stuttgart

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walter-georg
schrieb am 25.01.2011, 20:04 Uhr
@ Anchen: Mir hat auch nicht gefallen, wie dieses Projekt durchgeboxt wurde, aber es sollte nicht vergessen werden, dass es alle möglichen juristischen Instanzen durchlaufen hat und der deutschen Justiz kann man bestimmt keine Vorwürfe der Korruption machen. Das Geschmäckle, das bleiben wird, ist, dass sich die Gegner genau kurz vor den Wahlen so richtig formiert haben.

Mit just in time hast du natürlich Recht, bezüglich der jetzigen Lage, aber alle Zukunftspläne deuten klar auf eine Verlagerung auf die Schiene hin, weil ja die fossilen Energien immer knapper bemessen werden. Da kann sich in naher Zukunft so einiges ändern.
Mynona
schrieb am 25.01.2011, 20:36 Uhr
Schon 1997 gab es Proteste....

1997-Protest gegen S21

Die Menschen in D sind meist politikmüde und interessieren sich für naheliegendere Dinge,erst wenn es 5 vor 12 ist merken sie worum es geht....
sadero
schrieb am 25.01.2011, 20:47 Uhr
...von wo hast du die information dass die justiz nicht bestechlich ist? mensch walter, da schreibt dein spiegelbild dass ich dich nicht richen kann - obwohl, wenn du mein dozent (oder lehrer) gewesen wärst und mir diese these beigebracht hättest:
... aber alle Zukunftspläne deuten klar auf eine Verlagerung auf die Schiene hin, weil ja die fossilen Energien immer knapper bemessen werden. Da kann sich in naher Zukunft so einiges ändern.
würde ich heute arbeitslos sein :)
spass beiseite: gerade seid jahren werden immer mehr güter von der schiene auf die strasse verlagert. der grund: bahn ist nicht zuverlässig und sehr teuer. mein arbeitgeber hatte in deutschland 7 bahnanschlüsse ... hatte! jetzt noch einen und der ist nicht wirtschaftlich!!!
sibihans
schrieb am 25.01.2011, 20:56 Uhr
gerade seid jahren werden immer mehr güter von der schiene auf die strasse verlagert. der grund: bahn ist nicht zuverlässig und sehr teuer
Daß die LKWs billige Lagerhallen sind, kommt noch dazu.
Just in Time
Haiduc
schrieb am 25.01.2011, 22:10 Uhr
Aufgrund der hohen Steigung ist die Neubaustrecke für den Güterverkehr ungeeignet. (Steht in einem Gutachten)
Hinter dem Projekt (selten genannt) steckt die
Europamagistrale
walter-georg
schrieb am 26.01.2011, 07:23 Uhr
@ Haiduc: Genau die Europamagistrale meine ich schon die ganze Zeit, hatte jedoch vergessen, den Begriff als solchen zu erwähnen. Eine solche Querverbindung von Großbritannien bis Griechenland hat Kopfbahnhöfe so bitter nötig, wie der Hund die Flöhe, aber das wollen - oder können - hier Einige nicht kapieren.
walter-georg
schrieb am 26.01.2011, 07:37 Uhr
@ sadero: Deine Frage nach der (Un-)Bestechlichkeit der Justiz zeigt, dass du auch was von Humor verstehst. Da lade ich dich gleich ein zu der Rubrik "Duannerschmarter Anekdoten". Wenn du mir nicht glaubst, frag` doch die Sabine Schnarri, denn die muss es ja wissen...

Dass es bei der Verlagerung der Container von der Straße auf die Schiene Probleme gibt, ist mir auch bekannt, auch, dass die Kosten (noch) zu hoch sind. Genau dies sollte zu Denken geben, denn manchmal bringen niedrigere Preise durch höheren Umsatz sattere Gewinne. Mal sehen, ob du mich nach dieser Aussage vielleicht doch als Dozent akzeptierst...
Kokeltaler
schrieb am 26.01.2011, 22:56 Uhr
@ Walter-Georg:

Ein Stellwerksbesuch in Stuttgart ist sehr interessant. Die Bahn hat manchmal "Tag der offenen Tür", "Bahntag" oder so ähnlich. Da kann man live erleben, wie genial der Stuttgarter Hbf konstruiert ist (Betrieb auf drei Ebenen). Wenn es ihn nicht gäbe, müsste er erfunden werden. Sogar die DB-Vertreter mussten zugeben – ausgerechnet während der Schlichtung! – dass der Stuttgarter Hbf einer der pünktlichsten Bahnhöfe ist. Vielleicht können Sie das "Fachpersonal" für S21 begeistern. Die Stellwerker scheinen vom Projekt nicht überzeugt zu sein, denn sie tragen "Oben bleiben"-Buttons.

