Quo vadis Europa ?

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MomoB
schrieb am 11.08.2013, 21:11 Uhr
nur interessieren sich die wenigsten, was in dem Handbuch des Lebens steht.

Steht dort etwas über den Mindestlohn, he?
getkiss
schrieb am 11.08.2013, 21:29 Uhr (am 11.08.2013, 21:29 Uhr geändert).
Nicht so direkt, der Begriff "Lohn" wird aber schon erwähnt

Link
Anchen
schrieb am 14.08.2013, 11:42 Uhr
lucky_271065
schrieb am 14.08.2013, 17:08 Uhr (am 14.08.2013, 17:10 Uhr geändert).
@Anchen

Ähnliche Ambitionen, alle Auslandschulden möglichst schnell abzuzahlen, hatte seinerzeit auch Ceausescu. Angeblich ist es ihm sogar gelungen.

Den Preis, den die Bevölkerung dafür zahlen musste, kennen wir. Und wir wissen auch, dass dieser wohl ein nicht unerheblicher Faktor bei der Entscheidung vieler Landsleute für die Ausreise nach Deutschland war.

Bis zuletzt hat es auch Ceausescu Kopf und Kragen gekostet.
getkiss
schrieb am 14.08.2013, 19:56 Uhr
...Äpfel mit Gurke gleichgestellt...
TAFKA"P_C"
schrieb am 14.08.2013, 19:58 Uhr
Bis zuletzt hat es auch Ceausescu Kopf und Kragen gekostet.
Den Polen wurden eine Menge Schulden erlassen. Sie haben halt auf der richtigen Seite gestanden (Solidarnosc, Papst ...)
lucky_271065
schrieb am 15.08.2013, 01:48 Uhr
@Getkiss

...Äpfel mit Gurke gleichgestellt...

In diesem Falle dürfte sowohl der Apfel Ceausescu also auch die Gurke Orban Eines gemeinsam haben: eine nationalsitische Haltung, bzw. Motivation.

Und wo stehst Du, alter Ritter von der Szeklerfahne?

P.S. Hast Du schon den letzten Roman von Johann Lippet gelesen? Eigentlich war Deine Heimat ja die Banater Heide. Oder?


Bruchstücke aus erster und zweiter Hand

Wiseschdia. Den Ort mit dem seltsamen Namen gibt es wirklich, er liegt im Westzipfel des rumänischen Banats an der Grenze zu Serbien und Ungarn, für Johann Lippet ist er zugleich ein fiktionaler.Die Niederlassung, seit jeher ohne Bahn- und Busanbindung, ist Dreh- und Angelpunkt in Dorfchronik, ein Roman (2010), hier spielt die Handlung seines fünfteiligen Romans in zwei Bänden Die Tür zur hinteren Küche (2000) und Das Feld räumen (2005), der die Geschichte einer banatschwäbischen Familie und dessen Protagonisten Anton Lehnert in der Zeitspanne 1956-1993 erzählt.
Hierher läßt der Autor in Bruchstücke aus erster und zweiter Hand den Enkel des Anton Lehnert, in Deutschland geboren und beim Tode seines Großvaters sechs Jahre alt, anderthalb Jahrzehnte nach der Emigration der deutschen Dorfbewohner in die Bundesrepublik auf Spurensuche reisen. Der Zweiundzwanzigjährige trifft hier auf den achtzigjährigen Freund seines verstorbenen Großvaters, den einzigen noch im Dorf lebenden Deutschen, und auf eine ihm völlig fremde Welt.
Von seiner Mutter weiß der Jugendliche einiges aus dem Leben seines Großvaters, doch durch das, was er von dessen Freund erfährt, gewinnt es an Konturen. Und er wird mit einer alten Familienfehde konfrontiert, als der erste Ehemann seiner Mutter auf den Plan tritt.


http://buecher-de.welt.de/shop/schwaben/bruchstuecke-aus-erster-und-zweiter-hand/lippet-johann/products_products/detail/prod_id/36781022/
getkiss
schrieb am 15.08.2013, 07:41 Uhr
Eines gemeinsam haben: eine nationalsitische Haltung, bzw. Motivation.

Könnte ich Deine Erklärung dazu haben?

Ceauşescu hat die Schulden des Landes mit den Entbehrungen und dem Hunger der Bevölkerung bewältigt.

