Plauderei

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Vampyrette
schrieb am 02.01.2018, 16:28 Uhr (am 02.01.2018, 16:34 Uhr geändert).
Themen: Die dunkle Materie/ Familienfeste. Jedes für sich ein eigenes Universum, allerdings mit gemeinsamen Schnittstellen.
kokel
schrieb am 02.01.2018, 17:31 Uhr
Wenn dem so ist, dann frage ich mich, weshalb der Titel "Plauderei" heißt? Den Begriff kann man bekannterweise sehr weit auslegen...
Friedrich K
schrieb am 02.01.2018, 18:18 Uhr
Die dunkle Materie/ Familienfeste. Jedes für sich ein eigenes Universum, allerdings mit gemeinsamen Schnittstellen.
Alles bambilici - na dann, servas an der gemeinsamen Schnittstelle.
Vampyrette
schrieb am 02.01.2018, 19:49 Uhr (am 02.01.2018, 19:51 Uhr geändert).
Mit Verlaub, ich fühle mich ein bisschen an die Wasserprobe der heiligen Inquisition erinnert, welcher der Hexerei angeklagte Frauen im Mittelalter unterzogen wurden. Eine, wie ich meine, recht merkwürdige Rechtfertigungsprozedur zu der ich mich gedrängt fühle.
Aber sei's drum:
Es heißt Plauderei, weil hier locker über alles geplaudert werden könnte, über alle möglichen Themen, vom All bis zum Zwischenmenschlichen, gerade so, wie man es im echten Leben auch tut.
Wenn es nach mir ginge, könnte man ruhig den Finger in die Wunde legen, tunlichst aber vermeiden, mit dem Finger in Wunden zu bohren oder jemandem den Mittelfinger zu zeigen. Das gehört sich nicht.
Über Alltagsthemen gepflegt zu plaudern ist das Gegenteil von platt oder verächtlich dahin zu plappern.
Ob das gelingt, hängt davon ab, ob Menschen hier sich darauf einlassen und mitmachen oder nicht.
Vampyrette
schrieb am 02.01.2018, 20:42 Uhr (am 02.01.2018, 20:47 Uhr geändert).
Über drei Ecken
habe ich etwas von einer Bekannten gehört, die mir erzählte, dass sie eine Bekannte habe, welche die Person kenne, um die es geht und die aus Rumänien stamme und Lehrerin in einer Vorbereitungsklasse sei.
Sie habe ein rumänisches Kind in ihrer Klasse, mit dem sie, wenn das Kind etwas nicht verstehen würde, Rumänisch reden würde. Sie, also die Lehrerin, hätte vom Schulleiter eine Abmahnung bekommen, weil er der Meinung sei, dass sie ihrer Aufgabe als Lehrkraft nicht gerecht werde und er verbot ihr, das Kind auf Rumänisch anzusprechen. Schließlich wären wir hier in Deutschland und sie solle es unterlassen, sich lieb Kind bei dem rumänischen Bengel zu machen. Danach habe er was von Gleichbehandlung, Gleichstellung und Chancengleichheit gesagt, was sie aber nicht so ganz verstanden hätte.
Sie, also die Lehrerin, habe daraufhin was von freier Meinungsäußerung und Zensur gesagt.
Sie, also meine Bekannte, wisse nun nicht, was sie davon halten solle.
Ich habe meiner Bekannten ganz offen gesagt, auf die Gefahr hin, dass diese Lehrerin vielleicht doch nicht eine flüchtige Bekannte um drei Ecken ist, sondern eine gute Freundin meiner Bekannten, und ich mich somit fürchterlich in die Nesseln setzen würde, dass ich das ganze Drumherum nicht als Zensur und Begrenzung der Meinungsfreiheit einschätze.
Ich würde viel eher auf Verleumdung tippen.
Denn ich finde, sie, also die Lehrerin, macht einen guten Job, wenn sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel (außer körperlichen Züchtigung) nutzt, um ihr Anliegen rüber zu bringen und sich verständlich zu machen.
Es sollte schließlich nicht um die eigenen Verlustängste und ein verletztes Ego gehen, sondern um eine möglichst gute Kommunikation mit ihren Schülern.





Friedrich K
schrieb am 02.01.2018, 21:32 Uhr
Diese Bekannte die die Person um welche es geht kennt arbeitet nicht zuzfällig bei Radio șanț?
getkiss
schrieb am 02.01.2018, 23:31 Uhr
Muss bestimmt bei Radio şanţ sein, dort werden zur Zeit Weißwürste kredenzt, darum wird sie zuzfällig
Vampyrette
schrieb am 02.01.2018, 23:45 Uhr (am 02.01.2018, 23:46 Uhr geändert).
Am 08.03.2018 ist "Das Pack" in Nürnberg und stellt sein neues Album mit dem Titel "Intelligentes Leben" vor. Ein Oxymoron, welches ich euch nicht vorenthalten wollte.
getkiss
schrieb am 03.01.2018, 08:11 Uhr
So einen kann ich auch kredenzen in Bezug zum Thema (und anderes was hier kürzlich mehrfach durch eine Subrette des Pfählers gepostet wurde):

Dunkel war’s, der Mond schien helle...

