Die Juden - Geschichte eines Volkes

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Lee Berta
schrieb am 24.08.2014, 20:33 Uhr (am 24.08.2014, 20:36 Uhr geändert).
lucky_271065
schrieb am 24.08.2014, 21:35 Uhr
Vielleicht ist es nicht verkehrt, daran zu erinnern, dass heute in der Evangelischen Kirche der Israelsonntag ist.

Aus diesem Anlass hörte ich heute in der Predigt folgende Begebenheit:

Vor etlichen Jahren meldete sich eine ältere Frau in einer evangelischen Gemeinde in Siebenbürgen an.

Der zuständige Pfarrer nahm sich vor, sie zu ihrem Geburtstag zu besuchen, um ihr zu gratulieren und sie kennenzulernen. Sie lebte zurückgezogen und auch die Nachbarn wussten kaum etwas über sie.

Als er anläutete, kam ihm durch den gepflegten Vorgarten, aus dem Haus, welches einen gewissen Wohlstand verriet, eine Frau mit blauen Augen und schon weissen Haaren, begleitet von einem Hund, entgegen.

Anfangs war sie zurückhaltend, doch dann fasste sie Vertrauen und erzählte dem Pfarrer ihre Lebensgeschichte.

Sie war die Tochter eines sächsischen Handwerkers und hatte sich als junge Frau in den Kriegsjahren in einen Juden verliebt. Das junge Paar wollte heiraten, doch seitens ihres Vaters hiess es kategorisch: Mir kommt kein Jude ins Haus!

Nicht lange danach hatte die Rote Armee das Land besetzt und ihr jüdischer Geliebter kam und sagte ihrer Familie, dass die arbeitsfähigen Sachsen in Kürze nach Russland deportiert werden würden. Sollte sie ihn aber heiraten, würde sie diesem Schicksal entgehen. Da habe ihr Vater zähneknirschend sein Einverständnis gegeben und zu Weihnachten 1944 hätten sie geheiratet.

Zwar hätte sie Niemand gezwungen, sich von ihrem christlichen Glauben loszusagen, doch im Tagesablauf musste sie sich von nun an nach strengen Regeln der jüdischen Tradtition richten.

Das Schlimmste sei gewesen, als eine Schwester ihres Mannes als Überlebende des KZ Auschwitz nach Hause zurückgekehrt sei, ihr gesagt habe, dass sie - als Deutsche - nicht Teil ihrer Familie sein könne und ihr ins Gesicht gespuckt habe.

Zum Glück sei jene Schwester bald danach nach Israel ausgesiedelt, aber das Verhältnis habe sich nicht gebessert.

Später habe sie dann ihre Schwiegereltern bis zu deren Tode gepflegt und schliesslich auch ihren Mann beerdigt.

Die Schlussfolgerungen mag Jeder selber ziehen.

Es hat nur wenige sächsisch-jüdische Mischehen gegeben. Und dies wohl nicht von ungefähr.

Auf beiden Seiten scheint es grosse Vorurteile gegeben zu haben.

PS Zwar hat es nicht direkt mit Siebenbürgen zu tun, aber es sei hier auch an die Liebesgeschichte zwischen dem aus Tschernowitz stammenden jüdischen Dichters Paul Celan und der aus Klagenfurt stammenden österreichischen Dichterin Ingeborg Bachmann (deren Vater schon seit den frühen dreissiger Jahren ein aktives NSDAP-Mitglied war) erinnert.
Lee Berta
schrieb am 24.08.2014, 23:25 Uhr
Danke für die siebenbürgische Geschichte, lucky. Zu Ingeborg Bachmann noch eine kleine Bemerkung: Ihre Liebe zu Paul Celan fand durch dessen Eheschließung ein abruptes Ende und flammte Jahre später wieder auf. Wieder jedoch entscheidet sich Celan für seine Ehefrau Giséle und Bachmann lernt Max Frisch kennen...Eine schicksalhafte Begegnung für beide.
orbo
schrieb am 25.08.2014, 06:39 Uhr (am 25.08.2014, 06:41 Uhr geändert).
Du hast Recht, Berta.

