Neppendorf
Neppendorf, rumänisch Turnişor, ungarisch Kistorony, siebenbürgisch-sächsisch Nåpendref, liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien, ungefähr 3 km Luftlinie westlich von Hermannstadt (siehe Übersichtskarte).
Neppendorf war durch die Türkenkriege so stark zerstört worden, dass die dort hauptsächlich aus dem Salzkammergut (1734) und dem oberösterreichischen Landl (1754–54) stammenden Protestanten von Anfang an drei Viertel der Bevölkerung ausmachten, während die Sachsen nur mehr ein Viertel stellten. Mehr dazu auf Wikipedia.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet Hermannstadt auf Neppendorfer Gebiet die Gemeinde Gunzendorf-Poplaka. Es konnte dieses nur auf Grund dessen tun, daß Neppendorf seit unbekannter Zeit, jedenfalls seitdem es an Einwohnerzahl, vielleicht eben durch die großen Verschleppungen durch die Türken im Jahre 1493, so klein geworden war, der Stadt einverleibt wurde, zu einer Pertinenz- oder Zubehörgemeinde geworden war. Wie das ebenfalls klein gewordene Freck und die sachsenlos gewordenen Gemeinden Westen, Moichen und Baumgarten. Poplaka erhielt auch einen Teil des Neppendorfer Hatterts zugewiesen. Nicht ohne Streit. Darauf deutet die Post in der Rechnung des Bürgermeisters Johann Bayda von 1493: "1. Mai, schicken wir den Herrn Stuhlrichter und den Herrn Emmerich Bidner kegen Poplaka, des Hatterts halber mit den Neppendorfern zu vergleichen." Die Neppendörfer scheinen aber mit dieser Einverleibung nicht recht einverstanden gewesen zu sein .Deshalb erwirkt Hermannstadt im Jahre 1502 vom König Ladislaus eine regelrechte Schenkungsurkunde, in deren Sinn Neppendorf nebst dem auf seinem Gebiet gegründeten Poplaka ausdrücklich der Stadt einverleibt wird. Doch scheinen sich die Neppendörfer, gleich den anderen Zubehören, doch das Hauptverfügungsrecht über Gemeinde und Hattert gewahrt zu haben. Bloß einige Gerechtsame behielt sich die Stadt vor: die Hälfte des Ertrages der Mühle mit drei Steinen, jährlich etwas über 400 Fl., und einige Wiesen zur Weide. In den "Statuta der Stadt Hermannstadt" vom Jahr 1541 steht: "Soll zum Stuhlrichteramt gehören und der Richter brauchen die wyes auff Neppendörffer hattert, unwenig der stennen brucken kegen klein-Schayren gelegen an der Reysbach." Aufsichts- und Verwaltungsgebühren! In dieser Zeit, nämlich zwischen 1526-45, ging auch die Reformation Neppendorfs vor sich. Der erste evangelische Pfarrer Neppendorfs war Michael Büdner, erwählt 1536, gestorben 1578. Er demnach die Gemeinde 42 Jahre lang pastoriert.
Schwere Zeiten erlebte Neppendorf wie alle Gemeinden in der Umgebung Hermannstadts im Jahre 1658. Der Sultan und Oberherr von Siebenbürgen hatte den Fürsten Georg Rakoczi 2. tregen seines unglückseligen Feldzuges nach Polen vom Jahre 1657 abgesetzt. Rakoczi aber wollte im Vertrauen auf seinen großen Reichtum und seinen Anhang unter dem Adel vom Throne nicht weichen. Vier Heereshaufen: Türken, die Tartaren aus der Krim unter ihrem Chan Mehemed Girei, die Moldauer unter ihrem Woiwoden Gheorghe Ghica und der walachische Woiwode Mihnea 3. brachen im Osten Siebenbürgens ins Land und richteten auf ihrem Zug über die Dreistühle, Burzenland, Altgegend, Hermannstadt, Karlsburg, Klausenburg bis über Großwardein hinaus eine der furchtbarsten Verwüstungen an, die jemals über Siebenbürgen gegangen. Von vier Seiten schlossen sie das feste Hermannstadt ein. Man schätzte die Feinde auf 150.000 und 70.000 mitgeschleppte Gefangene. Der Woiwode der Walachei lag in Neppendorf, die Türken weiter zurück "hinter dem kleinen Berg gegen der Auen" zu. Ein Teil der Türken in Hammersdorf, vor dem Jungen Wald Tataren, Moldauer und Kosaken. Vor der Stadt hielten die Tartaren einen Menschenmarkt ab. Gefangene aus allen sächsischen Gemeinden,die sie durchstreift und verbrannt, der Weidenbächer Prediger, auch 80 Hermannstädter Männer und Frauen, die vom Bistritzer Jahrmarkt kommend den Tataren in die Hände fielen, wurden feilgeboten. Die Hermannstädter wurden von ihren Verwandten um großes Lösegeld befreit. Der Verkaufspreis war gering: Ein Kind: ein Brot oder eine Maß Wein. Mit 25.000 Thalern, statt der gefordeten 60.000 Goldgulden, ließen sich die Feinde zum Abzug von Hermannstadt bewegen. "Infolge dieser Verwüstungen verstummte in ganzen Strichen des Landes fortan der deutsche Laut", schreibt Bischof G. D. Teutsch.
Kaum waren diese Scharen beutebeladen und viele Tausende von Gefangenen mit sich schleppend abgezogen, so erschien Rakoczi vor Hermannstadt, wohin sich Barcsay, der von den Türken neueingesetzte Fürst, mit 300 Ungarn, 1000 Janitscharen und 500 Spahis (Reitern) vor ihm geflüchtet hatte. Am 23. Dezember erschien Rakoczi in Neppendorf, zog von hier nach Heltau, erschien am 2. Christtag wieder in Neppendorf und verhandelte dort 1 Stunde lang mit dem "fürnehmen Nagysagos Herr Haller Gabor." Von hier ging Rakoczi mit seinen Völkern nach Stolzenburg, von dort am 29. nach Hammersdorf und dann ständig nach Schellenberg. 23 Wochen lang belagerte und beschoß Rakoczi die Stadt mit schweren Geschützen von Fogarasch und endlich mit dem von Weißenburg auf Schlitten mit eisernen Kufen herbeigeschafften Riesengeschütz, dem "Wolf"; es war fünf Klaftern lang, sein Geschoß wog 50 Pfund. 1290 Kanonenschüsse fielen auf die Stadt. Ueber 100 aus dem Wolf. Ohne namhaften Schaden an Gebäuden und Menschen. Nur einige Dächer wurden zertrümmert, eine romänische Magd auf der kleinen Erde, ein türkischer Soldat in seinem Quartier, der Student Malbert auf der Gasse und einige andere getötet.Bei Neppendorf hatte Rakoczi zwei Geschützstände errichtet: Den ersten im sogenannten " Neppendorfer Weyer", heute die Stelle beim Bahnhof, der zweite, für den Wolf, am Zibin. Wenn man liest, daß die Rakoczi´schen alle Gemeinden angezündet und ausgeraubt, die Kirchen geplündert und dann zu Pferdeställen gemacht, worin der Mist nach ihrem Abzug, Freitag vor Pfingsten, 28. Mai, ellenhoch stand, kann man sich vergegenwärtigen, wie es auch in Neppendorf zugegangen sein mag. Den in Mühlbach stecken gebliebenen Wolf brachte man nach Hermannstadt und die Hermannstädter gossen aus seiner Masse 12 Kanonen Während dieser Belagerung starb der Neppendorfer Pfarrer Andreas Molitoris, der häufige Gastgeber Rakoczys, "an der ungarischen Krankheit", d.i. der hagymas-Typhus, sächs. Hagymausch. Kaum war Rakoczy an den Wunden, die ihm ein alter Türke bei Gyatu zugefügt, in Großwardein gestorben (1660), so trat der kurz vorher aus der tatarischen Gefangenschaft um eine große Geldsumme --116.000 Thaler-- ausgelöste Johann Kemeny als Gegenfürst Barcsays auf, erwählt am 1. Januar 1662 in Sächsisch-Regen. Abermals furchtbare Verheerungen im Lande durch, Türken, besonders aber die rohe Soldatisca Kemenys, aus Deutschen und Ungarn bestehend. Bis zur Niederlage und dem Tod Kemenys in der Schlacht bei Großalisch 1662: "Siebenbürgischer Ruin" betitelt der Chronist dieser Zeit, der Hermannstädter Pfarrer Johann Graffius, die Schilderung der Schreckenszeiten von 1658--1662. Vor ihrem Abzug lagerten die Türken vor Selischte, und weil die sächsischen Senatoren mehrerer Städte, die er mit sich führte, nicht sogleich die erforderlichen Vorspannswagen beschaffen konnten, ließ er sie an Hals und Füßen in Eisen legen und überdies miteinander durch eine Kette verbinden.
Eine neue Heimsuchung im Jahre 1686. Beim Ueberfall der von Michael Teleki vor Hermannstadt zusammengezogenen 3000 Sekler Truppen, auf Anstiften eben Michael Telekis, unter dem General Veterani. Sein Unterführer, der geächtete Csaki Laßlo, lagerte dieser Tage mit 1500 Husaren in Neppendorf. Die ahnungslosen Sekler schliefen ruhig in ihren Erdhütten westlich und nördlich der Stadt, als in einer Nacht die Kaiserlichen wie ein Wirbelsturm über sie vorbrachen. 800 der Ahnungslosen wurden niedergemacht und in zwei großen Massengräbern vergraben. Der Hügel bei dem sog. "Taubenbrunnen" und der südlich der Poplakerstraße, links von dem Mauthaus, dürften aus dieser Zeit stammen. Nachdem im darauf folgenden Jahr 1687 Karl von Lothringen zu Blasendorf, im Schlosse Apafis, heute bischöfliche Residenz, Siebenbürgen den Friedensvertrag diktiert hatte, erfreute sich das Land bis zu dem Jahre 1703 verhältnismäßiger Ruhe, nachher aber ging es bis zum Szatmarer Frieden 1711 umso furchtbarer zu.
