SbZ
AKTUELL
Über
uns
Land
und Leute
Service
und Dialog
Organisationen
und Einrichtungen
Helft
uns helfen

Kontakt
Siebenbürgen, Rumänien, Siebenbuerger.de-Startseite

© Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
» Diskussionsforen-Nutzungsbedingungen

Homepage Siebenbürgen
Suchen


Diskussionsforen


Newsletter


Chat


Gästebuch


E-Postkarten


Siebenbürger Kleinanzeigen-
markt




Impressum
Datenschutz


Dieses Forum wurde geschlossen. Sie finden unser neues Forum unter www.siebenbuerger.de/forum/
Eine neue Benutzeranmeldung ist erforderlich. Registrieren Sie sich jetzt >>



Thema geschlossen  Thema geschlossen
Diskussionsforen
SbZ-Leserecho
Kommentar: Leserecho: Differenzen in der Bewertung (Seite 6)

Neues Thema erstellen  
Registrieren | Ihr Profil | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen


Dieses Thema ist 16 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16
nächster neuer Beitrag | Nächster alter Beitrag
Autor Thema:   Kommentar: Leserecho: Differenzen in der Bewertung
Günter Klein
Mitglied

Beiträge: 5
Von:79106 Freiburg
Registriert: Feb 2005

erstellt am 10.03.2005 um 21:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Günter Klein anzusehen!   Klicken Sie hier, um Günter Klein eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herrr Professor Azzola,

dies ist mein letzter Beitrag zu dieser Diskussionsrunde, danach werde ich mich nicht mehr zu Wort melden, denn es hat keinen Sinn mit Ihnen zu debattieren, zumal Sie immer recht haben (oder zumindest meinen recht zu haben).
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, rechtfertigt die Verschleppung von 4-4,5 Millionen Zwangsarbeitern durch die Nazis die Verschleppung von 300.000-500.000 Zivilisten durch die Sowjets, d.h. ein großes Verbrechen rechtfertigt ein kleineres. Diese Argumentation halte ich für menschenverachtend.
Für mich gibt es im Falle der Zivilverschleppten (und nur davon spreche ich) keine Opfer erster und zweiter Klasse. Pavel Polian bezeichnet die "Westarbeiter" als "spiegelverkehrte Brüder und Schwestern der Ostarbeiter", und er muß es ja wissen.
Ich habe Respekt vor allen Menschen, die als Zivilverschleppte umkamen, und bin der Meinung , daß Humanität und Menschenrechte unteilbar sind und für all diese Menschen gelten! Wenn Sie aber meinen, die Deutschen seien noch "relativ gut davongekommen" verhöhnen sie jene 20.000 Deutschen aus Rumänien, die irgendwo in der Ukraine verscharrt wurden!
Dazu haben Sie bei allem Respekt kein Recht!

Günter Klein (Freiburg/Br.)

