3.000 neue Gewerbeanmeldungen in Neukoelln ,40 Anmeldungen in einem Wohnzimmer,kann Deutschland das verkraften ?

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seberg
schrieb am 06.03.2013, 11:37 Uhr (am 06.03.2013, 11:44 Uhr geändert).
@bankban ist m.E. einem Missverständnis aufgesessen, so wie ich das oben dargestellt habe. Es wäre schön, wenn er das bestätigen könnte.
Mir wird es ab sofort hier nur noch um die Sache gehen - soweit das möglich ist - jedenfalls nicht mehr um ad hominem-“Klärungen“. Die Sache:

Friedrich K: Meiner Meinung nach kann das „Problem Zigeuner“ nur auf europäischer Ebene gelöst werden wobei ich mir von den Betroffenen und ihren Vertretern mehr Entgegenkommen und auch Einigkeit in ihren Forderungen wünschen würde und von denen die helfen und lösen wollen mehr Realitätssinn und weniger Blauäugugkeit..


seberg: „Dem stimme ich zu. Ich weiß nicht, ob bis heute überhaupt irgend jemand wirklich die Zigeuner/Roma in ihrer Art, ihrer Lebensweise und ihrem Wollen verstanden hat.“
gehage
schrieb am 06.03.2013, 11:39 Uhr
ok mauserl, ich würde gerne, um das problem der zigeuner in D. zu lösen, die hälfte meines einkommens, dauerhaft, für die selbigen spenden. wäre das eine lösung? bin ich dann gönnerhaft genug und hätte dann auch kein schlechtes gewissen, welches du versuchst mir/uns eizureden, mehr? oh, bevor ich vergesse, natürlich spende ich die hälfte meines einkommens nur, wenn du das gleiche tust. solidarität sollte schon sein... ich merke schon, bei dem thema hast du ahnung von...weiter kennst du den spruch, gell? wenn mein vorschlag nicht gut genug sein sollte, bitte mach du einen was ich persönlich und auch du, denn tun könnte/n, um das "problem", wenn es eins sein sollte, zu lösen....

nichts für ungut...
Kichermaus
schrieb am 06.03.2013, 11:40 Uhr
@User gerri schrieb:
@ Kichermaus,lass dich nicht kleinmachen,zeig Allen wie das gemacht wird, das mit der Menschlichkeit.Man lernt nie aus.
Sei ein Beispiel,nun hast du die Gelegenheit und hol dir ein Paar oder zwei von den Neuankömmlingen Nachhause,zeig ihnen das es auch andere Menschen in Deutschland gibt.
Wünsche dir ein gutes Gelingen.


Davon ausgehend, dass der Beitrag nicht zynisch gewesen sein wollte, sondern ernsthaft, gerri, sage ich zunächst danke.
Ich bitte dich um Verständnis dafür, dass ich die vielen Belege meiner selbstverständlichen Mitmenschlichkeit, auch und vor allem Migranten gegenüber, die wir u.a. ja auch an unseren Schulen in allen Klassen haben, was für mich persönlich täglich neu weniger eine Herausforderung denn eine Bestätigung dafür ist, was man mit Toleranz, Empathie und Interesse bei den Jugendlichen erreichen kann, wenn diese spüren, dass man etwas von Herzen ernst nimmt und das, was man sagt und tut, - vorlebt -, alles eine Einheit von Herz und Verstand bildet.
Bei Interesse kann ich dir per PN Belege meiner vor-gelebten Menschlichkeit für Migranten und nicht nur für diese, sondern generell, aufzeigen.
Hier nur soviel: Dass ich seit Jahren regelmäßig in Rumänien weile, in Siebenbürgen, hat u.a. auch eben damit zu tun, was mir hier so arrogant wie oberflächlich und abfällig abgesprochen wird ("keine Ahnung", "geh du mal nach Rumänien" usw...), was mich jedoch weder "kleinkriegt" noch wundert mehr, nach dem, was man in diesem Forum als ehrlich bemühter und interessierter User nicht sb.s. Herkunft zurück "erfährt".
nixe
schrieb am 06.03.2013, 11:53 Uhr
Wer wollte, konnte gestern lesen:

Perspektiven für die Roma-Bevölkerung Rumäniens als transnationale Aufgabe
Deutschland als Ziel: Entwicklungen seit 1989 und Analyse aktueller Trends


In keinem Land Europas lebt das Volk der Roma und Sinti frei von Diskriminierung und von staatlicher Repression. In keinem Land/ Europas ist die historische Benachteiligung dieser Minderheit überwunden. Aber es gibt wohl kaum ein Land in Europa, das sich so gründlich dieser Erblast eines fortwährenden ethnischen
Konflikts entledigt hat, wie dies in der DDR geschehen ist.


