Sachsesch Wält
Zem nuae Gohr
Info Johanna Krestel • 1:43 Minuten • Herunterladen
Hetj wänschen ech zem nuae Gohr,
dått Gott vuir Elend eas bewohr,
bewohr vuir Krech uch Hangersnuit,
vuir Krunkhit uch vuir bättrem Duid.
Dått ålle sich erfruan um Liëwen,
dått net amsonst as Biëden uch as Striëwen.
Et sile sich ålle Mensche läwen,
net gejesettich det Liëwen dräwen,
mät’nunder frändlicher amgohn,
ä Fruad uch Lied zesummestohn.
Dått nemmest än de Låft sich spronjt,
derbä easchäldich Letj ambronjt.
Dått jeder sich ku frua bewiëjen
uch ohnen Ånjst ämt ieja Liëwen.
Uch dått mer healfen uerme Ledjen,
net Durscht uch Hanger mih ze ledjen.
Gäw, läwer Herr, eas de Verstund,
ze riechen än en wuerem Hund,
net toteluis verbäzegohn,
än mät er Spend zer Setj ze stohn.
Gäw, läwer Gott, eas uch de Kråft,
de Krunken uch Schwåche bäzestohn,
dått sä net iensem durch det Liëwe gohn.
Dech, läwer Gott, mir harzlich bidden:
Schink eas än desem nuae Gohr
e stårke Gluwen, Hoffnung, uch Fridden!
Zum Neuen Jahr - Hochdeutsche Übertragung
Ich wünsche heut’ zum neuen Jahr,
dass Gott vor Elend uns bewahr,
vor Krieg und Hungersnot,
vor Krankheit und vor bitt’rem Tod,
dass sich jeder kann erfreuen am Leben,
dass nicht umsonst sein Bitten und sein Streben,
dass sich alle Menschen lieben,
sich gegenseitig nicht das Leben trüben,
dass miteinander freundlich sie umgehen,
in Freud und Leid zusammen stehen,
dass keiner in die Luft sich sprengt,
dabei unschuldige Menschen umbringt,
dass jeder sich kann frei bewegen,
ohne Angst ums eigene Leben,
dass wir helfen armen Leuten,
dass sie nicht Durst und Hunger leiden.
Lieber Gott, gib uns den Verstand,
ihnen zu reichen eine warme Hand,
lass uns nicht tatenlos zusehen,
mit einer kleinen Spende ihnen zur Seite stehen,
Lieber Gott, gib uns die Kraft,
den Kranken und den Schwachen beizustehen,
dass sie nicht einsam durch das Leben gehen,
Gib, dass Frieden werde mal auf Erden,
durch starken Glauben, Hoffnung, Liebe,
die Menschen glücklich werden.
Übersetzt von Johanna Krestel
Zusätzliche Informationen
Zum Jahreswechsel hat Johanna Krestel im Rückblick auf teils erschreckende Nachrichten des vergangenen Jahres als Bitte an Gott vorgebracht, was viele Menschen für sich und die ganze Welt erhoffen: allem Frieden, Glaube und mehr Mitmenschlichkeit.Quelle: Siebenbürgische Zeitung vom 15. Januar 2012, Seite 6
Ortsmundart: Hetzeldorf