keine Siebenbürger Sachsen

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slash
schrieb am 15.12.2010, 10:06 Uhr
Danke Gerri! Als "Patchwork-Sachsesch" bezeichnete ich Erichs Vorschlag: "man kann ja das einzelne, im Sächsischen fehlende Wort deutsch einsetzen, oder gleich englisch..."
Erich58
schrieb am 15.12.2010, 10:39 Uhr
Als "Patchwork-Sachsesch" bezeichnete ich Erichs Vorschlag: "man kann ja das einzelne, im Sächsischen fehlende Wort deutsch einsetzen, oder gleich englisch..."
...und bist der Meinung dann lieber gar nicht sächsisch sprechen???

Herzlichst - Erich
Deuto
schrieb am 15.12.2010, 13:44 Uhr
Irgendwie ist meine Frage noch nicht ganz beantwortet worden.
Also warum seid ihr damals ausgewandert.
War es z.B. Diskriminierung, fehlende Perspektive etc-?

Was mich auch nochmal interessieren würde. Hat man z.B. in den 70er schon gesagt, ,,wenn die Grenze auf ist, wandere ich sofort aus´´ oder war das eher spontan?
pavel_chinezul
schrieb am 15.12.2010, 13:50 Uhr (am 15.12.2010, 13:58 Uhr geändert).
LOL, das kann auch nur einer Fragen, der das Freiluftgefängnis der Kommunisten nicht kennengelernt hat.

PS: Vielleicht hilft das etwas weiter.

http://www.ungarisches-institut.de/mitarbeiter/lengyel/le15-03-00.htm
oder
http://www.siebenbuerger.de/portal/land-und-leute/siebenbuerger-sachsen/
grumpes
schrieb am 15.12.2010, 14:23 Uhr (am 15.12.2010, 14:25 Uhr geändert).
@Deuto,
im Ruhrgebiet leben viele Menschen mit polnischen Wurzeln : warum sind die ausgewandert/gekommen ?.
Hatte dich in dem Thread hier am 13.12.10 angesprochen, keine Antwort von dir.
Beantworte erstmal unsere Fragen bevor Du neue stellst.
Gruß
grumpes
slash
schrieb am 15.12.2010, 16:35 Uhr
Erich58:...und bist der Meinung dann lieber gar nicht sächsisch sprechen???
Natürlich nicht! Ich denke wir weben bereits unbewußt "fremde Worte" mit ins Sächsische. Wie steht`s mit "ghiuvetă"? Habt ihr etwa "Wiēschbäiken" gesagt? Mir fällt spontan auch kein Wort für "lapoviţă" ein. Schniirän=Schneeregen oder Niselrän? Ne, oder? Genau so haben wir ciubuc und bacşiş verwendet. Auch ist man eher über eine "bordură" als einen Raundstihn (Randstein) gestolpert und auf dem Trotuar statt auf dem "Gihwiēch/Bärjerstäch" gegangen. Und der cojoc, der im Winter warm hielt, war eben einfach der cojoc, da er auch kein "Piēlzmaunkel" war
slash
schrieb am 15.12.2010, 16:44 Uhr (am 15.12.2010, 16:51 Uhr geändert).
Deuto:Also warum seid ihr damals ausgewandert.

Wir dachten, nach soooo vielen Jahren täte uns eine kleine Luftveränderung einfach gut. Zufrieden?

Was mich auch nochmal interessieren würde. Hat man z.B. in den 70er schon gesagt, ,,wenn die Grenze auf ist, wandere ich sofort aus´´ oder war das eher spontan?
Fällt 15 Jahre Wartezeit noch unter "spontan"?
Ach ja, Spontane gab es natürlich auch, die sich mal kurz ins Donauwasser stürzten, den Weg Retour jedoch im verschlossenen Sarg fanden.
Deuto
schrieb am 15.12.2010, 17:07 Uhr (am 15.12.2010, 17:08 Uhr geändert).
@Erich58 Ja, ich habe nur zwei Dokumentationen über die Siebenbürger Sachsen gesehen. Nein, ich erlaube mir keine Aussage zu Siebenbürgen, sondern zu den Siebenbürger Sachsen :)

Ich kenne keinen Siebenbürger Sachsen. Dann würden sich meine Fragen auch nicht lösen.

Also habt ihr die ganze Zeit z.B. 15 Jahre gewartet, dass die Grenze irgendwann geöffnet wird?
Und wissen einige von euch aus welchem Ort genau die eigenen Vorfahren vor 800 Jahren ausgewandert sind?

Wahrscheinlich war es im 20. Jahrhundert und ist es im 21. Jahrhundert nicht mehr so einfach als sozusagen Enklave in einem Nationalstaat zu bestehen.
´
Ich schätze auch, dass das Sächsische aussterben wird. Vielleicht könnt ihr es noch euren Kindern beibringen, aber sie haben es vor Ort auch nicht erlebt und wie soll es dann weitergehen.

Was anderes wäre es, wenn es einen eigenen Siebenbürger Sachsen-Staat gegeben hätte.
So konnten sich ja auch die Dialekte in der Schweiz und in Luxemburg halten.

Klar ist es unhöflich z.B. in einer Arztpraxis laut in einer anderen Sprache zu reden.