IP: gespeichert

seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 10.03.2005 um 22:52 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Das Prinzip der Sippenhaftung im rechtlichen Sinne habe ich nirgends genannt, noch gemeint, noch gar gutgeheißen.
Ich kann es ja verstehen, Herr Klein, dass sie durch das ausführliche Aufzählen stalinistischer Gräueltaten (etwa 99% ihres ersten Beitrags hier zu diesem Thema), die Naziverbrechen möglichst zum Verschwinden bringen wollen. Vielleicht müsste ich mich bei Ihnen bedanken: Ich hatte einen überzeugt deutsch national eingestellten sb.sächsischen Angehörigen – Einstellung, die ja damals zur Nazizeit in Siebenbürgen keine Seltenheit gewesen sein soll – dessen beide Söhne, meine Cousins, mit ausdrücklicher Billigung und begeisterten Zustimmung ihres Vaters in die Waffen-SS eintraten – damals dort ebenfalls keine Seltenheit – und in Russland das taten, was die Waffen-SS dort eben tat, bzw. untat. Ich selbst war damals drei Jahre alt. Wie ist das nun mit der Verantwortung des Vaters, der Söhne und meiner eigenen, Herr Klein?
Ich weiß, Sie würden mich vermutlich von jeder Verantwortung für die Nazi-Verbrechen freisprechen. Dazu sage ich nur: Nein danke! Bevor ich mich von ANDEREN verurteilen oder freisprechen, bzw. in „Sippenhaftung“ nehmen lasse, bemühe ich lieber mein eigenes Gewissen, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich lasse mich von niemand in Sippenhaftung nehmen, sehr wohl aber nehme ich mich selbst in „Haftung“ für die Heldentaten und Untaten meiner sb.sächsischen „Sippe“, und sehr wohl hafte ich im moralischen Sinne für das, was sie leistet und sich leistet. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, mir jedenfalls lässt es keine Ruhe, solange ich nicht verstehe, wieso brave Sb.Sachsen KZ-Aufseher-, Ärzte-, Apotheker oder Mittäter bei SS-Gräuel werden konnten. - Aber ich sehe schon, Sie wollen Ihre Ruhe haben, Sie haben sich von der Diskussion verabschiedet.
Übrigens: Bevor Stalin die Sippenhaftung an den Sb.Sachsen praktizierte, haben das die deutschen Nazis an ihren Gegnern getan – chronologisches Denken müsste Ihnen als Historiker doch geläufig sein. Womit ich weder das Erste noch das Zweite „vertrete“, wie Sie meinen.

[Dieser Beitrag wurde von seberg am 10.03.2005 editiert.]

IP: gespeichert

riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 10.03.2005 um 23:34 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ja, nun da Herr seberg geruht hat, nach geraumer Zeit, hier wieder gnädig zu erscheinen, muss ich auch nochmal was dazu sagen, obwohl ich es mir eigentlich verkneifen wollte, aber was raus muss muss raus.
Herr seberg sagt also dass er "Einsicht" zeigt und dass es in seiner Familie ein Problem gibt, dadurch hervorgerufen, dass einige seiner Verwandten an der Ostfront bei der Waffen-SS gekämpft haben, sofern ich dies richtig verstanden habe. Nun ist aber in diesem Thread keinesfalls die Rede von den Untaten der Waffen-SS, sondern davon, ob der Gemeinschaft der SBS ein grösserer Verlust (mathematisch gesehn) durch die Rekrutierung im Jahr 43 oder durch die Deportierung 45 entstanden ist und Herr Azzola fragt warum diese beiden Vorgänge von Herrn Kroner verschieden bewertet werden. Dass die SS Verbrechen begangen hat, ist rechtlich und politisch x-mal festgestellt und erwiesen worden und es hat keinen Sinn hier das Rad jedesmal neu zu erfinden. Niemand will hier Verbrechen leugnen und relativieren aber man kann auch nicht an jedem einzelnen Gedenktag die ganzen Verbrechen wieder neu berechnen und aufzählen. Und persönliche Reue und Einsicht über beganngenes Unrecht ist wie persönliche Trauer, ich gehe nicht mit meinen persönlichen Gefühlen hausieren und hänge sie auch nicht an die grosse Glocke, wie Herr seberg das hier tut und die Kühnheit besitzt, es auch von anderen einzufordern. Ausserdem: Alles was Herr seberg hier so sehr beteuert muss keinesfalls stimmen, und mit überschwenglich zum Ausdruck gebrachten und öffentlich präsentierten Gefühlen habe ich so meine nicht allzu guten Erfahrungen, die kommen in die Nähe von Krokodilstränen.
Ausserdem würde ich Herrn seberg raten, genauer zu lesen, er meint nämlich in Bezug auf den Beitrag Herrn Kleins folgendes:

Zitat:

Übrigens: Bevor Stalin die Sippenhaftung an den Sb.Sachsen praktizierte, haben das die deutschen Nazis an ihren Gegnern getan – chronologisches Denken müsste Ihnen als Historiker doch geläufig sein. Womit ich weder das Erste noch das Zweite „vertrete“, wie Sie meinen.

