Institution Kirche

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Indiana
schrieb am 22.01.2012, 01:09 Uhr
Shimon
schrieb am 22.01.2012, 19:15 Uhr
Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst nur immer aufwärtssteigen und nicht hinuntersinken, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst ...
5. Mose 28,13

Aufstieg und Fall Israels

In den Geschichtsbüchern unserer Zeit wird von so manchem Aufstieg und Fall eines Volkes berichtet. Denken wir nur an das Römische Reich, das jahrhundertelang die damals bekannte Welt beherrscht hat. Auch heute sind uns Völker oder Staaten ein Begriff, die großen Einfluss auf das Weltgefüge haben, z.B. die Vereinigten Staaten von Amerika oder die Volksrepublik China. Fast immer aber ist der Aufstieg eines Volkes mit viel Blut und Tränen verbunden gewesen, und bei den meisten war man froh, wenn sie wieder an Macht und Einfluss verloren. Denken wir nur an das Dritte Reich der Nazis in Deutschland, das wie kaum ein anderes in nur 12 Jahren fast die ganze Welt mit Krieg überzogen hat.
In unserem Tagesvers wird die Bedingung für Israels Aufstieg genannt: »wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst«. Israel hat die Wahrheit dieser Bedingung durch seine ganze Geschichte hindurch erfahren müssen. Wenn sie sich von Gott abwandten, ließ dieser es zu, dass sie unterdrückt wurden. Kehrten sie um zu Gott, so rettete er sie. Diese Handlungsweise basiert auf dem ewig gültigen Grundsatz Gottes: Was ein Mensch sät, wird er auch ernten (vgl. Galater 6,7).
So ergeht es jedem Menschen früher oder später. Aufgrund seiner Sünde hat jeder von uns das Gericht Gottes, den Tod, zu erwarten. Aber da ist einer, der uns von den Folgen der Sünde freisprechen kann: Jesus Christus, der am Kreuz um unsertwillen starb und die Strafe für unsere Sünde auf sich nahm. Er hat Gottes Gericht auf sich gezogen, damit wir nicht in dieses Gericht kommen müssen. Das gilt aber nur für solche, die sich ihm anvertrauen und seine Erlösungstat für sich im Glauben in Anspruch nehmen.
Joachim Pletsch

Worauf führen Sie es zurück, wenn es in Ihrem Leben nicht so gut läuft?

Wir sollten hinter allem Gottes Hand erkennen, die uns auf den rechten Weg führen will.
Indiana
schrieb am 22.01.2012, 19:21 Uhr (am 22.01.2012, 19:24 Uhr geändert).
Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz

Das wollte er @Shimon,
so richtig gelungen ist das aber in der Männerwelt nicht.

Wir sollten hinter allem Gottes Hand erkennen
Shimon
schrieb am 23.01.2012, 09:04 Uhr (am 23.01.2012, 09:05 Uhr geändert).
Der Weise höre und mehre die Kenntnis, und der Verständige erwerbe weisen Rat, um zu verstehen Spruch und Bildrede, Worte von Weisen und ihre Rätsel!
Sprüche 1,5-6

