Sachsesch Wält
De versprochän Hiën
Info Grete Menning • 0:59 Minuten • Herunterladen
Åls Lihrer kån em äst erliëwen!
’si geng et iest uch desem iëwen.
E Känjd hått äm en Hiën versprochen,
meer hie glått nichen kangt gebrochen,
denn Hiënen hådde sä genach.
Doch doocht e sich: Mänsch, så doch klach!
E Geschink, dåt nit em un,
denj Hiëne lufe net dervun.
De Zejt vergeng. De Hiën kåm net!
Der Lihrer frocht: „Wått äs denn dett?
Wo äs de Hiën, dä ir versprochen?“ –
„Mir kenne se na uch gebrochen“,
soot menj Motter, „Gott så Dånk,
as Hiën, dä äs na nemmih krånk!“
Heilbronn, 13. April 2008
Zusätzliche Informationen
Grete Menning schreibt seit 1990 Mundartgedichte. Diese liegen, mit einer autobiographischen Einleitung „Wer bin ich?“ versehen und in handschriftlicher Form digital ausgedruckt, unter dem Titel „Et wor emol ä Siweberjen“ gesammelt vor. Dem Kapitel „Vu Lihrern uch vu Schillern“ ist die obenstehende anekdotische Begebenheit aus dem siebenbürgisch-sächsischen Lehrerleben entnommen.Quelle: Siebenbürgische Zeitung vom 20. Mai 2011, Seite 6