Herr Klein schreibt aber folgendes:

Zitat:

Im übrigen gebe ich zu bedenken, daß nur die Nazis und die Stalinisten, das Prinzip der Sippenhaft vertreten haben, niemals jedoch die westlichen Demokratien.


Genau chronologisch, nich wahr Herr seberg?
Und noch was: Ich erwarte immer noch eine Erklärung in Bezug zu Ihrer Behauptung, mein Vergleich sei ungehörig. Sie haben auch eine diesbezüglich an Sie gerichtete mail unbeantwortet gelassen.

Nachtrag:
Bei erneutem Durchlesen ist mir was sehr Sonderbares in dem Beitrag des herrn seberg aufgefallen. Er schreibt folgenden für mich zumindest sehr kuriosen Satz:

Zitat:

Ich kann es ja verstehen, Herr Klein, dass sie durch das ausführliche Aufzählen stalinistischer Gräueltaten (etwa 99% ihres ersten Beitrags hier zu diesem Thema), die Naziverbrechen möglichst zum Verschwinden bringen wollen

Herr seberg bezichtigt hiermit jemanden öffentlich, die Verbrechen der Nazis zu verteidigen zu versuchen. Werter Herr seberg, meinen Sie nicht, dass Sie hier jedes Mass an Takt und "Gehörigkeit" ganz gehörig überschreiten? Welchen Grund gäbe es für Herrn Klein sich zum Anwalt der Nazis aufzuspielen? Warum sollte Herr Klein "die Naziverbrechen möglichst zum Verschwinden bringen wollen"? Sie, der Sie anderen unvollständige Vergleiche vorwerfen, sind es, der unbegründete Anschuldigungen und Vorwürfe in den Raum stellt. Begründen Sie doch diese Ungeheuerlichkeit erstmal. Ist jeder, der nicht Ihre Art von "Einsicht" zeigt, automatiisch ein Fürsprecher der Nazis? Massen Sie sich an, hier Leute zu diffamieren? Welch kuriose Logik.

[Dieser Beitrag wurde von riokardo am 10.03.2005 editiert.]

IP: gespeichert

Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 10.03.2005 um 23:48 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Klein,
da ich Ihnen keinen Vorwurf gemacht habe, kann ich Ihre Reaktion nicht nachvollziehen. Ich hatte doch nur klargestellt, dass es weder "Seberg" noch mir darum geht, die Deportation der Deutschen im Januar 45 zu "rechtfertigen". Wie Sie jederzeit nachlesen können, habe ich diese Deportation ausdrücklich als "völkerrechtswidrig" bezeichnet.Das schließt eine Rechtfertigung aus. Für mich gibt es bei den zivilen Opfern des Krieges auch keine "Opfer erster und zweiter Klasse".Ich mache nur auf die wahren Ursachen der Deporation aufmerksam, also den verbrecherischen Krieg, an dem ein Teil des Volkes aktiv beteiligt war, in der Hoffnung, auf diese Weise die Wut der Betroffenen in die richtige Richtung d. h. auf die Führung des "Reiches" und ihre ergebene Gefolgschaft zu lenken. Zu dieser schwierigen Wut möchte ich ermutigen,weil nur eine Verständigung über die wirklichen Ursachen eines Unglücks die Menschen zu einer sachgerechten Reaktion befähigt. Was ist daran so rechthaberisch oder unerträglich, wie mancher hier zu meinen scheint.
Axel Azzola

