritzer von "Audränk" (Gurke) und "Pränz" (Käse) spricht und der Südsiebenbürger dafür "Kratzewetz" und "Tourelt" gebraucht."

Aber beleiben wir bei der Kartoffel:
Soviel ich mich erinnere sagen die Zenderscher Ierdbircher (Erdbirnen). Auch das Wort Scheckerreppen (von scheckern = rollen?; also rollende Rüben) habe ich irgendwo gehört.
Wilhelm
schrieb am 14.10.2008, 20:10 Uhr
Zu dem Text aus dem Buch muss noch hinzugefügt werden der
Einfluss vom ungarischen, rumänischem und türkischem.
Zum B. in Rode sagt man zum Mais Türkisch Kaorn, ist übersetzt aus dem ungarischen, Törökbusa.
In Klein-Alisch Kukerutz, warscheinlich aus dem türkischen.

siebenschläfer
schrieb am 14.10.2008, 20:17 Uhr
Wilhelm schrieb: Zu dem Text aus dem Buch muss noch hinzugefügt werden der
Einfluss vom ungarischen, rumänischem und türkischem.


Auch über die Lehnwörter von den mitbewohnenden Nationalitäten schreibt Kroner, aber ich möchte nicht das ganze Buch zitieren. M. E. sollten diese 2 Bänder in jedem säschischen Haushalt zu finden sein.

Wilhelm schrieb: Zum B. in Rode sagt man zum Mais Türkisch Kaorn, ist übersetzt aus dem ungarischen, Törökbusa.
In Klein-Alisch Kukerutz, warscheinlich aus dem türkischen.

Tja, auch so manches italienisches Bier wird nicht aus Gerste sondern aus "grano turco" (türkisches Korn) gebraut.
Wittl
schrieb am 14.10.2008, 20:34 Uhr
siebenschläfer schrieb: Cha Wilhelm, et äs net iefoch mät dem Sochseschen :)))
.......... "Tourelt" gebraucht."


Meng Ealder sode
ken de "Käse" Këës uch
Tëurlenk wor en Uërt "Telemea", oder "Urda"
et schengt doch en Eangderschiid (än der Hiërstalleng) ze giën...oder net? Kenne mech net ëus...

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