^ Übersicht
Einen klaren Einblick in die völkischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des sächsischen Neppendorf jener Zeit bieten die Teilungsbücher der einzelnen Stuhlsgemeinden von dem Jahr 1566 bis 1637 (Archiv). Man ersieht aus den wenigen Nachlaßverhandlungen der Neppendörfer, wie klein es im Verhältnis zu den anderen Nachbargemeinden war, und wie es an diese Nachbargemeinden durch Verschwägerung Anlehnung sucht, mit den Familien: Tott von Kleinscheuern, Dreßler aus der "obersten Polde" oder "obersten Apolda", Schwarcz aus Petersdorf, Heinrich aus Tschapertsch, Franz aus Stolzenburg, Borger aus Hammersdorf und mehrere städtische Familien. In diesen 61 Jahren kommen nur 24 Neppendorfer Teilungen vor, Anfangs bloß bezüglich der mit 24 bis 50 Fl. bewerteten Höfe, später auch betreffend die anderen Liegenschaften, Viehstand, Hausrat usw. 56 sächsische Familiennamen mit schönem sächsischen Klang, heute vielfach in Hermannstadt vorkommend, 27 männliche, 13 weibliche Taufnamen finden sich dort aufgezeichnet. Auch dem Studium widmen sich junge Neppendörfer, wie der Simon Sturm, andere dem Handwerk. So hat der Johann Theiß "Gott hab Lob auch mit Gottes Hilf auf dem Schusterhandwerk ausgedient und will nun gern wandern , die Sprach neben dem Handwerk zu lernen."
Nach der erwähnten Steuervorschreibung aus 1721 erfahren wir allerhand Näheres über die inneren Verhältnisse Neppendorfs. Die Sachsen-Häuser sind aus Stein erbaut, einige aus Bohlen, die der Romänen-Siedler aus Zaungeflecht. Für den Königsrichter und den Bürgermeister mußte die Gemeinde jedes Frühjahr während 6 Tagen 7 Wagen stellen, zur Heuzufuhr. Einen Teil der Ackerländer verpachteten sie an Auswärtige: Poplaker, Reschinarer, Michelsberger. Die städtischen "Herren" besitzen seit alters, gleichsam als Pfand, einen Wiesengrund von 171 Fuhren. Salzburg zu ist ein Wiesengrund von etwa 600 Fuhren, den die Gemeinde zuweilen dem Militär vergibt, zuweilen benützen ihn die Herren der Stadt als Weide für ihr Vieh. In der Ebene am Zibin haben sie sehr ausgedehnte Wiesen, die sie jedes Jahr unter sich aufteilen, einen Teil an Fremde verpachten. Eine Wiese von 30 Fuhren bearbeiten sie zu Nutzen der Gemeindekasse. Den Wiesengrund zwischen Mühle und Zibin benützen auf Grund eines Vertrags aus dem Jahr 1709 die städtischen Fleischhauer als Weide für ihr Mastvieh. Die Gemeinde schuldet: dem Herrn Königsrichter, Petrus Weber, oder wie sich der Herr Schneidermeister stolz lateinisch nannte "Peterus Weberus". 100 Fl. Statt Interessen benützt er eine Wiese von 10 Fuhren. Dem Andreas Kuß, Töpfer in der Poplakerstraße, schuldet es seit 4 Jahren 100 Fl. Interessen: Eine Wiese zu 4 Fuhren; dem Georg Roth seit 15 Jahren 100 Fl. zu 10 Prozent, der evang. Kirche seit 15 Jahren 150 Fl. Interessen: eine Wiese zu 15 Fuhren. Das Jahreseinkommen eines Schusters in Neppendorf ist mit 50 Denar-Kreutzer, das eines Müllers mit 136 Fl. 33 Den., eines Griechen (Greislers), mit 24 Fl. bemessen. Höfe besitzen in Neppendorf: der Herr Schmidt von Scharffenbach, dann ein Deutscher namens Florian, die " Jesuwitter" einen Meierhof samt Zubehör. Alle diese Hofbesitzer zahlen jährlich der Gemeinde je 24 Fl. an Abgabe. Nach Lenck von Treuenfeld gehört dieser Jesuiter-Meierhof 1838 "dem walachischen Bischof". An Wein fechst Neppendorf im Jahre 1720 150 Eimer aus auswärtigen Weingärten, meist Großauer. Die eigenen Weingärten ließen sie, wie heute, wüst oder bebauten sie sonstwie. Das Bild ergreifender Geschichte einer siebenbürgischen Sachsengemeinde, wie die der meisten Schwestergemeinden. Besonders derer, die nahe der Stadt lagen.Und Neppendorf war immer die nächste. Aber ein Reis vom alten kernigen und ausdauernden Sachsenstamm hatte durchgehalten. Ein Wunder will es einem dünken. Und es steht noch heute da, bedeutend gemehrt und vor allem völkisch gestärkt und gestählt durch die 13 Jahre nach 1721 einsetzende Zuwanderung der deutschen Transmigranten aus Oesterreich, Steiermark und Kärnten.
^ Übersicht
Die Hofstellen erhielten die Emigranten zumeist im heutigen östlichen Teil des Ortes, an der Reichsstraße, zugwiesen. Einige wurden von den Nachbarn wüster Höfe eingeladen, diese zu besetzen; und sie versprachen ihnen dafür eine Schüssel Krapfen. Doch wickelte sich die Ansiedlung und das Fußfassen nicht ganz reibungslos ab. Die städtischen Meister sträubten sich lange, sie in die Zunft aufzunehmen. Sie nähmen ihnen ja das Brot. Diese mußten dann ihr Handwerk auf den Maierhöfen der Vorstädte ausüben. Der sächsische Bauer, klagen sie 1764 dem Magistrat, begegne ihnen mit neidischem und spöttischem Wesen und der Romäne sei ihnen als Konkurrenten im Verdienst feindlich gesinnt. Führen sie zu Wald, so diebten die einen das ausgespannte Vieh, die anderen täten ihnen sonst übel. Die Kläger waren vornehmlich die zuletzt, von 1752 an gekommenen Oesterreicher, Steierer und Kärntner. Auch das Ortsamt scheint die Zuweisung von "Gründen" auf die lange Bank geschoben zu haben; denn Kommandierende Graf Buccow muß 1766 den Magistrat tributieren, er solle das Neppendorfer Ortsamt doch verhalten, den Kolonisten endlich Gründe anzuweisen. Sie reichen dann ein geharnischtes Gesuch ein, sie wieder nach Hause oder nach Preußen ziehen zu lassen. Der Kaiserliche Kommissär Wankel von Seeberg beruft sie mit den in Hermannstadt Verbliebenen zu einer Versammlung zusammen u. macht ihnen ernste Vorstellungen:Jedes Rück- und Auswandern sei vom Hof untersagt, Maria Theresia habe ihretwegen große Auslagen gehabt usw. Die Unzufriedenen antworten mit lautem Murren, Seeberg sieht, daß er fortkommt. Ihrer Hundert rücken ihm aufs Haus und fordern in drohender Haltung die Gestattung der Rückkehr. Seeberg bittet den Kommandierenden um militärische Assistenz und dieser schickt ihm sogleich 40 Musketiere. Man sperrt die Rädelsführer ins Zuchthaus ein und schickt die Halsstarrigen zum Arbeiten an den Wällen nach Karlsburg. Allmählich finden sie sich ins Unvermeidliche, bekommen ihre Gerechtsame und auch die Zünfte nehmen sie nach und nach auf. Freilich zu einer höheren Eintritttaxe, als zu der üblichen von drei Fl. Im Einschreibebuch der Zimmermannszunft vom Jahre 1801 an sind recht zahlreiche Gesellen und Meister aus Neppendorf eingetragen. Auch einen anderen Feind fanden sie in der neuen Heimat vor: Eine große Sterblichkeit. "Die vielen Fatiguen--Mühseligkeiten--der Reise", schreibt Schmeitzel, "das ungewohnte Klima des Landes setzen diese armen Leute in mißliche Umstände, einige wurden gefährlich krank." Tatsächlich war die Sterblichkeit, besonders unter den Kindern, groß. Manche schreiben dies auch zu dem "Land voll ...Rebensaft". Begreiflich. Die Speisen hierorts mundeten ihnen nicht, der Wein kostete, das Maß, 1-2 Kreutzer. Pfarrer war zu dieser Zeit, von 1764 an, Andreas Funck, der im Jahre 1778 Bischof ward. ^ Übersicht
117 Nachlaßverhandlungen nach Landlern finden wir in den Teilungsbüchern von 1740-81 verzeichnet, "nach dem Ehrbaren Emigranten .." "Nach der ehrbaren Emigrantin, ....", "gewesenen Emigranten...." oder "emigrantischen Inwohner..." lautet die Einleitung. Bei einigen steht auch der alte Heimatsort und die "Herrschaft", angeführt. Herrschaft Murau, Graf Starhembergische und Graf St. Julien´sche Herrschaft. So bei Lorenz Kleindienst: Erbhold Tagwerker aus der Herrschaft Murau", Thomas Wagner, "bürgerlicher Tagwerker aus Oberösterreich unter der Herrschaft Vüsting in Offenhausen bürtig", Katharina Eckenreitterin hat einen Mathes Ratzel "oben dermalen im Landel in Ehen bey der Hallstatt kommorierend (weilend). Die Witwe des Johannes Reisenauer ist eine geb. Bold aus Grißhover. Johann Schütter und Johann Ebner stammen aus Stadl Herrschaft Murau; Baltasar Spreitzer aus Groß-Lobm´ng, Sebastian Dröscher aus Ruprisberg, Maria Sandnerin und Sebastian Reither aus Damßweeg, Simon Petzner aus "Pfarr Stadl, Gegend Predlitz", Elisabeth Fischerin geb. Beer aus Goizen. Einige haben auch Kinder in der alten Heimat, wohl solche, die ihnen bei der Abreise mit Gewalt abgenommen wurden, mehrere auch Verwandte, die auch erben sollen. So verfügt Mathias Buchsteiner in seinem Testament: "Das weilen ihm Gott keine Kinder gegeben, er auch sonsten niemanden habe, als einen Bruder und zwei Schwestern "drauß im Vaterland" und seine arme hinterlassne Witwe: so sollen die Schwestern und Bruder mit dem im Vaterlandt annoch rückständigen Rh. Fl. 300 Vorliebt nehmen, die in diesem Land befindlichen Rh. Fl. 160, item das in Neppendorf stehende Häuschen pro Fl. 24, wie auch die vier Kühe, so ästimiert pro Fl.24, sollten sie seinem Weibe willig und gern lassen, als welche viel Not und Drancksahl mit ihm außgestanden". Zuweilen findet sich als Kopf des Testaments eine fromme Einleitung; so bei Jakob Hiller: "Auf Jesus Nahmen bin ich getauft: um Jesus Nahmen bin ich verfolgt: In Jesus Nahmen leyde ich, und in dem Nahmen Jesus nach vollbrachtem Kreutz sterbe ich, ehe es aber zum sterben kömmet, mein letzterer Wille folgends entdecket wird." Von ihrem tiefen Christenglauben legen auch beredtes Zeugnis ab die vielen Glaubens- und Gebetsbücher, die in den Nachlässen erwähnt sind: 1 Hauspostille, 1 Bibel, 1 Neu Testament, 1 Spangenbergische, 1 Kirchenpostille, 1 Simons Paul Postille, 1 Predigtbuch über die Leiden Jesu, 1 Handbibel, 1 Großkatechismus, 1 Weimarische und eine Schwabachische Bibel, 1 Schwabenbibel, 1 Auslegung der fünf Bücher Moses, 1 gebrachter Sendbrief, 1 Seulerisch Katechismus, Johann Arndt Paradiesgärtlein, 1 Nürnberger Handbuch, J. Arndt, Wahres Christentum, Martin Moleri, Predigten, die biblischen Historien, Luka Dernleri Leichenpredigten u.a.