IP: gespeichert

Günter Klein
Mitglied

Beiträge: 5
Von:79106 Freiburg
Registriert: Feb 2005

erstellt am 11.03.2005 um 12:45 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Günter Klein anzusehen!   Klicken Sie hier, um Günter Klein eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Herr Seberg,

es ist besonders "heroisch", sich hinter Pseudonymen zu verstecken und andere Menschen auf das Primitivste zu beleidigen. Vielleicht betrachten Sie es ja auch als "political correct"?
Indem Sie mich als "Anwalt der Nazis" diffamieren, haben sie sich intellektuell und menschlich total disqualifiziert. Im übrigen erfüllen Ihre Aussagen den Tatbestand der Beleidigung bzw. der üblen Nachrede. Vielleicht kann Ihnen Herr Azzola, der ja bekanntlich Jurist ist, das etwas genauer erklären? Wieso nennen Sie nicht Ihren richtigen Namen, Sie "Held"?
Meine wahrer Name ist Günter Klein, und damit unterschreibe ich meine Beiträge, denn ich stehe zu meinen Aussagen. Ich würde übrigens niemals gegen Sie juristisch vorgegen, selbst wenn ich Ihren richtigen Namen kennen würde, denn jemand, der sich auf Ihrem intellektuellen Niveau bewegt, ist für mich, juristisch gesehen, nicht satisfaktionsfähig.
Offensichtlich sind Sie des Deutschen nur bedingt mächtig, sonst hätten Sie meine Beiträge nicht völlig mißverstanden und mir total abstruse Vorwürfe gemacht bzw. chronologische Fehler vorgeworfen.
Daß Sie sich für eventuelle Untaten Ihrer Verwandten schämen, ist sehr lobenswert. Sie sollten jedoch nicht generalisieren und von Ihrer Familie auf andere schließen.
Ich bin im übrigen der Anwalt meiner Mutter, meines Onkels und meiner Tante, die 1945 nach Stalino in den Donbass verschleppt wurden und dort 2 bzw. 5 Jahre lang Sklavenarbeit verrichtet haben. Sie hatten weder Verwandte in der Waffen-SS noch in der rumänischen Armee. Meine Leute möchten lediglich, daß die Öffentlichkeit auch ihre Leiden zur Kenntnis nimmt und sie nicht ignoriert oder geringschätzt. Nicht mehr und nicht weniger!

Günter Klein (Freiburg)

IP: gespeichert

Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 11.03.2005 um 13:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
"Verba volant, scripta manent – Gesprochenes verfliegt, Geschriebenes bleibt."
In einer mündlichen Diskussion wären die Beleidigungen gar nicht erst aufgekommen. Hier stoßen wir schon wieder an die Grenzen der Online-Kommunikation. Während wir genau wie in einer mündlichen Diskussion schnell mal ein paar Zeilen Drauflosschreiben, damit eine ungenaue Schilderung in Kauf nehmen (auch eine genaue schriftliche Stellungnahme kann verschieden interpretiert werden), lesen wir ganz penibel die Äußerungen anderer und legen diese auf die Goldwaage.
Was hier besonders schwer wiegt ist, dass einige dem Gesprächspartner die miesesten Motive unterstellen und ihn nicht als Partner, sondern als Gegner verstehen.
Deshalb und nur deshalb ist dieses Thema "heiß"!

Daher meine Bitte: verbal abrüsten und lieber nochmals nachfragen, was der andere meint oder welche Motive er mit seinen Stellungnahme verfolgt.
Irgendwann werden wir uns hoffentlich auch in diesem Medium zivilisiert unterhalten können, auch und gerade über sehr komplexe und emotionale Fragestellungen.

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 11.03.2005 editiert.]

