Epoca de Piatră” a ajuns la Blăjel

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Anchen
schrieb am 15.01.2010, 22:19 Uhr
Lavinia
schrieb am 15.01.2010, 22:54 Uhr
Anchen, Stupidedia: 3 Sterne.
Karin Decker
schrieb am 15.01.2010, 23:30 Uhr (am 15.01.2010, 23:45 Uhr geändert).
Lieber Herr Erich Göllner,

mit Gutmenschentum hat meine Haltung wenig zu tun. Ich kann das verklärte Bild, dass manch jemand von „romantischen Zigeunern“ hegt, oder aber auch einen überschwelgenden Philosemitismus nicht ausstehen; – nicht zuletzt, weil diese idealisierenden Vorstellungen oft die Grundlage für übelsten Rassismus sind, sobald die Heroisierten ihre Bewunderer enttäuschen, weil sie sich als ganz normale Menschen erweisen, mit all ihren Stärken und Schwächen.

Nein, meine Überzeugung ist pragmatischer Natur: Rumänien, Siebenbürgen zumal, kann nur dann zu neuer Bedeutsamkeit und Blüte erstarken, wenn es wieder multikulturell, tolerant und vielsprachig wird. Die natioanlistische Hybris einer einzigen Ethnie hat diesen Landstrichen noch nie Gutes gebracht, weil es sich um Gebiete mit über Jahrhunderte gewachsene Multikulturalität handelt. Das ist freilich nicht dasselbe, wie die moderne migrationsbedingte artifizielle Multikulti-Gesellschaft westlicher Staaten. Wenn man so will, ist Rumänien ein Erdball im Kleinformat.

Wenn es gelänge, allen diesen Völkern Rumäniens, – und wer mag da leugnen, dass die Rroma wesentlich dazugehören? –, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, bei Wahrung ihrer Traditionen, doch unter Überwindung der gegenseitigen Ausbeutung und der damit einhergehenden Armut, wäre dann nicht im Kleinen gewonnen, was uns letztlich im ungleich größeren Maßstab wird gelingen müssen, falls wir Menschen bleiben und nicht zu Unmenschen werden wollen?

Deshalb bin ich der Ansicht, dass unsere Ansprechpartner in Rumänien weniger die Vertreter der herrschenden Klasse sein sollten (diese freilich auch), sondern dass wir intensive Verbindungen zu unseren nächsten Schicksalsgenossen, den lange und anhaltend drangsalierten anderen Minderheiten des Landes, aufnehmen, bzw. intensivieren sollten.

Das ist freilich zunächst nichts als eine Meinung (oder ein Vorschlag) und ich kann schwerlich beurteilen, ob sie für die Praxis taugt. Vielleicht existieren solche Partnerschaften zwischen den Minderheiten (auch den ehemaligen) Rumäniens bereits, und es wird nur zu wenig darüber berichtet (?). Jedenfalls steht fest, dass ohne den Willen, derartige Wege einzuschlagen, auch nicht viel mehr als das von Jahr zu Jahr intensivere Kopfschütteln über die immer entsetzlicheren Zustände in unserer „alten“ Heimat zu erwarten ist.

Herzlichst,

Karin Decker
Lavinia
schrieb am 16.01.2010, 00:30 Uhr
Lori, dein Kommentar, derjenige, der heute gelöscht wurde, du weißt schon warum, der, der so charakteristisch ist für Dich, nun, der hat mich an einen Spruch erinnert:

"Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."

Und...in dieser binären Welt, in der wir uns hier bewegen, gibt es nur die Eins und die Null und...ich bin nicht die Null!


Anchen
schrieb am 16.01.2010, 00:53 Uhr

lavinia schrieb:
Und...in dieser binären Welt, in der wir uns hier bewegen, gibt es nur die Eins und die Null und...ich bin nicht die Null!

Es ist ja von einer binären Welt die Rede, klar: Also Null,Null

Anchen
schrieb am 16.01.2010, 01:13 Uhr (am 16.01.2010, 01:14 Uhr geändert).
@Karin Decker: Gerade noch was gefunden in der ADZ:


Roma Siedlung geplant
Georg Schnell
schrieb am 16.01.2010, 08:39 Uhr
Die alten Leute sagten: "arme Dörfer haben keine Zigeuner".
Also sollte der Sachse neben der Burg, auch an der Herkunft aus einem Dorf mit Zigeunerhütten am Ortseingang stolz sein.
Hurra!
Lavinia
schrieb am 16.01.2010, 09:09 Uhr (am 16.01.2010, 09:27 Uhr geändert).
Anchen...NullNull? Du mußt es wissen, denn Dein Avatar verdeutlicht es doch 'plastisch', klar.


Anchen...*off topic*,...der Link...die Romasiedlung...



