Hahnbach - Gästebuch

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18.06.2018, 20:01 Uhr

HG

Yasmin Mai-Schoger

Siebenbürgen

Wenn ich an Siebenbürgen denke,
meine Lider traurig senke
erinn`re mich so gern daran,
denn hier fing einmal alles an.
Ein Flecken Erde, der besonderen Art
wo Tradition und Brauchtum man bewahrt,
wo Freundschaft wird noch großgeschrieben,
das ist das Land, was wir so lieben!
Gemeinschaft hat uns sehr geprägt
von morgens früh, bis abends spät
Stets tief in uns die Heimat ruht,
sie gibt uns Hoffnung, macht uns Mut.
Egal wohin der Wind uns weht,
egal wie schnell die Welt sich dreht,
egal wie auch die Zeit vergeht,
wir wissen wo die Wiege steht.
Sind stets verbunden mit dem Land,
in uns ruht ein festes Band,
das Band der Heimat niemals reißt,
egal wohin man geht und reist.
Manchmal schließe ich die Lider,
dann erinn`re ich mich wieder
seh` mein altes Heimatland,
so, wie ich es hab gekannt!
Wo wahre Freundschaft niemals wankt,
mein Herz es ewig hin verlangt.
Wo rote Rosen blüh`n im Garten,
wo wir in das Leben traten.
Wo ich schwor getreu zu sein,
ja, da bin ich noch daheim.
Egal wie alt und grau ich bin,
in die Heimat zieht`s mich hin.
Siebenbürgen, in der Ferne
doch im Herzen mir ganz nah,
ich erinn`re mich so gerne
weiß noch, wie es damals war.
Werde weiter an dich denken,
bis zum letzten Herzensschlag
wirst mir immer Freude schenken,
weil im Herzen ich dich trag.

Yasmin Mai-Schoger, 11.Februar 2018

08.09.2017, 17:01 Uhr

HG

Emma CZELL, geborene Bretz

geb. 20.12.1918 in Schellenberg
gest. 28.08.2010 in Setterich

Meist wenig spektakulär, eher mit einer ruhigen, fast lautlosen Selbstverständigkeit wirkten die siebenbürgischen Frauen und bewirkten dabei viel. Eine dieser Frauen, die viel zu wenig geehrt und hervorgehoben werden, ist Emma Czell, geborene Bretz. ihre Eltern waren Heinrich Emil Bretz, Rektor in Schellenberg, Hahnbach und Großscheuern und die Heltauerin Emma Bretz geborene Gündisch. Ihre Geschwister sind Walter Bretz, Rektor i.R., und Gerda Bretz-Schwarzenbacher, Hochschullehrerin i.R.
Nach vier Volksschulklassen in Schellenberg besuchte sie das Untergymnasium Hermannstadt und absolvierte im Sommer 1938 als Klassenbeste die Lehrerinnenbildungsanstadt / Seminar in Schäßburg. Im gleichen Jahr wurde sie zur Lehrerin nach Kleinprobstdorf gewählt. Am 26. August 1939 heiratete sie Albert Czell, damals Lehrer in Schellenberg. Ihnen wurden zwei Söhne geschenkt: Hans-Albert (1940 - 1999) und Gernot (geb.1943). Während ihr Mann im Krieg war, wohnte sie zunächst in Hermannstadt, dann in Hahnbach. Dank dieses Wohnortwechsels wurde sie bei der Deportation nach Russland im Januar 1945 übersehen. So war sie zunächst Lehrerin in Hahnbach und Großscheuern und ab September 1946 für dreieinhalb Jahre Rektorin der Volksschule in Scharosch bei Fogarasch. Es war ihr schon damals eine Herzensangelegenheit, ihre Fähigkeiten für Bildung und sächsische Kultur (Chor, Tanz- und Theatergruppe) einzusetzen. Sie bemühte sich vor allem um den Fortbestand der deutschen Oberstufe.
Im März 1950 reiste sie mit ihren beiden Söhnen nach Oberösterreich, wo ihr Mann inzwischen eine Anstellung als Lehrer in Kammer / Schörfling am Attersee gefunden hatte. Sie lebten im Barackenlager 526 unter vielen Nordsiebenbürgern. 1954 zog die Familie nach Setterich bei Aachen um, wo damals Bergleute, aber auch evangelische Lehrkräfte gesucht wurden. Hier bekamen sie 1956 noch eine Tochter. Bis Juni 1978 unterrichtete sie vorrangig in der Hauptschule. An einen kundigen, anschaulichen Unterricht erinnern sich auch heute noch gern die ehemaligen Schülerinnen und Schüler.
Schon im "Lager" in Österreich hat das Ehepaar Czell mit Schwung eine Volkstanzgruppe geleitet, in Setterich gründeten sie dann eine neue Tanzgruppe. Mit zunehmender Freude organisierte sie in der Frauenschaft, der Gemeinde und der Volkshochschule Handarbeitskurse in Weben und Stricken, Bauernmalerei und Knöppeln. Darüber hinaus setzte sie sich initiativ für die Siebenbürgenhilfe ein.