Im Stuttgarter Kopfbahnhof konnten vor Beginn der Bauarbeiten zehn Züge gleichzeitig fahren. Klar, dass nicht rund um die Uhr zehn Zuge gleichzeitig fahren müssen, es sind aber noch Kapazitäten frei. Streckenwechsel, Umleitungen im Störungsfall: kein Problem. Bei S21 (an jedem Bahnhofskopf vier Aus-/Einfahrgleise) werden maximal vier Zugfahrten gleichzeitig möglich sein, acht Fahrten, wenn sich die Gleise nicht höhengleich kreuzen. Selbst bei optimaler Lösung sind bei S21 weniger gleichzeitige Fahrten möglich als im Kopfbahnhof.

Ich fahre sehr oft mit dem Zug und habe nicht den Eindruck, der Stuttgarter Kopfbahnhof sei schlechter als ein Durchgangsbahnhof. Ich bestreite nicht, dass in einem Kopfbahnhof gewisse Nachteile bestehen: z. B. der evtl. erforderliche Lokwechsel bei der Fahrtrichtungsänderung (Dauer: rd. 10 Minuten). Meistens fahren jedoch Wendezüge od. Triebzüge, bei denen keine Neubespannung erforderlich ist. Der Fahrtrichtungswechsel eines ICE oder eines Wendezuges dauert maximal 4 Minuten. Bis die Fahrgäste aus- und eingestiegen sind, ist der Zug (wieder) abfahrbereit.

Für die Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs ist u. a. relevant, ob die Anzahl der Bahnhofsgleise in einem vernünftigen Verhältnis zur Anzahl der Streckengleise und der kreuzungsfreien Ein- u. Ausfahrten steht. Wenn in einem Bahnhof wichtige Fahrstraßen eingestellt werden können, ohne dass es zu Ausschlüssen kommt (s. Kopfbahnhof Stuttgart), besteht ein Vorteil gegenüber Bahnhöfen, wo dies nicht möglich ist (s. Durchgangsbahnhof XYZ). Ein übertriebenes Beispiel: Wenn 100 Bahnsteiggleise vorhanden sind, jedoch nur ein Streckengleis, können maximal zwei Züge fahren (in jede Richtung einer).

Jeder Bahnhof hat Vor- u. Nachteile. Für beginnende, wartende u. endende (abzustellende) Züge ist der Stuttgarter Kopfbahnhof ideal. Die Fahrgäste haben genügend Zeit zum Ein-, Aus- oder Umsteigen (Kritiker kritisieren hier oft die Rangierfahrten). Und S21 wird weiterhin ein Hauptbahnhof sein, kein Haltepunkt. Rangierfahrten werden weiterhin erforderlich sein (z. B. in Untertürkheim), dazu kommen aber Leerzugfahrten, die Strecken- u. Bahnsteiggleise in Anspruch nehmen und Fahrgäste, die bei beginnenden und endenden Zügen mehr als 4 Minuten zum Ein- oder Aussteigen benötigen (s. Fahrtrichtungswechsel).

Sie schreiben: "... es muss ja nicht jeder Regionalzug über den Hauptbahnhof geleitet werden."
Ihr Argument, nicht jeder Regionalzug müsse den Hauptbahnhof anfahren, ist ein weiteres Argument gegen S21. Sehr viele Fahrgäste in der Region würden sich granatenmäßig ärgern, wenn sie z. B. in Bad Cannstatt aus- u. umsteigen müssten, um nach Stuttgart zu kommen.

Sie haben behauptet, "eine Minderheit" wolle die "europäische Schnellverbindung von West nach Ost – oder umgekehrt" verhindern. Vielleicht gibt es tatsächlich Leute, die gegen eine Ost-West-Schnellverbindung sind. Die K21-Befürworter sind nicht gegen die Schnellfahrstrecke. Ich auch nicht.

Trotzdem: Über die S21-Bahnsteigneigung, das Streckenprofil der neuen Schnellfahrstrecke (Steigung/Gefälle), Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsweg bei Höchstgeschwindigkeit im Gefälle usw. haben wir noch nicht diskutiert. Welche Züge sollen/dürfen da fahren? Welche Züge dürfen/können die Schnellfahrstrecke bzw. den S21-Bahnhof nicht befahren? Es liegen noch nicht alle Fakten auf dem Tisch!

Walter-Georg, Sie haben mich nicht überzeugt! Schau'n mer mal, was der Stresstest bringt. Es geht um 30 % mehr Leistungsfähigkeit. 30 Prozent!!!

