keine Siebenbürger Sachsen

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grumpes
schrieb am 13.12.2010, 17:55 Uhr
@aurel,
klar, wir brauchten einen Stock und haben dich gefunden.
Gruß
grumpes
aurel
schrieb am 13.12.2010, 18:33 Uhr (am 13.12.2010, 18:34 Uhr geändert).

@grumpes
klar


Nicht ganz.
Mein Wort ist mein Stock.
"Wadenbeißer" kann ich schlecht ins Rumänische übersetzen. Ich denke, es ist eher Ihre Spezialität.
harbachtaler
schrieb am 14.12.2010, 14:32 Uhr
slash. es gab bereits zu deiner zeit viele eltern die mit ihren kindern deutsch sprachen, wo war das? vielleicht in der stadt doch nicht auf dem land.....ich kenne keine die es auf dem land getan haben......und wann war denn "deine" zeit? dann schreibst du das unsere mundart aussterben wird da gib ich dir vollkommen recht da unsere landsleute sehr schnell unsere muttersprache "verlernt" haben.....obwohl es ja immer hiess "was hänschen lernt verlernt hans nicht mehr" ist hier auf erstaunliche weise genau das gegenteil eingetreten und dazu auch noch sehr schnell(ist doch verwunderlich oder etwa nicht?)....und zum letzten punkt den du angeführt hast das sich die hier geborene generation als deutsche sieht.......was ist daran so schlimm wenn ich als deutscher zusätzlich noch eine "fremdsprache" spreche auch wenn es nur "sächsisch" sein sollte???(also ihre muttersprache)
gehage
schrieb am 14.12.2010, 14:58 Uhr
@harbachtaler zitat: "was ist daran so schlimm wenn ich als deutscher zusätzlich noch eine "fremdsprache" spreche auch wenn es nur "sächsisch" sein sollte???"

und dabei dachte ich immer (weil ich`s auch so gelernt habe...)sächsisch sei eine mundart(dialekt)...

nichts für ungut...
harbachtaler
schrieb am 14.12.2010, 16:01 Uhr
gehage: was es jetzt auch sein mag beantworte lieber die frage bevor du hier auf wichtig machst!
slash
schrieb am 14.12.2010, 16:13 Uhr (am 14.12.2010, 16:23 Uhr geändert).
harbachtaler:es gab bereits zu deiner zeit viele eltern die mit ihren kindern deutsch sprachen, wo war das? vielleicht in der stadt doch nicht auf dem land.....ich kenne keine die es auf dem land getan haben......und wann war denn "deine" zeit? dann schreibst du das unsere mundart aussterben wird da gib ich dir vollkommen recht da unsere landsleute sehr schnell unsere muttersprache "verlernt" haben.....obwohl es ja immer hiess "was hänschen lernt verlernt hans nicht mehr" ist hier auf erstaunliche weise genau das gegenteil eingetreten und dazu auch noch sehr schnell(ist doch verwunderlich oder etwa nicht?)
Mit "zu meiner Zeit" meinte ich meine Schulzeit, die bis zur Mitte der 80er Jahre reichte. Richtig ich bezog mich aufs Stadtleben. Hier hatte ich Kollegen/innen, die in der Schule durch uns das Sächsische erlernten, da zu Hause nur deutsch gesprochen wurde.
Ich kenne den Hänschen-Spruch etwas anders, aber Du meinst, es ist so, wie mit dem Fahrradfahren. Wenn man es einmal kann, verlernt man es nie wieder. Persönlich kenne ich keine Landsleute, die in Siebenbürgen aufgewachsen sind, dort munter sächsisch quasselten, es hier aber angeblich verlernt haben. Im Gegenteil, mir sind Leute begegnet, die seit dem Krieg hier leben, aber den Kontakt zu sächsischen Kreisen erst wieder im hohen Alter knüpften. Durch diese Gelegenheit dann förmlich aufblühten und glücklich waren, wieder säschsich sprechen zu können. Daß mal ein Wort nicht schnell greifbar war und auf deutsch eingewebt wurde, fällt unter Makulatur .