Aus der Broschüre: FRAUENGESTALTEN - FRAUEN GESTALTEN
Herausgeber:
Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Landesgruppe NRW
Datum: Mai 2017

08.09.2017, 11:15 Uhr

HG

Gelungenes Hahnbacher Treffen 2017

Am 20. Mai trafen sich die ehemaligen Einwohner von Hahnbach zu ihrem 19. Ortstreffen, das in zweijährigem Rhythmus stattfindet.
Viele Freiwillige richteten am Freitagabend die Brühlhalle im badenwürttembergischen Schornbach festlich her. Samstagmorgen, bei herrlichem Sonnenschein, war es ein Vergnügen, die mit viel Liebe umgestaltete Sporthalle zu betreten, mit den vielen Bildern und Puppen in Hahnbacher Tracht, den Fahnen und der Tischdekoration. Kurzfristig war es uns gelungen, einen Gottesdienst nach siebenbürgischer Liturgie zu organisieren. Noch vor dem Mittagessen gestaltete der in Hermannstadt geborene Pfarrer Helmut Wolff den Gottesdienst. Unterstützt wurde er an der Orgel von Grete Schuller, die uns seit Jahren bei verschiedenen Anlässen an der Orgel unterstützt. Pfarrer Wolff hob in seiner Predigt hervor, dass man den Glauben an Gott nicht verlieren dürfe und auch das Beten nicht vergessen sollte. Beten alleine reiche aber nicht, wir seien auch aufgefordert, etwas zu tun. Aufgrund von Schicksalsschlägen verlören manchmal die Menschen den Glauben ans Beten und an Gott: „Ich habe doch gebetet und trotzdem bin ich krank geworden!“ Es bringe nicht viel zu beten und zu warten, dass der liebe Gott helfe, man müsse auch auf seine Gesundheit achten, wie ein siebenbürgischer Spruch besagt: „Hilf dir selbst, dann hilft dir auch Gott!“. Mit segensreichen Worten und Wünschen beendete Pfarrer Wolff
den Gottesdienst. Wir freuen uns, ihn bei nächster Gelegenheit in unseren Reihen erneut zu begrüßen. Dann könnte er vielleicht von seinem an uns gerichteten Versprechen, Hahnbach in Siebenbürgen zu besuchen, berichten.
Es folgte das Mittagsessen, das Michael Hermann mit seinen Angestellten der Metzgerei Hermann aus Esslingen hervorragend zubereitet hatte. Er ist ein Meister seines Handwerks und das schmeckt man auch! Gut gestärkt blieb am Nachmittag viel Zeit für den Austausch mit den Bekannten und Verwandten. In einer kurzen Ansprache berichtete Georg Lederer über die Pflege unseres Friedhofs in Hahnbach. Es werde immer schwieriger, zuverlässige Leute vor Ort zu finden, die den Friedhof sauber halten können. Ebenfalls wies er darauf hin, dass viele Grabsteine umgefallen seien, und auch Gräber, die eine Einfriedung aus Beton und einen Deckel haben, hätten sich zum Teil abgesenkt. Die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten könnten aber nicht von den Spenden für die Friedhofspflege genommen werden. Die jeweiligen Eigentümer der Gräber sollten bitte in Eigenregie die Aufstellung der Gräber beauftragen, die Vermittlung von geeigneten Handwerkern übernehme Reinhard Kaun gerne. Die Renovierung der Kirche stagniere im Moment. Es gelte zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, um in den Genuss von Förderprogrammen zu kommen.
Oft seien Förderprogramme für die Hahnbacher Kirche nicht in Betracht gezogen worden, da sie zu neu sei und nicht unter Denkmalschutz stehe. Wir sollten genauere Daten recherchieren, der Kirchturm sei bekanntlich älter und stehe vermutlich unter Denkmalschutz. Der Einladung zum gemeinsamen Liedersingen vor der Bühne folgten einige Landsleute. Mit Unterstützung unseres ehemaligen Organisten Michael Zöllner und seiner Ehefrau Elisabeth wurden Lieder aus der alten Heimat gesungen. Danach lud Georg Lederer zusammen mit seiner Lebensgefährtin Juliana Schuster alle fleißigen Helferinnen und Helfer vor die Bühne und sie bedankten sich herzlich bei ihnen mit einer kleinen Aufmerksamkeit für ihre tatkräftige Hilfe.
Mittlerweile standen auch die Wahlergebnisse fest. Im Vorstand wurden Simon Guist, Hermann Gräf, Michael Gunesch jun., Reinhardt Kaun, Georg Lederer und Johann Seiwerth bestätigt. Neu dazugekommen ist Hermann Gunesch, über dessen Mitwirken wir uns sehr freuen. Für das entgegengebrachte Vertrauen bedankte sich der Vorstand und versicherte, sich auch weiterhin für die Interessen aller Hahnbacher im Rahmen der HOG Hahnbach e.V. einzusetzen. Bei guter Musik des Duo Strings wurde fröhlich getanzt, viel erzählt und gelacht. Eine gute Stimmung war im Saal wahrzunehmen, unser Metzger Michael Hermann trug mit seinen frisch gegrillten Mici zum Abendessen auch dazu bei. Gegen Mitternacht wurden auch die fleißigsten Tänzer müde, gemeinsam stieß man mit einem Schnaps oder Glas Bier auf das gelungene Treffen an.
Auch im Namen des Vorstandes sei an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer gerichtet, ebenfalls an Pfarrer Helmut Wolff, das Duo Strings, den Partyservice Hermann und insbesondere alle Gäste, denn ein Fest ohne Gäste ist kein Fest und schon gar nicht ein Hahnbacher Treffen!