Damit möchte ich die Ausgangssituation für die Ereignisse nach 1989 bzw. nach 1990 in dem Gebiet der früheren DDR kennzeichnen, auch wenn ich weiß, dass es den kaum verhüllten Wunsch nach Verdrängung oder Vertreibung von Sinti und Roma auch andernorts in Europa gibt, ja dass dieser Wunsch tatsächlich Menschen zu gewaltsamen Übergriffen, zu regelrechten Progromen treibt.


Als am 9. November 1989 die Mauer in Berlin fiel, das Symbol der Abgrenzung und Eingrenzung, unter der wir gelitten hatten, war die Freude über die neugewonnene Freiheit groß, und nachdem die Währungsunion uns zumindest in gewissem Umfang die notwendige konvertierbare Währung beschert hatte, nutzten viele gerade die Reisefreiheit kräftig aus.
Aber dann erlebten die, die stolz ihre Dias aus Italien oder Spanien zeigten, dass nicht nur wir die langersehnte Reisemöglichkeit wahrnehmen, sondern andere zu uns kamen, die hier Zuflucht suchten
Auf den Fernbahnhöfen in Berlin wurde die Konfrontation dieser Gruppen mit der Bevölkerung besonders hautnah und explosiv. In Lichtenberg, in Schönefeld und auf dem Hauptbahnhof kamen sie an mit Kind und Kegel, und zum Entsetzen des Bahnpersonals und der deutschen Reisenden blieben sie dort. Sie belegten die Bänke, die Wartesäle, die Bahnhofshallen, oft waren es Hunderte. Tagsüber waren sie unterwegs zum Handeln oder zum Betteln, abends kamen sie wieder, und dann kam schon der nächste Zug an. Die Bevölkerung reagierte mit Empörung und Abwehr. Alle Vorurteile, Spannungen und Ängste diesen einem DDR-Bürger nun wirklich sehr Fremden gegenüber wurden sofort mobilisiert.
Ebenso nicht gelungen ist es uns damals, eine Möglichkeit zu schaffen, Roma aufzunehmen, die eine Zeit lang hier bleiben, dann aber wieder zurückfahren wollten, was wir bei vielen feststellten - nach 3 Monaten waren sie weg. Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes galt auch das Asylrecht als praktisch einzige Möglichkeit nach Deutschland zu kommen. Viele Roma stellten ein Asylgesuch, obwohl sie gar nicht bleiben wollten. Aber unsere Versuche, eine legale Möglichkeit der Unterbringung und Versorgung für einige Monate zu gewähren, erst recht natürlich alle Überlegungen für ein Bleiberecht überhaupt oder gar einen Minderheitenstatus, scheiterten an den Ängsten vor einer "Zigeunerinvasion", die angeblich die Folge wäre. Geschürt wurden solche Ängste erheblich mit durch die Medien. Die Titelgeschichte des Spiegels z. B. am 03.09.90 hieß: 'Auf der Suche nach Asyl kommen Zehntausende von rumänischen Roma nach Deutschland. Unter dem Andrang der Roma wollen Politiker sogar das Grundrecht auf Asyl schleifen.'

Auszüge aus dem Artikel von:

Almuth Berger hatte als Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg einen Vortrag zum Thema Roma in der DDR gehalten. Damit hatte sich unter anderem eine von der Freudenberg-Stiftung organisierte Fachtagung vom 01. bis 03.06.1993 in Machern beschäftigt.
Ein Auszug aus diesem Vortrag verdeutlicht wie das Volk der Roma offiziell und in der Bevölkerung der DDR vor 1989 und danach wahrgenommen wurde und welche Probleme sich mit der Grenzöffnung ergaben.