Übrigens: Wenn ausreichend viele Fahrgäste mit dem ICE nach Hetzeldorf fahren möchten, um die Kirchenburg zu bewundern, dann soll der Zug von mir aus nach Hetzeldorf fahren.
Henny
schrieb am 26.01.2011, 23:05 Uhr (am 26.01.2011, 23:10 Uhr geändert).
Aufgrund der hohen Steigung ist die Neubaustrecke für den Güterverkehr ungeeignet. (Steht in einem Gutachten)
Hinter dem Projekt (selten genannt) steckt die
Europamagistrale

na super.... und nach Stuggi san Ulm, Augschburg und Minga droo???
walter-georg
schrieb am 27.01.2011, 05:35 Uhr
@ Kokeltaler: Danke für die vielen ausführlichen Erläuterungen. Sie beweisen, dass Sie sich wirklich auskennen.
Das von Ihnen Dargestellte bestreite ich ja keinesfalls. Was Sie allerdings außer Acht lassen, ist - wie bei allen Gegnern des Projektes - der Zeitfaktor. Jeder Kopfbahnhof hat diesen Nachteil! Der Zug macht einfach einen Umweg, muss die Geschwindigkeit automatisch begrenzen.
Dass die Steigung erhöht wird, ist ein anderes Problem, da sollte sich die Bahn was einfallen lassen, gehört jedoch nicht direkt zum Problem des Kopfbahnhofs.

Wie auch @ Haiduc betonte: Hier geht es um die direkte Anbindung an die Europamagistrale und da ist jeder Kopfbahnhof ein Hindernis. Man kann es drehen, wie man will, aus diesem Dilemma kommt man nicht heraus.

Beim Beispiel mit Hetzeldorf haben Sie mich falsch verstanden: Ob die Fahrgäste des ICE die Kirchenburg nun bewundern wollen oder nicht, ist hier egal, denn der Zug fährt da trotzdem hin, weil es eben ein Kopfbahnhof ist.

Es freut mich, dass wir beide auf eine vernünftige Art und Weise Argumente pro/contra austauschen, was in diesem Forum nicht immer der Fall ist. Aus diesem Grund haben Sie meine Anerkennung.

Henny: Dass in Zukunft auch München - Augsburg ist kein Kopfbahnhof - dran ist, steht außer Zweifel. Allerdings wird es hier noch `ne Weile dauern, aber die Pläne wurden schon offiziell vorgestellt.
getkiss
schrieb am 27.01.2011, 07:55 Uhr
Walter-Georg, wann, wo wurden Pläne für die Auflösung/Umbau des Münchner Kopfbahnhofs vorgestellt? Ich weiss nichts davon und von einer öffentlichen Diskussion des Themas schon gar nichts...
Kann es sein, das Du dies mit dem 2. S-Bahntunnel versus Umgehungstrasse verwechselst?
walter-georg
schrieb am 27.01.2011, 10:44 Uhr (am 27.01.2011, 10:45 Uhr geändert).
@ getkiss: Vor etwa vier Jahren waren die Münchner Zeitungen voll davon. Der neue Bahnhof soll ungefähr fünfzig Meter tiefer liegen und die Hauptstrecke vom HBF bis Pasing soll auch untertunnelt werden. Danach wurde das Projekt anscheinend vorläufig auf Eis gelegt, weil der Streit um den neuen zweiten S-Bahn-Tunnel aufkam. Demzufolge kannst du getrost davon ausgehen, dass es auch diesem Bahnhof an den Kragen geht. Vielleicht als Trost: Wir beide werden`s wohl kaum noch erleben...
sadero
schrieb am 03.02.2011, 11:08 Uhr
... und die wollen wiedergewählt werden.

vielleicht gehen die polizeibeamten unter diesen umständen, auch zur wahl ...

www.sueddeutsche.de/politik/einsatz-gegen-stuttgart-gegner-cdu-polizei-machte-fehler-1.1054791
walter-georg
schrieb am 04.02.2011, 08:22 Uhr
@ sadero: Das abgedruckte Bild ging wochenlang durch die ganze deutsche Presse. Ich habe mich schon damals gefragt, ob da nicht ein bisschen nachgeholfen wurde... Gleiches gilt auch für den Einsatz der Polizei.
Dass du nach so langer Zeit alte Kamellen aufwärmst, zeigt eindeutig, dass es dir weniger um`s Projekt und vielmehr um die Wahl geht! Allerdings kann ich dich beruhigen: Da bist du bei den Gegnern von Stuttgart21 in sehr guter Gesellschaft, denn die verfolgen ja auch nichts anders - die meisten jedenfalls!
sadero
schrieb am 04.03.2011, 10:54 Uhr (am 04.03.2011, 10:55 Uhr geändert).
Dass du nach so langer Zeit alte Kamellen aufwärmst, zeigt eindeutig, dass es dir weniger um`s Projekt und vielmehr um die Wahl geht! Allerdings kann ich dich beruhigen: Da bist du bei den Gegnern von Stuttgart21 in sehr guter Gesellschaft, denn die verfolgen ja auch nichts anders - die meisten jedenfalls!

georg - denkst du heute vielleicht anders oder bist du sogar wahlhelfer der "doktorpartei"?

Ich habe mich schon damals gefragt, ob da nicht ein bisschen nachgeholfen wurde... Gleiches gilt auch für den Einsatz der Polizei.

so ein schmarrn "nachgeholfen" - .....

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