Georg Lederer

SBZ vom 10.08.2017 Seite 22

23.05.2017, 20:19 Uhr

HG

19. Hahnbacher Treffen, von Helmut Leonbacher

Der Vorstand der HOG hat geladen und wir sind gekommen,
wir haben diesen Ruf liebend gerne vernommen.
Alle Hahnbacher, samt freunde kommen zu diesen Treffen gerne,
auch wenn sie im Bundesgebiet verstreut sind und leben in der Ferne.

Das 19. Heimattreffen in Schornbach soll allen beweisen,
das sich für uns lohnen die weiten Anreisen.
Das Organisationskomitee hat zielstrebig organisiert,
an alles gedacht und dabei nichts riskiert.

Vor einigen Jahren traf man sich das erste Mal im Heimatort,
viele waren seit langer Zeit nicht mehr dort.
Den Organisatoren sei von Herzen unser Dank ausgesprochen,
der Festschmaus hat bis zu uns nach Deutschland gerochen.

Mir einer Fotomontage will man uns heute erinnern an die Heimat,
da wird man vom vielen Gucken nicht mehr satt.
Auch das Hahnbacher Kulturgut darf heute nicht fehlen,
es erinnert an früher und salbt unsere Seelen.

Wir denken auch an die vielen Kranken und alten Landsleute,
die leider nicht anwesend sein können heute.
Sie werden gewiss in ihren Gedanken bei uns sein,
wir wünschen allen gute Besserung, alles soll werden fein.

Für gute Musik und schmackhaftes Essen wird gesorgt,
dazu hat man das Duo Strings und den Party-Service ausgeborgt.
Wir wünschen unserem Treffen ein recht gutes Gelingen,
dabei wollen wir fröhlich sein und das Tanzbein schwingen.

Helmut Leonbacher,
Ehemaliger Lehrer in Hahnbach
Schornbach, den 20. Mai 2017

15.03.2017, 13:59 Uhr

HG

Dr. Gerda Bretz-Schwarzenbacher im Alter von 88 Jahren gestorben

Verdiente Trachtenspezialistin
Dr. Gerda Bretz-Schwarzenbacher, geb. am 24.12.1928 - gest. am 25.02.2017.

Am 25. Februar ist Dr. Gerda Bretz-Schwarzenbacher im Alter von 88 Jahren im Siebenbürgerheim in Rimsting am Chiemsee gestorben. Besondere Verdienste hat sich die gebürtige Schellenbergerin ohne Zweifel um die Erhaltung und Pflege der siebenbürgischen Trachten erworben, als Autorin von wissenschaftlichen Beiträgen, wie etwa im Buch „Die Festtracht der Siebenbürger Sachsen“ (gemeinsam mit Ortrun
Scola und Annemarie Schiel), mit ihrem Einsatz bei den Trachtenumzügen 1986 bis 2001 beim Oktoberfest in München und ihrem Werben für ein einheitliches klares
Erscheinungsbild der Trachtenträger. Zu Recht wurde sie für ihre Verdienste und ihren Einsatz mit dem Goldenen Ehrenwappen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ausgezeichnet.