Ganz eigenartig ist die Farbenbuntheit der verzeichneten Trachtstücke; rot und grün sind vorherrschend: " Grune rote Leibl, grüne und blaue und gamslederne Beinkleider, rote Strümpfe, rotseidene Halstücher, Brustfleck von grünem Tuch, ein fein Gewandt Mannes-Rock, weißer Mannspelz, seidenes Stirnband, Taffethaube mit "Brem", nagelfarbener, kupferfarbener, leberfarbener Rock, weißtuchener Mannsrock, halb Parkan-Kittel, 1 polnische Haube. Als Bergbewohner haben sie auch die Jagd liebgehabt und somit im Nachlaß: Vogelflinten, kurze Flinten, gezogene Flinten, Kugelbüchsen mit dem verdeckten Schloß". Einer hinterläßt eine Menge Blei, wahrscheinlich zum Kugel- Schrott-Gießen benützt.
Allmählich hatten sich die Transmigranten in ihr Schicksal ergeben infolge der scharfen Maßregeln; namentlich als auch der Kammerrat Baron Dietrich ein "Intimat"- Zuschrift an den Magistrat gerichtet, 1. Mai 1764: "unter denen Transmigranten zu publizieren, daß sie sich künftig nicht mehr um ihren freien Abzug aus dem Lande mündlich oder schriftlich anzuhalten unterstehen sollten." Waren sie aber nun einmal hier, so wollten sie auch ihre Bürgerrechte, sowie sie ihnen der Gesetzeskodex der Sachsen, das "Eigenlandrecht" zusicherte, für sich voll in Anspruch nehmen. Temparamentvoll, wie sie schon damals waren, unterstützten sie ihre sächsischen Genossen im Kampf gegen die Uebergriffe der städtischen Herren. Den seit früheren Notzeiten eingerissenen Brauch, daß die Neppendörfer ihre Steuern und sonstigen Aufschläge direkt bei der Stadtkasse zahlen mußten, weigerten sie sich zu befolgen. Sie wollten nur in Neppendorf zahlen. Langer Prozeß. Bis zum Gubernium. Den städtischen Fleischhackern kündigten sie, d. i. die nun vereinigten und verstärkten Neppendörfer, den Vertrag von 1709, auf der Wiese südlich der Mühle ihr Mastvieh zu weiden. Sie möchten dort Romänen ansiedeln. Der Magistrat entscheidet: die eine Hälfte der Wiese an der Mühle soll den Neppendörfern gehören zur Ansiedlung der Romänen, die andere aber den Fleischhackern. Zum Ersatz für die verlorene Hälfte sollen die Fleischhacker ihr Mastvieh auch im Stolzenburger, Großscheuerner und Hannebacher "Branisch" halten dürfen. Später haben sie auch die zweite Hälfte für sich erobert und "die Fleischhackerwiese" hatte sich zurückgezogen auf Hermannstädter Gebiet zu beiden Seiten des Mühlkanals. So haben die Neppendörfer alle Gerechtsame der Herren mit der Zeit abgelöst, sind ein freies königliches Dorf, mit wohlbearbeitetem Hattert und scharfer Wacht nach allen Seiten. Manche Landler haben schon um 1760 so schöne Wirtschaften wie die reichsten Sachsen, besonders die Lichtnecker, Auer Huber, Rassel, Heuschober, Beer u.a.
Ein besonders rührendes Moment im Leben und Glauben dieser Landler: Ihre Urgroßväter hatten gleich bei Anfang der Reformation in den österreichischen Landen das Evangelium angenommen. Im Jahr 1601 nahm der Erzherzog Ferdinand, der nachmalige Ferdinand 2., in Graz allein das heilige Abendmal nach katholischen Ritus.Und mit der innigen Herzenshingabe der ersten christlichen Germanen um 800 n. Chr. hatten sie sich auch diesmal den Heiland zum Herzens-Herzog erkoren. Und er hat sie, diese Nachfahren frommer Eltern und Ureltern, als ein göttlicher Eckart gnadenvoll bis hierher geleitet. Durch wie viel Not! Und wie sie ihm, so hat auch er ihnen wundervoll die Treue gehalten. Neppendorf ist mit durch ihren Fleiß, ihr rühriges Wesen und durch ein frischpulsierendes kirchliches Gemeindeleben eine der blühendsten Gemeinden der Landeskirche geworden. Der Herr war und blieb ihnen der göttliche Heiland und Führer im Leben. Werden auch keinen besseren finden, solange Neppendorf steht!-- Heute aber hat Neppendorf eine etwa zwei Kilometer lange Ausdehnung mit der langen Hauptgasse, mehreren Parallelgassen und Verbindungsgäßchen, viele und stattliche öffentliche Gebäude und geräumige Bauerngehöfte mit sauber gehaltenen Wohnhäusern-- Blumen in den Fenstern und auf dem Flur. Rationelle Feldwirtschaft, entwickelte Viehzucht und Milchwirtschaft, Vertreter aller Handwerke, die ein großes Gemeinwesen braucht. 366 im Baugewerbe tätig, von Hermannstadt bis Bukarest, von Craiova bis Constantza. Besorgen dabei in wohlverstandenen Interesse besonders die geistigen Güter und sind vorbildlich darin: die Kirche und Schule -- neun Klassen mit acht Lehrkräften für 330 Schulkinder, dreiklassiger Gewerbeschule mit 72 Lehrlingen -- und pflegen besonders die Musik, die Königin der Künste; große Musikkappelle mit anerkannten Leistungen, Liedertafel usw. Heute zählt die stattliche Gemeinde bei einem rührigen landwirtschaftlichen Ortsverein und einer ebensolchen geistigen Arbeit der Berufenen am wirtschaftlichen und Gemeindeleben nebst vielen neuzeitlichen Maschinen: zwei Motorpfüge, neun Dreschmaschinen, sechs Säemaschinen und drei Garbenbinder, einen Viehstand von 2000 Rindern und 1000 Pferden. Welche Entwicklung nach vorwärts und aufwärts in 194 Jahren sächsisch-deutschen Gemeinlebens! Es ist dem Betrachter, als höre er beim Anschauen dieses Gemeindebildes die verheißungsvollen Akkorde nachklingen, die nach der Predigt des frommen Pfarrers Hientzel vom 13. Trin. 1734 die Kirche durchbrausten.
"Es streit´für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt Jesus Christ.
.......
Das Feld muß er behalten!"