Die Dichtkunst Israels

Wie viel Poesie enthält Ihr Bücherregal zu Hause? Man nennt ja die Deutschen das Volk der Dichter und Denker. Heute gehört Poesie eher zur gehobenen Kultur und wird nicht gerade von der Masse konsumiert. Doch unter den jenseits der 50 Jahre alten Lesern kennen wohl die meisten noch in frühen Schuljahren gelernte Klassiker z.B. von Goethe oder Schiller, Eichendorff und Heine, Storm und Rilke sogar auswendig.
Poesie prägt sich gut ein. Es ist erstaunlich, wie manchmal nur wenige kraftvolle Worte so viel ausdrücken können. Marcel Reich-Ranicki sagte über Poesie: »Sie besingt unser Dasein«, sie macht das Vergängliche unvergänglich: »Gedichte, sprachliche Gebilde, geschaffen aus dem flüchtigsten Material, aus Worten, können die ununterbrochen vergehende Zeit besser überstehen als die prächtigsten Paläste.«
Die Poesie der Bibel z.B. im Buch Hiob, in den Büchern der Psalmen und Sprüche, im Hohenlied der Liebe und im Prediger beschreibt ebenfalls unser Dasein. Doch sie setzt dieses stets in den Bezug zur Ewigkeit und zu Gott, unserem Schöpfer. Die Poesie der Bibel ist nicht einfach ein Spiel mit Worten, das nur erheitern will. Die wohlgewählten Worte ihrer Dichter wollen uns zur Einsicht weisen, dass unser Leben nur in Übereinstimmung mit unserem Schöpfer gelingt. Das zeigt ein Zitat aus dem Buch Prediger: »Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das soll jeder Mensch tun« (Prediger 12,13). Oder nehmen wir einen Ausspruch über die Liebe Gottes: »Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort.« Wer die Poesie der Bibel studiert, kann wahre Schätze göttlicher Weisheit entdecken.
Joachim Pletsch

Kennen Sie die poetischen Bücher der Bibel?

Sie sind der Ausdruck eines gnädigen und barmherzigen Gottes, der uns so weit wie nur möglich entgegenkommt, um unsere Gedanken und Empfindungen für sich einzunehmen.
Mynona
schrieb am 23.01.2012, 10:01 Uhr
Hohenlied der Liebe
Da geht's auch nur um die Liebe zu Gott...ja,ja,schon klar :-)))
Shimon
schrieb am 24.01.2012, 10:15 Uhr
Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen, von euch ist offenbar, dass ihr ein Brief Christi seid.
2. Korinther 3,2-3

Jedem das Seine?

Heute, vor 300 Jahren, wurde Friedrich der Große, auch bekannt unter dem Namen »der Alte Fritz« in Berlin geboren. Er war bis 1786 König in Preußen.
Von dem »Alten Fritz« stammt die bekannte Aussage: »Jeder soll nach seiner Fasson selig werden«! Aus einem Brief von ihm aus dem Jahr 1740 wird zitiert: »Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren (öffentlich bekennen], erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren (bevölkern), so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen.«
Friedrich der Große war seiner Zeit schon weit voraus. Gerade unsere heutige Gesellschaft ist von Integration und Toleranz geprägt. Religionsfreiheit ist ein Grundgesetz - und das ist auch gut so. Aber gerade diese Freiheit sollte für wirkliche Christen Anlass sein, mit ganzem Eifer christlichen Werten und Regeln nachzugehen und Gottes Gebote zu achten. Als Christen gilt es, sich klar auf die Seite Gottes zu stellen, ohne andere zu diskriminieren oder gar auf andere herabzuschauen. Christsein bedeutet, in Demut den anderen höher zu achten als sich selbst. Dies ist eine Eigenschaft, die gerade Jesus Christus in seinem Leben immer wieder zeigte.
Wenn alle Christen so wären wie ihr großes Vorbild, wie friedlich, freundlich, gerecht und angenehm ginge es dann bei uns zu. Dann würden wir auch »ansteckend« auf alle wirken, die aus einem anderen Hintergrund kommen, seien es Moslems oder Atheisten. Wenn wir uns aber untereinander streiten, übervorteilen und Gewalt antun, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn niemand etwas über den Gott der Bibel hören will.
Axel Schneider

Wie stehen Sie dazu, dass andere Regionen immer mehr in Deutschland etabliert werden?