Anchen
schrieb am 16.01.2010, 13:06 Uhr
Der Link will nicht mehr, die Romasiedlung ist nicht mehr auf der Titelseite.
Aber unter

14.Januar gucken

gibts den Text zu den Romasiedlungen auf rumänisch, auch ohne Hinweis, so viel ich dort gelesen habe, auf die finanzielle Beteiligung der EU von 90%, so gelesen in der ADZ.

@lavinia Hoffentlich bist du nicht im pädagogischen Diensten tätig (wegen Pisa und so...), eine Null ist eine Null ist eine Null und ein Kreis ist ein Kreis ist ein Kreis.
Karin Decker
schrieb am 16.01.2010, 21:12 Uhr
@ Anchen:

Es handelt sich um ein Projekt zur Eingliederung von 16 Roma-Familien in die säßhafte Gesellschaft. Dass die Nachfrage gering war, wie man dem Artikel von „agnetheln.ro“ entnimmt, ist nicht weiter verwunderlich, denn vieles, was die Freiheiten der Roma ausmacht, müssen sie als Vorbedingung aufgeben.

Die Mitwirkung der Betroffenen setzt erst bei den Bauarbeiten ein und nicht bereits in der Konzeptionsphase. Die Auflagen, obschon aus Sicht des Staates verständlich, tragen ebenfalls zur Abschreckung bei:

Mit EU-Geldern werden 16 Wohnungen für die Roma aus Agnetheln und Henndorf gebaut. Um in den Genuss dieser unentgeltlichen Wohnungen zu gelangen, wurden nur 50 Anträge gestellt.

Bedingungen:

- Die Romafamilien müssen jeweils einen Vertreter benennen, der beim Bau des Hauses mitarbeitet.

- Die 16 Romafamilien, welche darin wohnen dürfen, mussten einen Vertrag unterzeichnen, laut welchem sie die folgenden fünf Jahre darin unentgeltlich zu wohnen bereit sind.

- Nach diesen fünf Jahren werden sie, im Falle sie sich als fähig erweisen, die Wohnungen zu unterhalten und die Normen des sozialen Zusammenlebens zu respektieren, zu Eigentümern der Wohnungen.

- Jede Wohnung verfügt über drei Zimmer, Bad, Toilette und Küche.

- Auf diese Weise werden 12 Personen (eig. müssten es doch 16 sein!) zu Bauarbeitern ausgebildet, welche künftig in Agnetheln verstärkt gebraucht werden.

- Im Falle eines Zahlungsrückstandes von drei Nebenkostenrechnungen oder von 2.000 Lei, wird der Vertrag gekündigt.

- Das Projekt verfolgt die Senkung der Schulabbrecherquote: Alle schulpflichtigen Familienmitglieder dürfen nicht mehr als 20 unbegründete Absenzen pro Semester aufweisen.

- Alle Familienmitglieder, die in diesen Häusern wohnen, müssen bei einem Hausarzt eingetragen sein.

- Bewohner, die mutwillige Zerstörungen der Wohnungen verursachen oder das Zusammenleben unmöglich machen, wird der Vertrag gekündigt.
Lavinia
schrieb am 16.01.2010, 23:38 Uhr

Dass sich die Zigeuner nicht einbringen konnten in der Planung und Konzeption ist nicht nur bedauerlich, sondern ein Affront. Zeugt von der ungebrochenen Missachtung dieser Menschen und deren Werte, zeugt von der Ignoranz und Arroganz einer Gemeinschaft, die sich, als Unterscheidung zu ihnen, 'zivilisiert' nennt.
Ihnen wird, wie im Kommunismus, etwas aufgezwungen, mit dem sie sich abfinden müssen und es wird erwartet, dass sie dafür auch noch dankbar sein mögen. Intersse für deren Kultur und Tradition? Sie sollen sich nur möglichst schnell der 'Leitkultur' anpassen, sie sollen funktionieren.
Ungeachtet auch der langen Vergangenheit in der sie eine Lektion gründlich lernen konnten: von den Gadje kommt nie was Gutes.