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Die einzelnen Familiennamen der Neppendorfer Transmigranten in den Teilungsprotokollen von 1740 bis 1800 sind: Beer, Buchsteiner, Neff, Riedler, Hiller, Schöner, Engelleiter, Huber, Schober, Kever, Auer, Reisenauer, Steiner, Kreutz, Lichtnecker, Huember, Lahmer, Einlechner, Lehnbacher, auch Leon- und Lembacher, Eckenreuther, Raßel, (sein Bruder "im Lande bei Eben bei der Hallstadt),Preinz, Pilz, Pramer (seine Frau Anna geb. Dolden aus Grieshower), Spietzer, Aster, Bohn, Heuschuber und Heuschober, Dickinger ( Emigrantischer Neppendörfer Leinweber), Reissenbüchler, Laßar, auch Lazar, Stenger, Humer, "emigrantischer Zimmermeister", Lientz, Blißais, Czahler, Spitzinger, Karmann, Deibler, auch Deubler, Buchberger, Keffer, Bielz, Liebharth, Vinterauer, Brimersberger, Zithler, auch Ziehler, Kramer, Steger, Riller, Feiler, Moser, Hauer, Fischer, aus Goltzen ( Herrschaft Wildenstein), Neubacher, Klasel, Stoiber, Reisinger, Schweiger, Vogelhuber, Schitter ( aus der Herrschaft Murau aus Stadl,seine Frau eine geb. Zehnthofferin), Spreizer von Groß-Lobming, Dröscher aus Ruprisberg, Ebener von Stadl, Glanzner, Santner, Reither aus Damsweeg, Petzner ,Wolff, Nutz, Zimmermeister, Krauer, Buchholzer, Schirmer, Derner, Obendorfer, (drei Kinder draußen in der wirtischen Herrschaft), Köber, Kleindienst, " Erbhold Tagwerker aus der Herrschaft Murau", Piringer, Wagner "aus der Herrschaft Wüsting in Offenhausen, bürtig", Tahlberger, Schnell, Drächßler, Heß, Bauer.
Die männlichen Taufnamen sind: Paul, Mathes und Mathias, Michael, Hans, Jakob, Leopold, Andreas, Josef, Georg, Wolff, Thoabias, Balthasar, oder Waldthauser, Laurentius, Thomas, Elias, Adam, Christoph, Phillipp, Martin, Johann, Stefan, Simon, Sebastian, Franz, Leonhardt. Die weiblichen: Eva, Anna, Barbara, Elisabetha, Rosina, Katharina, Dorothea, Sara, Kunigunde, Regina, Lena, Gerdrauth, Agatha, Ursula, Agnetha, Maria, Magdalena, Margaretha, Salonie, Sabina.
Quelle: Sonderdruck aus dem " Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatt" Übersicht
Neppendorf war durch die Türkenkriege so stark zerstört worden, dass die dort hauptsächlich aus dem Salzkammergut (1734) und dem oberösterreichischen Landl (1754–54) stammenden Protestanten von Anfang an drei Viertel der Bevölkerung ausmachten, während die Sachsen nur mehr ein Viertel stellten. Mehr dazu auf Wikipedia.
Übersicht
- Landlermuseum in Neppendorf
- Das sächsische Neppendorf (1141-1734)
- Kurutzenzeit
- Neppendorf durch österreichische Zuwanderung gestärkt
- Leben und Schaffen der Neppendörfer
- Anhang
Landlermuseum in Neppendorf
^ ÜbersichtDie Gemeinde Neppendorf
Die Gemeinde Neppendorf. Aus der Umgebung des alten Hermannstadt. Von J. Plattner, ein Sonderabdruck aus dem "Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatt"Das sächsische Neppendorf (1141-1734)
Alte Benennungen: Villa Epponis, Eppendorf, Oppendorf, Neben-Nebben-Näpendorf. Auf den Grundmauern des wahrscheinlich römischen Wachtturms soll ein gewisser Eppo, der Gründer und Besiedler, den festen Schutzturm erbaut haben, den Turris Epponis, heute das Fundament des geräumigen Chors der evang. Kirche. Der ursprüngliche Name Eppendorf "hat sich über" "in Eppendorf" durch Wegfall des i zu Neppendorf entwickelt" ( Dr. Misch Orendt). (Aehnlich bekanntlich bei Moichen. Aus "im Auchen, sächsisch äm Aichen-Mauchen, Maichen,Moichen.) Heute: Neppendorf. romänisch Turnisor, ungarisch Kistorony= der kleine Turm. Eine große Gemeinde westlich von Hermannstadt, nurmehr einige Minuten davon entfernt, mit 3143 Einwohnern, darunter 2925 Deutschen --ein Viertel Sachsen, drei Viertel sogenannte Landler. Und ein ganz besonderes Widerspiel der siebenbürgisch-sächsischen Geschichte im kleinen, in Gründung, Bezwingung des dornenreichen Desertum-Bodens, Errichtung einer Kirchenburg, Kämpfe, besser Ueberdauern zahlreicher feindlicher Ueberfälle: Kumanen, Mongolen oder Tataren 1241, Türken 1420-1690, der verschiedenen Kriegsparteien der häufigen Bürgerkriege, vielen Seuchen, die größte der "schwarze Tod" um 1340, dann die von 1710 und 1719, Hungerjahre, alles menschenvernichtend und menschenmordend, sodaß Neppendorf im Jahre 1721 nur noch 25 sächsische Wirte zählte. Und Neppendorf war ursprünglich gewiß eine der volkreichsten Gemeinden des Hermannstädter Stuhles. Was sich aus dem beträchtlichen Hattert schließen läßt: 7058 Kat.-Joch nebst 2539 Kat.-Joch des bis etwa 1480 noch nicht stehenden, ebenfalls zum Neppendorfer Hattert gehörenden Poplaca oder Gunzendorf. Bestimmte geschichtliche Daten von Neppendorf finden sich seit dem Jahre 1382. In diesem befinden sich in der Urkunde betreffend die kommissionelle Uebergabe von Gainar--Villa Chonradi--, das die Königin Maria dem Bischof Goblinus und seiner Familie verliehen, nebst anderen Sendmännern, sächsische Geistliche und Gräfen, auch drei sächsische Hannen verzeichnet: Franz Tausendschön von Großau, Christian Stolzenberger von Hammersdorf und Wernherus, Hann von Neppendorf. Im Jahre 1422 am 17. September finden wir das Hermannstädter Kapitel zu einer Sitzung in Neppendorf versammelt, um in dem Zehntstreit der Pfarrer Kaspar vom sächsischen Salzburg und dem Stolzenburger Pfarrer Michael zu entscheiden. Im Jahre 1439, 20. Juni, tritt Abt Michael der Kerzer Abtei in Gegenwart mehrerer Zeugen die Abtei an seinen Zisterzienserbruder Johann v. Bornequell ab: Türken und Romanen haben die Abtei und ihre Güter in letzter Zeit oft geplündert, der Woiwode der Wallachei (Vlad I. Dracul), will einen gewissen Michael von Targoviste als Abt zu Kerz einsetzen, er ist alt und schwach usw. Unter den Zeugen lesen wir auch den Neppendorfer Pfarrer Sigismundus. Ebenfalls auf einer Schenkungsurkunde, vom Jahre 1485, worin die Witwe Klara des enthaupteten Rotberger Gräfen und Hermannstädter Bürgermeisters Peter ihr Gut Peterfalva und ihre Besitzungen in Repafalva und Rozs der Kirche der Jungfrau Maria von Hermannstadt schenkt, als Zeugen den Neppendorfer Pleban-Pfarrer Meister Johannes. Gräf Peter war nebst anderen sächsischen Gräfen, wie der reiche und mächtige Gräf Nikolaus von Salzburg, Vizewoiwode von Siebenbürgen, mitbeteiligt bei der Verschwörung des ungarischen Adels zu Kolozsmonostor gegen den neugewählten König Mathias, 1467. Sie wollten "das Königlein von einem Wallachen" nicht als ihren König anerkennen. (Bonfini). Daher fiel das Haupt Peters von Rothberg, als Mathias in Hermannstadt weilte, auf dem Großen Ring durch das Schwert. Im Jahre 1460 führt der Hann von Neppendorf Andreas Hyrcz für Neppendorf die Steuer ab. Im selben Jahre derselbe in Gegenwart der Senioren oder Amtsleute von Neppendorf Simon Sevualt und Hans Weczembrott, und in demselben Jahre gibt die Stadt Hermannstadt den Neppendörfern "zur Errichtung der Mühle und zu anderen Nöten" acht Fl. Zur Bewirtung des in Hermannstadt weilenden Königs Ladislaus 1494 liefert Neppendorf 20 Kübel Hafer. Großau 94 Kübel. Man sieht, wieviel kleiner Neppendorf ist. Der Hafer diente zur Fütterung der vielen Pferde des großen königlichen Gefolges. Und wahrscheinlich befanden sich die Schopfen und Stallungen für diese Pferde auf dem noch jetzt durch seine Umwallung kenntlichen sogenannten "Könighof" oberhalb der Kaserne von Neppendorf. Im Jahre 1497 fährt Neppendorf zu den Stadtwegen Reiser zu und erhält dafür 1 fl. 1501 zahlt der Neppendorfer Fleischhauer Martinus Karnisex an Schlachtgebühr für ein Jahr ...50 Denar--Kreutzer, der von Heltau aber drei Fl. Im selben Jahr streift der Neppendorfer Hann wieder Reiser zur Stadt. Gebühr für seinen Wagen zu vier Pferden: 25 Denar; und für Reiser zu einem Fischteich: 20 Denar.Gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet Hermannstadt auf Neppendorfer Gebiet die Gemeinde Gunzendorf-Poplaka. Es konnte dieses nur auf Grund dessen tun, daß Neppendorf seit unbekannter Zeit, jedenfalls seitdem es an Einwohnerzahl, vielleicht eben durch die großen Verschleppungen durch die Türken im Jahre 1493, so klein geworden war, der Stadt einverleibt wurde, zu einer Pertinenz- oder Zubehörgemeinde geworden war. Wie das ebenfalls klein gewordene Freck und die sachsenlos gewordenen Gemeinden Westen, Moichen und Baumgarten. Poplaka erhielt auch einen Teil des Neppendorfer Hatterts zugewiesen. Nicht ohne Streit. Darauf deutet die Post in der Rechnung des Bürgermeisters Johann Bayda von 1493: "1. Mai, schicken wir den Herrn Stuhlrichter und den Herrn Emmerich Bidner kegen Poplaka, des Hatterts halber mit den Neppendorfern zu vergleichen." Die Neppendörfer scheinen aber mit dieser Einverleibung nicht recht einverstanden gewesen zu sein .Deshalb erwirkt Hermannstadt im Jahre 1502 vom König Ladislaus eine regelrechte Schenkungsurkunde, in deren Sinn Neppendorf nebst dem auf seinem Gebiet gegründeten Poplaka ausdrücklich der Stadt einverleibt wird. Doch scheinen sich die Neppendörfer, gleich den anderen Zubehören, doch das Hauptverfügungsrecht über Gemeinde und Hattert gewahrt zu haben. Bloß einige Gerechtsame behielt sich die Stadt vor: die Hälfte des Ertrages der Mühle mit drei Steinen, jährlich etwas über 400 Fl., und einige Wiesen zur Weide. In den "Statuta der Stadt Hermannstadt" vom Jahr 1541 steht: "Soll zum Stuhlrichteramt gehören und der Richter brauchen die wyes auff Neppendörffer hattert, unwenig der stennen brucken kegen klein-Schayren gelegen an der Reysbach." Aufsichts- und Verwaltungsgebühren! In dieser Zeit, nämlich zwischen 1526-45, ging auch die Reformation Neppendorfs vor sich. Der erste evangelische Pfarrer Neppendorfs war Michael Büdner, erwählt 1536, gestorben 1578. Er demnach die Gemeinde 42 Jahre lang pastoriert.