Die Problematik ist nicht neu, nur weil Frau Illner mal wieder ein Thema für ihre Sendung gebraucht hat. Überhaupt stellt sich die Frage ...warum Medien mit diesen Themen in 2013 die Stimmung im Land anheizen?!
seberg
schrieb am 06.03.2013, 11:57 Uhr (am 06.03.2013, 12:20 Uhr geändert).
Danke nixe für diesen Beitrag!

Warum Medien mit diesen Themen in 2013 die Stimmung im Land anheizen?

Dass es eine verbreitete latente Fremdenfeindlichkeit, bzw. Angst vor "dem Fremden" in Deutschland - und nicht nur - gibt, das ist ja ziemlich klar. Und diese macht wohl auch nicht halt vor den Menschen, die bei den Medien arbeiten, denke ich, oder?
Besonders wenn man sich die wirklich spezielle Problematik der Roma aus Südosteuropa vergegenwärtigt.
nixe
schrieb am 06.03.2013, 12:41 Uhr
...unser Land ist Beispielgebend für Integration und bietet Raum für die persönliche Entfaltung der Kultur. Ich treffe diese Aussage im vollen Bewusstsein, dass jeder Wald sein Totholz hat.

Landesverband Deutscher Cinti & Roma
Slash
schrieb am 06.03.2013, 12:45 Uhr (am 06.03.2013, 12:46 Uhr geändert).
Kichermaus:Zu keiner der von Userin Kichermaus gestellten, sie bewegenden Fragen wurde von irgend jemandem eine konstruktive Antwort gegeben.
Auch User seberg schwieg.

www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/2092-3-000-neue-gewerbeanmeldungen-in/seite4.html#forumid94520

Tja, das Rechtmachen hat scheinbar auch mit Gutmachen zu tun, also bitte, @Seberg, streng Dich mehr an!
Kichermaus
schrieb am 06.03.2013, 13:09 Uhr (am 06.03.2013, 13:10 Uhr geändert).
"Auch User seberg schwieg." (Kichermaus)

Entschuldigung für meinen Irrtum, habe den Beitrag heute nicht mehr in Erinnerung gehabt, zumal dieser nach meiner Betrachtung alles andere als etwa konstruktiv ist im Sinne einer Beantwortung meiner zuvor gestellten Fragen.
Jedoch ist mir nach meiner Erfahrung im Forum klar geworden mittlerweile, dass ein "Spießumdrehen" bei manchen durchaus als "konstruktive" Antwort auf ernsthafte Fragen gilt.
Klug und Weise
schrieb am 06.03.2013, 13:40 Uhr
Liebe Kichermaus!

Ich hätte es Ihnen gar nicht zugetraut imstande zu sein diese wenig „politisch korrekte“ Zigeunersache so hübsch auf den Punkt zu bringen. Nun, Zigeuner, die beanspruchen ihre traditionelle Lebensweise zu pflegen, passen in so gut wie keines der gängigen politischen Schemata, selbst die ausgebratensten Anarchisten (na ja, tief in deren Herzerln sind die fast alle auch nichts Anderes als spießige - bloß ein wenig vom „rechten Weg“ abgeirrte - Kleinbürger) haben mit denen ihre liebe Not ...

Das dadurch hier von Ihnen demaskierte „typische“ Verhalten eines überwältigenden Teils der aus der inseldeutschen Kultur der Siebenbürger Sachsen Stammenden konnte man in den vergangenen Jahrzehnten auch in Siebenbürgen beobachten.

Erst gestern machte ich hier wieder eine Probe aufs Exempel dazu!

Lesen Sie doch bitte den Beitrag von „Klug und Weise“ zu der ganz hässlichen Vergewaltigungsgeschichte einer in Ungarn Lebenden.

Schon vor 35 und mehr Jahren wie auch später oftmals versuchte ich in Siebenbürgen und anderen Teilen Rumäniens, wo einstmals deutsche Bevölkerung heimisch war, dieses Thema anzuschneiden. Fast immer wurde nur von rumänisch-, aber auch andersethnischen Menschen über diese grässlichen Sachverhalte informiert. Als mir dieses Thema zuletzt zugetragen worden ist, war es eine von ihrer Abstammung her tschechisch-donauschwäbische Dame, die mich unaufgefordert über so einen Sachverhalt informiert hat.

