Demokratie, oder das normale, menschliche Jammertal ?

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seberg
schrieb am 27.10.2013, 12:28 Uhr (am 27.10.2013, 12:33 Uhr geändert).
Mynona:Würde ich gut finden, Evolutionsunterricht, na ja, wie wär's mit Ethik als Pflichtfach für alle-wo auch durchaus alle Religionen durchgenommen werden würden, mitsamt den Gefahren die von ihnen ausgehn?
Ja, natürlich, da hast du recht! --> "Ethik als Pflichtfach für alle-wo auch durchaus alle Religionen durchgenommen werden", mitsamt den Gefahren und GRAUSAMKEITEN die von ihnen ausgehen!
Mynona
schrieb am 27.10.2013, 12:44 Uhr
Genau, die Grausamkeiten die von ihnen ausgehen nicht zu vergessen....
gerri
schrieb am 27.10.2013, 13:50 Uhr
@ Meditieren,trommeln Alles gut,was ist mit arbeiten lernen,denn HartzIV kommt nicht vom Himmel.
Mynona
schrieb am 27.10.2013, 15:30 Uhr
oh Mann Gerri, am besten noch mit der Peitsche auf dem Rücken, angetrieben von jemendem der weiß wie's geht....
bankban
schrieb am 27.10.2013, 15:54 Uhr (am 27.10.2013, 16:07 Uhr geändert).
"mitsamt den Gefahren und Grausamkeiten, die von ihnen ausgehen"


gehen die Grausamkeiten tatsächlich von den Religionen und nicht eher von ihren Verkündern, ihren Lehrern, Priestern etc. aus?
seberg
schrieb am 27.10.2013, 17:16 Uhr (am 27.10.2013, 17:19 Uhr geändert).
gehen die Grausamkeiten tatsächlich von den Religionen und nicht eher von ihren Verkündern, ihren Lehrern, Priestern etc. aus?

Gute Frage, ich unterscheide zwischen Religion als gesellschaftliche Machtorganisation und Religiosität als private Einstellung des Individuums.

Habe an anderer Stelle gerade darüber etwas geschrieben, über die chronologische Aufeinanderfolge im Entstehen von Religiosität, Religion, Spiritualität und Wissenschaft (nach Metzinger):

...am Anfang aller Erkenntnis- und Erklärungsversuche, quasi zu „Urzeiten“, (steht) zunächst die naive Religiosität und Religion...: das “generelle Erkenntnisinteresse“, ein zunächst „unschuldiges“ epistemisches Bedürfnis, konnte anfangs von den einzelnen Menschen nur mit übernatürlichen, „selbstbetrügerischen“ Antworten und Erklärungen befriedigt werden.
Daraus haben die ersten Schamanen/Priester, unter Ausnützung dieses Bedürfnisses nach Erkenntnis/Wissen, im Laufe von Jahrtausenden die ersten „gültigen Erzählungen“ und Rituale, also die gesellschaftlich etablierten Religionen als organisierte, gesellschaftliche Machtinstrumente geschaffen.

Als Reaktion auf diesen „Betrug“ ist dann im Laufe der Zeit zunächst die „intellektuell redliche“ Spiritualität durch Wendung nach Innen bei einzelnen Individuen entstanden, die ohne übernatürliche, begrifflich erklärende sprachlichen Erzählungen und nur in der Rückwendung auf das Indiviuum (also durch Abkehr vom "Schleier der Maja“, der täuschenden äußeren Wirklichkeit) auskommt und ihr redliches Erkenntnisinteresse ausschließlich nach INNEN gerichtet haben: durch Meditation usw., bei der es um ein Erlangen von „stillem“, verbal-begrifflich nicht kommunizierbarem Wissen über die innere Wahrheit geht („Worüber man nicht reden kann, davon muss man schweigen“, Wittgenstein).

Dann erst, aus diesem Bemühen um intellektuell redliche, realitätsgerechte Erkenntnisse der inneren Wirklichkeit ist durch ihre Wendung wieder nach Außen (Zeit der Aufklärung) die Wissenschaft entstanden, die sich wieder der äußeren Wirklichkeit zugewandt hat, und zwar jetzt eben gegen alle mythischen Erzählungen der großen Religionen und eben mit jenem alles überragenden Erfolg, den wir heute durch den wisseschaftlich-technischen Fortschritt überall sehen (inklusive Computer )

Metzinger nun bemüht sich darum, für diese nur nach außen gerichtete, extrem erfolgreiche wissenschaftliche epistemische Haltung, die aber inzwischen blind und zerstörerisch, also intellektuell wieder unredlich, für die Natur und den Menschen selbst geworden ist, jene innere intellektuelle Redlichlichkeit zurückzugewinnen, bzw. darauf aufmerksam zu machen, weil offensichtlich nur so schlimmste Gefahren für Natur, Erde und Menschheit – wenn überhaupt noch – abgewendet werden können...
(Nach Metzinger, "Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit", im Internet zu finden).
seberg
schrieb am 27.10.2013, 18:17 Uhr
Hier noch ein Link zur Rückschau auf einen Kongress 2012 über "Meditation und Wissenschaft":
www.oberbergkliniken.de/Kongress-meditation-wissenschaft-2012.html
_grumpes
schrieb am 27.10.2013, 18:23 Uhr (am 27.10.2013, 18:34 Uhr geändert).
gehen die Grausamkeiten tatsächlich von den Religionen und nicht eher von ihren Verkündern, ihren Lehrern, Priestern etc. aus?
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Im Grunde genommen, geht es immer darum, das Menschliche Gehirn zu manipulieren um irgendwelche Interessen durchzusetzen.

