Politik aktuell

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bankban
schrieb am 18.01.2011, 15:15 Uhr
@ Johann: danke.
walter-georg
schrieb am 19.01.2011, 05:06 Uhr
@ Johann: Ja, ich habe das Buch gelesen, werde mich dazu jedoch in Zukunft in diesem Forum nicht mehr äußern, denn das Thema haben wir bei anderer Gelegenheit mehr als genug durchgekaut.
Wir gehen von ganz unterschiedlichen Auffassungen und Voraussetzungen aus, also bringt es nichts, alte Wunden zu reaktivieren. Deine Art von Logik - und die deines neuen Freundes - sind der meinigen diametral entgegengesetzt, deshalb sollten wir vielleicht in Zukunft lieber versuchen eventuelle Schnittmengen zu suchen, anstatt uns das Eine oder Andere vorzuwerfen.

Ich hatte bei anderer Gelegenheit gebeten, die Beiträge so zu verfassen, dass es der Mehrheit möglich ist, sie auch zu verstehen. Die ständigen Fremdwörter eines bestimmten Fachgebietes wirken da eher abweisend, aber vielleicht könnt ihr da nicht anders. Schade.
Johann
schrieb am 19.01.2011, 17:24 Uhr (am 19.01.2011, 17:31 Uhr geändert).
@bankban
Bitte
@walter-georg

An eine ausgiebige inhaltliche Debatte kann ich mich nicht errinnern.

Sehr wohl aber daran, dass viele den Teufel an die Wand gemalt hatten.
Der arme Sarrazin sollte in diesem "stalinisten Staat" Originalton Richard Wagner in der NZZ ähnliches auch hier erledigt werden, seine bürgerliche Existenz zerstört werden.

Nun 6 Monate später sieht es wie folgt aus:
Der Sarrazin wurde weder verhaftet, noch in ein Arbeitslager eingewiesen, noch aus diesem Land ausgewiesen, wie es ein stalinistischer Staat so macht.

Er erhält stattdessen 10.000 € Pension, 1000 € mehr als er sich erarbeitet hatte. Den Hartz IV Empfänger hat er vorgerechnet, dass man mit 359 € Monatlich gesund leben kann.

Sarrazin kasiert höhere Pension

Weiterhin hat er ein Millionenhonorar mit dem Buch verdient, die anderen lukrativen Aufträge gar nicht eingerechnet.

Da kommt einem ja das Heulen, sollen wir den nicht Spenden sammeln für den Armen?

Im Internet-Zeitalter sind Fremdwörter so eine große Hürde wiederum auch nicht, Wikipedia & co sei dank, kann man sich sehr schnell und billig weiterbilden.

Ich wäre dir oder anderen sehr dankbar, wenn ich wenigstens auf EINE substantielle und originelle Idee in seinem buch hingewiesen würde.
Für einen qualifizierten bayrischen Lehrer dürfte dies eine Kleinigkeit sein, zumal Bayern die besten Beamten weltweit hat
Danke im voraus!!
seberg
schrieb am 19.01.2011, 20:44 Uhr
Thilo Sarrazin in einer BBC-Talkshow: er habe sein Buch in seiner Eigenschaft als Experte für Statistik geschrieben. Er lege darin nur "Fakten" vor.
Der Vorwurf einer in Deutschland geborenen türkischen Kopftuchträgerin, er fordere die Verbesserung der Integration, trage jedoch gleichzeitig dazu bei, die Menschen voneinander zu entfremden, blieb unbeantwortet.

www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,740451,00.html
gerri
schrieb am 20.01.2011, 12:15 Uhr
Hallo,in einer Bananen-Republik sind Märchen beliebter überhaupt in gutem Englisch,die Wahrheiten werden eh nur von
inkompetenten Menschen geschrieben.

Gruß, Geri
pavel_chinezul
schrieb am 20.01.2011, 12:17 Uhr
http://www.n-tv.de/politik/Radioaktivitaet-gefaehrlicher-als-gedacht-article2406471.html

"800.000 Kinder weniger" nach Tschernobyl
Radioaktivität gefährlicher als gedacht?

Ist niedrige radioaktive Strahlung gefährlicher als bislang angenommen? Diesen Verdacht legen Studien deutscher Wissenschaftler nahe. Sie haben nachgewiesen, dass nach Tschernobyl und in der Nähe von Atomanlagen die Geburtenrate sinkt und insbesondere weniger Mädchen zur Welt kommen.


Da sieht man es wieder, die Frauen sind das cleverere Geschlecht, verweigern ihre Geburt in einer kontaminierten Umwelt!

