"Miteinander und füreinander"

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

TAFKA"P_C"
schrieb am 22.11.2011, 13:20 Uhr
seberg,

ich kann nur sagen "Business as usual". Das sind die Hinterlassenschaften (und dieselbe Vorgehensweise) des Nationalkommunismus in Osteuropa nach dem Krieg. Dazu steht die Linke aber nicht, dass sie als Rechtsnachfolger der SED eine Mitschuld hat und was dagegen unternehmen müsste, statt ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen.
kranich
schrieb am 22.11.2011, 15:56 Uhr (am 22.11.2011, 15:58 Uhr geändert).
Zur obigen Studie: Da stellen sich einige Fragen:

1. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass in Gebieten mit geringerem Ausländeranteil - das ist im Osten der Republik der Fall - der Fremdenhass weniger ausgeprägt ist.

2. In den "neuen" Bundesländern müsste der Antisemitismus höher sein als in den "alten", aus Gründen, die hier schon mal aufgeführt wurden. In beiden Fällen ist es jedoch umgekehrt!

Vielleicht findet jemand darauf plausible Antworten.
kranich
schrieb am 22.11.2011, 16:02 Uhr
TAFKA: Wie sagte Joachim noch vor einigen Tagen : "Angriff ist die beste Verteidigung" (oder so ähnlich). Genau nach diesem Prinzip gehen die Linken vor, um von eigenen Fehlern abzulenken.
bankban
schrieb am 22.11.2011, 16:36 Uhr
"1. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass in Gebieten mit geringerem Ausländeranteil - das ist im Osten der Republik der Fall - der Fremdenhass weniger ausgeprägt ist.

2. In den "neuen" Bundesländern müsste der Antisemitismus höher sein als in den "alten", aus Gründen, die hier schon mal aufgeführt wurden. In beiden Fällen ist es jedoch umgekehrt!

Vielleicht findet jemand darauf plausible Antworten."

Zu 1. Warum "müsste" man denn davon ausgehen? Dieses "müsste" ist erst einmal eine Annahme. Der widerspricht die bekannte Tatsache, dass es die meisten Leute das ängstigt, was sie nicht kennen. Da sie im Osten eben eher weniger mit Ausländern zu tun hatten und haben, ist es leichter, ihnen gegenüber negativ voreingenommen zu sein, Vorurteile und Stereotype zu haben.
Zu 2. Verstehe ich nicht. Warum müsste denn im Osten der Antisemitismus weiter verbreitet sein als im Westen?
kranich
schrieb am 22.11.2011, 16:47 Uhr (am 22.11.2011, 16:51 Uhr geändert).
Der Antisemitismus war im Ostblock weit verbreitet. Der Grund ist im Kalten Krieg zu suchen, in dem der Warschauer Pakt die arabischen Staaten unterstützt hat, da Israel unter der Obhut der USA war.

So wundert es auch nicht, dass Mitglieder der Partei Die Linke noch heutzutage deratige Gefühle schüren.
bankban
schrieb am 22.11.2011, 16:51 Uhr
"Der Antisemitismus war im Ostblock weit verbreitet."

Soweit ich weiss, waren Meinungsumfragen im Ostblock kein weit verbreitetes Mittel, um die Stimmungen zu erforschen. Woher kann man heute, 22 Jahre nach dem Fall der Mauer, wissen, dass und wie verbreitet der Antisemitismus damals war?
kranich
schrieb am 22.11.2011, 16:58 Uhr
Mit "weit verbreitet" waren die vielen Regierungen der zu diesem Pakt gehörenden Länder gemeint, denn das Volk hatte in diesen "Demokratien" eh nichts zu sagen.
Koi
schrieb am 22.11.2011, 17:01 Uhr (am 22.11.2011, 17:05 Uhr geändert).
Tatsache ist dass die Juden im kommunistischen Rumänien als Minderheit nie erwähnt wurden.
Sie wurden unter dem Sammelbegriff "alte Natinalităţi" mit einbezogen.
Ja, Witze wurden erzählt, daran kann ich mich erinnern.