Losgelöst von deren Vorfahren sei hiermit daran erinnert, dass die Stadt Klagenfurt in Gedenken an die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann den Ingeborg-Bachmann-Preis gestiftet hat. Er wird seit 1977 jährlich während der mehrtägigen Veranstaltung Tage der deutschsprachigen Literatur verliehen. Er gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. [wiki]
Shimon
schrieb am 25.08.2014, 09:58 Uhr (am 25.08.2014, 09:59 Uhr geändert).
Islamische Hamas ermordet in Gaza 21 angebliche Kollaborateure

Die radikal-islamische Hamas macht kurzen Prozess. Im Gazastreifen geht sie gnadenlos gegen angebliche Kollaborateure vor. Nach Medienangaben haben militante Palästinenser am Freitag mindestens 18 Männer getötet, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Elf Menschen seien am Morgen nahe einer Polizeistation in Gaza-Stadt erschossen worden, berichtete der Hamas-nahe Fernsehsender „Al Aksa TV“. Sieben weitere wurden demnach vor einer Moschee getötet. Hunderte Menschen haben bei den öffentlichen Exekutionen zugesehen. Zeugen berichteten, mehrere blutverschmierte Leichen seien anschließend auf einem Platz im Zentrum von Gaza-Stadt abgelegt worden. Weitere Leichen wurden vor der Al-Azhar-Universität gefunden. Damit stieg die Zahl der binnen zwei Tagen getöteten angeblichen „Spione“ Israels auf 21. Eine Hamas-nahe Website schrieb am Freitag, es gebe „keine Gnade“ für geschnappte Kollaborateure… (Und die EU schickt den Verbrechern wieder Millionen zum “Wiederaufbau”!)


Das waren dann wohl diejenigen Gaza-Bewohner, die von der israelischen Armee vor bevorstehenden Angriffen gewarnt wurden und ihre Häuser verliessen. Allerdings gilt das Verlassen von Häusern auf israelische Warnung hin als Hochverrat.
orbo
schrieb am 26.08.2014, 12:26 Uhr (am 26.08.2014, 12:29 Uhr geändert).
@65
Hatte etwas Langweile und habe mir lokale Beichterstattung zu Gemüte geführt...

. "In Israel’s cabinet, two competing strategies for Gaza"

"(...) critics of Netanyahu on the right, especially Minister of Economics and Trade Naftali Bennett and Foreign Minister Avigdor Liberman, warned that the current policy does not seriously threaten Hamas’s rule in the Strip, and therefore cannot force the group to end the rocket fire on Israel. The increasingly public disagreement in Israel’s highest echelons may pose a political problem for Netanyahu after the war, and critics of both sides warn that it is already allowing politics to intrude into the wartime cabinet’s decision-making."



(The Times of Israel vom 24.08.2014)

@orex: Der Autor berichtet, dass die israelische Regierung in ihrer Gaza-Politik oeffentlich zunehmend gespalten auftrete.
Shimon
schrieb am 26.08.2014, 13:38 Uhr
Netanjahu hat den Sieg gegen die Hamas verpasst

Israel ist heute im 50. Kriegstag! Die Bilanz: 64 gefallene Offiziere und Soldaten, vier tote Zivilisten. Die Operation „Starker Fels“ stockt. Keiner der hohen Militäroffiziere, auch nicht Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und sein Verteidigungsminister Moshe Yaalon, haben das vorhergesehen. Alle hofften in den ersten beiden Wochen auf einen kurzen, heftigen, ja vernichtenden Schlag gegen die Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen.

Stattdessen steht Israel weiter unter Beschuss. Das Militär reagiert auf jeden Angriff. Hamas-Quellen sprechen von über 2.000 toten Palästinensern und über 11.000 Verletzten. Trotz hoher Verluste will die Hamas nicht aufgeben. Laut einer palästinensischen Umfrage wollen 87 Prozent der Palästinenser in Gaza dringend einen Waffenstillstand. Gleichzeitig sind 92 Prozent gegen eine Entwaffnung der Hamas. Die palästinensische Zivilbevölkerung will endlich Ruhe, und dies wird in den arabischen Medien immer deutlicher. Aber Hamas-Chef Khaled Maschal in Katar denkt anders.