Schwere Zeiten erlebte Neppendorf wie alle Gemeinden in der Umgebung Hermannstadts im Jahre 1658. Der Sultan und Oberherr von Siebenbürgen hatte den Fürsten Georg Rakoczi 2. tregen seines unglückseligen Feldzuges nach Polen vom Jahre 1657 abgesetzt. Rakoczi aber wollte im Vertrauen auf seinen großen Reichtum und seinen Anhang unter dem Adel vom Throne nicht weichen. Vier Heereshaufen: Türken, die Tartaren aus der Krim unter ihrem Chan Mehemed Girei, die Moldauer unter ihrem Woiwoden Gheorghe Ghica und der walachische Woiwode Mihnea 3. brachen im Osten Siebenbürgens ins Land und richteten auf ihrem Zug über die Dreistühle, Burzenland, Altgegend, Hermannstadt, Karlsburg, Klausenburg bis über Großwardein hinaus eine der furchtbarsten Verwüstungen an, die jemals über Siebenbürgen gegangen. Von vier Seiten schlossen sie das feste Hermannstadt ein. Man schätzte die Feinde auf 150.000 und 70.000 mitgeschleppte Gefangene. Der Woiwode der Walachei lag in Neppendorf, die Türken weiter zurück "hinter dem kleinen Berg gegen der Auen" zu. Ein Teil der Türken in Hammersdorf, vor dem Jungen Wald Tataren, Moldauer und Kosaken. Vor der Stadt hielten die Tartaren einen Menschenmarkt ab. Gefangene aus allen sächsischen Gemeinden,die sie durchstreift und verbrannt, der Weidenbächer Prediger, auch 80 Hermannstädter Männer und Frauen, die vom Bistritzer Jahrmarkt kommend den Tataren in die Hände fielen, wurden feilgeboten. Die Hermannstädter wurden von ihren Verwandten um großes Lösegeld befreit. Der Verkaufspreis war gering: Ein Kind: ein Brot oder eine Maß Wein. Mit 25.000 Thalern, statt der gefordeten 60.000 Goldgulden, ließen sich die Feinde zum Abzug von Hermannstadt bewegen. "Infolge dieser Verwüstungen verstummte in ganzen Strichen des Landes fortan der deutsche Laut", schreibt Bischof G. D. Teutsch.
Kaum waren diese Scharen beutebeladen und viele Tausende von Gefangenen mit sich schleppend abgezogen, so erschien Rakoczi vor Hermannstadt, wohin sich Barcsay, der von den Türken neueingesetzte Fürst, mit 300 Ungarn, 1000 Janitscharen und 500 Spahis (Reitern) vor ihm geflüchtet hatte. Am 23. Dezember erschien Rakoczi in Neppendorf, zog von hier nach Heltau, erschien am 2. Christtag wieder in Neppendorf und verhandelte dort 1 Stunde lang mit dem "fürnehmen Nagysagos Herr Haller Gabor." Von hier ging Rakoczi mit seinen Völkern nach Stolzenburg, von dort am 29. nach Hammersdorf und dann ständig nach Schellenberg. 23 Wochen lang belagerte und beschoß Rakoczi die Stadt mit schweren Geschützen von Fogarasch und endlich mit dem von Weißenburg auf Schlitten mit eisernen Kufen herbeigeschafften Riesengeschütz, dem "Wolf"; es war fünf Klaftern lang, sein Geschoß wog 50 Pfund. 1290 Kanonenschüsse fielen auf die Stadt. Ueber 100 aus dem Wolf. Ohne namhaften Schaden an Gebäuden und Menschen. Nur einige Dächer wurden zertrümmert, eine romänische Magd auf der kleinen Erde, ein türkischer Soldat in seinem Quartier, der Student Malbert auf der Gasse und einige andere getötet.Bei Neppendorf hatte Rakoczi zwei Geschützstände errichtet: Den ersten im sogenannten " Neppendorfer Weyer", heute die Stelle beim Bahnhof, der zweite, für den Wolf, am Zibin. Wenn man liest, daß die Rakoczi´schen alle Gemeinden angezündet und ausgeraubt, die Kirchen geplündert und dann zu Pferdeställen gemacht, worin der Mist nach ihrem Abzug, Freitag vor Pfingsten, 28. Mai, ellenhoch stand, kann man sich vergegenwärtigen, wie es auch in Neppendorf zugegangen sein mag. Den in Mühlbach stecken gebliebenen Wolf brachte man nach Hermannstadt und die Hermannstädter gossen aus seiner Masse 12 Kanonen Während dieser Belagerung starb der Neppendorfer Pfarrer Andreas Molitoris, der häufige Gastgeber Rakoczys, "an der ungarischen Krankheit", d.i. der hagymas-Typhus, sächs. Hagymausch. Kaum war Rakoczy an den Wunden, die ihm ein alter Türke bei Gyatu zugefügt, in Großwardein gestorben (1660), so trat der kurz vorher aus der tatarischen Gefangenschaft um eine große Geldsumme --116.000 Thaler-- ausgelöste Johann Kemeny als Gegenfürst Barcsays auf, erwählt am 1. Januar 1662 in Sächsisch-Regen. Abermals furchtbare Verheerungen im Lande durch, Türken, besonders aber die rohe Soldatisca Kemenys, aus Deutschen und Ungarn bestehend. Bis zur Niederlage und dem Tod Kemenys in der Schlacht bei Großalisch 1662: "Siebenbürgischer Ruin" betitelt der Chronist dieser Zeit, der Hermannstädter Pfarrer Johann Graffius, die Schilderung der Schreckenszeiten von 1658--1662. Vor ihrem Abzug lagerten die Türken vor Selischte, und weil die sächsischen Senatoren mehrerer Städte, die er mit sich führte, nicht sogleich die erforderlichen Vorspannswagen beschaffen konnten, ließ er sie an Hals und Füßen in Eisen legen und überdies miteinander durch eine Kette verbinden.
Eine neue Heimsuchung im Jahre 1686. Beim Ueberfall der von Michael Teleki vor Hermannstadt zusammengezogenen 3000 Sekler Truppen, auf Anstiften eben Michael Telekis, unter dem General Veterani. Sein Unterführer, der geächtete Csaki Laßlo, lagerte dieser Tage mit 1500 Husaren in Neppendorf. Die ahnungslosen Sekler schliefen ruhig in ihren Erdhütten westlich und nördlich der Stadt, als in einer Nacht die Kaiserlichen wie ein Wirbelsturm über sie vorbrachen. 800 der Ahnungslosen wurden niedergemacht und in zwei großen Massengräbern vergraben. Der Hügel bei dem sog. "Taubenbrunnen" und der südlich der Poplakerstraße, links von dem Mauthaus, dürften aus dieser Zeit stammen. Nachdem im darauf folgenden Jahr 1687 Karl von Lothringen zu Blasendorf, im Schlosse Apafis, heute bischöfliche Residenz, Siebenbürgen den Friedensvertrag diktiert hatte, erfreute sich das Land bis zu dem Jahre 1703 verhältnismäßiger Ruhe, nachher aber ging es bis zum Szatmarer Frieden 1711 umso furchtbarer zu.
