Quo vadis Europa ?

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Johann
schrieb am 16.07.2011, 12:26 Uhr (am 16.07.2011, 12:31 Uhr geändert).
Heute wird ein "Stück" Europa zu Grabe getragen:

Ein bisserl Absolutismus wagen

"Im Habsburgerreich herrsche - so unter Kaiser Franz Joseph der Sozialdemokrat Victor Adler - „Absolutismus gemildert durch Schlamperei“."

Analog dazu kann man den rumänischen Kommunismus als "Totalitarismus gemildert durch Schlamperei“ bezeichnen.
walter-georg
schrieb am 16.07.2011, 12:50 Uhr (am 16.07.2011, 12:59 Uhr geändert).
@ Johann: Seit wann besitzt du hellseherische Qualitäten? Woher z.B. willst du wissen, wie ich mich in Rumänien für Prüfungen vorbereitet habe? Woher willst du wissen, dass ich diese Masche auch hier durchziehe? Ich glaube eher, dass du dich von Schablonen leiten lässt, was ich irgendwie nachvollziehen kann, denn du lebst ja in einer anderen Welt!
Zu deiner Information: Geographie ist eines der komplexesten Gebiete der Wissenschaft! Um z.B. zu verstehen, wie sich das Leben auf unserem Planeten entwickelt hat, braucht man Kenntnisse in Paläographie, um zu verstehen, wie Zyklone zu Stande kommen, sind Kenntnisse aus der Physik erforderlich, um das Vorherrschen des tropischen Regenwaldes am Äquator - und nicht nur dort - zu erklären, bedarf es eines Grundwissens in Biologie und Chemie, usw. Das heißt bei dir auswendig lernen...

Deine in den letzten Beiträgen getätigten Behauptungen haben ein Niveau erreicht, das ich bis jetzt nur unserem gemeinsamen "Freund" zugetraut hätte. Davon distanziere ich mich und werde in naher Zukunft darauf auch nicht mehr reagieren.

P.S. Auf deine Masche mit dem Dorftrottel von Reußen falle ich nicht `rein. Die hast du zwar geschickt gewählt, um mich zu diskretitieren, aber sie ist einfach zu plump. Dir müsste bekannt sein, dass ich SBS - und besonders die vom Dorf, weil ich ja auch aus so einer Ortschaft stamme, sehr zu schätzen weiß!
Johann
schrieb am 16.07.2011, 12:55 Uhr (am 16.07.2011, 13:08 Uhr geändert).
seberg schrieb

"Im Gegenteil scheinen z.B. die blühende Korruption in bestimmten weniger "entwickelten" Ländern einerseits mit den traditionellen (bewährten?) kapitalistischen Gepflogenheiten in hochentwickelten Industrieländern andererseits eine merkwürdige Allianz einzugehen, die der globalen Krise Vorschub leistet, bzw. sie gar mit ausgelöst hat."

Wie Kaube in einem guten Beitrag darlegt, kommt die moderne Mafiaforschung da zu anderen Ergebnissen.

Diagnose:
"So waren es historisch in Sizilien ebenso wie in jüngster Zeit nicht einfach zurückgebliebene Regionen, in denen Mafien aufstiegen. Sondern es waren Gesellschaften, die einen rapiden sozialen Wandel durchmachen, in denen neue Märkte entstanden und deren Rechtssystem mit diesen Entwicklungen nicht Schritt hielt."

Lösung:
"Insofern, schreibt Varese, wäre es das beste Mittel gegen die Mafia, wenn die Politik einsähe, dass Liberalisierung mehr und nicht weniger Staat verlangt. Wer das organisierte Verbrechen bekämpfen will, muss die Nachfrage nach seiner Dienstleistung eindämmen."

Quelle: Die Ökonomie der kriminellen Dienstleistung
seberg
schrieb am 16.07.2011, 13:30 Uhr (am 16.07.2011, 13:34 Uhr geändert).
"Insofern, schreibt Varese, wäre es das beste Mittel gegen die Mafia, wenn die Politik einsähe, dass Liberalisierung mehr und nicht weniger Staat verlangt. Wer das organisierte Verbrechen bekämpfen will, muss die Nachfrage nach seiner Dienstleistung eindämmen."
Quelle: Die Ökonomie der kriminellen Dienstleistung

Danke Johann, für die Rückkehr zum Thema!
Zu der (etwas paradoxen, bzw. "dialektischen") Aussage von Varese, dass die Liberalisierung mehr und nicht weniger Staat verlangt, fällt mir ein, dass der Erfolg der deutschen Wirtschaft möglicherweise gerade auf der typischen deutsch-traditionellen "Staatsgläubigkeit" wenn nicht gar "Staatshörigkeit" beruht (im krassen Unterschied z.B. zu der typisch griechischen "Staats-Ungläubigkeit u. -Skepsis").