IP: gespeichert

The history of Igor
Mitglied

Beiträge: 151
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 11.03.2005 um 13:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:

Herr seberg bezichtigt hiermit jemanden öffentlich, die Verbrechen der Nazis zu verteidigen zu versuchen. Werter Herr seberg, meinen Sie nicht, dass Sie hier jedes Mass an Takt und "Gehörigkeit" ganz gehörig überschreiten? Welchen Grund gäbe es für Herrn Klein sich zum Anwalt der Nazis aufzuspielen? Warum sollte Herr Klein "die Naziverbrechen möglichst zum Verschwinden bringen wollen"? Sie, der Sie anderen unvollständige Vergleiche vorwerfen, sind es, der unbegründete Anschuldigungen und Vorwürfe in den Raum stellt. Begründen Sie doch diese Ungeheuerlichkeit erstmal. Ist jeder, der nicht Ihre Art von "Einsicht" zeigt, automatiisch ein Fürsprecher der Nazis? Massen Sie sich an, hier Leute zu diffamieren? Welch kuriose Logik.


Lieber Riokardo, ich denke nicht, dass Herr Seberg Herrn Klein eine Verteidigung Nazi Verbrechen vorwirft. Was hier angesprochen wird ist ein typisches Schema, dass beim Diskutieren von Verbrechen waehrend des Zweiten Weltkriegs aufkommt. Die "Naziverbrechen möglichst zum Verschwinden bringen wollen" ist vielleicht nicht der beste Ausdruck, aber es geht doch um eine Gleichsetzung stalinistischer Reprisalien mit Nazi Verbrechen, von Deportationen, ueber Massaker bis zum Voelkermord. Die letzten beiden Ereignisse haben in Rumaenien ab Ende 1944 NICHT stattgefunden. Diese Versuche der Gleichsetzung zweier Verbrechen haben immer einen merkwuerdigen Beiklang.
Man sollte diese Ereignisse doch auch als kausalgebundene Ereignisse sehen. Man kann nicht ueber die Deportation sprechen, oder schreiben, ohne das Vorhergehende mit einzubeziehen, da es sonst den Eindruck erweckt als waere bis Ende 1944 alles bestens gewesen, doch dann haben die 'Russen' alles zerstoert.

Das bedeutet dann auch, dass Herr Kroners beabsichtigte Differenzen in der Bewertung als ausgesprochener Schwachsinn angesehen werden kann. Man kann diese 'zwei Ereignisse', sofern man bei Ereignissen in 1943 von einem Ereignis sprechen kann, nicht als unabhaengige Einheiten sehen, somit ist eine differenzierte Bewertung, meines Erachtens nach, unwissenschaftlich und sinnlos. Es scheint eben doch einer gewissen Polemik zu dienen, naemlich stalinistische Verbrechen hervorzuheben, was automatisch zur Folge hat, dass man Nazi Verbrechen in den Hintergrund rueckt. Ich werfe dies allerdings hier im Forum selbst niemanden vor, jedeglich Wissenschaftlern, die aus einer Ueberlegtheit heraus solche Thesen an die Oeffentlichkeit tragen.

IP: gespeichert

seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 11.03.2005 um 14:32 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Selbstverständlich habe ich nirgends und niemals Herren Klein als "Anwalt der Nazis" bezeichnet, hätte ich es getan, würde ich dazu stehen. Die Unterstellung, ich hätte es getan, stammt ausschließlich von riokardo, der mir das gerne anhängen würde, und das Zitat "Anwalt der Nazis" stammt ausschließlich von Herren Klein selbst. Was ja vielleicht auch etwas aussagt.
Dem The history of Igor bin ich dankbar, dass er/sie versucht, zum Thema zurrück zu kommen.