...so schlimm wenn ich als deutscher zusätzlich noch eine "fremdsprache" spreche auch wenn es nur "sächsisch" sein sollte???(also ihre muttersprache)
Jede zusätzliche Sprache erachte ich als Bereicherung, doch kann man ein Kind dazu zwingen? Wenn nun ein sächsischer Zwerg im Kindergarten beim Frühstück "Gafel" statt Gabel sagt und ausgelacht wird, ohne sich bewußt zu sein, was er nun falsch gemacht hat und sich ähnliche Fälle häufen, so wird der Zwerg irgendwann den Unterschied bemerken, will aber nicht als Außenseiter dastehen, folglich wird er diesem entgegenwirken. Die Verweigerung dessen, was ihn "anderes" erscheinen läßt, wird sich festigen.

Neulich saß ich in einer vollgestopften Arztpraxis unter lauter älteren Herrschaften. Eine beinahe übersättigte Stille beherrschte das Wartezimmer, man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Just dann betrat ein junges Paar samt Kleinkind den Raum. Endlich schlich das Leben wieder in die Gesichter der Omas und Opas zurück. Während der Knirps die kleine Spielsachenbox durchwühlte, unterhielt sich das Paar auf rumänisch, aber leise flüsternd, so daß ich gerade mal die Sprache, aber nicht den genauen Wortlaut, erkennen konnte. Anweisungen, Zufrufe und Erklärungen wurden auf deutsch an den Knirps weitergegeben, der alles brav befolgte. Ich fragte mich, ob das Kind wohl nur deutschsprachig aufwächst. Irgendwann blätterten Vater und Söhnchen in einem Bilderbuch. Auf deutsch wurden Bären, Hasen, Gänse und sonstige Tiere erklärt. Der Kleine versuchte munter alles nachzuplappern. Plötzlich entdeckte er etwas, das seinem Vater wohl entgangen war und rief laustark "apa, apa apa" , auf einen Teich deutetend, auf dem ein paar abgebildeten Gänse schwammen. Der Vater sagte nichts und zeigte auf das nächste Tier. Warum wohl?

Nur so am Rande bemerkt, neben Arztpraxen, in denen die Deutschen mit versteinerter Mine sitzen und sich lieber in "Autobild" oder "Frau in der Spüle" vertiefen, um ja jede Konversation zu vermeiden, finde ich noch Zugabteile fürchterlich. Gerade, wenn ich an Zugfahrten in Rumänien zurückdenke, wo man innerhalb einer Fahrt, das Brot, den Speck, die Ţuică und die halbe Lebensgeschichte seines Gegenübers kennenlernen durfte. Früher setzte in D das Lesen eines Buches das Signal des "quatsch mich bloß nicht an", heute sind es Handys und Laptops, die einen ultrabeschäftig bis unersetzbar aussehen lassen sollen. Vielleicht zeigt man in ein paar Jahren dem Bäcker bloß noch ein JPG eines Sesambrötchens. Die Sprache spielt dann keine Rolle mehr, wenn wir zu stillen Hüllen mutieren...
Gott bewahre!
grumpes
schrieb am 14.12.2010, 16:30 Uhr
@slash,
sehr schöner Beitrag zum Thema.
Apropos Zugabteil, und über das halbe Leben erzählen. Habe mich früher geärgert über meine Mutter, die macht es hier auch noch: in 5 Minuten erzählt sie pur fremden Menschen Ihr halbes Leben.
Habe dann aber beobachtet wie diese "quatsch mich bloß nicht an" Menschen auch langsam aus der Reserve kommen. Es funktioniert auch hier.Nur Mut.
Gruß
grumpes
CaptainSmollet
schrieb am 14.12.2010, 16:37 Uhr
in einem Pendlerzug sollte man das besser lassen. die wollen nämlich wirklich ihre Ruhe.
bankban
schrieb am 14.12.2010, 16:46 Uhr
nicht nur da. in den ice-s will ich auch meine ruhe haben und nicht andauernd angequatscht werden. helfe gerne weiter, wenn jemand ein problem hat und plaudere mitunter, wenn ich lust zu habe, aber keiner kann es von mir erwarten.
harbachtaler
schrieb am 14.12.2010, 16:49 Uhr
slash: du hast mich falsch verstanden! ich persönlich kenne auch keine sachsen die in siebenbürgen sächsisch gesprochen haben und es hier verlernt haben. sowas gibt es gar nicht! mit verlernt meine ich die sie sich schämen zu sprechen oder so machen als ob sie nicht mehr die sprache beherrschen. und wenn sie da den schnabel offnen wie wir alle von 35 jahren aufwärts hört man ja sofort unseren akzent der ja unverwechselbar ist.In meiner nachbarschaft wohnen sachsen die nur deutsch sprechen( ehepaar um die 50 seit 20 jahren in deuschland) angeblich sollen auch sie es "verlernt" haben.Sie selber haben mir(auf deutsch!) gesagt wenn sie mit einheimischen sprächen wäre die erste frage was seit ihr(also sie) denn für landsleute? Ich hoffe es ist alles verstanden worden.
grumpes
schrieb am 14.12.2010, 16:58 Uhr
@harbachtaler,
diese "üble Sorte", Menschen, die Ihre Herkunft vertuschen oder verstecken wollen gibt es zur Genüge in unserem Volk. Leider und schade.
Gruß
grumpes
harbachtaler
schrieb am 14.12.2010, 17:08 Uhr
@grumpes