Orbán lässt die Nationalbank die Schulden an den IWF zurückzahlen, weil ihm dessen Diktat nicht passt. Diese (einseitige) Schulden tilgt er mit ganz gewöhnlichen Schulden auf dem Kapitalmarkt, zu besseren Konditionen. Diese hat er mit dem Vertrauen auf die wirtschaftliche Entwicklung Ungarns erzielt. Gleichzeitig hilft er den Bürgern, die persönlichen Schulden in Auslandswährung los zu werden.

Der Unterschied ist gewaltig. Die wirtschaftliche Vorgehensweise hat mit Nationalismus so viel zu tun wie die Katze mit dem Maisschrot.
lucky_271065
schrieb am 15.08.2013, 08:22 Uhr
@getkiss

Der Unterschied ist gewaltig. Die wirtschaftliche Vorgehensweise hat mit Nationalismus so viel zu tun wie die Katze mit dem Maisschrot.

Na komm! Der Nationalismus Viktor Orbans und seiner Partei ist notorisch. Und wohl der Hauptgrund, sich gegen das "Diktat" des IWF aufzulehnen.

Und wenn er bloss eine Umschuldung vorgenommen hat, ist er "aus dem Regen in die Traufe". Sowas würde ich nicht als besondere Leistung darstellen. Soviel ich verstanden habe, ist Ungarn eines der verschuldetesten Länder Europas und hat in den letzten zwei Jahren seine Staatsschulden gerade mal von 81% auf 74% des BIP reduzieren können. Da ist noch Einiges zu tun... Und mit Arroganz und nationalistischen Parolen wird man wohl nicht viel erreichen. Den Preis zahlt letztendlich die Bevölkerung. Wie seinerzeit bei Ceausescu.
orbo
schrieb am 15.08.2013, 08:34 Uhr
Bei sachlicher Betrachtung ist leider festzustellen, dass so gut wie jedes EU-Land (Ausnahme: Kleinstaaten) hoch verschuldet ist (Dtl. > 80% vom BIP)
lucky_271065
schrieb am 15.08.2013, 08:50 Uhr
@orbo

Ja, auch in Deutschland und in anderen Ländern Europas lebt man schon ziemlich lange "über seinen Verhältnissen".

Da sind eher Rumänien mit seinen 34% und Bulgarien mit seinen 16% zur Abwechslung mal positive Ausnahmen.
bankban
schrieb am 15.08.2013, 09:48 Uhr
Meines Wissens ist nicht die Höhe der Schulden (x% vom BIP) ausschlaggebend, sondern die Bonität des Landes, d.h. das Vertrauen des internationalen Finanzmarktes darin, dass sie ihre gegebenen Kredite auch zurückerhält. Da mag manch ein Land also ruhig nur 70, 50 oder auch 35 % Verschuldung gemessen am BIP haben, das Land mit 80% ist immer noch besser dran, wenn es ein größeres Vertrauen der Finanzmärkte genießt.
MomoB
schrieb am 15.08.2013, 09:59 Uhr
das Land mit 80% ist immer noch besser dran, wenn es ein größeres Vertrauen der Finanzmärkte genießt.

Wann ist ein Land besser dran, bei 80%, oder auch bei 90%, oder sogar bei 150%?
LOL
Ein Land ist nie gut dran wenn es hoch verschuldet ist. Das Vertrauen wovon du sprichst ist nichts Wert wenn Heute ist da und Morgen kann weg sein, die Schulden bleiben, auch wenn mit niedrigen(niedrigeren) Zinsen.
seberg
schrieb am 15.08.2013, 10:23 Uhr (am 15.08.2013, 10:26 Uhr geändert).
Das Vertrauen wovon du sprichst ist nichts Wert wenn Heute ist da und Morgen kann weg sein
Richtig, den einen kann man mehr vertrauen, den anderen weniger, die internationale Erfahrung ist wichtig..

Ja, es gibt sogar einige, die vertrauen sich selbst nicht...heute ist es da - morgen weg...
Anchen
schrieb am 15.08.2013, 11:03 Uhr (am 15.08.2013, 11:11 Uhr geändert).
Die Höhe der Schulden scheint erstmal egal zu sein, solange die vereinbarten Zinsen daran gezahlt werden. Allerdings sind manche Kredite mit noch anderen Auflagen verbunden (IWF Kredite), die von Regierungen (s.Ungarn) als Souveränitätseinbusse des zu regierenden Landes angesehen wird.

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