Konkret erwähnte diese Dame, die eine überaus interessante Abstammung und „Entstehungsgeschichte“ hat, ganz beiläufig, dass sie in Orschowa viele Jahre als Buchhalterin in einer Bank gearbeitet habe. Dort habe sie eine deutschethnische Kollegin gehabt, die Ende der Vierzigerjahre/anfangs der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts als eine der vielen kollektivbestraften Rumäniendeutschen in ein sowjetisches Konzentrationslager zur Zwangsarbeit deportiert worden sei. Nach Jahren sei sie mit zwei Kindern an der Hand aus der sowjetischen Haft zurückgekommen. Weder sie selber noch ihre Familie habe sich jemals über den Vater/die Väter dieser zwei aus der Sowjetunion mitgebrachten Kinder geäußert. Diese Kinder seien in die deutsche Familie ihrer Kollegin als eigene „deutsche“ Kinder aufgenommen und als solche „deutsche“ Kinder großgezogen worden. Diese Information erhielt ich im Sommer 2006 anlässlich historischer Recherchen in Orschowa.

So wie dieses Erlebnis, hatte ich mehrere ähnliche in Siebenbürgen, Banat und anderswo in Rumänien, bei denen es um die in sowjetischer Haft gezeugten Kinder deutschethnischer strafgefangener Frauen gegangen ist. Wann immer ich versucht habe bei ethnischen (damit meine ich „unvermischte“ in lokaler traditioneller deutscher Kultur aufgewachsenen) Deutschen dieses Thema anzuschneiden um mehr und/oder bessere Informationen über solche Sachverhalte zu erlangen sind unverzüglich die sprichwörtlichen Jalousien in den Gesichtern der Befragten hinuntergerasselt und es kam niemals etwas als konkrete Information Brauchbares heraus!

Dito erging es Ihnen bei Ihrer Frage nach der Hilfe für nach Deutschland ausgewanderte Zigeuner aus Rumänien durch gleichfalls aus Rumänien nach Deutschland ausgewanderte Deutschethnische! Ganz offensichtlich berührten auch Sie eine Art von „Tabuthema“ der sich - ebenso ganz offensichtlich - betroffen Fühlenden ...

Was nun „Tabuthema“ ist, tja, das erfährt ein Fragender immer nur im konkreten Einzelfall. Gruppenangehörige haben die Beantwortung dieser Frage natürlich bereits mit der Muttermilch vereinnahmt ...

So ganz nebenbei: Durchaus höflich versuchte man Ihnen auch beizubringen, dass Sie als Außenstehende wohl niemals imstande sein werden diese Thematik jemals in vollem Umfange zu erfassen, geschweige denn dafür „Lösungsansätze“ anzubieten. Auch notorische Gutmenschen und Weltverbesserer („seberg“, „bankban“, ja, sogar „Joachim“, der hier eine Art von „Sonderposition“ einzunehmen scheint; „lucky“ dürfte hier den notorischen Forumsdampfplauderer abgeben, der einen Grossteil des von ihm Angerissenen und oftmals auch „Berichteten“ niemals selbst gesehen, geschweige denn erlebt hat, z.B. seine „Berichte“/Kommentare über den Ort Weilau, der schreibt halt irgendwo irgendwas ab ...) standen dabei um nichts nach ...

Ähnliche Themen gibt es sehr viele. So Sie das wünschen, kann ich Ihnen mehrere auflisten. Die leidige Zigeunerproblematik ist ganz offensichtlich eines dieser Themen! Nur damit Sie deswegen von den Siebenbürger Sachsen keine „falschen Vorstellungen“oder gar „schlechte Vorstellungen“ bekommen: Auch in der Handvoll von (sogar noch immer tschechischsprachigen) Tschechischethnischen im Banat bewohnten Dörfer wird mit der leidigen „Zigeunerfrage“ ganz ident umgegangen wie von den Siebenbürger Sachsen! Praktisch schaut das so aus, dass Zigeuner es im Grunde vermeiden solche tschechischen Dörfer im Banat überhaupt zu betreten, und wenn sie sich aus - egal welchen Gründen (Hausieren, Metallsammeln, etc.) auch immer - dort einmal aufhalten müssen/wollen hat es wieder den Anschein, dass sie von dort so rasch wie nur möglich wieder weg wollen. Um Sie nicht zu ermüden und Ihre Aufmerksamkeit von Ihrem offensichtlichen Hauptanliegen abzuziehen möchte ich diesen Sachverhalt nicht mit Details illustrieren.

