Hegt wird gesangen

Grete Lienert-Zultner

Grete Lienert-Zultner (*1906 Malmkrog, †1989 Traunreut) war eine begnadete Liederdichterin und gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Mundartdichterinnen Siebenbürgens. 1925 beendete sie das Lehererinnenseminar in Schäßburg. 1926 heiratete sie den Notar Michael Lienert. Neben ihrer Familie betätigte sie sich auch im Frauenverein und hielt gemeinsam mit Anna Schuller-Schullerus Vorträge und Liederabende. Während ihrer Lehrerinnenjahre in Waldhütten, Neithausen, Neustadt, Denndorf und Schaas schuf sie zahlreiche Theaterstücke und Singspiele (z.B.: „Äm Ihr uch Gläck“, „Bäm Brännchen“, „Wie drieht de Fånn hiemen?“, „Fosnicht hu mer“, „Bauernliesel“, „Das Salzfass” u.a.), in die sie etliche ihrer Lieder im Volkston einbaute. Durch die Theateraufführungen verbreiteten sich ihre Lieder rasch und gingen ins Volksgut über: „De Astern“, „De Schnieglekelcher blähn“, „Der Owend kitt errun“, „Iwwer de Stoppeln“, „De Birkeblädder fallen“, „Ställ uch fridlich“, „Sälwerfäddem“ und viele mehr). Ab 1963 lebte die Familie in Schäßburg, wo Grete Lienert-Zultner eine Singgruppe gründete, die Paul Schuller, Musikprofessor der Bergschule, 1965 zu einem Kammerchor umformte, der bis 2001 bestand. 1967 und 1968 nahm dieser Chor bei Electrecord Bukarest auf zwei Schallplatten insgesamt 26 Lieder in siebenbürgisch-sächsischer Mundart auf. 1978 übersiedelte die Familie in die Bundesrepublik. Hier veröffentlichte Grete Lienert-Zultner zwei Gedichtbände „Wat u menjem Wiëj gebläht“ und „Wachsen, Blühen, Reifen“ und zwei Liederhefte „De Astern uch ånder Liedcher“ (22 Lieder) und „Der Owend kit erun uch ånder Lieder“ (21 Lieder). Der bekannte Musikpädagoge Ernst Irtel würdigte Grete Lienert-Zultners Lieder folgendermaßen: „Ihre Melodien sind geschmackvoll und edel gebildet, immer anregend und einfallsreich, vielseitig im Ausdruck […] aus dem Erleben des Dorfes und seiner Menschen geboren, treffen sie auch mitten in das Herz.“ Mehr zu Grete Lienert-Zultner auch hier.

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