Gerda Bretz wird am Weihnachtsabend 1928 in Schellenberg geboren. Ihr Vater Heinrich Emil Bretz (1891-1986) ist Lehrer, Predigtlehrer und Rektor der Schule,
die Mutter Emma, geborene Gündisch (1897-1978). Gerda ist ihr Viertes und
jüngstes Kind. Heinrich Emil Bretz schreibt in seinen Erinnerungen:
„Ich hatte Dienst in der Kirche mit der Christbescherung der Schulkinder (...).
Nachdem wir dort die schönen alten Christlieder gesungen u. die Geburt Christi erzählt hatten, erhielten die Kinder ihre Geschenke (...). Darauf eilte ich nach Hause und fand neben meiner Frau das schönste Christgeschenk für mich: Ein neugeborenes Mädchen in Windeln gewickelt, neben der Mutter liegend! Sie sagte zu mir: ‚Heinrich, es ist nur ein Mädchen‘, worauf ich erwiderte: ‚Wie freue ich mich, dass ich euch beide gesund finde!‘ Dieses Mädchen sollte uns später noch viel Freude bereiten, denn es wurde ein munteres, gesprächiges Kind, eine Frohnatur“.
Vier Jahre besuchte Gerda die Volksschule in Schellenberg, danach das Mädchenlyzeum in Hermannstadt (1940-44), wohnte die ersten Monate im Diasporaheim, danach im Privatquartier. Im Mai 1944 zog Gerda nach Schäßburg
und bestand die Aufnahmeprüfung für die erste Klasse des Lehrerinnenseminars.
Nach dem 23. August 1944, nach dem Frontwechsel Rumäniens, be-
hielten die Eltern ihre Tochter daheim in Hahnbach, und so entging sie der Deportation nach Russland. In den beiden Schuljahren 1946 bis 1948 war Gerda parallel in zwei Schulen in Hermannstadt eingeschrieben, in der Handelsschule und im Mädchenlyzeum, wechselte am 1. September 1948 in die neu eröffnete pädagogische Schule in Schäßburg und absolvierte hier die 3. und 4. Klasse samt der Matura. Im Schuljahr 1950/51 erhielt Gerda eine Lehrerstelle an derselben Schule, an der ihre ältere Schwester Emma (1918-2010) vier Jahre erfolgreich gewirkt hatte: in Scharosch bei Fogarasch. Sie übernahm Klasse 1 und 2. Danach
bat sie allerdings die Eltern um Unterstützung für ein Universitätsstudium und ließ sich für das Studium „Deutsche Sprache und Literatur“ in Bukarest einschreiben. Im Juni 1955 legte Gerda das Staatsexamen ab. Ab 1. September 1955 übernahm Gerda eine Professorenstelle für Deutsch am neuen deutschen Abendlyzeum in Heltau ebenso wie in der dritten Klasse der dortigen Grundschule bis zum Herbst 1958.
Am 1. Oktober 1958 übersiedelte Gerda nach Klausenburg, wohin sie als Assistentin auf Bitten von Prof. Georg Scherg an die Hochschule für Deutsche Sprache und Literatur berufen wurde.
Sieben Jahre wirkte Gerda an dieser Universität, „wurde aber immer von dem Gefühl bedrückt“, so schreibt ihr Vater weiter, „kein freier Mensch zu sein. Und nach dieser inneren Freiheit sehnte sie sich so sehr, dass sie sich entschloss, auch diese Stelle aufzugeben, in der Hoffnung, dass es ihr doch gelingen werde, in die, freie Welt‘
hinaus zu gelangen“. Für das Schuljahr 1965/66 nahm Gerda zunächst eine Hilfslehrerstelle an einer Grundschule an, erhielt dann eine Lehrerstelle für Deutsch
an der Oberstufe einer Volksschule in Hermannstadt für zunächst zwei Jahre wurde 1967 an das pädagogische Lyzeum als Deutschprofessorin berufen, war hier erneut
zwei Jahre tätig. Am 1. Oktober 1969 wird Gerda Bretz schließlich als „Lektor für Deutsche Sprache“ an die neu errichtete Fakultät in Hermannstadt berufen. Sie wird Universitätsprofessorin, unterrichtet begeistert von der Deutschen Klassik und arbeitet weiter (seit 1956) am Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch mit.
Ihr Ziel, die Ausreise nach Deutschland, behält sie weiter im Auge. 1970 beantragt sie erstmals einen Pass für einen Studienaufenthalt in Deutschland, erhält ihn und bleibt im August und September in Deutschland, nutzt ihn für einen Deutschlehrerkurs am Goethe-Institut sowie zu Kontakten mit Hochschullehrern in Hamburg und Marburg. Wieder wird ein Studienaufenthalt im Jahr 1971 genehmigt, drei Monate. Gerda kehrt erneut nach Rumänien zurück und so steht auch ihrem Wunsch nach einem „Besucherpass“ im Jahr 1974 nichts entgegen. Diesmal allerdings bleibt Gerda in Hamburg, schreibt ihre Doktorarbeit zu Ende („Die mundartliche Fachsprache der Spinnerei und Weberei in Heltau, Siebenbürgen in
ihren räumlichen, zeitlichen und sachlichen Bezügen“). 1977 wird sie promoviert. Von 1977 bis 1988 hat Dr. Gerda Bretz daraufhin in München an der Volkshochschule und am Goethe-Institut als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, ab 1979 verheiratet mit Hans Schwarzenbacher, einem Münchner Ingenieur.
Bis zur Trennung von ihrem Mann um die Jahrtausendwende wohnte Gerda in München, dann für einige Jahre in Geretsried, ab Herbst 2009 im Siebenbürgischen Altenheim in Rimsting am Chiemsee. Die Heimat und Berge waren zeitlebens Teil ihrer Sehnsucht, wie ihre Gedichte verdeutlichen. "Wo äs Hiemet?" und "Surul" werden in der Rubrik „Sachsesch Wält“ der nächsten Ausgabe dieser Zeitung veröffentlicht.
Dr. Gernot Czell