Mit Ihrer Fragestellung kratzen Sie im Grunde genommen an sehr vielen Themen, die zu einem großen Teil tabuisiert sind. Ein detailliertes Eingehen auf solche Themen macht es unvermeidbar auch auf real gegebene Machtkonstellationen in Europa/der Welt einzugehen. Um die Tatsache, dass unverändert mit ausreichend Massenmordmittel ausgestattete ausländische Truppen in Deutschland stationiert sind, die NICHT irgendeinem Befehl irgendeiner deutschen Stelle unterstehen, kommen Sie ab einem gewissen Punkt einer Analyse nicht herum. SPÄTESTENS da ist es mit ihrer "Meinungsfreiheit“ zu Ende. Die aktuelle Anwesenheit der hier diskutierenden Angehörigen aus der Gruppe der Siebenbürger Sachsen ist nun einmal auf diese Machtkonstellation zurückzuführen ...

Um noch einmal auf die Handvoll Tschechen im Banat zurückzukommen: 1943 schaffte es ein umtriebiger - dorthin entsandter deutscher - Dorfschullehrer (tja, der war ganz offensichtlich KEIN Rassist, obwohl er eine damals bei Rumäniendeutschen ab einem gewissen Ausbildungsniveau im Lande übliche „Rauchfangkehreruniform“ getragen haben soll, und der ehelichte auch eine flachsblonde rotbäckige und blauäugige „typische“ lokale Tschechin; viele der tschechischethnischen Damen dieser paar Tschechendörfer im Banat sehen nun einmal so aus) im Rahmen der damaligen großen deutschen Mobilmachung, der auch viele Tausend damals junger siebenbürgersächsischer Burschen zum Opfer gefallen sind, mehrere Dutzend tschechischethnischer Schutzstaffelfreiwilliger zu mobilisieren. Dieses nicht ganz halbe Hundert an Männern lernte erst in der Adolf Hitler Kaserne in Prag soviel Deutsch, dass sie imstande waren die Befehle ihrer militärischen Vorgesetzten umzusetzen. Dieses Dorf war übrigens das einzige 1943 Schutzstaffelfreiwillige aufbietende tschechische Dorf im Banat. Vielleicht noch interessant: Die einstige Ehefrau des bei der „Freiwilligenrekrutierung“ so erfolgreichen donauschwäbischen Deutschlehrers hatte längst ihre einstigen (wahrscheinlich nur sehr dürftigen) Deutschkenntnisse vergessen, ihre Tochter dürfte niemals die Sprache ihres Vaters übernommen haben. Mit den beiden Damen war nur eine Unterhaltung auf Rumänisch oder Tschechisch möglich.

Kein ethnischer Tscheche hätte mich oder jemanden aus meinem Umkreis jemals über diesen Sachverhalt informiert. Immerhin haben wir viele Monate dort in diesen tschechischen Dörfern im Banat verbracht ...

Rein zufällig wartete ich einmal vor der Einfahrt einer kleinen Kohlenmine in so einem tschechisch besiedelten Ort mit Kindern. Wir spielten dort und es wurden einige Sprachen von meinem kleinen Grüppchen gesprochen. Ich sprach Deutsch. Teilweise sprachen die Kinder Ungarisch, aber auch Rumänisch und Tschechisch. Da kam ein mit schwarzem Kohlenstaub bedeckter athletischer und sehr aufgeweckt sowie intelligent aussehender Mann mittleren Alters vorbei. Seine Schicht war soeben zu Ende gegangen und er strebte zur Dusche im Wasch- und Umkleidehaus der Mine um sich „fein“ zu machen. Er berichtete, dass er aus einem teilweise deutschen Dorf unweit des Miereschs auf der linken Seite des Flusses nicht weit weg von Arad stamme. Er sei seit Jahren glücklich mit einer tschechischethnischen Dame in diesem von Tschechischethnischen bewohnten Dorf verehelicht, habe Kinder, sei Minenspezialist mit Hochschulabschluss (kann auch eine Art von Fachschulabschluss gewesen sein, dieses Detail habe ich nicht so ganz in Erinnerung) und fühle sich im tschechischen Dorfe sehr wohl.