und beweisen diese leute ihre vernunft oder eher dummheit damit???
aurel
schrieb am 14.12.2010, 17:13 Uhr (am 14.12.2010, 17:14 Uhr geändert).

@slash
Neulich saß ich in einer vollgestopften Arztpraxis unter lauter älteren Herrschaften. Eine beinahe übersättigte Stille beherrschte das Wartezimmer, man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Just dann betrat ein junges Paar samt Kleinkind den Raum. Endlich schlich das Leben wieder in die Gesichter der Omas und Opas zurück. Während der Knirps die kleine Spielsachenbox durchwühlte, unterhielt sich das Paar auf rumänisch, aber leise flüsternd, so daß ich gerade mal die Sprache, aber nicht den genauen Wortlaut, erkennen konnte. Anweisungen, Zufrufe und Erklärungen wurden auf deutsch an den Knirps weitergegeben, der alles brav befolgte. Ich fragte mich, ob das Kind wohl nur deutschsprachig aufwächst.



Das ist erst mal Respekt den Anderen (Einheimischen) gegenüber.
Laut sollte man sich in Fremden Sprachen nicht unterhalten, wenn die Mehrheit es nicht versteht, oder sogar als unangenehm empfindet. Wir machen genau so.
gehage
schrieb am 14.12.2010, 17:17 Uhr
joi, joi , harbachtaler, wieso denn so aggregsiv? es war doch bloß ne feststellung, berichtigung wenn du so willst. aber wie ich sehe (im letzten bericht) tust du noch immer mundarten mit sprachen verwechseln...in hermannstadt am brukenthal lyzeum wurde fast nur deutsch gesprochen (abendschhule mit einbegriffen). als ich dann mal jahre später in D. nen bekannten vom lyzeum traf und der mit mir sächsisch sprach war ich "perplex" weil der die ganze zeit mit uns allen nur deutsch gesprochen hatte und wir gar nicht wussten dass er auch die mundart beherscht. und ein anderer bekannte von mir, so um die 50jahre, sagte mir dass er erst in D. sächsisch gelernt hat. siehst du, es gibt solche und solche beispiele, wie überall im leben. jeder solls halt machen wie er es für richtig hält. apropos: meine kinder sprechen sächsisch, das aber nur am rande...das ist meine meinung dazu.

nichts für ungut...
slash
schrieb am 14.12.2010, 17:29 Uhr
@harbachtaler, ich habe Sie keineswegs falsch verstanden, denn ich schreibe:
Persönlich kenne ich keine Landsleute, die in Siebenbürgen aufgewachsen sind, dort munter sächsisch quasselten, es hier aber angeblich verlernt haben.
Damit meine ich genau wie Sie, diejenigen, die einem einen Bären aufbinden wollen, indem sie behaupten, sie hätten sächsisch "verlernt". Sie kennen anscheinend solche Leute, ich nicht.

@ an alle zugfahrenden Blogger - keine Bange, ich wollte nicht an der DB-Privatsphäre kratzen, sondern fand anfänglich den Unterschied zur (oft) lustigen und auch bereichernden CFR-Fahrt (ohne WC-Benutzung, die einen extrem lähmen konnte) sehr befremdend. That`s all!

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