SBZ vom 15. März 2017, Seite 7

23.01.2014, 10:16 Uhr

Lisa Müller [liz46[ät]web.de]

Auf der Suche nach Verwandten

Hallo alle zusammen,
ich bin auf der Suche nach Verwandten. Mein Opa hieß Paul Deutschländer. Vor meiner Oma war er in Hahnbach bereits verheiratet und hatte zwei Kinder: Paul und Sofia. Mehr weiß ich leider nicht. Kennt jemand die beiden und kann mir weiterhelfen? Dann schicken Sie mir bitte eine E-Mail. Danke!

04.06.2013, 20:41 Uhr

HG

17. Hahnbacher Treffen, Bericht von Herrn Helmut Leonbacher

Über 250 Landsleute sind der Einladung des Vorstands der HOG Hahnbach e. V. gefolgt und nahmen am 17. Hahnbacher Heimattreffen am 4. Mai in der Brühlhalle in Schorndorf-Schornbach teil. An diesem Samstag sollte auch der alte Vorstand nach vierjähriger Tätigkeit verabschiedet und ein neuer Vorstand gewählt werden. Schon um 11 Uhr strömten die Hahnbacherinnen und Hahnbacher in die festlich geschmückte Halle, wo sie von den Vorstandsmitgliedern empfangen wurden. Über dreißig fleißige Helferinnen und Helfer hatten im Vorfeld die Halle festlich geschmückt. Allen ehrenamtlichen Helfern gebührt unser Dank und Anerkennung. Ein Teil der riesigen Brühlhalle war in eine „Viurstuf“ (Vorzimmer) verwandelt. Groß war unsere Freude, dass auch diesmal viele Trachtenträgerinnen und Trachtenträger in der schmucken Hahnbacher Tracht erschienen sind, unter ihnen auch einige Kleinkinder, die besonders hervorstachen.
Johann Seiwerth, Vorsitzender der HOG Hahnbach, begrüßte die Teilnehmer herzlich und skizzierte den Ablauf des Heimattreffens. Für das leibliche Wohl sorgte die Metzgerei mit Party-Service Hermann aus Esslingen, ein gebürtiger Keisder, der uns mit siebenbürgischen Spezialitäten, darunter auch sehr schmackhafte Mici, bewirtete. Ein Sonderlob geht hiermit an sein gesamtes Team, das uns einwandfrei bediente, wobei auch das Anstellen nicht zu lange dauerte. Nach dem Mittagessen las Helmut Leonbacher, ehemaliger Lehrer in Hahnbach in der Zeitspanne 1965-1971, Reime vor, die er zu diesem Anlass verfasst hat. Ein Höhepunkt des Treffens war eine Reise mit Textpassagen und Fotos durch unser geliebtes Hahnbach, wo Georg Lederer an die schönen Feste und Traditionen im Jahresverlauf erinnerte. Es ging um Sitten und Bräuche im ehemaligen Heimatort, um kirchliche Feste wie auch solche, die der Unterhaltung und dem Zusammenhalt im Gemeindeleben dienten: Weihnachtsfest, Neujahrsfest, Ostern, Pfingsten sowie Fasching (Foasndich), 1. Mai, Maifest (Majalus), Aufstellen der Maibäume (Maien) für die konfirmierten Mädchen an Pfingsten, Kronenfest. Das Kronenfest war stets ein absoluter Höhepunkt, das den Erntebeginn einläutete. Zwischen den klaren und sehr präzisen Ausführungen von Georg Lederer wurden passend zu den Textpassagen bekannte Lieder gesungen. Auf dem Akkordeon begleitete gekonnt Michael Zöllner, seine Gattin Elisabeth Zöllner wirkte als Solistin. Es folgte im weiteren Verlauf eine neue Überraschung, der Auftritt der siebenbürgischen Blaskapelle Schorndorf. Sie war nun bereits zum zweiten Mal unser Gast und erfreute alle Teilnehmer mit bekannten Walzern und Polka-Melodien, die so manchen ermunterten das Tanzbein zu schwingen.