Als fürwitziger neugieriger Mensch versuchte ich mein für mich sehr interessant wirkendes Gegenüber sogleich „auszuquetschen“! U.a. stellte ich die Frage ob es in diesem tschechischen Ort auch Schutzstaffelfreiwillige gegeben hätte. Seine Antwort: „Aber ja, wir haben doch alles hier!“ Diese Antwort kam ganz verschmitzt lächelnd von ihm ...

Dann berichtete er einige ihm bekannte Details auf Grund deren ich dann weiterforschen konnte. Bei den Tschechischethnischen stieß ich sodann auf eine Mauer des Schweigens! Es war - wie bereits geschrieben - das idente Verhaltensmuster wie es von mir bei den Siebenbürger Sachsen beobachtet worden ist! Auch der in seinem siebenten Lebensjahrzehnt befindliche sehr gebildete und höfliche römisch-katholische Priester des Ortes stand mir durchaus freundlich und höflich Rede und Antwort. Er blockte allerdings ganz offensichtlich bei jeder Frage so gut er nur konnte ab. Freundlich bewirtete er uns mit kühlem Bier. Er war ein ganz offensichtlich umfassend gebildeter Mann und auch neben mehreren anderen Sprachen imstande gut Deutsch zu sprechen. Er war (ich wünsche ihm das sehr und von Herzen, dass er noch lebt!) allerdings ebenso ein „Getriebener“ wie alle anderen Ortsbewohner ganz offensichtlich auch ...

Hoffentlich habe ich Sie mit diesen langatmig wirkenden „Illustrationen“ nicht zu sehr gelangweilt.

Wann immer Sie bei den meisten Angehörigen von Gruppen wie den Siebenbürger Sachsen oder bei dem erwähnten Grüppchen der Banater Tschechen oder bei vermutlich Hunderten ähnlicher Gruppen in Europa „heikle Themen“ anschneiden, werden Sie eine ganz ähnliche Reaktion wie hier in diesem Forum erleben. Unterlassen Sie besser jeglichen Versuch zu „erziehen“ oder gar „aufzurütteln“! Mit solchen Aktivitäten marginalisieren Sie sich bloß. Die von Ihnen Angesprochenen verweigern blitzschnell jegliche Kommunikation mit Ihnen.

Je nach Grad der „Einfachgestricktheit“ wird das mehr oder weniger unhöflich zu Ihnen hinüber kommen ... Es macht im grundlegenden Verhaltensmuster keinerlei Unterschied ob ein Mitdiskutant permanent mit der standarddeutschen Rechtschreibung auf Kriegsfuß zu stehen scheint (was im Grunde genommen fast Null über seine Intelligenz und sonstigen Qualitäten aussagt) oder auf Grund der von ihm verwendeten Diktion anzunehmen ist, dass er über einen oder mehrere Hochschulabschlüsse verfügt.

Erwarten Sie von mir einen Rat wie Sie da vorzugehen hätten um „Erfolg“ zu haben? Hmm, ich kann Ihnen keinen solchen Rat erteilen!

Mag sein es ist das Beste die Menschen nicht zu stören. Deren Chancen das zu bleiben - was sie sich vorstellen?/vormachen? zu sein - sind so gegen Null. Je mehr Sie solchen Menschen das unter die Nase reiben, desto härter machen Sie deren Leben ...

Mal ganz ehrlich: Wie würden Sie bei so einer Situation reagieren?

Sollten wir vielleicht beide hier besser „durch Abstinenz glänzen“?

P.S.: Diese Frage/diesen „Rat“ stellte/erteilte ich bereits in einem Parallelforum und habe
mich von dort auch zurückgezogen ...
nixe
schrieb am 06.03.2013, 14:01 Uhr
Klug und Weise

...won mer unfän sochsesch zå schreiwen, best tea glech fertich uch messt der doch en karitativ engagement säken, punkt
Kichermaus
schrieb am 06.03.2013, 14:32 Uhr (am 06.03.2013, 14:35 Uhr geändert).
@Klug und Weise
Um es (relativ) kurz auf den Punkt zu bringen:


Gestern wohl oder vorgestern angemeldet (und schon wieder abgemeldet...) - heute etwas schreiben, was einer Grundvoraussetzung bedarf, nämlich der Kenntnis des Menschen, zu dem man Folgendes sagt:

Ich hätte es Ihnen gar nicht zugetraut imstande zu sein diese wenig „politisch korrekte“ Zigeunersache so hübsch auf den Punkt zu bringen.