Spaß beiseite, dann wundern wir uns warum in hochentwickelten Ländern (die meisten haben AKW's) immer weniger Kinder geboren werden. Das Erbgut ist geschädigt! Es geht nicht mehr! Atomstrom ist gefährlich, vielleicht verstehen es jetzt die Befürworter!
walter-georg
schrieb am 20.01.2011, 13:17 Uhr (am 20.01.2011, 13:20 Uhr geändert).
@ Johann: Ich kann mich nicht erinnern, dass S. behauptet hat, originelle Ideen zu haben. Aus meiner Sicht ist die Thematik mit den Genen schon originell - jedenfalls für unsere Zeit -, was allerdings nicht heißen soll, dass man sie auch befürworten muss.

Ein Buch kritisch zu betrachten, liegt immer im Ermessen des Kritikers. Vertritt er z.B. ähnliche Ideen, wird seine Zensur dementsprechend positiv ausfallen - und umgekehrt. Stell` dir z.B. vor, wir Beide wären seine Literaturkritiker...

Wenn du seine finanzielle Lage ansprichst, so begehst du m.E. einen Denkfehler: Das Eine hat mit dem Anderen in direktem Zusammenhang nichts zutun. In dieser Gesellschaft ist es nämlich so, dass sich der Preis - in diesem Fall Gewinn - durch Angebot und Nachfrage ergibt. Je höher die Auflage - vorausgesetzt, sie wird auch an den Mann/die Frau gebracht - desto höher eben auch die Wertschöpfung... Ob da die Qualität auch stimmt, ist `ne andere Frage, Hauptsache, sie findet Abnehmer. Da siehst du schon wieder, dass deine Logik mit der Anderer nicht übereinstimmt. Damit muss man halt leben können...
Johann
schrieb am 20.01.2011, 19:32 Uhr (am 20.01.2011, 19:35 Uhr geändert).
@walter-georg

1. OK, er hat also keine originellen Ideen, da sind wir uns also einig.
Gibt es deiner Meinung nach eine substantielle, zukunftsweisende Idee?

2. Der Ausweg mit dem Geschmack geht hier nicht. Sarrazin betont in allen seinen Stellungnahmen, dass er keine Denkfehler gemacht hat und dass er alles wissenschaftlich begründen kann.
Genau dies habe ich bestritten.
Kannst du mich eines besseren belehren? Aber bitte nicht mit deiner Privatlogik, auch nicht mit der sozialistischen, die du in Bukarest gelernt hast, sondern mit der Logik, die man dir in München an der LMU beigebracht hat.

3. Auch in unserer Gesellschaft bestimmt nicht das Angebot und die Nachfrage allein den Preis, der Staat greift da mit verschiedenen Mitteln ein z.B. die hohen Steuern bei Tabak und Benzin.

Hier hat er indirekt eingegriffen. Er hat diesen Mann als Top-Beamten 39 Jahre lang beschäftigt und eben solange alimentiert (Beamte werden nicht nach Leistung bezahlt trotz Marktwirtschaft) und tut dies mit 10.000 € bis er stirbt.

Wenn einer von uns beiden genau dasselbe Buch veröffentlicht hätte, dann wäre daraus ein Ladenhüter geworden. Die Leute lesen dies, weil das Buch von einem Repräsentanten der Bundesbank geschrieben wurde und damit die Reputation dieser bis dato tadellosen Institution benutzt wird..
Popescu
schrieb am 20.01.2011, 19:43 Uhr
Ja, Beamter sollte man (gewesen) sein, dann stehen einem manche Möglichkeiten offen.
Johann
schrieb am 20.01.2011, 20:26 Uhr (am 20.01.2011, 20:31 Uhr geändert).
und noch was:
Ein Kritiker macht keine Zensur, sondern schreibt eine, hoffentlich kritische, d.h. positive und negative Aspekte objektiv würdigende Rezension!
Manche können dies, andere geben nur ihren subjektiven Senf ab, egal ob es die Vor-, Haupt- oder Nachspeise ist, ob der Senf zum Menü passt oder nicht.
Mynona
schrieb am 20.01.2011, 20:46 Uhr (am 20.01.2011, 20:48 Uhr geändert).
@Johann, "Die Leute lesen dies, weil das Buch von einem Repräsentanten der Bundesbank geschrieben wurde"

Da machst du dir aber was vor.Otto Normalverbraucher kauft bestimmt kein Buch deswegen-ganz im Gegenteil.
Johann
schrieb am 20.01.2011, 21:05 Uhr
@Mynona

"Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass.."
Mit diesem Hinweis wird jeder Schwachsinn erfolgreich beworben.
Die meisten Käufer von Sarrazins Buch suchen nach einer Statistik, um die eigenen Vorurteile "wissenschaftlich" zu begründen, dabei wird "Malen nach Zahlen" betrieben, siehe meinen Beitrag gestern.
Mynona
schrieb am 21.01.2011, 00:25 Uhr (am 21.01.2011, 00:25 Uhr geändert).
"Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass.."
Mit diesem Hinweis wird jeder Schwachsinn erfolgreich beworben

Da kann ich dir nur zustimmen,das Problem ist, dass der Leser in S.Buch seine Ängste ,aber auch pers.Erlebnisse bestätigt sieht und dann werden Statistiken und wissenschaftliche Untersuchungen nicht hinterfrag,wer macht sich die Mühe und sucht sich das alles zusammen?bzw.die meisten wüssten nicht mal wo sie suchen sollten.