Lernen Sie den Gott der Bibel besser kennen, damit Sie auf andere »ansteckend« wirken.
Shimon
schrieb am 26.01.2012, 09:24 Uhr
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.
1. Timotheus 2,5

Jesus kommt in die Welt

Wen würden Sie als die wichtigste Persönlichkeit für unser deutsches Volk einschätzen? Wäre es für Sie der Präsident, die Bundeskanzlerin, ein bedeutender Wissenschaftlicher oder Forscher, ein berühmter Arzt oder Theologe oder etwa ein Star aus dem Showbusiness? Wohl von keinem der Genannten hängt »um jeden Preis« das Schicksal oder die Zukunft unseres Volkes ab. Sie und wir alle sind im Grunde entbehrlich und können ersetzt werden.
Gestern haben wir von Propheten erfahren, die Gott zu seinem Volk gesandt hatte. Das waren schon wichtige Leute damals. Aber in der Geschichte Israels gab es neben Propheten, Priestern und Königen eine besonders herausragende, ja sogar alles entscheidende Person, deren Kommen im Alten Testament angekündigt wurde: der Messias.
Das Neue Testament berichtet von der Erfüllung dieser Verheißung in Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Es stellt ihn jedoch nicht nur als den versprochenen König für Israel vor, sondern als Retter aller Menschen, den jeder persönlich als seinen Fürsprecher unbedingt benötigt. Die Botschaft des Neuen Testaments lautet: Jesus ist nicht mehr und nicht weniger als die entscheidende Person der gesamten Menschheitsgeschichte! Er löste das Problem der Sünde für uns. Er starb stellvertretend für uns Menschen am Kreuz. Er ist der erste und bisher einzige, der von den Toten auferstand und lebt. Er wird auch die Zukunft unserer Welt in die Hand nehmen. So wird es im Neuen Testament an vielen Stellen angekündigt. Der entscheidende Unterschied zu allen wichtigen Persönlichkeiten der Geschichte ist, dass die Bedeutung Jesu für die Menschheit nicht mit seinem Tod endete, sondern für immer und ewig bestehen bleibt - also auch für uns heute.
Joachim Pletsch

Wie schätzen Sie die Bedeutung von Jesus Christus für Sie selbst ein?

Sorgen Sie schnellstens dafür, dass er sich auch für Sie einsetzt!
Dolfi11
schrieb am 27.01.2012, 08:57 Uhr

Shimon
Erstellt am 26.01.2012, 09:24 Uhr •


Wie schätzen Sie die Bedeutung von Jesus Christus für Sie selbst ein?

Sorgen Sie schnellstens dafür, dass er sich auch für Sie einsetzt!
__________________________
Jesus war ein bedeutender Humanist, der mit gutem Beispiel vorangegangen ist, um den Menschen zu zeigen, was möglich ist…
Dadurch dass er schon lange tot ist, wird er für niemanden mehr etwas tun können, aber, man kann versuchen seinem Beispiel zu folgen, und den Mitmenschen zu einem besseren Leben verhelfen ( Shimon, nicht durch Missionierung! ) – das setzt natürlich voraus, das man seinen Hintern hoch bekommt, und wirklich was unternimmt (!), alles andere ist leeres Geschwätz, da nehme ich mich selber auch nicht aus, es reicht ja schon mit Kleinigkeiten anzufangen…
Shimon
schrieb am 27.01.2012, 09:41 Uhr
Und sie erstaunten sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
Markus 1,22