(Ursprünglich wollte ich hier einen anderen Beitrag schreiben, wähle jetzt aber dafür einen neuen Thread: Diskutieren - oder "assoziative Lockerung"?)
Johann
schrieb am 16.07.2011, 13:40 Uhr (am 16.07.2011, 13:53 Uhr geändert).
@ seberg

Staatliche Lösungen in D werden oft in linken Kreisen als "Staatsgläubigkeit" diffamiert, während man gleichzeitig vom skandinavischen Modell träumt, dabei erfordert letzteres wesentlich mehr staatliche Eingriffe.

Die beste Lösung war und ist auch in Zukunft ein Mix aus Staat, Markt etc.

Wichtig ist, und da liegt der Hund begraben, dieser Mix muss immer erneuert und den neuen Bedingungen angepasst werden.
Hier haben demokratische Staaten, zumindest kurzfristig, immer extrem große Nachteile.
Zu den fünf Säulen des deutschen Sozialstaatsmodell habe ich hier einiges geschrieben:

Potentiale des deutschen Sozialmodells.
Vorschläge für eine konsistente und komplementäre Weiterentwicklung
Anchen
schrieb am 16.07.2011, 13:41 Uhr
Das Recht, nicht beraubt zu werden, wiegt nur dann mehr als das Recht, jemanden zu berauben, wenn das Opfer dem Beschützer wichtiger ist als der Täter. Wenn der Täter genug zahlt, hat er den Schutz. Die Mafia kennt keine Bürger, sondern nur Klienten.

Nehmen wir statt Mafia den erweiterten Begriff der Finanzmafia, den Staat als Beschützer und als Opfer den Bürger...das kommt dann schon manchmal hin.
sibihans
schrieb am 16.07.2011, 19:50 Uhr (am 16.07.2011, 19:57 Uhr geändert).
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Spart Ministerpräsident Papandreou gerade sein Land zu Tode?
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Meer, Olivenöl, Feta-Käse - und sonst?Link
Anchen
schrieb am 18.07.2011, 11:39 Uhr (am 18.07.2011, 11:39 Uhr geändert).
Hoppla, jetzt könnten wir wissen wer Schuld am Europauntergang hat, nicht die Banken und nicht irgendwelche geldgierigen Manager...es scheinen die Deutschen zu sein, manchmal scheint man wirklich „betriebsblind“ zu sein....


Entschuldigung - ich bin deutsch

„Warum wir Deutschen so sind, wie wir sind.
Wie wir damit gerade Europa zerstören.
Und wie Sie das vielleicht noch verhindern können.“

von Detlef Gürtler
cäsar
schrieb am 19.07.2011, 14:28 Uhr
Hallo liebe Leute,

es scheint hier in Mode gekommen zu sein, unendlich viele Links ins Netz zu setzen und ich möchte nicht arrogant wirken, aber so etwas wie gesunder Menschenverstand bleibt auf der Strecke!!! Ihr zitiert Wissenschaftler, Journalisten Experten usw. von denen ich mal ungeniert behaupte, dass sie auch nicht viel mehr wissen bzw. sich sehr uneinig sind und ich gehe ein Schritt weiter und sage, dass sie die Krise nicht mal erkannt haben, wie jeder Normalo auch!

Anchen du bringst einen Herrn Gürtler ins Gespräch und damit auch die Schweiz, womit wir bei einem Eckpunkt der von mir beobachteten Vorgehensweisen(Fehlern) sind:

Die Schweiz sollte mal ganz ruhig sein. Sie stünde mit viel mehr Schulden da, wenn ja, wenn eine ihrer Grossbanken (UBS)keine Hilfe aus Asien erhalten hätte(ich glaube es waren die Saudis). Da sieht man welche Interessen am Erhalt der Geld- und Goldbunkern eine Rolle spielen. Wichtig erscheint mir jedoch die Tatsache, dass die Bilanzsumme der Banken nicht grösser sein sollte als die Wirtschaftsleistung eines Staates.

Griechenland, oh Griechenland, die Griechische Tragödie:ich stelle fest, dass Griechenland bei der Euro Einführung beschissen hat. Deswegen trägt es die Hauptschuld an der heutigen Entwicklung. Es gibt Leute die meinen die Griechen hätten uns Kultur geschenkt und deswegen sollte man etwas solidarischer mit ihnen umgehen. So etwas wie eine historische Argumentation, die auch hier in den Foren kolpotiert wird!! Ich frage mich ob es gerechtfertigt ist, dass man sie deswegen durchfüttert.
Übrigens, wir haben auch eine deutsche Tragödie. Im Länderfinanzausgleich, gibt es 3 Geberländer und 13 Nehmerländer. Wenn ich den politischen Diskurs betrachte sind die Rollen klar verteilt:NRW, die, die am meisten Schulden machen sind die guten(kostenloser Kindergarten, keine Studiengebühren) und die Bayern mit nahezu ausgeglichenem Haushalt, ein bisschen getrickst wegen der Landesbank, mit umgekehrten Vorzeichen(Studiengebühren), die Bösen.