Ein sehr guter Artikel über "Rassismus",Sarrazins Thesen und die Wissenschaft dazu:

Wir sind alle latent rassistisch
walter-georg
schrieb am 21.01.2011, 05:38 Uhr (am 21.01.2011, 05:46 Uhr geändert).
@ Johann: Da sieht man`s wieder: Wir Beide gehen das Buch von Sarrazin von ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten an: Nach deiner Auffassung muss ein Werk u.a. zukunftsorientierte Ideen beinhalten, während ich mich frage, was damit erreicht werden will - und soll.

Wie schon erwähnt, greift der Autor real existierende Zustände auf - und an. Wenn du es so sehen willst, dann ist seine Kritik auch zukunftsorientiert, indem er davor warnt, das Ganze beim Alten zu lassen sprich, er fordert die Gesellschaft auf, die Fehler der Vergangenheit - und der Gegenwart - zu beheben und sie danach zu vermeiden.

In Sachen Logik beharrst du auf einem Standpunkt, der mit Vorurteilen verbunden ist nämlich, dass sowohl die Bildung als auch die Logik in Rumänien derjenigen in Deutschland unterlegen waren. Da ich - wie du richtig behauptest - in zwei Welten ausgebildet wurde, kann ich - nehme es jedenfalls an - auch ein realistischeres Bild abgeben, als es z.B. bei dir der Fall ist:

Ich hatte dir schon mal erklärt, dass während meiner Zeit die Bildung in Rumänien an Gymnasien derjenigen in Bayern überlegen war - von den anderen Bundesländern ganz zu schweigen. Drei meiner Klassenkameraden haben erste Plätze auf europäischer Ebene eingeheimst, was hier nicht der Fall war (habe mich diesbezüglich bei Kollegen informiert).
Die von mir in Bukarest studierten Fächer (Geologie und Geografie) waren politisch wertfrei, also kann nicht behauptet werden, man hätte mir eine sozialistische Logik beigebracht; im Gegenteil: Viele unserer Ausbilder haben versucht, uns logisches Denken beizubringen, Zusammenhänge zu erkennen, diese zu bewerten usw., was nicht unbedingt der kommunistischen Indoktrination entsprach. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass es eine persönliche Rache gegen das System war. Außerdem waren die meisten von ihnen hervorragend ausgebildet, was ich von so manchen meiner hiesigen Professoren nicht behaupten kann. Viele von ihnen haben nur ihr Skript heruntergelabert und waren für Fragen nicht zuständich.

Das dortige System hatte bezüglich meiner Person - wenn auch ungewollt - den Vorteil, mir zu zeigen, welche Parteien ich in der "neuen Heimat" nicht wählen soll! Auch in dieser Hinsicht hast du was versäumt...

Zur Marktwirtschaft: Das mit den von dir genannten Steuern stimmt so nicht, weil der Verkäufer eine Steuererhöhung einfach an den Endverbraucher weiter gibt, aber das ist ein wirtschaftliches Thema und das ist nicht jedermanns Sache...
seberg
schrieb am 21.01.2011, 07:17 Uhr (am 21.01.2011, 07:27 Uhr geändert).
www.woz.ch/artikel/rss/19827.html

Ein wirklich sehr guter Artikel! Danke Mynona!

Ich wäre froh, wenn darüber nachgedacht und geredet werden könnte.

Er zeigt, wie sehr gerade Wissenschaftlichkeit in Gefahr ist, in Rassismus umzuschlagen. Und dass es immer schon und immer wieder „Sarrazins“ gegeben hat.

Das Verhängnisvolle ist, dass Sarrazin sich unschuldig auf „Fakten“ beruft, ohne zu merken, dass damit schon - auf zunächst harmlose Art - rassistisches Denken beginnen kann. Gerade mit „sauberer“, „objektiver“ Statistik.

Vor diesem irrationalen Denken(!) und Handeln sind wir alle nicht gefeiht.

Johanns Aussage "Die meisten Käufer von Sarrazins Buch suchen nach einer Statistik, um die eigenen Vorurteile "wissenschaftlich" zu begründen" stimme ich ausdrücklich zu!

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