Weder tangiert mich, ob Sie mir etwas zutrauen oder nicht, - ich bin nicht von Meinungen anderer abhängig -, noch habe ich irgend etwas in der Thematik "auf den Punkt" bringen wollen.
Ich habe lediglich nach meiner generellen Einstellung zur Würde und Achtung des Menschen an sich gantwortet auf eine Frage der Userin Mynona und selbst für mich daraus sich ergeben habende Fragen an die sb.s. User gestellt.
Ohne auch nur irgend etwas provozieren, auslösen zu wollen, allein nur, um von sozusagen "erster Hand" mir eventuell weiterhelfende bzw. generell wertvolle Informationen zu meiner Horizonterweiterung zu erhalten.

That´s all.
lori
schrieb am 06.03.2013, 22:39 Uhr
Hallo Allerseits,

im Thread "Pferdefleisch..." habe ich dieses Thema angeschnitten und will es nun hier forführen. Ich schrieb an anderer Stelle, dass es eine populistisch hetzerische Aussage sei, dass Roma aus der EU in die deutschen Sozialsysteme einwandern könnten. Ich wurde eines besseren belehrt. Eine sehr clevere Umgehung bestehender Regelungen. Der Bund , die Länder wurden hier auf dem falschen Fuss erwischt. Schuldzuweisungen helfen aber nicht, oder vergangen Fehler wie etwa die Aufnahme Rumäniens in die EU, aufzutischen!
In Zeiten in der wir meiner Meinung nach in einer Empörungs- bzw. Beleidigtendemokratie leben, wo sich jede(r) mehr oder weniger das Recht auf Empörung manchmal auch künstlich auferlegt, werde ich versuchen des Weiteren die Wörter Diskriminierung und Integration tunlichst zu vermeiden.Wer heute mit Integration der Roma eine der europäischen Mehrheitsmeinung folgt, der erklärt eigentlich den Tod des Zigeunertums, das ist meine feste Überzeugung. Ich staune manchmal, dass meine Landsleute ein doch sehr einseitig veraltertes Bild von den Roma verbreiten. Deswegen möchte ich zunächst an diesem Punkt ansetzen. Meinen Gesprächen und Lektüren zufolge leben in Rumänien etwa 40 Stämme, Sippen von Roma, die m. E. oft fälschlicherweise nur nach den handwerklichen Tätigkeiten gegliedert werden. Diejenigen die von den Zigeunern berichten die in sächsische Häuser einquartiert wurden(1945) und das Zimmer aus den bekannten Gründen in wenigen Monaten beinahe unbewohnbar machten, haben zwar recht aber das Bild ist doch etwas antiquiert. Denn gerade die Nachfahren dieser Roma, leben zum Teil in den Städten unter geregelten Verhältnissen, man könnte sagen, sie wurden zu Rumänen. Die Sachsen sind bekanntlich weg, und nur sie, könnten klare Angaben zur Ethnie der Nachfahren dieser Leute machen. Soviel zu der aus meiner Sicht recht kleiner Zahl der Roma in der letzten Volkszählung.
Die Roma in Rumänien unterscheiden sich sehr wohl auch untereinander. Es gibt zum Beispiel die Gabor, die mit den grossen Hüten. Die erweisen sich als eine sehr dynamische Gruppe, sie sind sesshaft, treiben Handel und haben es zu gewissen Wohlstand gebracht.Bei anderen, in vorwiegend von den ungarischen Grafen dominierten Gemeinden, hing ihre Sozialisierung von den Umgang des Herren mit ihnen ab. Zum Teil bauten sie sich schöne Häuser, anderorts hausten sie in verwahrlosten Verliessen und griffen in den 60ger Jahren sogar die Fuhren mit konfisziertem Fleisch an. Das wusste jeder, bis hin zur Parteiführung der Gegend.
In einigen eher sächsisch geprägten Gemeinden Siebenbürgens waren sie zwar nicht vollwertige Mitglieder der evangelischen Kirche, die Sakramente wurden ihnen nicht erteilt, aber sie hatten Zugang zur Schule, die bis in die 50ger Jahre unter kirchlicher Verwaltung stand. Vielleicht kennt ein nostalgischer Nordsiebenbuerger, die bekannten Musiker die Ezzo und Binder hiessen!
Im Altreich kannte ich 2 Ortschaften mit vorwiegend Roma dominierten Bevölkerung. In Bukarest im Stadtteil Giulesti und in Buzau Stadtteil Simileasca. In Bukarest habe ich von Kleinkriminellen gehört. In Simileasca wohnten sie schon in kleinen Häusern recht ordentlich und waren gute Schmuggler. Nachts hörte man dann von Polizeieinsätzen, wenn Konflikte unter ihnen recht gewalttätig gelöst wurden. Heutzutage wenn man durch Rumänien fährt sieht man viele Häuser mit kleinen Zinntürmen, das finden einige Ästheten anstössig, aber ich glaube der Neid der Mehrheitsbevölkerung spielt auch eine Rolle. Und ja, warum sollte man leugnen, es gibt Roma die klauen, das ist kein Vorurteil. Wenn man jedoch nach den versandeten Eu- Geldern in Rumänien recherchieren würde, müsste man zum Schluss kommen, dass alle dort lebenden Roma nicht mehr geklaut haben und wahrscheinlich nicht mehr klauen werden, als die zuständigen Rumänen geklaut haben.Die Einwanderung dieser Bevölkerungsgruppe ist ein sensibles Thema, aber vor einigen Wahrheiten dürfen wir die Augen nicht verschliessen. Rumänien versucht ein nationales Problem geschickt auf die europäische Bühne zu verlagern, das darf man diesem Staat nicht durchgehen lassen.