. Laut der jüngsten Umfrage des israelischen Fernsehkanals 2 sind nur noch 38 Prozent der israelischen Bevölkerung mit Netanjahus politischen Entscheidungen zufrieden. Am Anfang der Operation unterstützten 82 Prozent der Israelis den Regierungschef. Zweifellos hat der israelische Ministerpräsident seit dem „Feuerpausen-Zirkus“ mit der Hamas viele Punkte im Volk verloren. Netanjahu versprach keine Verhandlungen unter Feuer zu führen, aber dennoch verhandelt er indirekt in Kairo mit den Terrorgruppen. Die Hamas hat immer wieder die Waffenruhen mit Israel gebrochen, und stets hat Israel der Hamas eine neue Chance gegeben.

Israels Justizministerin Zippi Livni gab im Fernsehen zu, dass es ein taktischer Fehler war, mit einer Terrororganisation zu verhandeln, solange diese auf Israel schießt. In seinen ersten Pressekonferenzen bestand Netanjahu noch auf der Entmilitarisierung des Gazastreifens, als Bedingung für einen Waffenstillstand. Heute ist eine Entmilitarisierung laut ägyptischen Quellen gar kein Thema mehr. Im Volk hat man das Gefühl, dass Israels Regierung ihr Ansehen gegenüber der Hamas verspielt hat. Eine kleine Terrorgruppe bestimmt mit ihrem Raketenbeschuss das Leben in Israel. Die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen wurde offenbar zu früh beendet. Das war ein Fehler, den Netanjahu heute nicht mehr korrigieren kann. Die Motivation im Volk war damals hoch, alle standen hinter den Entscheidungen der Regierung. Aber ein Sieg wurde verpasst.

In der Umgebung des Gazastreifens ist das Leben für die israelischen Familien unerträglich geworden. Die meisten Familien im Grenzgebiet haben den Süden verlassen. Es ist unmöglich, alle 20 Minuten in einer Frist von weniger als 15 Sekunden in die Bunker zu rennen. Als die Bürger im Süden Verteidigungsminister Yaalon einluden, um ihm zu zeigen, wie schwer das Leben in ihrer Region geworden ist, hat ihm der Sicherheitsdienst wegen der pausenlosen Raketenangriffe abgeraten. „Uns wird gesagt, seid tapfer, habt keine Angst, wir stehen euch bei und unser Verteidigungsminister Yaalon hat Angst“, kritisierte Jankale Cohen (80) aus Nachal Oz. Der Kibbutz ist mittlerweile von Familien mit Kindern verlassen.

In der nächsten Woche beginnt das neue Schuljahr. Etliche Schulen im Süden Israels sind nicht auf einen Raketenkrieg vorbereitet. Schulen ohne Schutzräume bleiben geschlossen. Die Hamas registriert zufrieden das Murren im israelischen Volk. Die Gegend um den Gazastreifen ist Israels Schwachstelle. Zwischendurch werden auch noch aus dem Libanon und aus Syrien Raketen auf Galiläa abgefeuert. Eine kurze Militäroperation hat sich nach 50 Tagen in den Zermürbungskrieg verwandelt, vor dem viele im Land gewarnt hatten.
orbo
schrieb am 26.08.2014, 13:44 Uhr
sibihans
schrieb am 26.08.2014, 14:03 Uhr
bankban
schrieb am 26.08.2014, 14:12 Uhr
Quelle

(dreifach hält noch besser ;-D )
Shimon
schrieb am 26.08.2014, 14:19 Uhr
Wo bleibt die Berta?
bankban
schrieb am 26.08.2014, 14:41 Uhr
Shimon
schrieb am 26.08.2014, 14:47 Uhr (am 26.08.2014, 14:48 Uhr geändert).
Das ist was für den Sibihans und Geilegrumpes;-)
bankban
schrieb am 26.08.2014, 14:49 Uhr
Shimon
schrieb am 26.08.2014, 14:58 Uhr (am 26.08.2014, 14:58 Uhr geändert).
יֹפִי

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