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Kurutzenzeit
Ausplünderung der Dörfer, Vertreibung ihrer Bewohner, Niederbrennen all ihrer Habe. So oft die Kurutzen sich Hermannstadt nähern, flüchten die Dorfbewohner in die Stadt, besonders sind alle Neppendörfer dort, daheim alles der Verwüstung und dem Raub überlassend. Im Jahr 1708 können sie die schwache Ernte nur unter dem Schutz der kaiserlichen Truppen schneiden und einbringen. Dreimal werden Brände gemeldet, am 8. und 16. Oktober trägt Johann Irtell in seinem Tagebuch oder Diarsum des Magistrats heißt es vom 27. November desselben Jahres: "Brennet Nependorf". Was Wunder, wenn Neppendorf in der Steuer- Konskription von 1712 so klein, so arm erscheint. 1712 zählt Neppendorf 28 sächsische Wirte und 5 romänische Siedler (mit einjährigem Wohnrecht), 65 Stück Zugvieh, 3 Kühe, keine Pferde, keine Schweine und Schafe. 1721 hat es sogar nur noch 25 sächsische Wirte, auf 21 Höfen, und 24 romänische Siedler. Sie benötigten letztere zur Bewältigung der Feldarbeiten auf dem großen Hattert. 12 Höfe standen leer, waren "wüst". Die Zahl der sächsischen Wirte ist seit 1712 um 3 gesunken, der Viehstand aber hat sich innerhalb der 9 Jahre sichtlich gehoben: Zugochsen 108, Pferde 108, Kühe 117, Schafe und Ziegen 140, Schweine 137.Einen klaren Einblick in die völkischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des sächsischen Neppendorf jener Zeit bieten die Teilungsbücher der einzelnen Stuhlsgemeinden von dem Jahr 1566 bis 1637 (Archiv). Man ersieht aus den wenigen Nachlaßverhandlungen der Neppendörfer, wie klein es im Verhältnis zu den anderen Nachbargemeinden war, und wie es an diese Nachbargemeinden durch Verschwägerung Anlehnung sucht, mit den Familien: Tott von Kleinscheuern, Dreßler aus der "obersten Polde" oder "obersten Apolda", Schwarcz aus Petersdorf, Heinrich aus Tschapertsch, Franz aus Stolzenburg, Borger aus Hammersdorf und mehrere städtische Familien. In diesen 61 Jahren kommen nur 24 Neppendorfer Teilungen vor, Anfangs bloß bezüglich der mit 24 bis 50 Fl. bewerteten Höfe, später auch betreffend die anderen Liegenschaften, Viehstand, Hausrat usw. 56 sächsische Familiennamen mit schönem sächsischen Klang, heute vielfach in Hermannstadt vorkommend, 27 männliche, 13 weibliche Taufnamen finden sich dort aufgezeichnet. Auch dem Studium widmen sich junge Neppendörfer, wie der Simon Sturm, andere dem Handwerk. So hat der Johann Theiß "Gott hab Lob auch mit Gottes Hilf auf dem Schusterhandwerk ausgedient und will nun gern wandern , die Sprach neben dem Handwerk zu lernen."
Nach der erwähnten Steuervorschreibung aus 1721 erfahren wir allerhand Näheres über die inneren Verhältnisse Neppendorfs. Die Sachsen-Häuser sind aus Stein erbaut, einige aus Bohlen, die der Romänen-Siedler aus Zaungeflecht. Für den Königsrichter und den Bürgermeister mußte die Gemeinde jedes Frühjahr während 6 Tagen 7 Wagen stellen, zur Heuzufuhr. Einen Teil der Ackerländer verpachteten sie an Auswärtige: Poplaker, Reschinarer, Michelsberger. Die städtischen "Herren" besitzen seit alters, gleichsam als Pfand, einen Wiesengrund von 171 Fuhren. Salzburg zu ist ein Wiesengrund von etwa 600 Fuhren, den die Gemeinde zuweilen dem Militär vergibt, zuweilen benützen ihn die Herren der Stadt als Weide für ihr Vieh. In der Ebene am Zibin haben sie sehr ausgedehnte Wiesen, die sie jedes Jahr unter sich aufteilen, einen Teil an Fremde verpachten. Eine Wiese von 30 Fuhren bearbeiten sie zu Nutzen der Gemeindekasse. Den Wiesengrund zwischen Mühle und Zibin benützen auf Grund eines Vertrags aus dem Jahr 1709 die städtischen Fleischhauer als Weide für ihr Mastvieh. Die Gemeinde schuldet: dem Herrn Königsrichter, Petrus Weber, oder wie sich der Herr Schneidermeister stolz lateinisch nannte "Peterus Weberus". 100 Fl. Statt Interessen benützt er eine Wiese von 10 Fuhren. Dem Andreas Kuß, Töpfer in der Poplakerstraße, schuldet es seit 4 Jahren 100 Fl. Interessen: Eine Wiese zu 4 Fuhren; dem Georg Roth seit 15 Jahren 100 Fl. zu 10 Prozent, der evang. Kirche seit 15 Jahren 150 Fl. Interessen: eine Wiese zu 15 Fuhren. Das Jahreseinkommen eines Schusters in Neppendorf ist mit 50 Denar-Kreutzer, das eines Müllers mit 136 Fl. 33 Den., eines Griechen (Greislers), mit 24 Fl. bemessen. Höfe besitzen in Neppendorf: der Herr Schmidt von Scharffenbach, dann ein Deutscher namens Florian, die " Jesuwitter" einen Meierhof samt Zubehör. Alle diese Hofbesitzer zahlen jährlich der Gemeinde je 24 Fl. an Abgabe. Nach Lenck von Treuenfeld gehört dieser Jesuiter-Meierhof 1838 "dem walachischen Bischof". An Wein fechst Neppendorf im Jahre 1720 150 Eimer aus auswärtigen Weingärten, meist Großauer. Die eigenen Weingärten ließen sie, wie heute, wüst oder bebauten sie sonstwie. Das Bild ergreifender Geschichte einer siebenbürgischen Sachsengemeinde, wie die der meisten Schwestergemeinden. Besonders derer, die nahe der Stadt lagen.Und Neppendorf war immer die nächste. Aber ein Reis vom alten kernigen und ausdauernden Sachsenstamm hatte durchgehalten. Ein Wunder will es einem dünken. Und es steht noch heute da, bedeutend gemehrt und vor allem völkisch gestärkt und gestählt durch die 13 Jahre nach 1721 einsetzende Zuwanderung der deutschen Transmigranten aus Oesterreich, Steiermark und Kärnten.
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Neppendorf durch österreichische Zuwanderung gestärkt
Karls Schönherrs Volksstück "Glaube und Heimat"und Ernst Thullners, "DasWort sie sollen lassen stahn" schildern in ergreifender Weise die Vorgänge bei der Verfolgung der österreichischen Protestanten durch den Salzburger Erzbischof Firmian, die Glaubenstreue der Evangelischen, ihren Entschluß, lieber die Heimat als den Glauben zu lassen und ihre Auswanderung in andere Länder, die ihnen eine neue Heimat anboten, Ostpreußen und Siebenbürgen. Am 9. Juli 1734 schifften sich die ersten Oberösterreicher Transmigranten oder Emigranten in Linz nach Siebenbürgen meist Leute aus dem Salzkammergut, dem sogenannten "Landel"ein, 263 Personen, fuhren über Wien bis Ofen auf der Donau und kamen von da auf beschwerlichen Landwegen nach Siebenbürgen. Am 20. August langten sie in Großau an, in der Nachbargemeinde ihres Bestimmungsortes Neppendorf. Weil aber hier noch nicht genügend Unterkunft vorbereitet war; schickte man sie nach Heltau. Nach einigen sollen sie zuerst auf der sog. Rochuswiese vor dem Jungenwald kampiert und vom Magistrat Verdienstmöglichkeit erhalten haben durch Setzen von Eicheln, woraus der Anfang des heutigen Waldes entstanden sei. Am nächsten Sonntag, den 12. nach Trinitatis, 26. August, ward vom Pfarrer Jakob Schunn, dem späteren Bischof, in der Heltauer Kirche ein Gottesdienst verbunden mit einer Prüfung der neuen Glaubensbrüder abgehalten. 74 Fragen hatten sie zu beantworten und beantworteten sie auch. Aus den Nachbargemeinden und der Stadt waren viele Gäste herbeigeströmt, die den Gästen Lebensmittel und Almosen brachten. Am folgenden Sonntag den 13. nach Trinitatis zogen sie morgens in Neppendorf ein. Der damalige alte Pfarrer Simon Hintzel lag schwerkrank darnieder. Statt ihm entbot ihnen sein Schwiegersohn, der Kanditat, nachmaliger Stadtpfarrer Ziegler, den ersten Willkomm in Neppendorf. Zur Predigt aber raffte sich Pfarrer Hientzel trotz der schweren Krankheit mit äußerster Kraftanstrengung auf, und hielt ihnen die erste Predigt im neuen Heimatsort. Hatte er doch selbst, am eigenen Leibe das Elend des Auswanderers kennengelernt, als er, der frühere Rektor in Kremmtz, dann erster evang. Pfarrer von Pilsen-Börseny bei Gran, nebst allen dortigen evang. Pfarrern 1707 vertrieben wurde. Er war nach Hermannstadt gekommen und der Ruf eines guten und gelehrten Mannes und einstigen Hochschülers von Wittenberg und Halle verhalf ihm zur Stelle eines Frühpredigers. Bald wurde er ordentlicher Stadtprediger und im Jahre 1726 zum Neppendorfer Pfarrer gewählt. Und es mag wohl ein recht feierlicher, erhebender, rührender, die Herzen tief ergreifender Gottesdienst gewesen sein. Mit der aus der Seele des kranken Pfarrers kommenden Grußpredigt und mit dem Trostspruch des Evangeliums vom 13. S. n. Tri. Als Text: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." Math. 11, 25-30. Es war zugleich Pfarrer Hientzelsl letzte Predigt, denn nach ihr legte er sich wieder auf sein Sterbebett. Er starb im November desselben Jahres. 