Einen Witz , den mir ein Jude erzählte, fand ich sehr schön:

"pe lîngă plopii fără soţi, adesea am trecut.....
-şi ce cîştigam dacă treceam printre ei?..."
Karel Will
schrieb am 22.11.2011, 17:04 Uhr
Frust, Unbefriedigung schürt Hass – egal in welcher Ecke dieser Welt…
Gilt auch beim Nachbarn…
Einigen, kann man‘s nie Recht machen, so wie in diesem Forum auch…
MfG
bankban
schrieb am 22.11.2011, 17:06 Uhr
"waren die vielen Regierungen der zu diesem Pakt gehörenden Länder gemeint,"

D.h. nur wegen ein paar politischen Verlautbarungen der Regierungen müssten die Menschen in den ehemaligen Ostblockländern (oder auch: den neuen Bundesländern) antisemitisch sein? Das ist aber recht dünn, die Argumentation... Warum sollte da ein kausaler Zusammenhang bestehen? Warum sollte dieser Zusammenhang 22 Jahre später noch gültig sein?
Jarlex
schrieb am 22.11.2011, 17:24 Uhr (am 22.11.2011, 17:28 Uhr geändert).

Jarlex
schrieb am 22.11.2011, 17:27 Uhr (am 22.11.2011, 17:31 Uhr geändert).
Pe lângă plopii fără soţ adesea eu treceam,
puteam să trec şi printre ei dar ce ghişeft făceam?

Koi
schrieb am 22.11.2011, 17:28 Uhr
Danke
lucky_271065
schrieb am 22.11.2011, 17:32 Uhr (am 22.11.2011, 17:33 Uhr geändert).
Speziell für unsere Banater Freunde... oder auch Freunde des Banats:

Eine Lanze für den Edlen Ritter

Zurück zur Lokalgeschichte: Der Tag der Befreiung vom Türkenjoch soll nun Temeswarer Stadttag werden

Von: Balthasar Waitz

Dienstag, 22. November

Der 18. Oktober 1716 ist nicht nur in die Geschichte des historischen Banats und der sieben Jahrhunderte währenden Geschichte der Stadt Temeswar/Timişoara sondern auch in die Weltgeschichte als wichtiges Datum eingegangen: An diesem Tag zog Prinz Eugen von Savoyen an der Spitze der siegreichen österreichischen Heere in die Temeswarer Festung ein, um hier als Sieger seinen 43. Geburtstag zu feiern. Damit endete eines der dunkelsten Kapitel der Banater Geschichte, die 164 Jahre türkischer Besetzung. Nachdem das Banat 1918 dem Königreich Rumänien einverleibt wurde, verstärkt jedoch in den 50 Jahren Kommunismus, wurde diesem historischen Tag leider immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt, in der Goldenen Epoche war jede Erinnerung an ihn unerwünscht und er wurde zum Tabu erklärt.

Erst nach der Wende versuchten die Temeswarer, von Gesellschaften, Kulturvereinen aus der Zivilgesellschaft bis zu der Stadtverwaltung, sich an das „Klein Wien“, an das wertvolle historische und Kulturerbe aus einer Epoche, die Temeswar zu dem gemacht hat, was es heute ist, zurückzubesinnen. All die Verluste sollen wettgemacht werden: Mit schönen aber schwierigen Stadtprojekten wird Jahr für Jahr ein Stück lebende Stadtgeschichte bzw. der historischen Altstadt, von den stolzen Barockbauten der Innenstadt bis zu den Jugendstilbauten und Palästen im Stadtzentrum, zurückgewonnen. Die längst fällige „Wiedergutmachung“, das heißt die Sanierung der Altstadt, erweist sich jedoch als ein schwieriges und kostspieliges Vorhaben. Viel mehr kann man im Kulturbereich machen: Der Temeswarer Kulturverein „Ariergarda“ versucht, die jüngeren Generationen der Temeswarer Bevölkerung mit Straßenfesten nach deutschem Muster auf das wertvolle Erbe, auf die verschüttete Geschichte und die Geschichten der Altstadt aufmerksam zu machen.


www.adz.ro/meinung-und-bericht/artikel-meinung-und-bericht/artikel/eine-lanze-fuer-den-edlen-ritter/
kranich
schrieb am 22.11.2011, 18:17 Uhr
Bankban, das kann nur jemand verstehn, der tatsächlich große Teile seines Daseins in diesem politischen System verbracht hat. Dies scheint bei dir nicht der Fall gewesen zu sein (kein Vorwurf!).

Man müsste wissen, dass die Medien alle linientreu sein mussten. Wenn man dann etwas über viele Jahre eingetrichtert kriegt, fangen viele an daran zu glauben. Vielleicht verstehst du nun, was vorher mit der Verbreitung des Antisemitismus` im Ostblock gemeint war.

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.