IP: gespeichert

Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 11.03.2005 um 18:39 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Mir scheint dass "Igor", wer auch immer das sei, das Problem korrekt und ohne jede Polemik beschrieben hat. Auch ich werfe niemandem in diesem Kreise vor, Verbrechen des III. Reiches verteidigen zu wollen. Ich spreche auch niemandem das Recht ab, die Opfer zu betrauern, die dieser Krieg in unterschiedlicher Weise auch Angehörigen des deutschen Volkes abverlangt hat.Ich wende mich aber dagegen, dass durch eine Vernachläsigung von Zusammenhängen das aus dem Blick gerät, was ich die "deutsche Gesamtverantwortung auch für die Opfer des eigenen Volkes" nenne.In diesem Sinne gäbe auch die Beteiligung am 2. Weltkrieg insbesondere in Gestalt der Eingliederung in die deutschen Verbände Anlass zu doppelter Trauer, in die auch jene Menschen einbezogen wären, die deutsche Siege mit ihrem Leben bezahlen mußten. Diese Erwartung halte ich für moralisch gerechtfertigt und ihre Beachtung ist in meinen Augen der einzige Weg, der eines Tages zur "Normalisierung" des Verhältnisses führen könnte, das ganz allein von den Deutschen und nicht von den Juden zerrüttet wurde. Von dieser Einsicht erlebe ich zu wenig, ganz gleich, unter welchem Gesichtspunkt eine Diskussion zu diesem Themenkomplex begonnen wird. Deshalb und nur deshalb verurteile ich auch so unnachgiebig alle Formen eines Kleinredens antisemitischer Haltungen, die ich nicht nur aber auch bei Heinrich Zillich und Erwin Wittsock vorgefunden habe. Deshalb unterscheide ich auch zwischen "Partnern" und "Gegnern". Das alles dient der Klarheit.
Axel Azzola

IP: gespeichert

riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 11.03.2005 um 19:25 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Man kann nicht ueber die Deportation sprechen, oder schreiben, ohne das Vorhergehende mit einzubeziehen, da es sonst den Eindruck erweckt als waere bis Ende 1944 alles bestens gewesen, doch dann haben die 'Russen' alles zerstoert.

Na bei wem wohl wird "es" diesen Eindruck erwecken? Gibt es tatsächlich noch Individuen welche die Geschichte des 2. Weltkriegs und des 3. Reiches nicht kennen?Und zwar in einem derartigen Ausmass, dass sie annehmen könnten, die Deportierung sei ein isolierter Vorfall, abgeschnitten von den übrigen Ereignissen und Folgen des Weltkrieges gewesen? Und inwieweit sollte dann das "Vorhergehende" mit einbezogen werden? Sollte man mit Hitlers Machtergreifung beginnen? Oder noch früher? Sollte man nur die Ostfront erwähnen oder die ganze Geschichte des Krieges mit allen Kriegsschauplätzen? Dann müsste aber korrekterweise auch der Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima erwähnt werden, also man käme aus dem Erwähnen nicht mehr heraus. Man muss nicht immer, wenn man von einer Sache spricht, bei der alle negativen Seiten hinreichend bekannt sind, diese immer wieder aufzählen.
Ich kann ein noch so gutes und teures Auto fahren, es ist und bleibt ein Umweltverschmutzer, deshalb muss ich seinen CO2-Ausstoss nicht immer wieder angeben, wenn ich von ihm spreche, weil sonst Gottbehüte, jemand auf den Gedanken kommen könnte, mein Auto nütze der Umwelt.

Und zum Schluss: Die "Russen" haben gewiss nicht alles zerstört, aber ein bisschen mitgeholfen haben sie schon. Man muss bedenken dass Hitler und Stalin einmal sich gegenseitig "freie Hand" in Form eines Nichtangriffspakts gegeben haben. Die Deportierungen wurden auch von Stalin nicht als Vergeltung für den Holocaust angeordnet, sondern als Wiedergutmachung für die Schäden welche der Feind (die Deutsche Wehrmacht) in der SU angerichtet hatte, somit haben sie mit dem Holocaust keinen direkten kausalen Zusmmenhang.

IP: gespeichert

Biervampir
unregistriert
erstellt am 11.03.2005 um 19:50 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
"Gibt es tatsächlich noch Individuen welche die Geschichte des 2. Weltkriegs und des 3. Reiches nicht kennen?"