Erfreulich ist, dass an den Heimattreffen auch immer mehr junge Landsleute teilnehmen, aber auch die ältesten Teilnehmer sollten hier erwähnt werden: Georg Reuer (Nr. 133) 85 Jahre, Georg Reuer (Nr. 61) 85 Jahre, Regina Gunesch 87 Jahre, Sofia Reuer 84 Jahre, Christian Gierlich 84 Jahre, Georg Spak 84 Jahre.
Ein weiterer Höhepunkt war der gelungene Trachtenaufmarsch zu den Klängen der siebenbürgischen Blaskapelle Schorndorf. Es war eine wahre Augenweide! Für die anschließende Tanzmusik sorgte das „Duo Dynamic's", gebildet aus den Landshuter Brüdern Hermann und Christopher Theiss, deren Vater ein waschechter Hahnbacher ist und deren Mutter aus der Landlergemeinde Großpold stammt. Die Zwillingsbrüder erfreuten uns bereits das zweite Mal mit ihren Musikeinlagen, die allen Altersgruppen entgegenkamen.
Nach vierjähriger Tätigkeit wurde der Vorstand von seinen Ämtern entlastet und ein neuer Vorstand wurde gewählt. Es gab keine Überraschungen, da sich die Vorstandsmitglieder geschlossen erneut zur Wahl stellten. Lediglich Michael Gunesch sen. (75 Jahre) schied aus Altersgründen aus dem Vorstand aus und wurde mit einer Flasche Rotwein und einem kräftigen Applaus verabschiedet. Michael Spak und Georg Gabel wirkten als Wahlleiter. Michael Spak konnte das Wahlergebnis verkünden. Hier der neue Vorstand der HOG Hahnbach in alphabetischer Reihenfolge: Hermann Gräf (Altbach), Simon Guist (Schorndorf), Michael Gunesch jun. (Schorndorf), Reinhard Kaun (Ditzingen), Georg Lederer (Nürnberg), Johann Seiwerth (Stuttgart). 1. Vorsitzender bleibt Johann Seiwerth, Kassenwart und Hauptorganisator vor Ort ist Hermann Gräf, Georg Lederer bleibt Schriftführer und Herausgeber des „Hahnbacher Blattes“, Reinhold Kaun ist zuständig für den Kontakt zum Heimatort Hahnbach und für die Friedhofspflege, Simon Guist und Michael Gunesch jun. wirken als Beisitzer. Georg Lederer dankte im Namen des neugewählten Vorstands für das gute Wahlergebnis und berichtete von den abgeschlossenen Arbeiten an der Sanierung des Kirchturmdachs. Er dankte allen Spenderinnen und Spendern für die finanziellen Beiträge, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben. Hermann Gräf rief unsere Landsleute auf, sich am Trachtenumzug in Dinkelsbühl mit der Kreisgruppe Schorndorf zu beteiligen.
Horst Gunesch, der von 1981 bis 2005 in der Leitung der HOG Hahnbach tätig war, wurde unter starkem Beifall zum Ehrenvorsitzenden der HOG Hahnbach ernannt. Er war von dieser Initiative sichtlich ergriffen und bedankte sich mit rührenden Worten bei allen Teilnehmern des Heimattreffens. Bis spät in die Nacht wurde getanzt und geplaudert. Alle sind sich einig, dass unsere diesjährige Zusammenkunft eine der gelungensten war. Das nächste Heimattreffen findet in zwei Jahren statt und ist bereits fest eingeplant.
Helmut Leonbacher

12.05.2013, 15:54 Uhr

HG

17. Hahnbacher Treffen, von Helmut Leonbacher

Die Hahnbacher und ihre Freunde treffen sich gerne,
auch wenn wir getrennt leben und wohnen in der Ferne.
Die HOG hat uns eingeladen und wir sind gerne gekommen,
die Vorfreude haben wir in unseren Herzen aufgenommen.

