Bistritzer Ofen- und Keramische Waren-Fabriks AG

Bistritzer Ofen- und Keramische Waren-Fabriks AG
BrancheIndustrie - Baustoffe/Keramik
GesellschaftBistritzer Ofen- und Keramische Waren-Fabriks AG
WertpapierartAktie - 3000 Pengö
AusgabeortBistritz
Ausgabedatum11.06.1941
Druckereiunbekannt
Abmessungen315 x 225


Der Ursprung dieses Unternehmens war die Firma Walter Schuster & Co. Im Jahre 1896 als Aktiengesellschaft gegründet, wurden in deren Produktionsstätten hauptsächlich Elemente aus gebranntem Ton für den Bau von Kachelöfen, lasierte Tonziegeln, Gipsornamente für Stuck-Verzierungen und Tongeschirr hergestellt.

Das ursprüngliche Aktienkapital betrug 130.000 Kronen und wurde im Jahre 1920 im Verhältnis 2 Kronen = 1 Leu auf die neue Landeswährung umgestellt. Anschließend wurden mehrere Kapitalerhöhungen durchgeführt, so daß das Aktienkapital der Gesellschaft im Jahre 1938 eine Höhe von 5 Mio. Lei, aufgeteilt in 25.000 Inhaberaktien á 200 Lei, erreichte.

Die Dividenden der Jahre 1924 - 1927 betrugen je Jahr 6 % und in den Jahren 1928 - 1929 je 7,8 %. In den Jahren der Weltwirtschaftskrise wurden keine Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet. Erst in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs, 1935 - 1938, erreichten die ausgeschütteten Dividenden wieder eine Höhe von 4,0 bis 4,5 %.

Die Gesellschaft beschäftigte 102 Arbeiter und erzeugte im Jahre 1938 u. a. insgesamt 3.801 Kachelöfen.

Während des zweiten Weltkriegs kam Bistritz nach dem Wiener Schiedsspruch der "Achsenmächte" Deutschland und Italien wieder auf ungarisches Staatsgebiet. In dieser Zeit erfolgte eine erneute Währungsumstellung der Aktien dieser Gesellschaft von Lei auf Pengö. Aus dieser Emission stammt das hier ausgestellte bzw. abgebildete Aktien-Exemplar.

Einen schweren Verlust erlitt die Gesellschaft durch die Flucht der deutschen Bevölkerung Nordsiebenbürgens im Herbst des Jahres 1944, da ein Teil der Unternehmensleitung und der Belegschaft Deutsche waren.

Auch nach der Verstaatlichung des Unternehmens im Jahre 1948 wurden im nunmehr sozialistischen Betrieb Kachelöfen hergestellt. Über die aktuelle Entwicklung fehlen leider verläßliche Informationen.