Lassel-Ausstellung „Welttheater“ im Stadttheater Fürth

(16.03.2025-06.05.2025)

Bayern

Das Stadttheater Fürth (Königstraße 116, 90762 Fürth) zeigt im Foyer vom 16. März bis 6. Mai Bilder des siebenbürgischen Trompe-l’oeil-Malers Michael Lassel. Die Ausstellung „Welttheater“ wird am Sonntag, den 16. März, um 11.00 Uhr eröffnet. Eine Einführung in Leben und Werk des 1948 im nordsiebenbürgischen Ludwigsdorf geborenen Künstlers wird der Kunstexperte Georg Graf von Matuschka geben.
Dem international renommierten Trompe-l’œil-Maler Michael Lassel widmet die Wissenschaftsstadt Fürth eine Einzelausstellung im prachtvollen Stadttheater. Mit 26 ausgewählten Gemälden aus dem Œuvre des Künstlers, die eine Schaffenshase von 1991-2024 repräsentieren, werden dessen Meisterwerke einem breiten Publikum zugänglich. Für das interessierte Kunstpublikum bietet sich damit eine seltene Chance, Werke aus dem Bereich des Phantastischen Realismus und des magischen Illusionismus zu sehen, die zuvor noch nie in dieser Kombination gezeigt wurden.
Lassels malerische Handschrift knüpft an der altmeisterlichen Tafelmalerei der europäisch-abendländischen Renaissance an und verknüpft diese mit der zu jener Zeit aufkommenden Kunstsparte des Trompe l’œil (Augentäuschung). Seine komplex aufgebauten Bildwerke sind minutiös bis ins kleinste Detail kalkuliert. Die dreidimensional aufgebauten bildnerischen Räume fungieren als kleine Bühnen, die einerseits Elemente des Stilllebens realisieren, aber zum anderen Objekte zeigen, die über ihren realen Entsprechungscharakter ins Symbolische und historisch Narrative verweisen.
Wer sich ernsthaft auf die Bildwelten Lassels einlassen möchte, benötigt vor allem Neugier und Zeit. In zweiter Linie wird der Betrachter feststellen, dass Lassels Bilder neben ihrer bewundernswerten meisterlichen malerischen Perfektion immer auch Angebot und Herausforderung an unser kulturelles Wissen und antizipierendes Denken sind. So gesehen bilden Lassels Werke, jedes für sich, geöffnete Türen, um in Denkräume einzutreten, die in jeweils unterschiedliche Epochen, Kulturen uns Gesellschaftssysteme führen. Die jeweilige Kombination von dargestellten Objekten, u.a. Büsten, Instrumente, Werkzeuge, Spielkarten, Münzen, Banknoten, Spielzeuge, Tand, Dinge des alltäglichen Lebens und Artefakte, vollführen unter sich ganz eigene Verweisungszusammenhänge, die den Betrachter in einen Strudel an Fragen ziehen. Und dieses Fragen und Selbstbefragen wirkt erhellend und verstörend zugleich. Denn nicht alle Antworten lösen sich im Bildmotiv auf. Das Doppeldeutige und Mehrdeutige einzelner Bildelemente verstellt den Weg zu einfachen Interpretationen und Erklärungen. Das Allegorische dieser real erscheinenden Dingwelten, die wir dort zu sehen glauben, ist spielerischer Natur. Wer den ästhetischen Reiz dieser Bildwerke annimmt und nach Antworten sucht, findet sie sowohl im realen wie im symbolischen Gehalt. Dass beide Denk- und Wahrnehmungsräume grenzenlos sind, zeigt nur, dass Lassels Bilder nicht dort aufhören, wo sie im thematischen Bildtitel erfasst wurden, sondern immer mit Konnotationen zu tun haben, die mit unserem Inneren und dem sogenannten Anderen zu tun haben. Diese Spannungsmomente gilt es von Werk zu Werk auszuloten.

Ort: Stadttheater Fürth, Königstraße 116, Fürth

Schlagwörter: Ausstellung, Malerei

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