servus
lucky_271065
schrieb am 07.03.2013, 17:00 Uhr (am 07.03.2013, 17:19 Uhr geändert).
@lori

Rumänien versucht ein nationales Problem geschickt auf die europäische Bühne zu verlagern, das darf man diesem Staat nicht durchgehen lassen.

Könnte Rumänien denn z.B. von Ungarn etwas lernen, in puncto Umgang mit dem "Roma-Problem"?

Soviel ich durch die Presse mitkriege, gibt es ja auch dort nicht unerhebliche Spannungen, bis hin zu rassistsichen Ausschreitungen. Obwohl die Zahl der Roma dort wohl im Vergleich gering ist.

Andererseits hörte ich bei einem Besuch in Zürich von der dortigen ehemaligen Polizeipräsidentin, dass der Strassenstrich dort in den letzten Jahren von Roma-Frauen aus Ungarn dominiert wird. Nicht unbedingt ein Beispiel gelungener Integration, oder?

International/Das-Elend-der-ungarischen-Roma-Prostituierten

Wo gibt es überhaupt Länder, die das "Roma-Problem" in einer humanen weise zufriedenstellend gelöst haben und von denen man in diesem Sinne etwas lernen könnte?

P.S. Davon mal abgesehen wandern die Roma innerhalb der EU sowieso dorthin, wohin sie wollen. Mit oder ohne Schengenmitgliedschaft für Rumänien und Bulgarien.
Arend
schrieb am 07.03.2013, 17:34 Uhr (am 07.03.2013, 20:53 Uhr vom Moderator geändert).
Lucky!

Sofort mit dem Finger auf die Ungarn zeigen ist eine Schweinerei von dir.Als gäbe es ungarische Zigeuner.Alle in Ungarn lebende Zigeuner stammen aus Rumänien.Daher nennt man sie als Olah Zigeuner.Das Zigeunerproblem ist eine gemachte Problem in Ungarn.Früher könnten Ungarn und Zigeuner gut zusammen leben.Als Zeitzeuge kann ich dir sagen nirgendwo haben sich die Zigeuner besser gefühlt als in Ungarn.So Lange bis die Liberalen ihnen nicht beigebracht haben dass sie auch ohne ehrliche Arbeit Gut und unbestraft Leben können und sollen.Ungarn hat keine Roma Problem,eher Ungarnproblem.

Admin-Hinweis: Beitrag zum Teil wegen unzulässiger Inhalte gelöscht.
lucky_271065
schrieb am 07.03.2013, 17:52 Uhr
@ Arend

Ungarn hat keine Roma Problem

Ob ein Problem totzuschweigen bzw. zu leugnen auch eine "Lösung" ist?

gewaltserie-gegen-roma-tod-durch-hass-in-ungarn

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