Der rührige Vorstand hat gute Arbeit verrichtet,
hat viel Zeit investiert und somit auf manches verzichtet.
Wir danken allen Vorstandsmitgliedern von Herzen,
sie mögen verschont sein vor Gram und seelischen Schmerzen.

Vor vier Jahren drohte die Gefahr den Vorstand zu stürzen,
das gelang nicht und wir konnten unsere Speisen würzen.
Ein neues Vorstandsmitglied kam dazu,
somit herrschte in der Tätigkeit die nötige Ruh.

Ein neuer Vorstand wird an diesem 4. Mai gewählt,
die Stimmzettel werden genauestens und sorgfältig gezählt.
Wir wünschen dem neugewählten Vorstand Schaffenskraft,
damit er sich für das Wohl unserer Gemeinschaft zusammenrafft.

So mancher ist in seiner schmucken Tracht erschienen,
es möge einen Ruck geben und unserer Gemeinschaft dienen.
Die Trachtenträger und das Hahnbacher Kulturgut,
sie erfreuen unsere Herzen und schenken uns neuen Mut.

Auch für gute Laune, Festschmaus und Musik wird gesorgt,
zwei Hahnbacher Brüder hat man dafür ausgeborgt.
Auch unsere lieben, vertrauten Lieder wollen wir singen,
sie mögen auch später noch in unserem Inneren erklingen.

Unsere Gedanken weilen auch bei den Kranken und Alten,
sie mögen ihren Lebensabend nach bestem Gewissen gestalten.
Unsere Gedanken schwelgen in der alten Heimat zurück,
wo wir so viele Jahre verbrachten und hatten viel Glück.

Heute wollen wir fröhlich sein und mit Freunden feiern,
wir wollen dabei uns öffnen, aber nichts verschleiern.
Wir wünschen unserem 17. Heimattreffen ein gutes Gelingen,
Freude am Wiedersehen, herzliche Gespräche und gemeinsames Singen.


Verfasst von Helmut Leonbacher,
Ehemaliger Lehrer in Hahnbach von 1965 – 1971
Schorndorf - Schornbach den 4. Mai 2013.

21.02.2013, 11:48 Uhr

HG

Dr. Johann Hager: Deutsche – Deutschstämmige

Aus der Siebenbürgische Zeitung Nr. 14 vom 15.09.2006
Deutsche – Deutschstämmige – Deutschrumänen von Dr. Johann Hager
Eine notwendige Klarstellung

So erfreulich eine zunehmend häufige Berichterstattung über Siebenbürgen in deutschen Zeitschriften zu beobachten ist, so wenig befriedigend ist die darin oft anzutreffende unrichtige Vorstellung der Siebenbürger Sachsen als „deutschstämmige Einwohner“ bis hin zu „Rumänen deutscher Abstammung“. Ein kürzlich im „Rheinischen Merkur“ unter dem Titel „Auf dem richtigen Weg“ veröffentlichter Artikel mit sehr zutreffenden Darstellungen der heutigen Lage in Rumänien und Siebenbürgen, besonders in Hermannstadt, hat Dr. Johann Hager in Köln dazu angeregt, sich mit dem siebenbürgisch-sächsischen Nationsbegriff zu befassen.

