Aktiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägenbetrieb vormals P. & C. Goetz & Cie.

Aktiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägenbetrieb vormals P. & C. Goetz & Cie.
BrancheIndustrie - Holzverarbeitung
GesellschaftAktiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägenbetrieb vormals P. & C. Goetz & Cie.
WertpapierartAktie - 500 Gold-Lei
AusgabeortBukarest
Ausgabedatum10./22. 01.1884
DruckereiH. Engel & Sohn, K. K. Hof-Buchdruckerei und Hof-Lithografie, Wien
Abmessungen370 X 260

Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um eines der ältesten und renommiertesten Holz-Verarbei-tungsunternehmen des rumänischen Altreichs.

Die Gesellschaft wurde 1883 mit einem Aktienkapital von 8.000.000 Lei gegründet. Sie führte Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere Kapitalerhöhungen durch, bis das Aktienkapital im Jahre 1932 auf über 100 Mio. Lei angewachsen war. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Herabsetzung des Nominalwertes einer Aktie von 500 auf 100 Lei durchgeführt, so daß ein Niveau von rund 20 Mio. Lei Aktienkapital gehalten wurde.

Im Jahre 1940 wurde aus der "Aktiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägenbetrieb" die "Foresta Italo-Românâ" mit einem italienisch-rumänischen Verwaltungsrat. Im selben Jahr ging im Wege der Fusion auch die "Aktiengesellschaft für Papier und Holzindustrie vormals Gustav Eichler" in der "Foresta Italo-Românâ" auf, deren gesamtes Aktienpaket sich bereits seit 1922 im Besitz der "Aktiengesellschaft für Holzgewinnung und Dampfsägenbetrieb" befand.

Die Aktien waren an der Bukarester Börse und bis 1926 auch an der Wiener Börse notiert, wo sie dann aber gelöscht wurden. Seit 1925 hielt der rumänische Staat 25.000 Aktien.

Zum Besitz der Gesellschaft gehörten Forstbetriebe in Nehoiu bei Buzâu, Comanesti, Agas, Târcâu, und Piatra Neamt sowie Sägewerke in Nehoiu ( 1.760 PS ), Czernowitz ( Cernâuti ) ( 500 PS ) und Comânesti ( 450 PS ). Durch die Fusion mit der "Aktiengesellschaft für Papier und Holzindustrie vormals Gustav Eichler" kam noch ein weiteres Sägewerk in Piatra Neamt hinzu.

Die Gesellschaft besaß ferner zwecks Ausbeutung der überaus reichen Waldbestände in den Ostkarpaten eigene Waldbahnen mit einer Gesamtlänge des Schienennetztes von über 200 km.

Wie alle in Privat- bzw. Aktionärsbesitz befindlichen Unternehmen, wurde auch dieses im Zuge der Anwendung der Enteignungsgesetzte des Jahres 1948 verstaatlicht.

Auch bei diesem Unternehmen besteht kein Bezugspunkt zu Siebenbürgen. Es agierte im Raum östlich der Karpaten und wurde nur als Beispiel für alle Unternehmen in diesem Raum gewählt, die im Jahre 1948 das gleiche Schicksal erlitten.