Sachsesch Wält

Hilde Juchum

Der Mue, die äs ha

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„Der Mai ist gekommen“,
klung et än der Gemien,
dåt måcht es de Harzen
gläcklich uch friuh.

D Ajevanten, da blåsen’t
ow Sånn åwer Reen,
wot em hekt noch mät Fruede
gorr gärren erwehnt.

E Naastchen, e granet,
ståche sa åf den Hott,
sa broochten är Ständchen
fiur Gang uch fiur Ålt.

Än ållen de Gåssen
hiurt em se blosen
uch nemmel ien
word äosgelåssen.

Mät Knäddel åwer Hiubes
uch em geade Beecher Wäng
beliuhnt em är Blosen,
sot: „Bedunkt sellt er sen!“

Et feahlt sich e jeder
gorr angem gëihrt,
wunn hie d’Ajevanten
hatt richtich bewiert.

Die dron åls Lezter
det Ständchen empfången,
die hoot en verzueht,
wunn de Note verschwåmmen.

17. April 2000

Zusätzliche Informationen

Hilde Juchum beschreibt in ihrem Gedicht, wie die Adjuvanten den ersten Mai im heimischen Frauendorf begrüßten. Mit ihrem Dienst haben sie früher im bescheidenen, dörflichen Rahmen heimatliche Gemeinschaft gepflegt, an die man sich – nicht zuletzt dank ihrer aktiven Teilnahme hier – gern und dankbar erinnert.

Entnommen ist das Gedicht dem im Selbstverlag gedruckten Bändchen: Hilde Juchum, „Gedanken und Erinnerungen“. Rohrenfels, April 2005.

Quelle: Siebenbürgische Zeitung vom 25. Mai 2012, Seite 10

Ortsmundart: Frauendorf