Allgemeine Versicherungsbank Transsylvania AG

Allgemeine Versicherungsbank Transsylvania AG
BrancheVersicherungen
GesellschaftAllgemeine Versicherungsbank Transsylvania AG
WertpapierartAktie - 200 Kronen
AusgabeortHermannstadt
Ausgabedatum21.06.1918
DruckereiJos. Drotleff
Abmessungen340 x 285

Adolf Worell, ehemaliger Generaldirektor der 1866 in Konkurs gegangenen Triester Versicherungsgesellschaft "Nuova Società Commerciale d´Assecurazione", welche auch in Siebenbürgen zahlreiche Kunden hatte, war der Wegbereiter der Gründung dieser "Versicherungsbank". Nachdem er die entscheidenden Stellen und führende Männer der Siebenbürger Sachsen von der Notwendigkeit der Gründung einer Versicherung überzeugt hatte und die bürokratischen Hürden im Budapester Innenministerium überwunden waren, wurde im Frühjahr 1868 die ministerielle Konzession zur Errichtung der "Transsylvania" erteilt.

Das Stammkapital in Höhe von 300.000 Gulden ö. W. wurde durch Ausgabe von 3.000 Anteilscheinen á 100 Gulden im Gründungsjahr 1868 aufgebracht. Der k. u. k. Kämmerer Franz Freiherr von Mylius wurde zum ersten Präsidenten des Verwaltungsrates gewählt, Adolf Worell zum ersten Generaldirektor. Nach den genehmigten Statuten war die Versicherungsbank ein genossenschaftlicher Verein, welcher nach den Grundsätzen der Wechselseitigkeit das Versicherungsgeschäft in folgenden Sparten betrieb:

Feuerversicherungen Lebensversicherungen Hagelversicherungen Transportversicherungen

Die "Transsylvania" entwickelte sich bis zum ersten Weltkrieg positiv und unterhielt mit der Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsgesellschaft in Wien sowie auch mit der Versicherungs-Genossenschaft der Landwirte in Budapest zum Zwecke der Rückversicherung enge geschäftliche Verbindungen. Während der ersten Kriegsjahre mußte der Geschäftsbetrieb von Hermannstadt nach Arad evakuiert werden und nicht zuletzt durch die Folgen des ersten Weltkriegs geriet die Versicherung in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Auf Initiative Dr. Carl Wolffs, des bedeutenden Volkswirten der Siebenbürger Sachsen, wurde die Versicherung im Jahre 1917 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Es folgte der systematische Aufbau der Sparte Industrie-Versicherungen. Da die "Donau Allgemeine Versicherungs-AG" mit Sitz in Wien auf dem neuen Staatsgebiet Rumäniens aufgrund der neuen rumänischen Gesetzgebung nicht mehr aktiv sein durfte, gelang es Herrn Direktor A. Wurm von der "Transsylvania" durch geschickte Verhandlungen mit den Bukarester Behörden, den gesamten Bestand der "Donau" im Banat und in der Bukowina zu übernehmen. Ein beachtlicher Wachstumsschub war die Folge dieser Übernahme.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten, die Einstellung jüngerer Versicherungs-Fachkräfte und die völlig veränderten politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse im neuen Staatsverband Rumäniens führten nach 1918 zu einer äußerst positiven Entwicklung der neuen Versicherungs-Aktiengesellschaft. Mit der renommierten Münchener Rückversicherungsgesellschaft konnten aufgrund der günstigen Schadensverläufe bei den Sach-Versicherungen sehr günstige Rückversicherungs-Verträge abgeschlossen werden.

Nach 1928 setzte eine hohe Nachfrage nach Lebensversicherungen auf Dollar-Basis ein.