Institut für Kredite und Ersparnisse "ALBINA"

Institut für Kredite und Ersparnisse "ALBINA"
BrancheBanken und Finanzinstitutionen
GesellschaftInstitut für Kredite und Ersparnisse "ALBINA"
WertpapierartAktie - 2500 Lei
AusgabeortHermannstadt
Ausgabedatum01.10.1922
DruckereiPosner - Budapest
Abmessungen345 x 250

Das Institut für Kredite und Ersparnisse "ALBINA" ( "DIE BIENE" ) - nachfolgend "Bank Albina" genannt, wurde im Sommer 1871 in Hermannstadt gegründet. Die Initiative zur Gründung dieser ersten Bank mit rumänischem Kapital in Siebenbürgen ging von Visarion Roman, einem Lehrer aus Râsinari, aus. Roman wurde auch erster Exekutivdirektor der Bank, die ihre Schalter am 10. April 1872 in Hermannstadt eröffnete. Sie bot dem Publikum eine breite Palette von Dienstleistungen an. Beispielhaft seien genannt: Wechselkredit, Lombardkredit, Hypothekendarlehen und Betriebsmittelkredit. Am 01. August 1882 wurde die erste Zweigstelle dieser Bank auf der Kornzeile in Kronstadt eröffnet. Zum Leiter dieser Zweigstelle wurde ein ehemaliger leitender Angestellter der „Ersten Siebenbürgischen Bank zu Kronstadt“ berufen.

Im Herbst des Jahres 1896 wurde auf Initiative und unter Beteiligung der Bank Albina die Handelsgesellschaft "Concordia" gegründet. Nach anfänglichen Erfolgen erlitt dieses Unternehmen jedoch bald hohe Verluste und wurde bereits 1904 liquidiert. Eine weitere wichtige Initiative dieses Instituts war die Herausgabe der "Revista Economicâ" ("Wirtschaftszeitschrift"). Es war die erste regelmäßige Publikation zu Wirtschaftsfragen der Rumänen in Siebenbürgen. Das Blatt erschien bis Ende Januar 1948.

In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg wurden weitere Filialen und Büros in den größeren Städten Siebenbürgens gegründet. Überlegt wurde auch die Gründung von Filialen in New York und in Czernowitz, diese Pläne konnten allerdings nicht in die Praxis umgesetzt werden.

Im Januar 1912 nahm die von der Bank Albina mitgegründete und an ihrem Sitz in Hermannstadt untergebrachte Versicherungsgesellschaft "Banca Generalâ de Asigurare“ ihre Tätigkeit auf. Es war die erste mit rumänischem Kapital gegründete Versicherung in Siebenbürgen.

Immer wieder wurde die Bank Albina (wie auch die anderen Finanzinstitutionen des Landes) von Krisen des Wirtschafts- und Finanzsystems erschüttert, konnte aber - im Unterschied zu anderen Banken - überleben. Neben den rein kommerziellen Zwecken diente diese Bank auch der Förderung des rumänischen Nationalbewußtseins in Siebenbürgen. Hierfür wurde stets auch ein Teil der Gewinne verwendet. Es wurden Verbindungen zu Banken und Wirtschaftskreisen in das damals aus der Walachei und der Moldau bestehende Rumänien und insbesondere zu Finanzinstitutionen aus Bukarest geknüpft.

Die Bilanzsumme des Jahres 1938 erreichte die Höhe von 926.825.814 Lei, der Reingewinn wurde mit 13.997.808 Lei ausgewiesen.

Kurz nach dem 75. Firmenjubiläum wurde die Bank im Zuge der Machtübernahme der rumänischen Kommunisten und der damit verbundenen Nationalisierung in Staatseigentum überführt. In dem Gebäude des Hauptsitzes in Hermannstadt wurde die Hermannstädter Kreisfiliale der Rumänischen Nationalbank etabliert.