Link

Insbesondere erhellend ist die 2. Strofe, fast wörtlich auf das Thema hier anwendbar:

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Vampyrette
schrieb am 03.01.2018, 16:24 Uhr (am 03.01.2018, 16:44 Uhr geändert).
Damit werden Kindheitserinnerungen wach. Ich erinnere mich noch an zwei Kamele, Schach spielten und einer Menge tauber Nüsse. Hach, was haben wir als Kinder über die Verse gelacht! Wir empfanden ein infantiles Vergnügen am Verhöhnen, dem Verletzen anderer Kinder, die wir für schwächer hielten und mit einer Gruppe Gleichgesinnter im Rücken fühlten wir uns stark und mächtig und jede menschliche Regung wurde als Schwäche abgetan. Immer schön druff! Wir plapperten die Verse automatisch und wahllos nach - irgendwie passten sie zu jeder Gelegenheit. Später verstand ich, dass wir ganz arme Würstchen waren, welche die Erniedrigung anderer brauchten, um sich überlegen zu fühlen und ich schämte mich. Ich verstand auch, dass die Erniedrigung anderer auf mich selbst zurückfiel und mich erbärmlich machte. Über dieses infantile Vergnügen sind viele, mich eingeschlossen, hinausgewachsen. Andere nicht, wie man sieht.
getkiss
schrieb am 04.01.2018, 08:54 Uhr
Ein Oxymoron, welches ich euch nicht vorenthalten wollte.

So einen kann ich auch kredenzen , da ich es für normal hielt, die Leserschaft darüber aufzuklären, was ein "Oxymoron" ist und wie man die Stilfigur auch noch weiter benutzen kann.
Dabei habe ich mich zu einer Beschreibung eines Teilnehmers erdreistet, die eigentlich von dem selbst als Nickname gewählt wurde, was offensichtlich als Beleidigung empfunden wurde. Das war nicht meine Absicht und ich entschuldige mich.
Der Titel des Thread heißt "Plauderei" und wurde offensichtlich ausgewählt um den oft schwerfälligen Ton hier etwas auf zu lockern. Das ist zu begrüßen, obwohl die Schwerfälligkeit Gründe hat die das verehrte Publikum bewegen und deswegen auch diskussionswürdig sind.
Nun aber wird das leichtfüßige ganz schnell als " infantile Vergnügen" vom Initiator selbst abgetan, über die man selbst hinausgewachsen ist - andere aber nicht.

Das stimmt natürlich mit der Intention des Thread-Autors überein. Eine leichte Diskussion beinhaltet ja auch das Schießen mit Spatzen auf Kanonen
Vampyrette
schrieb am 04.01.2018, 10:18 Uhr
Ich gebe zu, dass ich nicht daran gedacht habe, dass man das Wort Oxymoron erklären oder veranschaulichen müsste.
Es ging auch dir, getkiss, in deinem Zitat, um das Illustrieren dessen, was du als so zutreffend auf diesen Strang gehalten hast und das war, meiner Einschätzung nach, kein Spatz, sondern eine Abrissbirne.
Du scheinst ganz grob verstanden zu haben, worum es mir geht. Aber eben ganz grob. Und Plaudern ist niemals grob und ungehobelt und verletzend.
Ein solcher Umgang ist hier, neben der "Ernsthaftigkeit" der Gesprächsthemen und dem gegenseitigen Wetteifern im Weitpinkeln "normales" Verhalten.
Plaudern aber ist kein Ätschibätsch und auch kein Blabla. Beim Plaudern darf man, ist man wahrhaftig. Beim Plaudern kann und soll man dem anderen seine Verletzlichkeit zeigen und man sollte darauf bauen dürfen, dass diese auch registriert wird und darauf Rücksicht genommen wird. Das heißt nicht, dass man beim Plaudern der gleichen Ansicht sein muss. Oder sich mit seinem Witz im Keller verstecken müsste. Aber man hört dem anderen zu. Man versucht zu verstehen, man macht sich mit ihm und neben ihm Gedanken. Oder man spricht ein Thema an und kann erwarten, dass sich andere einbringen.
Ich gebe zu, dass ich nicht daran gedacht habe, dass man das Wort Plauderei erklären oder veranschaulichen müsste.
Nun habe ich meine Absicht erklärt. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir uns gemeinsam etwas erarbeiten, was in die Richtung geht und dass jeder seine Akzente setzt. Verächtlichkeit, Respektlosigkeit, Verletzendes gehört nicht dazu. Feinfühligkeit, Mitmenschlichkeit, Verständnis schon. Ob das hinzukriegen ist, bleibt zu hoffen. Denn wo du Recht hast, getkiss, hast du Recht: Hier sitzen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft. Das sind Zombies, getkiss. Einzig der totgeschossene Hase bewegt sich und läuft Schlittschuh, auf zerbrechlichem Eis. So kann man man dein „so treffendes“ Zitat für diesen Strang auch lesen...
Vampyrette
schrieb am 04.01.2018, 11:03 Uhr (am 04.01.2018, 11:04 Uhr geändert).
Neuer Versuch: Darf oder soll sogar eine Lehrerin einem deutsch-unkundigen Kind helfen, ihr Anliegen zu verstehen, indem sie auf dessen Muttersprache zurückgreift? Was ist eure Meinung dazu?
Friedrich K
schrieb am 04.01.2018, 11:15 Uhr
Was ist eure Meinung dazu?
Sollen wir diese Meinung direkt oder über "drei Ecken" kundtun?
gehage
schrieb am 04.01.2018, 11:22 Uhr (am 04.01.2018, 11:30 Uhr geändert).
darf es auch ein ereignis aus dem "wahren leben" sein oder soll es eine "meinung" sein und dann auch noch "politisch korrekt" vormuliert um dem mainstream zu entsprechen?

nichts für ungut...

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