Wenn die 2 Grossen Deutschland und Frankreich, die Maastrichtkriterien reissen, ist es geradezu eine Einladung für andere Staaten dies auch zu tun. Was mich wundert: es gibt heute noch Wissenschaftler für die die Schulden kein grosses Problem darstellen bzw. sind es diejenigen die eine "flexible Handhabung" der Maastrichter Kriterien forderten. Und jetzt will es keiner gewesen sein.

Historisch gesehen, mit der Ausnahme der USA sind Staatspleiten bzw. Währungsreformen eher die Regel als die Ausnahme. Abstrakt gesehen, dürfte man sich überhaupt nicht aufregen.

Wer, wem, was schuldet ist wohl eine philosophische Frage. Vor etwa 40 Jahren als man die kommunistischen Funktionäre Chinas fragte, wann man mit einer Rückzahlung(Tranche) der Schulden rechnen könne, antworteten diese etwa so: China schuldet niemandem etwas, man müsse sich nur die Musseen in London und New York anschauen. Heute hat sich das Blatt bekanntlich gewendet. Frau Merkel hat es gerade noch so geschafft, die deutsche Ödffentlichkeit vor einem peinlichen Auftritt bei der Eröffnung der Olympischen Spielen in Pecking zu schonen, George W. Bush aber nicht. Meine grösste Befürchtung ist, dass wir mit der Schuldenkrise(wir=der Rest der Welt)schonungslos einem totalitärem Regim ausgeliefert sind! Tibet zB. wird es wohl die nächsten 100 Jahre NICHT schaffen sich aus den Krallen Chinas wegzureissen!

Die Deutschen sind Wahrheitsfetischisten. Mit der Wahrheit, kann man den Herdentrieb an der Börse nicht immer besänftigen. Manchmal hilft eine gute Lüge mehr. Deswegen traue ich dem Schlitzohr Juncker mehr zu als der Kanzlerin! Allerdings muss in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass die Märkte eher einen EURO nach D-Mark Modell erwartet haben als einen nach Lira/Drachme /Pesetas- Modell! Und jetzt sind die Akteure am falschen Fuss erwischt worden...mais oui!!!

ave
lucky_271065
schrieb am 19.07.2011, 22:18 Uhr
Ciao Bella! Italiens Niedergang in Zahlen.

www.spiegel.tv/#/filme/ciao-bella-trailer/
sibihans
schrieb am 19.07.2011, 22:31 Uhr
Ciao Bella! Italiens Niedergang


Italien und Spanien halten aber Rumänien fest bei der Hand bei ihrem Niedergang.
Spania nu mai vrea români la muncă. Italien wird auch nicht mehr lange warten.

Spania nu mai vrea români la muncă
Anchen
schrieb am 20.07.2011, 00:27 Uhr

@cäsar ..du mußt entschuldigen, mein gesunder Menschenverstand wird manchmal durch Brot und Spiele abgelenkt,

aber hier ein lesenswerter Artikel in der WiWo:

Zerfall der gesamten Finanzarchitektur - Felix Zulauf
lucky_271065
schrieb am 20.07.2011, 07:29 Uhr (am 20.07.2011, 07:31 Uhr geändert).
@ Sibihans

Auch in dem von Dir gestellten Link zu lesen:

Zece ţări ne-au închis poarta

Spania se alătură celor zece ţări UE care menţin pieţele muncii închise pentru români până în 2014: Austria, Belgia, Franţa, Germania, Irlanda, Italia, Luxemburg, Malta, Olanda şi Marea Britanie. În unele dintre aceste state, accesul românilor pe piaţa muncii este permis în anumite sectoare, mai ales în activităţi sezoniere.

Warum also mit dem Finger speziell auf Spanien (und Italien) zeigen?

Allerdings leben in Spanien und Italien die meisten der Rumänen, die nach 1990 ihr Land verlassen haben. Jeweils um die 1 Million ... Manche sind auch zurückgekehrt und haben hier das Ersparte investiert.
sibihans
schrieb am 20.07.2011, 23:05 Uhr
Allerdings leben in Spanien und Italien die meisten der Rumänen
Johann
schrieb am 21.07.2011, 17:16 Uhr (am 21.07.2011, 17:19 Uhr geändert).
In Europa wird gemeckert, aber auf weltweit höchsten Niveau!

Fakten zur Schuldenkrise.
Europas versteckte Star-Qualitäten

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