Kronstadt - Háromszéker Local-Eisenbahnen AG

Kronstadt - Háromszéker Local-Eisenbahnen AG
BrancheEisenbahnen
GesellschaftKronstadt - Háromszéker Local-Eisenbahnen AG
WertpapierartAktie - 200 Gulden Ö.W.
AusgabeortBudapest
Ausgabedatum18.04.1890
DruckereiJ.Heisler - Budapest
Abmessungen335 x 250

Kronstadt - Háromszéker Local-Eisenbahnen AG
Diese Eisenbahngesellschaft im Südosten der ehemaligen Donaumonarchie wurde im Jahre 1890 mit einem Aktienkapital von 11.120.800 Gulden ö. W. gegründet. Das Kapital setzte sich aus 7.064 Stammaktien á 400 Gulden, 200 Stammaktien á 200 Gulden und 20.638 Prioritätsaktien á 200 Gulden zusammen. 1906 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. In dieser Emission wurden nochmals 3.416 Prioritätsaktien á 200 Kronen sowie 1.564 Stammaktien á 200 Kronen ausgegeben.

Das Bahngebiet umfaßte die 76 km lange Strecke Kronstadt - Sepsi - Sankt Georgen ( Vollbahn II. Ranges ) - Kézdivásárhely, die 27,9 km lange Strecke der Vicinalbahn Kronstadt - Zernest (Zârnesti) und die 16 km lange Strecke der Trambahn zwischen Kronstadt und Hosszufalu ( Satulung ), einem der sieben ungarischen Dörfer. Letztere wurde am 24.06.1891 in Betrieb genommen, während die anderen beiden erst 1907, nach Abschluß der Gleis-Bauarbeiten eröffnet werden konnten.

Den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnlinien übernahmen die ungarischen Staatsbahnen gegen Vergütung der Selbstkosten. Die Gesellschaft genoß volle Steuerfreiheit, sie zahlte keine Gewerbe- und Einkommenssteuer, sowie keine Couponsteuer. Von der Transportsteuer war sie für eine Dauer von 10 Jahren nach Eröffnung des Bahnbetriebs befreit.

Die Konzessionsurkunde wurde durch die Oberinspektion der ungarischen Staatsbahnen in Budapest für eine Dauer von 90 Jahren am 18.04.1890 erteilt. Nach Ablauf dieser 90 Jahre sollten diese Lokalbahnen alle in den Besitz des Staates übergehen. Der Staat hatte ein Einlösungsrecht, d. h. er konnte die Eisenbahn durch Zahlung eines in der Konzession festgestellten Baukapitalwertes in Kronen aufkaufen.

1892 - 1917 wurden an Aktionäre Dividenden von durchschnittlich 21 Kronen pro Aktie ausgeschüttet, was einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals von mehr als 10 % entsprach.

Im Kriegsjahr 1917 war das Güterverkehrsaufkommen überdurchschnittlich ( 455.900 Tonnen ), da die Bahn zeitweise nur für militärische Zwecke eingesetzt wurde. Die Statistik der beförderten Personen wies für dieses Jahr 1.88 Mio. Fahrgäste aus.

1919 wurde der Umbau der Strecke Kronstadt - Sepsi - Sankt Georgen in eine Hauptbahn I. Ranges projektiert. Die Trambahn sollte in diesem Jahr ab Hosszufalu in Richtung Tatrang, Pürkerecz und Zajzon verlängert und elektrifiziert werden.

Der Direktion der Gesellschaft gehörten u. a. an: Albert Bedö von Kálnoki, Traugott Copony, Baron Gabriel Daniel, Michael Maurer, Arpad von Papp und Dr. Pál Holitscher. Karl Scholz und Albert Lévay waren die Betriebsleiter der überaus wichtigen Strecke Kronstadt - Hosszufalu.

Die Aktien der Gesellschaft wurden an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt am Main, Wien und Budapest gehandelt.

Nach dem Anschluß Siebenbürgens an Rumänien existierte die Gesellschaft noch für kurze Zeit als rumänische Aktiengesellschaft, wurde dann jedoch durch den rumänischen Staat übernommen und im Rahmen der staatlichen Eisenbahnen weitergeführt. Die Strecke Kronstadt - Hosszufalu wurde im Jahre 1958 stillgelegt und durch Überland-Linienbusverkehr ersetzt.