Jesus lehrt

Was hat ein Mensch zu sagen? Wenn wir jemanden neu kennenlernen, interessieren wir uns nicht nur für sein Aussehen, woher er kommt und was er tut, vor allem ist uns wichtig zu erfahren, was er zu sagen hat. Vielleicht weiß er mehr als wir selbst und kann uns aus seinem Erfahrungs- und Wissensschatz etwas weitergeben, was uns nützt. Beim Kennenlernen nimmt man zunächst bereitwillig auf und prüft, was einer zu sagen hat. Man gibt ihm eine Chance.
Als Jesus Christus öffentlich auftrat und zu den Menschen sprach, Reden hielt und Gespräche führte, waren alle neugierig darauf, was er zu sagen hatte. Unser Tagesvers beschreibt, wie man darauf reagierte. Wie Jesus über Gott sprach, was er über sich selbst mitteilte und welche Empfehlungen und Ratschläge er gab - kurz: was er lehrte - löste Erstaunen aus, weil er eigentlich keine der üblichen Qualifikationen dafür aufwies und trotzdem eine ungewöhnliche Autorität ausstrahlte, von der bei den offiziellen Gelehrten Israels nichts zu spüren war. Jesu Worte hatten Gewicht; was er sagte, zählte und berührte die Herzen, weil es übereinstimmte mit dem, wer er war und was er tat. Als er gefragt wurde, wer er sei, konnte er sagen: »Durchaus das, was ich auch zu euch rede« (Johannes 8,25).
Die wohl bekannteste überlieferte Rede Jesu ist die sogenannte »Bergpredigt« (Matthäus 5-7). Darin legt er dar, nach welchen Grundsätzen man leben muss, wenn man dem Willen Gottes entsprechen will. Es liest sich wie die Regierungserklärung eines Königs, der ein wahrhaft himmlisches Reich auf Erden anstoßen will. Kein Wunder, dass darüber die Menschen ins Staunen gerieten. Leider haben ihn damals zunächst nur wenige wirklich ernst genommen.
Joachim Pletsch

Wie stehen Sie zu dem, was Jesus tat und sagte?

Seine Lehre kann auch heute noch jeden zu Gott führen!
Dolfi11
schrieb am 27.01.2012, 09:53 Uhr (am 27.01.2012, 09:53 Uhr geändert).
Erklärung des persischen Reichsgründers Kyros II. aus dem Jahr 539 vor ChristusPosted by Fabian on 17. November 2010 | Subscribe
in Allgemein
Nun dass ich mit dem Segen von Ahura Masda (Gott) die Königskrone von Iran, Babylon und den Ländern aus allen vier Himmelsrichtungen aufgesetzt habe, verkünde ich, dass solange ich am Leben bin, und Masda mir die Macht gewährt, ich die Religion, Bräuche und Kultur
der Länder, von denen ich der König bin, ehre und achte und nicht zulasse, dass meine Staatsführer und Menschen unter meiner Macht die Religion, Bräuche und Kultur meines Königreiches oder anderer Staaten verachten oder beleidigen.
Ich setze heute die Krone auf und schwöre bei Masda, dass ich niemals meine Führung einem Land aufzwingen werde. Jedes Land ist frei zu entscheiden, ob es meine Führung möchte oder nicht, und wenn nicht, versichere ich, dass ich niemals dies mit Krieg aufzwingen werde.
Solange ich der König von Iran, Babylon und den Ländern aus allen vier Himmelsrichtungen bin, werde ich nicht zulassen, dass jemand einem anderen unrecht tut, und wenn jemandem unrecht geschieht, dann werde ich ihm sein Recht zurückgeben und den Ungerechten bestrafen .
Solange ich der König bin, werde ich nicht zulassen, dass sich jemand ohne einen Gegenwert oder ohne Zufriedenheit oder Zustimmung des Besitzers sich sein Eigentum aneignet. Solange ich am Leben bin, werde ich nicht zulassen, dass jemand einen Menschen zu einer Arbeit zwingt oder die Arbeit nicht gerecht vergütet.
Ich verkünde heute, dass jeder Mensch frei ist, jede Religion auszuüben, die er möchte, und dort zu leben, wo er möchte, unter der Bedingung, dass er das Besitztum anderer nicht verletzt. Jeder hat das Recht, den Beruf auszuüben, den er möchte, und sein Geld so auszugeben, wie er möchte, unter der Bedingung, dass er dabei kein Unrecht begeht.
Ich verkünde, dass jeder Mensch verantwortlich für seine eigene Taten ist, und niemals seine Verwandten für seine Vergehen büßen müssen und niemand aus einer Sippe für das Vergehen eines Verwandten bestraft werden darf. Bis zu dem Tage, an dem ich mit dem Segen von Mazda herrsche, werde ich nicht zulassen, dass Männer und Frauen als Sklaven gehandelt werden, und ich verpflichte meine Staatsführer, den Handel von Männern und Frauen als Sklaven mit aller Macht zu verhindern. Sklaverei muss auf der ganzen Welt abgeschafft werden! Ich verlange von Mazda, dass er mir bei meinem Vorhaben und Aufgaben gegenüber den Völkern von Iran, Babylon und den Ländern aus vier Himmelsrichtungen zum Erfolg verhilft.
(Dank an Mohammad Moshiri, der diesen Text für sein Heft “Vom Reich Kyros des Großen bis zum Reich der Mullahs” ausgegegraben hat. Die Erklärung wurde 1971 von den Vereinten Nationen als erste Erklärung der Menschenrechte geehrt.)
Indiana
schrieb am 27.01.2012, 09:56 Uhr (am 27.01.2012, 10:05 Uhr geändert).
@Shimon,
In welcher Beziehung stehen der Holocaust und die Lehre von der ewigen Verdammnis?

