Rumänien - Äußere Staatsanleihe

Rumänien
BrancheStaatspapiere
GesellschaftRumänien
WertpapierartÄußere Staatsanleihe - 1.000 $
AusgabeortBukarest
Ausgabedatum01.02.1929
DruckereiAmerican Bank Note Company
Abmessungen380 X 255

Die 7 %-ige äußere, garantierte, amortisable Goldanleihe von 1929 des Königlich rumänischen Monopol-Instituts (Cassa Autonomâ a Monopolurilor Regatului României) war eine Stabilisierungsanleihe und diente der Stützung der Währung und der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Sie wurde in drei Tranchen emittiert, wobei das vorliegende Wertpapier offenbar der ersten, amerikanischen Tranche in Höhe von 69.000.000 US-Dollar entstammt. Es folgten die französische (561.638.000 Ffrancs) und die englische Tranche (2.000.000 Englische Pfund). Bis 1933 konnte der Inhaber Kapital und Zinsen wahlweise in der jeweiligen Landeswährung der Emissionsstaaten oder in Golddollar notieren lassen. Rumänische Steuern wurden auf die Anleihe nicht erhoben. Die Anleihe sollte am 01.02.1959 getilgt sein.

Vom Anleihebetrag übernahm der Schwedische Zündholztrust 30 Mio. Dollar, der Rest von 71 Mio. Dollar wurde von einem internationalen Bankenkonsortium übernommen, zu dem neben inländischen, französichen, belgischen, tschechischen, holländischen, italienischen, und US-amerikanischen auch mehrere deutsche Banken wie z. B. die Deutsche Bank, die Commerz- und Privatbank, die Darmstädter Nationalbank und die Norddeutsche Bank in Hamburg gehörten.

Die Anleihe war eine unmittelbare Verpflichtung der Autonomen Monopolkassa des Königreiches Rumänien, die hinsichtlich Kapital, Zinsen und Tilgung vom rumänischen Staat garantiert wurde. Sie wurde durch ein unmittelbares erstes Pfandrecht auf die alle Bruttoerträge der Monopole ab 01.07. 1929 ( mit Ausnahme des Zündholzmonopols ) und auf alle Einkünfte der Monopolkasse einschließlich der vom schwedischen Zündholztrust zu leistenden Zahlungen sichergestellt. Die Monopolkassa war verpflichtet, monatlich zwei Drittel der Bruttoerträge der in ihrem Betriebe stehenden Monopole und außerdem die Zahlungen des Zündholztrusts bei der Rumänischen Nationalbank zu hinterlegen, bis die Zinsen und Tilgungserfordernisse des betreffenden Monats gedeckt waren.

Der Erlös der Anleihe wurde verwendet für die Schaffung von Betriebskapital und für die Tilgung schwebender Schulden des rumänischen Schatzamtes und der Staatsbahnen ( rund 20% ), zur Stärkung der Liquidität der rumänischen Nationalbank durch Erwerb eines Teiles ihres Portefeuilles einschließlich der Vorschüsse an Gewerkschaften, Verwaltungen etc. ( rund 25 % ), zur Verbesserung des Zustandes der Staatsbahnen und ihres Rollmaterials, zur Erstellung von Doppelgleisen, neuer Linien usw.( rund 35 % ) sowie für die vom Parlament beschlossene Erstellung öffentlicher produktiver Werke.

Die Anleihen waren an allen wichtigen europäischen sowie an der New Yorker Börse notiert.

Zum Stempelaufdruck "Angeschlossen dem österreichischen Vergleich 1937" : Zwecks Regelung des Umlaufs im damaligen Österreich, wurde 1937 zwischen der Autonomen Monopolkasse und dem zur Wahrung der Rechte österreichischer Besitzer bestellten Kurator Dr. Ernst Höpler eine Vereinbarung bezüglich der in Österreich befindlichen Obligationen getroffen, aufgrund derer unter gleichzeitiger Senkung des Zinsfußes auf 4 ½ % die Anleihen von auf US-Dollar lautende auf österreichische Schillinge umgestellt wurden.

Ob das heutige rumänische Finanzministerium Ansprüche der einstigen Inhaber dieser Papiere wohl noch anerkennt ? Die Antwort auf diese Frage wird bei der Beschreibung des nächsten und letzten Exemplars dieser Ausstellung Historischer Wertpapiere gegeben.