Göbbels hat es getan, um Menschen für die Zwecke der Nazis einzuspannen, die Missionare tun es, um zahlende Mitglieder zu gewinnen.

Auch die Methoden, Menschen zu evangelisieren, stehen in keiner Heiligen Schrift

Was man DAVON halten soll, weiss ich nicht.
seberg
schrieb am 28.10.2013, 00:14 Uhr (am 28.10.2013, 00:16 Uhr geändert).
Was man davon halten soll?
In einem anderen Forum, wo unter Mathematikern und Naturwissenschaftlern darüber diskutiert wurde, machte jemand den Vorschlag: Es sollte in der Öffentlichkeit sofort über solche "Meldungen" gelacht werden. Worauf ich antwortete:

Vollkommen richtig! Gödel selbst, der als Mathematiker auch Theologie studiert hatte, hat vermutlich selbst auch darüber gelacht, wenn auch letztlich auf eher tragische Art: zunächst noch sich selbst ins Fäustchen, später dann aber wohl schon etwas irre als Beginn seiner am Ende ausgeprägten Paranoia...

Vielleicht hätte er sich als Mathematiker lieber gar nicht so eingehend mit Theologie beschäftigen sollen? ;-)

Möglicherweise hat Einstein, der Gödel recht gut kannte, sich von dessen Gedankengängen und Versuch, Gott mathematisch beweisen zu wollen, zu seinem Spruch inspirieren lassen, dass die Mathematik die perfekte Methode ist, sich selbst an der Nase herumzuführen?

Während nämlich Einstein seine eigene, nontheistisch-säkulare, „kosmisch religiöse“ Gefühlswelt entdeckte - gleichsam als Gegengewicht zu seiner streng naturwissenschaftlichen Arbeit - , beschäftigte sich Gödel intensiv mathematisch mit Theologie - bis zur Gotteswahnidee?
lucky_271065
schrieb am 28.10.2013, 05:21 Uhr
Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen.

Martin Luther (1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator
Harald815
schrieb am 28.10.2013, 08:56 Uhr
Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen.
, wo sie dann den Teufel kennenlernen.
Shimon
schrieb am 28.10.2013, 10:10 Uhr (am 28.10.2013, 10:11 Uhr geändert).
@grumpes
...Menschen zu evangelisieren, stehen in keiner Heiligen Schrift
Die Heilige Schrift sollte man kennen - bevor man darüber spricht!

Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
orbo
schrieb am 28.10.2013, 10:23 Uhr
...dass die Mathematik die perfekte Methode ist, sich selbst an der Nase herumzuführen?

Einstein gab mehrere Sprüche dieser Art von sich (z.B. jenen mit der Statistik). Man sollte den ironischen Unterton dabei nicht übersehen. Schließlich war seine Relativitätstheorie nur einige Jahre eine Theorie. Er hat sie aufgrund mathematischer Ableitungen errechnet. Insofern waren sie erstmal theoretisch. Als die Berechnungen Jahre später experimentell bestätigt worden sind wurden sie erst als allgemeingültig anerkannt.

Demokratie: Ein anderer Physiker hat mal behauptet, im Parlament werden die Köpfe und nicht deren Inhalte gezählt. Theorie oder Realtität? ;-)
_grumpes
schrieb am 28.10.2013, 11:53 Uhr (am 28.10.2013, 11:55 Uhr geändert).
@grumpes
"...Menschen zu evangelisieren, stehen in keiner Heiligen Schrift"


Shimon, ich sprach über Methoden, die Art Menschen zu evangelisieren.

Auch die Methoden, Menschen zu evangelisieren, stehen in keiner Heiligen Schrift


Auch das ist "Methode", den wesentlichen Teil eines Textes, absichtlich wegzulassen
seberg
schrieb am 28.10.2013, 12:48 Uhr (am 28.10.2013, 12:49 Uhr geändert).
Man sollte den ironischen Unterton dabei nicht übersehen.
Eben! Wer hätte besser als Einstein gewusst, dass jede Theorie, die sich später als "Realität" (was ist das? ) herausstellt, irgendwann unweigerlich von einer nächsten Theorie überholt wird, die sich dann wieder entweder als falsch oder als richtig oder als beides erweist (siehe die Newtonsche Physik, die von der Einsteinschen Physik auf "irdische" Verhältnisse eingeschränkt wurde): alles mit Hilfe der Mathematik, mit der man scheinbar und wenn man unbedingt will, alles "beweisen" kann. Zur Wahrheit gehört aber etwas mehr, nämlich die Erkenntnis, dass es keine endgültige Wahrheit gibt...so wie es unser religiöses Bedürfnis unbedingt will.

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