Und warum hat die Kirche während des Holocaust geschwiegen?

"Solche Tiere, die zur Arbeit untauglich geworden sind, eignen sich zur Verwendung als Schlachttiere. Das ist den Juden widerfahren. Sie machten sich selbst zur Arbeit untüchtig und sind so geeignet zur Schlachtung geworden."

(Der "heilige" Kirchenvater und Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos (344-407; siehe rechts), Schutzpatron der kirchlichen Prediger in: Adversus Judaeos, I,2 PG 48, 846)


Die evangelische Kirche
und der Holocaust



Die katholische Kirche
und der Holocaust

slash
schrieb am 27.01.2012, 12:04 Uhr (am 27.01.2012, 12:09 Uhr geändert).
...nein nein, heute nicht zu viel Kaffee, oder vielleicht doch?

Immer wenn ich in diesem Thread schmökere, muß ich an meine Oma zurückdenken, die ihren Glauben stets als den besseren, den richtigeren, als DEN Glauben angepriesen, gelobt und hervorgehoben hat. So war sie auch stets unzufrieden, daß die Hälfte meiner Familie nicht wie sie katholisch war. Ich erwähnte bereits, daß ich in eine Multikultisippe hineingeboren wurde, so kam es, daß mein Bruder als Erstgeborener, nach der Konfession des Vaters, also katholisch, getauft wurde, während bei mir, unsere sächsische Mutter mehr aus Trotz als aus purem Glaube heraus handelte, sich gegen die katholische Macht stellte und darauf beharrte, daß ich wie sie evangelisch getauft werde. Da hatten wir nun den Salat.
Ohne die Bedeutung der Konfession im Kindesalter zu erfassen, bot sich für uns Kinder die Gelegenheit, immer wenn im Streit die Fetzen flogen und man mit seiner Beschimpfungstirade am Ende war, doch noch ein Letztes draufzusetzen, wie "Du blöder Katholik", um sich als Sieger des letzten Wortes zu fühlen.
Aber es herrschten auch besinnliche Zeiten, wie zu Weihnachten, wenn alle evangelischen Kinder zur Feierlichkeit in die Kirche gingen und die heißgeliebten Päckchen mit einem großen Lebkuchenherz, Äpfel, Nüssen und kleinen Süßigkeiten erhielten. Dann durfte mein Bruder mit und ich verriet auch niemandem, daß er nicht evangelisch war. Meine Oma machte zwar Wochen vorher schon fleißig Werbung mit der toll geschmückten Katholischen Kirche und wie begabt und klug der Pfaffe sei, er würde die Messe sogar in Ungarisch und Latein predigen, obwohl das niemand von uns verstand, und wie wichtig die Beichte sei... und und und. Doch all ihre Bemühungen meinen Bruder zu einer Weihnachtsmesse zu bewegen, fruchteten leider nicht, denn die Weihnachtspäckchen für die Kinder in unserer Kirche waren nun mal unschlagbar. Schätze meine Mutter hat darüber innerlich immer geschmunzelt.