300 Köpfe hoch sollen sie an diesem Tage in Neppendorf eingezogen sein. Im Jahre 1735 kamen noch 99 Eiwanderer an. 38 davon nach Neppendorf, 61 nach Großau. 1749 kamen Baden-Durlacher nach Broos und Mühlbach, 1752, 15 Seelen nach Mühlbach, 168, meist Kärntner, und zwar die Wohlhabenden unter ihnen nach Großpold, 60 von ihnen nach Kleinpold; 1754 kamen aus Oesterreich, Steiermark und Kärnten 800 Seelen nach Broos und Rumes, einige, nach Neppendorf, viele nach Großau, Stolzenburg, einige nach Kleinschelken. Auch in Heltau ließen sich etwa 125 Transmigranten nieder. (H. Wittstock, Heltau--Vergangenes und Gegenwärtiges.)Die Hofstellen erhielten die Emigranten zumeist im heutigen östlichen Teil des Ortes, an der Reichsstraße, zugwiesen. Einige wurden von den Nachbarn wüster Höfe eingeladen, diese zu besetzen; und sie versprachen ihnen dafür eine Schüssel Krapfen. Doch wickelte sich die Ansiedlung und das Fußfassen nicht ganz reibungslos ab. Die städtischen Meister sträubten sich lange, sie in die Zunft aufzunehmen. Sie nähmen ihnen ja das Brot. Diese mußten dann ihr Handwerk auf den Maierhöfen der Vorstädte ausüben. Der sächsische Bauer, klagen sie 1764 dem Magistrat, begegne ihnen mit neidischem und spöttischem Wesen und der Romäne sei ihnen als Konkurrenten im Verdienst feindlich gesinnt. Führen sie zu Wald, so diebten die einen das ausgespannte Vieh, die anderen täten ihnen sonst übel. Die Kläger waren vornehmlich die zuletzt, von 1752 an gekommenen Oesterreicher, Steierer und Kärntner. Auch das Ortsamt scheint die Zuweisung von "Gründen" auf die lange Bank geschoben zu haben; denn Kommandierende Graf Buccow muß 1766 den Magistrat tributieren, er solle das Neppendorfer Ortsamt doch verhalten, den Kolonisten endlich Gründe anzuweisen. Sie reichen dann ein geharnischtes Gesuch ein, sie wieder nach Hause oder nach Preußen ziehen zu lassen. Der Kaiserliche Kommissär Wankel von Seeberg beruft sie mit den in Hermannstadt Verbliebenen zu einer Versammlung zusammen u. macht ihnen ernste Vorstellungen:Jedes Rück- und Auswandern sei vom Hof untersagt, Maria Theresia habe ihretwegen große Auslagen gehabt usw. Die Unzufriedenen antworten mit lautem Murren, Seeberg sieht, daß er fortkommt. Ihrer Hundert rücken ihm aufs Haus und fordern in drohender Haltung die Gestattung der Rückkehr. Seeberg bittet den Kommandierenden um militärische Assistenz und dieser schickt ihm sogleich 40 Musketiere. Man sperrt die Rädelsführer ins Zuchthaus ein und schickt die Halsstarrigen zum Arbeiten an den Wällen nach Karlsburg. Allmählich finden sie sich ins Unvermeidliche, bekommen ihre Gerechtsame und auch die Zünfte nehmen sie nach und nach auf. Freilich zu einer höheren Eintritttaxe, als zu der üblichen von drei Fl. Im Einschreibebuch der Zimmermannszunft vom Jahre 1801 an sind recht zahlreiche Gesellen und Meister aus Neppendorf eingetragen. Auch einen anderen Feind fanden sie in der neuen Heimat vor: Eine große Sterblichkeit. "Die vielen Fatiguen--Mühseligkeiten--der Reise", schreibt Schmeitzel, "das ungewohnte Klima des Landes setzen diese armen Leute in mißliche Umstände, einige wurden gefährlich krank." Tatsächlich war die Sterblichkeit, besonders unter den Kindern, groß. Manche schreiben dies auch zu dem "Land voll ...Rebensaft". Begreiflich. Die Speisen hierorts mundeten ihnen nicht, der Wein kostete, das Maß, 1-2 Kreutzer. Pfarrer war zu dieser Zeit, von 1764 an, Andreas Funck, der im Jahre 1778 Bischof ward. ^ Übersicht
Leben und Schaffen der Neppendörfer
Ein recht farbenreiches Bild von dem Leben und Schaffen der Neppendörfer Emigranten bieten die Teilungsbücher des Stuhls von 1740-1800. Der Nachlaß besteht anfangs bloß aus dem Haus und Hof, auch einem Weingarten, Hausgerät und Werkzeugen, fast immer ist auch Bargeld vorhanden. In späteren Jahren, nachdem sie sich mehr " erhaust und erspart", haben sie auch schönere Häuser, sogar mit 150 Fl. bewertete, schönen Viehstand, feine Kleidungsstücke, aber noch wenig Grundbesitz. Der Zimmermeister Wolf Nutz hat nur ein neuerbautes Haus zu 50 Fl., einen Weingarten zu 15 Fl., aber Bargeld 315 Fl. und ausgeliehenes Geld 22 Fl. 40 Kreutzer. Darunter 8 Fl. auf eine verpfändete Wiese. Mathias Huber hinteläßt ein Gesamtvermögen von 1079 Fl.: Ein Haus a.150 Fl., 1 Paar Pferde zu 30, 1 zweites Paar zu 14 Fl., 2 Stuten zu 24 Fl. und einhalb Joch Acker, Kaufpreis 4 Fl. 50 Kreutzer. Die Elisabetha Heuschuberin hinterläßt ein Gesamtvermögen von 494 Fl. 13 Kreutzer, hat verschiedene Schuldner, bares Geld in Gold: 21 Stück Holländische Dukaten a Ufl. 4.80, 3 gewöhnliche Dukaten und allerhand "silber Geld" für 25 Fl. Der Michael Aster und sein Eheweib Elisabeth geb. Beer hinterlassen zusammen 943 Fl. 88 Kreutzer darunter: 6 Doppelte Dukaten mit 2 Kronen a Fl. 5, 11 Stück Holländerdukaten a 4.98, 5 diverse Dukaten a 10 Fl., 7 Kremnitzer Dukaten a 5.04 Fl., 9 ordinäre Dukaten a Fl. 5, 11 harte Thaler ustr., Haus, Vieh, Grundstücke.117 Nachlaßverhandlungen nach Landlern finden wir in den Teilungsbüchern von 1740-81 verzeichnet, "nach dem Ehrbaren Emigranten .." "Nach der ehrbaren Emigrantin, ....", "gewesenen Emigranten...." oder "emigrantischen Inwohner..." lautet die Einleitung. Bei einigen steht auch der alte Heimatsort und die "Herrschaft", angeführt. Herrschaft Murau, Graf Starhembergische und Graf St. Julien´sche Herrschaft. So bei Lorenz Kleindienst: Erbhold Tagwerker aus der Herrschaft Murau", Thomas Wagner, "bürgerlicher Tagwerker aus Oberösterreich unter der Herrschaft Vüsting in Offenhausen bürtig", Katharina Eckenreitterin hat einen Mathes Ratzel "oben dermalen im Landel in Ehen bey der Hallstatt kommorierend (weilend). Die Witwe des Johannes Reisenauer ist eine geb. Bold aus Grißhover. Johann Schütter und Johann Ebner stammen aus Stadl Herrschaft Murau; Baltasar Spreitzer aus Groß-Lobm´ng, Sebastian Dröscher aus Ruprisberg, Maria Sandnerin und Sebastian Reither aus Damßweeg, Simon Petzner aus "Pfarr Stadl, Gegend Predlitz", Elisabeth Fischerin geb. Beer aus Goizen. Einige haben auch Kinder in der alten Heimat, wohl solche, die ihnen bei der Abreise mit Gewalt abgenommen wurden, mehrere auch Verwandte, die auch erben sollen. So verfügt Mathias Buchsteiner in seinem Testament: "Das weilen ihm Gott keine Kinder gegeben, er auch sonsten niemanden habe, als einen Bruder und zwei Schwestern "drauß im Vaterland" und seine arme hinterlassne Witwe: so sollen die Schwestern und Bruder mit dem im Vaterlandt annoch rückständigen Rh. Fl. 300 Vorliebt nehmen, die in diesem Land befindlichen Rh. Fl. 160, item das in Neppendorf stehende Häuschen pro Fl. 24, wie auch die vier Kühe, so ästimiert pro Fl.24, sollten sie seinem Weibe willig und gern lassen, als welche viel Not und Drancksahl mit ihm außgestanden". Zuweilen findet sich als Kopf des Testaments eine fromme Einleitung; so bei Jakob Hiller: "Auf Jesus Nahmen bin ich getauft: um Jesus Nahmen bin ich verfolgt: In Jesus Nahmen leyde ich, und in dem Nahmen Jesus nach vollbrachtem Kreutz sterbe ich, ehe es aber zum sterben kömmet, mein letzterer Wille folgends entdecket wird." Von ihrem tiefen Christenglauben legen auch beredtes Zeugnis ab die vielen Glaubens- und Gebetsbücher, die in den Nachlässen erwähnt sind: 1 Hauspostille, 1 Bibel, 1 Neu Testament, 1 Spangenbergische, 1 Kirchenpostille, 1 Simons Paul Postille, 1 Predigtbuch über die Leiden Jesu, 1 Handbibel, 1 Großkatechismus, 1 Weimarische und eine Schwabachische Bibel, 1 Schwabenbibel, 1 Auslegung der fünf Bücher Moses, 1 gebrachter Sendbrief, 1 Seulerisch Katechismus, Johann Arndt Paradiesgärtlein, 1 Nürnberger Handbuch, J. Arndt, Wahres Christentum, Martin Moleri, Predigten, die biblischen Historien, Luka Dernleri Leichenpredigten u.a.
Ganz eigenartig ist die Farbenbuntheit der verzeichneten Trachtstücke; rot und grün sind vorherrschend: " Grune rote Leibl, grüne und blaue und gamslederne Beinkleider, rote Strümpfe, rotseidene Halstücher, Brustfleck von grünem Tuch, ein fein Gewandt Mannes-Rock, weißer Mannspelz, seidenes Stirnband, Taffethaube mit "Brem", nagelfarbener, kupferfarbener, leberfarbener Rock, weißtuchener Mannsrock, halb Parkan-Kittel, 1 polnische Haube. Als Bergbewohner haben sie auch die Jagd liebgehabt und somit im Nachlaß: Vogelflinten, kurze Flinten, gezogene Flinten, Kugelbüchsen mit dem verdeckten Schloß". Einer hinterläßt eine Menge Blei, wahrscheinlich zum Kugel- Schrott-Gießen benützt.