Na ja, riokardo, die gibts leider noch (bzw. wieder) zuhauf.
Gruß BV

IP: gespeichert

lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 11.03.2005 um 19:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[QUOTE]Original erstellt von riokardo:
[B]Ja, nun da Herr seberg geruht hat, nach geraumer Zeit, hier wieder gnädig zu erscheinen, muss ich auch nochmal was dazu sagen, obwohl ich es mir eigentlich verkneifen wollte, aber was raus muss muss raus.
Herr seberg sagt also dass er "Einsicht" zeigt und dass es in seiner Familie ein Problem gibt, dadurch hervorgerufen, dass einige seiner Verwandten an der Ostfront bei der Waffen-SS gekämpft haben, sofern ich dies richtig verstanden habe. Nun ist aber in diesem Thread keinesfalls die Rede von den Untaten der Waffen-SS, sondern davon, ob der Gemeinschaft der SBS ein grösserer Verlust (mathematisch gesehn) durch die Rekrutierung im Jahr 43 oder durch die Deportierung 45 entstanden ist und Herr Azzola fragt warum diese beiden Vorgänge von Herrn Kroner verschieden bewertet werden. QUO[TE][b]

Hallo Allerseits,

Kollege Riokardo, ich kann Dir beipflichten, darum und nur darum geht es.

Kollege seberg,
bei mir werden Erinnerungen wach: Johannis kümmerte sich rührend um einer der letzten sbs. Deutschlehrer der krank war, ich bin tatsächlich auch den Tränen nahe. Wenn Du etwas mit Deinen Cousins zu teilen hast oder auch nicht. Bitteschön!Aber interessiert das jemanden? Mich nicht!

Gruß
Lori

IP: gespeichert

Biervampir
unregistriert
erstellt am 11.03.2005 um 19:56 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Gehts eigentlich auch mal ohne persönliche Angriffe??

IP: gespeichert

lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 11.03.2005 um 20:10 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Kollege History of...

Dass Naziverbrechen mit Kommunistischen Verbrechen nicht gleichgesetzt werden dürfen ist ein deutsches Denkschema. Oder verfolgen Sie die Anträge im Europaparlament bzgl dieses Themas nicht? Ich verweise auf die Positionen einiger "neuen" wie ZB. Litauen Estland Ungarn!

Was bitteschön ist an der Arbeit des Herrn Kroner unwissenschaftlich. Er hat die Deportation untersucht. Ein Fakt -der Substanzverlust- konnte mathematisch (und das gebe ich zu, auch wennn es manchem weh tut ist für mich aussschlaggebend)nicht widerlegt werden. Alle anderen Bewertungen sind subjektiv, also kann weder von Wissenschaftlichkeit noch von (Un)wissenschaftlichkeit gesprochen werden.

Gruß
Lori

IP: gespeichert

Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 11.03.2005 um 23:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es geht nicht um die Vergleichbarkeit von Verbrechen, sondern um die korrekte Benennung von relevanten Ursachen. Diese sind auch nicht schwer abzugrenzen. So trifft das Deutsche Reich aufgrund der Verbrechen des 2. Welkrieges die Letztverantwortung für die Deportation der Deutschen im Januar 45. Das reicht.
Axel Azzola

IP: gespeichert



Dieses Thema ist 16 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16

Alle Zeitangaben werden im GMT (DE) - Format dargestellt.

nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administration: Thema öffnen | Archivieren/Bewegen | Thema löschen
Neues Thema erstellen!  
Gehe zu:


Weitere siebenbürgische Diskussionsforen finden Sie auf den Seiten der Siebenbürgen Community Rokestuf.de

Kontakt | Siebenbürgen Rumänien Portal

Powered by Infopop www.infopop.com © 2000
Deutsche Version von www.thinkfactory.de
Ultimate Bulletin Board 5.46a




Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Karlstraße 100 · 80335 München · Telefon: 089/236609-0
Fax: 089/236609-15 · E-Mail: info@siebenbuerger.de



Sitemap
Haftungsausschluss
Seite empfehlen
Für Ihre Homepage
Ihr Link zu uns

nach oben