Die falschen Darstellungen in den Medien sollten wir nicht einfach resigniert hinnehmen mit der Feststellung leider mäßiger Geschichtskenntnisse der Nachkriegsgeneration, besonders über die östliche Hälfte Europas. Auch der konfus verwendete Begriff der „Integration“ von fremdländischen Einwanderern hat dazu geführt, dass Staats- und Volkszugehörigkeit in Deutschland nicht mehr unterschieden werden.
Unter „Nationalität“ haben wir in Siebenbürgen immer die Volkszugehörigkeit verstanden. Das war die naturgegebene Gemeinschaft, in die man hineingeboren wurde. Sie war eine selbstverständliche und dauerhafte Eigenschaft eines jeden Individuums und streng zu unterscheiden von der oft wechselnden Staatsangehörigkeit. Diese war eine Rechtsnorm und keine Naturkonstante.
Die Siebenbürger Sachsen sind weder „deutschstämmige Einwohner“ noch „Deutschrumänen“, wie sie in bundesdeutschen Medien zuweilen genannt werden, sondern sie waren und sind seit unserer Ansiedlung im 12. Jahrhundert bis heute schlicht und einfach nur Deutsche oder Siebenbürger Sachsen. Als solche werden sie auch von den in diesem Land lebenden Rumänen und Ungarn angesprochen. Die Ansiedlung unserer Vorfahren geschah unter Zusicherung besonderer Freiheiten, die im so genannten „Goldenen Freibrief“ von 1224 bestätigt wurden, dem weitestgehenden Siedlerrecht in ganz Osteuropa. Als Gäste (hospites) des Königs erhielten sie das Land, den so genannten „Königsboden“, als Geschenk, dessen Bewohner mit großen demokratischen Freiheiten ausgestattet wurden. Sie konnten ihre Amtsleute und Pfarrer frei wählen und traten von Anfang an als eigene Nation im Staatenverband auf („unus sit populus“, d.h. ihr sollt ein Volk sein).
Diese Autonomie konnte über Jahrhunderte bewahrt werden – im alten Ungarn, im Fürstentum Siebenbürgen (1540–1690) und im österreichischen Kronland Siebenbürgen (bis 1867). Nach der Reichsteilung in Österreich-Ungarn beendeten die Ungarn unser Freitum 1876.
Das Bewusstsein einer eigenständigen Nation blieb aber erhalten, ebenso unsere Kulturautonomie, ganz besonders unser beispielhaftes Schulwesen, eines der ältesten Europas. Bereits 1722 wurde die allgemeine Schulpflicht beschlossen, nur fünf Jahre nach Preußen, aber 150 Jahre vor England.
In unserer Geschichtsauffassung besteht zwischen Ost- und Westeuropa ein grundsätzlicher Unterschied, der keineswegs nur die Deutschen betrifft. Im Westen denkt man in Staaten (Wer französischer Staatsbürger wird, ist damit „Franzose“), im Osten denkt man in Völkern. In der alten k.u.k.-Armee waren Feldpostkarten in 14 Sprachen vorgedruckt. Das war dringend notwendig, denn in Ungarn etwa waren nur 40 % der Einwohner Magyaren.
Unsere Familie hat in fast jeder Generation die Staatsangehörigkeit gewechselt. Meine Großeltern waren österreichische, dann ungarische Staatsbürger. Meine Eltern waren erst ungarische, dann königlich-rumänische, zuletzt sozialistisch-rumänische Staatsbürger. Dabei waren wir nie im Zweifel daran, Deutsche zu sein.
Bei meiner Geburt 1924 war Hermannstadt noch eine mehrheitlich deutsche Stadt, bis zum Abitur besuchte ich deutsche Schulen. Meine alte Schule, das Brukenthal-Gymnasium, hat eine über 600-jährige Tradition. Daran musste ich voller Dankbarkeit denken, als ich bei der ärztlichen Vorprüfung 1947 in Tübingen in Chemie vom Ordinarius anerkennend gefragt wurde: „Sagen Sie: Wo sind Sie zur Schule gegangen?“
Genau so erlebten auch die in Siebenbürgen lebenden Rumänen und Ungarn nie einen Bruch in der Definition ihrer Nationalität, unabhängig von der jeweiligen Staatsangehörigkeit.
Die Ereignisse von Krieg und Nachkrieg sind bekannt. Wir stehen am Ende unserer 850-jährigen Geschichte und versuchen, die Erinnerung daran an unsere Kinder weiterzugeben. Dazu gehört, dass wir ebenso wenig „Deutschrumänen“ sind wie die Südtiroler „Italiener“. Dr. Johann Hager, Köln

25.12.2012, 21:04 Uhr

HG

Ich hör die Heimatglocken läuten

Ich hör die Heimatglocken läuten,
ihr Lied erklingt wie ein Gebet,
Sie werden mich ewig begleiten,
so lang ein Atemzug besteht.

Willkommen in manch schöner Runde,
willkommen an manch schönem Tag,
Ich grüß die Heimat aus der Ferne,
das ist ein Tag den ich gern mag.

Ich lieb die Heimat aus der Ferne,
mein altes Siebenbürgerland,
Die Wiege meiner Kindheitsträume,
du warst einmal mein Heimatland.

Heute bin ich glücklich und zufrieden
in meinem neuen Heimatland,
Hier wo die Ahnen Wurzel heimste,
in meinem lieben deutschen Land.

Last uns auch solchen Tag genießen,
dass wiedersehen ist einfach schön,
Die alten Lieder noch mal singen,
auf alten Spuren gerne gehen.

Die neue Heimat ist mein Leben,
die alte Heimat die gehört dazu,
In meinem Herzen wohnen beide
und so find ich auch meine Ruh.

Ich hör die Heimatglocken läuten,
ihr Lied erklingt wie ein Gebet,
Sie werden mich ewig begleiten,
so lang mein Atemzug steht.

Von Katharina Kessel