Einige Fragen:
-Werden die Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet, so wie die Ungarn und die Deutschen oder bekommen sie zumindest Förderunterricht?
- Wurden Maßnahmen ergriffen, um eine Diskriminierung innerhalb der schulischen Einrichtung zu verhindern?
- Wo werden die Häuser stehen, innerhalb oder isoliert, außerhalb der Ortschaften?
- Wie "billig" werden die Häuser gebaut?
- Wie "fertig" werden sie übergeben werden? (Wasser, Elektro, Heizung...)
- Könnten die Neubauten zu Spannungen in der Bevölkerung führen? (Neid, Mißgunst, Aggression)
- Wurde die Bevölkerung aufgeklärt, dass es sich nicht um eine "Favorisierung" der Zigeuner handelt, wurde die Bevölkerung sensibilisiert hinsichtlich der Tatsache, dass insbesondere nach 89 ganze Zigeunersiedlungen von Ungarn und Rumänen in Brand gesteckt wurden, platt gemacht wurden?
- Ist dies Vorhaben eingebettet in ein größeres Projekt, welches den Zigeunern z.B. Beschäftigungsmöglichkeiten bietet?
- Die obige Liste ist eine Liste von Sanktionen. Die Aussicht auf ein Haus scheint die einzige 'Motivation' darzustellen. Was genau die Zigeuner aufgeben, das scheint keinen zu interessieren, wäre allerdings wichtig, um verstehen zu können, warum z.B. das Interesse an den Häusern nicht größer ist.







www.taz.de/1/berlin/berliner-koepfe/artikel/1/ich-moechte-niemandes-vorzeigezigeuner-mehr-sein-1/
Karin Decker
schrieb am 17.01.2010, 00:08 Uhr
@ Lavinia:

Danke für Ihre Stellungnahme und für den Link zu dem Interview mit Miman Jasarovski, einem Rom, der uns sehr Wichtiges zu sagen hat.

Wenn man versucht, sich vorzustellen, selbst in der Kultur der Roma aufgewachsen zu sein, dann wird einem schnell bewusst, dass ihnen angesichts so großer Ablehnung, wie sie ihnen ständig von der säßhaften Mehrheitsbevölkerung entgegengebracht wird, nicht viel anderes übrig bleibt, als sich genauso zu benehmen, wie ihnen dauernd unterstellt wird.

Wann werden wir diesen Menschen endlich mit Respekt, Wertschätzung und Vertrauen die Hand reichen? Sie gehören zu uns, sind Teil auch unserer Kultur, verfügen meist über große Intelligenz und machen die Welt um so vieles bunter und lebendiger. - Das ist keine Schwärmerei, sondern entspricht der Wahrheit.
pedimed
schrieb am 17.01.2010, 00:11 Uhr
@ Schneeabsturz: Der Artikel in der TAZ ist teilweise überschnitten und nicht vollständig lesbar. Der Romi aus Düsseldorf in Berlin hat halt seinen Clan nicht im Hintergrund. Wäre er in Mediasch groß geworden hätte er zumindest einen Straßenkehrerposten erhaschen können und eventuell in der Siedlung unterhalb des Zigeunerbergs eine gute Unterkunft finden können.Berlin ist halt Berlin!!
Lavinia
schrieb am 17.01.2010, 00:43 Uhr (am 17.01.2010, 00:57 Uhr geändert).
@ipetmad, wäre er mit seiner Verwandtschaft im Hintergrund nur etwa 50 Jahre früher, an genau dem richtigen Ort, in Mediasch geboren, Mensch, der hätte aber das große Los gezogen, mit dem Straßenkehrerposten und der Behausung am Stadtrand, unter dem Berg, geschenkt von Sachsen Theil Gnaden...So ein Pech aber auch für den Berliner Rom!
Erich58
schrieb am 17.01.2010, 18:17 Uhr
Zitat:
Dass sich die Zigeuner nicht einbringen konnten in der Planung und Konzeption ist nicht nur bedauerlich, sondern ein Affront.
:Ende
So so, ein Affront! Lawine, mach dich doch nicht lächerlich - sich da einzubringen setzt erstens das notwendige Wissen voraus und ist zweitens von einer "Einbringung" in die Finanzierung abhängig.
Nicht mal die Heilsarmee würde es anders machen!

Zitat:
Die obige Liste ist eine Liste von Sanktionen. Die Aussicht auf ein Haus scheint die einzige 'Motivation' darzustellen. Was genau die Zigeuner aufgeben, das scheint keinen zu interessieren, wäre allerdings wichtig, um verstehen zu können, warum z.B. das Interesse an den Häusern nicht größer ist.
:Ende
Also ist die Aussicht auf ein Haus eine Sanktion und nicht Motivation genug??
- Für viele Menschen wäre es eine Motivation, sogar eine große, auch wenn sie nicht in Erdhöhlen hausen!
Was sie aufgeben?
- Die Erdlöcher!
Das Interesse an den Häusern ist nicht groß?
- Man sollte sie nicht zwingen! Sie wollen es nicht anders.

Zitat:
...dass ihnen angesichts so großer Ablehnung, wie sie ihnen ständig von der säßhaften Mehrheitsbevölkerung entgegengebracht wird, nicht viel anderes übrig bleibt, als sich genauso zu benehmen, wie ihnen dauernd unterstellt wird.
:Ende
Frau Decker, hier drehen wir uns leider im Kreis... schon lange!

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