Allmählich hatten sich die Transmigranten in ihr Schicksal ergeben infolge der scharfen Maßregeln; namentlich als auch der Kammerrat Baron Dietrich ein "Intimat"- Zuschrift an den Magistrat gerichtet, 1. Mai 1764: "unter denen Transmigranten zu publizieren, daß sie sich künftig nicht mehr um ihren freien Abzug aus dem Lande mündlich oder schriftlich anzuhalten unterstehen sollten." Waren sie aber nun einmal hier, so wollten sie auch ihre Bürgerrechte, sowie sie ihnen der Gesetzeskodex der Sachsen, das "Eigenlandrecht" zusicherte, für sich voll in Anspruch nehmen. Temparamentvoll, wie sie schon damals waren, unterstützten sie ihre sächsischen Genossen im Kampf gegen die Uebergriffe der städtischen Herren. Den seit früheren Notzeiten eingerissenen Brauch, daß die Neppendörfer ihre Steuern und sonstigen Aufschläge direkt bei der Stadtkasse zahlen mußten, weigerten sie sich zu befolgen. Sie wollten nur in Neppendorf zahlen. Langer Prozeß. Bis zum Gubernium. Den städtischen Fleischhackern kündigten sie, d. i. die nun vereinigten und verstärkten Neppendörfer, den Vertrag von 1709, auf der Wiese südlich der Mühle ihr Mastvieh zu weiden. Sie möchten dort Romänen ansiedeln. Der Magistrat entscheidet: die eine Hälfte der Wiese an der Mühle soll den Neppendörfern gehören zur Ansiedlung der Romänen, die andere aber den Fleischhackern. Zum Ersatz für die verlorene Hälfte sollen die Fleischhacker ihr Mastvieh auch im Stolzenburger, Großscheuerner und Hannebacher "Branisch" halten dürfen. Später haben sie auch die zweite Hälfte für sich erobert und "die Fleischhackerwiese" hatte sich zurückgezogen auf Hermannstädter Gebiet zu beiden Seiten des Mühlkanals. So haben die Neppendörfer alle Gerechtsame der Herren mit der Zeit abgelöst, sind ein freies königliches Dorf, mit wohlbearbeitetem Hattert und scharfer Wacht nach allen Seiten. Manche Landler haben schon um 1760 so schöne Wirtschaften wie die reichsten Sachsen, besonders die Lichtnecker, Auer Huber, Rassel, Heuschober, Beer u.a.
Ein besonders rührendes Moment im Leben und Glauben dieser Landler: Ihre Urgroßväter hatten gleich bei Anfang der Reformation in den österreichischen Landen das Evangelium angenommen. Im Jahr 1601 nahm der Erzherzog Ferdinand, der nachmalige Ferdinand 2., in Graz allein das heilige Abendmal nach katholischen Ritus.Und mit der innigen Herzenshingabe der ersten christlichen Germanen um 800 n. Chr. hatten sie sich auch diesmal den Heiland zum Herzens-Herzog erkoren. Und er hat sie, diese Nachfahren frommer Eltern und Ureltern, als ein göttlicher Eckart gnadenvoll bis hierher geleitet. Durch wie viel Not! Und wie sie ihm, so hat auch er ihnen wundervoll die Treue gehalten. Neppendorf ist mit durch ihren Fleiß, ihr rühriges Wesen und durch ein frischpulsierendes kirchliches Gemeindeleben eine der blühendsten Gemeinden der Landeskirche geworden. Der Herr war und blieb ihnen der göttliche Heiland und Führer im Leben. Werden auch keinen besseren finden, solange Neppendorf steht!-- Heute aber hat Neppendorf eine etwa zwei Kilometer lange Ausdehnung mit der langen Hauptgasse, mehreren Parallelgassen und Verbindungsgäßchen, viele und stattliche öffentliche Gebäude und geräumige Bauerngehöfte mit sauber gehaltenen Wohnhäusern-- Blumen in den Fenstern und auf dem Flur. Rationelle Feldwirtschaft, entwickelte Viehzucht und Milchwirtschaft, Vertreter aller Handwerke, die ein großes Gemeinwesen braucht. 366 im Baugewerbe tätig, von Hermannstadt bis Bukarest, von Craiova bis Constantza. Besorgen dabei in wohlverstandenen Interesse besonders die geistigen Güter und sind vorbildlich darin: die Kirche und Schule -- neun Klassen mit acht Lehrkräften für 330 Schulkinder, dreiklassiger Gewerbeschule mit 72 Lehrlingen -- und pflegen besonders die Musik, die Königin der Künste; große Musikkappelle mit anerkannten Leistungen, Liedertafel usw. Heute zählt die stattliche Gemeinde bei einem rührigen landwirtschaftlichen Ortsverein und einer ebensolchen geistigen Arbeit der Berufenen am wirtschaftlichen und Gemeindeleben nebst vielen neuzeitlichen Maschinen: zwei Motorpfüge, neun Dreschmaschinen, sechs Säemaschinen und drei Garbenbinder, einen Viehstand von 2000 Rindern und 1000 Pferden. Welche Entwicklung nach vorwärts und aufwärts in 194 Jahren sächsisch-deutschen Gemeinlebens! Es ist dem Betrachter, als höre er beim Anschauen dieses Gemeindebildes die verheißungsvollen Akkorde nachklingen, die nach der Predigt des frommen Pfarrers Hientzel vom 13. Trin. 1734 die Kirche durchbrausten.
"Es streit´für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt Jesus Christ.
.......
Das Feld muß er behalten!"
^ Übersicht
Anhang
Die damaligen sächsischen Familiennamen sind: Helwig, Tott, Masken, Deengel, Schwarcz, Kirschner , Wonner, Salmen, Hircz, Melczer, Deutsch oder Teutsch, Triester und Tröster, Dreßler, Schen, Deelft, Hauckh, Klausenburger, Hentz, Freitag, Fritsch, Sturm, Kraus, Fredel und Friedel, Thies, Clersch, Schmidt, Illert, Wagner, Czeck, Klein, Vusch, Has, Pfaff, Haß, Heß, Tischler, Schuller und Schüler, Heft, Bergel, Groß, Adam, Goldner, Hollmann, Welwel, Wolff, Olert, Welber, Hismann, Prefling, Fuchs, Bayer, Schön, Herberth, Hentzmann, Emmelrich, Wetzembrott, Kuntz, Weymber, Wernherus. Gebräuchliche Taufnamen sind a) männliche: Peter, Kolman, Kaspar, Hans, Blasius, Egidius, Stefan, Jakob, Franz, Simon, Lukas, Paulus, Michel, Greger, Merten, Zirwes, Jörg, Matthes, Antonius, Andreas, Crestel, Benedikt, Barthmes, Christanus, Paul, Thieß, Broß; b)weibliche: Sophia, Agatha, Clara, Anna, Katharina, Agnetha, Margaretha, Eva, Rosa, Barbara, Elisabetha, Magdalena.Die einzelnen Familiennamen der Neppendorfer Transmigranten in den Teilungsprotokollen von 1740 bis 1800 sind: Beer, Buchsteiner, Neff, Riedler, Hiller, Schöner, Engelleiter, Huber, Schober, Kever, Auer, Reisenauer, Steiner, Kreutz, Lichtnecker, Huember, Lahmer, Einlechner, Lehnbacher, auch Leon- und Lembacher, Eckenreuther, Raßel, (sein Bruder "im Lande bei Eben bei der Hallstadt),Preinz, Pilz, Pramer (seine Frau Anna geb. Dolden aus Grieshower), Spietzer, Aster, Bohn, Heuschuber und Heuschober, Dickinger ( Emigrantischer Neppendörfer Leinweber), Reissenbüchler, Laßar, auch Lazar, Stenger, Humer, "emigrantischer Zimmermeister", Lientz, Blißais, Czahler, Spitzinger, Karmann, Deibler, auch Deubler, Buchberger, Keffer, Bielz, Liebharth, Vinterauer, Brimersberger, Zithler, auch Ziehler, Kramer, Steger, Riller, Feiler, Moser, Hauer, Fischer, aus Goltzen ( Herrschaft Wildenstein), Neubacher, Klasel, Stoiber, Reisinger, Schweiger, Vogelhuber, Schitter ( aus der Herrschaft Murau aus Stadl,seine Frau eine geb. Zehnthofferin), Spreizer von Groß-Lobming, Dröscher aus Ruprisberg, Ebener von Stadl, Glanzner, Santner, Reither aus Damsweeg, Petzner ,Wolff, Nutz, Zimmermeister, Krauer, Buchholzer, Schirmer, Derner, Obendorfer, (drei Kinder draußen in der wirtischen Herrschaft), Köber, Kleindienst, " Erbhold Tagwerker aus der Herrschaft Murau", Piringer, Wagner "aus der Herrschaft Wüsting in Offenhausen, bürtig", Tahlberger, Schnell, Drächßler, Heß, Bauer.
Die männlichen Taufnamen sind: Paul, Mathes und Mathias, Michael, Hans, Jakob, Leopold, Andreas, Josef, Georg, Wolff, Thoabias, Balthasar, oder Waldthauser, Laurentius, Thomas, Elias, Adam, Christoph, Phillipp, Martin, Johann, Stefan, Simon, Sebastian, Franz, Leonhardt. Die weiblichen: Eva, Anna, Barbara, Elisabetha, Rosina, Katharina, Dorothea, Sara, Kunigunde, Regina, Lena, Gerdrauth, Agatha, Ursula, Agnetha, Maria, Magdalena, Margaretha, Salonie, Sabina.
Quelle: Sonderdruck aus dem " Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatt" Übersicht