Das sollte mal einer den Türken erklären :)
slash
schrieb am 15.12.2010, 17:15 Uhr (am 15.12.2010, 17:29 Uhr geändert).
Deuto:Also habt ihr die ganze Zeit z.B. 15 Jahre gewartet, dass die Grenze irgendwann geöffnet wird?

Falsch! Die 15 Jahre Wartezeit bezog sich lediglich auf meine Familie. Und nein, wir haben nicht gewartet, daß die Grenze irgendwann geöffnet wird; die Ausreisen fanden auch bei geschlossenen Grenzen statt, sprich vor 1989!

Klar ist es unhöflich z.B. in einer Arztpraxis laut in einer anderen Sprache zu reden.
Persönlich sehe ich das so, daß man a) in Arztpraxen nicht zum Sterben hingeht, auch wenn manche sich so fühlen, folglich nicht Grabesstille herrschen muss und b)habe ich damit kein Problem, wenn sich jemand in seiner Muttersprache unterhält, mit seinem Kind oder wem/wo auch immer.
Deuto
schrieb am 15.12.2010, 17:19 Uhr
Ok, und warum wolltet ihr z.b. ausreisen? @slash
slash
schrieb am 15.12.2010, 17:38 Uhr
Deuto, Sie können entweder versuchen in dem Thread
www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/1260-warum-sind-wir-hier/ Beweggründe rauszulesen, oder Sie finden sich damit ab, daß ich Ihnen diese Frage nicht beantworten werde, weil ich niemanden Rechenschaft über Entscheidungen, die meine Familie vor zig Jahren traf, schuldig bin!
Ath68
schrieb am 15.12.2010, 17:57 Uhr (am 15.12.2010, 18:11 Uhr geändert).
gerri schrieb:
Patchwork = Flickwerk = Geflachsell af saksesch...

Den Nagel auf den Kopf getroffen, gerri.

Mit meinen Landsleuten(aus meinem Geburtsdorf) spreche ich,
wenn es um Dinge des alltäglichen Lebens geht, natürlich
in unserer Mundart. Wurde aber schon in R. von denen gefragt ob ich noch sächsich sprechen kann, weil so lange weg aus dem Dorf.
Nun etwas Konkretes aus einem Treffen unserer Landsleute.
Da wurden auch 2 Lieder in unserer Mundart gesungen. Dafür
wurden gedruckte Blätter mit den Liedern verteilt.
Habe eine Bekannte gefragt welche auch in dem Chor da vorne gesungen hat. "Gerda -verstehst du alle diese Wörter da so leicht?" Die Antwort: "auch ich habe meine Probleme damit". Nun, diese Person ist aus ihrem Dorf nie weg gewesen, bis zu ihrer Ausreise nach D. Und hat doch Probleme mit dem geschriebenen sächsichen Text. Warum wohl? Weil ein Dialekt immer auch Unterteilungen, Besonderheiten von Wörtern und Aussprachen der Selstlaute hat. Darum ist auch die Verständigung unter uns(mit Personen aus verschiedenen Ortschaften), oft nicht leicht.
Ein Lehrer der deutschen Sprache kann das bestimmt besser
erklären wie ich. Ist denn keiner unter uns?
Wenn man nun über Sachen spricht, zm Beispiel Computer....,
die es nur seit ein paar Jahren gibt, wundert sich jemand
warum man nicht seine Mudart verwendet, eine Mundart
die eigentlich ein altdeutscher Dialekt einmal war und in D. seit lange vergessen ist. Ausnahme Luxenburg.
Schon komisch solche Meinungen. Ich vermute nur ein s. Sachse kann so etwas nicht verstehen, der ausser seinen Dorf-Landsleuten mit keinem anderen s. Sachse in kontakt gekommen ist. Oder irre ich mich?
grumpes
schrieb am 15.12.2010, 18:10 Uhr
@slash,
schon mal was von "Jugend forscht" gehört ?
Gruß
grumpes
pavel_chinezul
schrieb am 15.12.2010, 18:30 Uhr
@Ath68

eine Mundart
die eigentlich ein altdeutscher Dialekt einmal war und in D. seit lange vergessen ist.

Haben Sie eine Ahnung!


@Deuto,
ich empfehle ihnen nochmal die von mir geposteten Links mal durch zu lesen, wenn Sie wirklich Interesse haben einiges mehr zu erfahren!

Mal eine andere Frage? Meinen Sie, dass z.B. die deutschen Auswanderer nach Amerika bis, sagen wir mal, 1848 ausgewandert sind, danach war es zum Auswanderungsstopp gekommen und seitdem sind keine mehr dahin?
Popescu
schrieb am 15.12.2010, 18:56 Uhr
@deuto
Ende der 60-er Jahre fragte Ceauşescu, der gerne die Meinung älterer Menschen wissen wollte, einen alten Mann in einem grenznahen Dorf (Nationalität unbekannt):
Opa, was würdest Du tun, wenn ich die Grenzen öffnen würde?
Wie öffnen?
So, einfach öffnen, jeder kann sofort gehen wohin er will.
Ah! Dann würde ich auf eine Baum klettern.
Wieso auf einen Baum? Warum?
Damit mich die Massen nicht niedertrampeln!

Dies beantwortet Ihre Frage natürlich nicht.

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