Umgekehrt mimte ich auch den braven Katholiken, dann, wenn die Pfaffen an Heilige Drei Könige durch die Stadt von Haus zu Haus pilgerten. Meine Oma fragte jeden Tag nach, ob sie schon unser Haus "gesegnet" hätten. Ich glaube, sie wäre sogar so weit gegangen, wenn der Pfaffe uns mal vergessen hätte, daß sie ihn zu Hause aufgesucht, ihm eine ordentliche Rüge verpaßt und ihn gescheucht hätte, unser Haus nachträglich zu segnen. Sie war erst zufrieden, wenn sie die neue weiße Kreideaufschrift auf unserem Türrahmen sah. An solch einem Tag stand sogar meine Mutter notgezwungen brav mit mir in der Küche und wir folgten dem alljährlichen Ritual, ließen sogar ein paar Spritzer des Weihwassers über uns ergehen, nur das Kreuz küssen, das uns der Pfaffe entgegenhielt, war wirklich nicht so unser Ding. Aber wir taten es trotzdem und mein Bruder war glücklich, daß er das Theater nicht alleine bewältigen mußte, da unser Vater vormittags ja meistens arbeitete.

Später fand ich die Tatsache lustig, daß meine Oma irgendwann anfing "kontra zu beten". Sie nannte es selber so. Als sie einmal wieder aus der Sonntagsmesse zu uns zum Mittagessen kam, erklärte sie uns stolz, sie habe nun angefangen "kontra zu beten", nämlich gegen unseren Ausreisewunsch, denn sie nehme stark an, daß mein Vater sicherlich jeden Abend für die Ausreise bete. Wäre ich nicht schon ein Teenager gewesen, hätte ich wahrscheinlich angefangen kontra "das Kontrabeten" meiner Oma zu beten, aber so fand ich das Ganze unheimlich amüsant; mein Vater sicherlich weniger. Immerhin muß das Kotrabeten meiner Oma an Gottes Ohr gekratzt haben, denn sie zog es ein paar Jahre hartnäckig durch. Umso enttäuschter war sie, als wir ihr beichten mußten, daß ihr Gott, es sich wohl anders überlegt hatte und uns gehen ließ.
Meine Oma meinte es in ihrem Glauben nur gut mit uns, da sie während der Kriegszeit mit ihrer Familie, also auch mit meinem Vater, hier gelebt hatte. Die schwere Zeit des zerstörten Deutschlands war bei ihr so fest verankert, daß sie uns doch nur vor dem "schlimmen Deutschland", so wie sie es in Erinnerung hatte, bewahren wollte.

Fazit: Vielleicht bringt mich Shimons "Predigt" hier deshalb öfters zu einem Schmunzeln, auch wenn ich seine zitierten Texte nicht als den literarische Reißer empfinde
Mircea32
schrieb am 27.01.2012, 12:41 Uhr
slash

Meine Oma meinte es in ihrem Glauben nur gut mit uns, da sie während der Kriegszeit mit ihrer Familie, also auch mit meinem Vater, hier gelebt hatte. Die schwere Zeit des zerstörten Deutschlands war bei ihr so fest verankert, daß sie uns doch nur vor dem "schlimmen Deutschland", so wie sie es in Erinnerung hatte, bewahren wollte.


Ein schöner Text slash.
Da zeigst du dich hier menschlicher als sonst.
Joachim
schrieb am 27.01.2012, 12:56 Uhr (am 27.01.2012, 13:20 Uhr geändert).
Hm,
der muss sicher zum beichten.....

oder ist es sein schlechtes Gewissen ?

Entschuldigung Tafka, ich habe vergessen (Ironie aus)
Und den Smily vergessen.
Sonst wissen die Siebenbuerger nicht, dass sie lachen müssen......
dürfen......
TAFKA"P_C"
schrieb am 27.01.2012, 13:05 Uhr (am 27.01.2012, 13:06 Uhr geändert).
Hm,
der muss sicher zum beichten.....

Die diesjährige Scrabble- WM der Legastheniker wurde durch das Wort "Kszülofon" entschieden.

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