Podiumsdiskussion: „Unser Verband. Unsere Gemeinschaft. Unsere Zukunft“

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Karl
schrieb am 01.06.2008, 17:36 Uhr
Mich erstaunt, daß die Moderatoren dieser Diskussion so unzulässige Beiträge mit Hasstiraden etc. hier zulassen.

Damit wird stillschweigend toleriert, daß in diesem Forum egal wer egal was beleidigendes oder sogar diffamierendes reinschreiben darf [was auch rechtlich belangt werden könnte], ohne das es Konsequenzen gibt.
Es scheint, daß in diesem Forum aktuell keine Regeln mehr gelten.

Ist das so gewollt, daß man dan als Forum ein be...ssenes Image erhält. Nicht zuletzt ist die Wirkung dieses Forum durch solche Hass-Beiträge auf Aussenstehende negativ.


Nun zu den Fragen die gestellt wurden:

1. Wie seht ihr die Zukunft der Siebenbürger?
Die in RO werden sich anders entwickeln als die in DE oder anderswo- schon jetzt zeigt sich eine tiefe Kluft. Nicht zuletzt werden die in RO von der "Mehrheitsbevölkerung" genauso assimiliert werden, wie die Sachsen in DE oder anderswo-- Die Frage ist, wo werden die Sachsen länger existieren- und von welchen Faktoren das abhängt.
Ich bin der Meinung, daß momentan wieder der richtige Ort für die Sb. Sachsen in Siebenbürgen und nicht in Deutschland oder anderswo ist.
Warum?
Da sehe ich folgende Faktoren, die für das Heimatgefühl und m.E. ein glückliches Leben wichtig wären wie z.B:

1. Akzeptanz durch die Mehrheitsbevölkerung/Nachbarn/Arbeitskollegen, Politik, Meinungsführer:
Dort gibt es eine erhöhte Akzeptanz unserer Identität, die Leute von dort wissen, wer wir sind, was wir können, und das seit mehreren 100 Jahren. Das Zusammenleben funktionierte dort. Wir werden dort mehr geschätzt, und unsere Leistungen mehr anerkannt als anderswo.

2. Eigene Psyche- "Zu Hause" fühlen:
das kennt man von allen älteren "Sommersachsen"
Die Jungen würden sich dort sicher auch schnell und flexibel einleben.

3. Wirtschaftlich-materialistische Faktoren:
- qualifizierte, arbeitswillige, disziplinierte Arbeitskräfte werden dort zunehmend besser bezahlt, insbesondere Studierte haben dort eine große Auswahl an Karrieremöglichkeiten
- man kann dort schnell eine eigene Firma aufbauen, nur muss man was können:vom Handwerker, Bauern, Pensionsbetreiber, bis zum Unternehmer. Der Markt dort ist noch lange nicht gesättigt, die meisten Produkte werden importiert und dort teuer verkauft.
Um dort erfolgreich als Selbständiger zu sein, muss man auch organisatorisches Geschick mitbringen, sowie eine unternehmerische Ader.
- gerade in Rumänien werden zuverlässige Geschäftspartner mehr geschätzt als in Westeuropa...

4. Freizeit-Natur-Kultur
Es gibt dort sehr viel mehr Platz und Freiraum, es ist nicht so überlaufen wie in DE oder anderso.
Natürlich sollte man die Infrastruktur vor Ort kennen.
Die Natur dort ist fantastisch.
Kultur: hinkt momentan etwas sehr, der Kommunismus hat vieles zerstört, die Künstler leben oft von der Hand in den Mund.

2. Wie seht ihr die Frage nach der Identität? Bedeutet es euch etwas Siebenbürger zu sein, oder tragt ihr das eher nicht nach aussen?

Für mich ist es selbstverständlich, meine Identität als Sb. Sachsen zu kommunizieren, sei es im Privaten aber auch im geschäftl. Bereich. Falls ein uninformierter Gesprächspartner sich erlaubt, dumme Bemerkungen zu machen, kann ich ihm natürlich sofort sagen, was Sache ist.
Aber ich sehe keinen Anlass mehr dazu,jemandem einen Vortrag über die Sb. Sachsen zu halten, oder mich sogar zu rechtfertigen, warum ich hier in DE gelandet bin.

2. Spielt aus Eurer Sicht der Zeitpunkt der Ausreise (vor oder nach 1990) eine Rolle bei der Definition der (siebenbürgischen) Identität?
Eher weniger.Man kann das auch nicht pauschalisieren.
Meiner Meinung nach hängt das Selbstverständnis der eigenen Identität auch sehr von der Schulbildung des Betreffenden ab- bei den Sachsen war es leider lange Zeit Mode, die Kinder so früh wie möglich aus dem Haus zu haben. Dabei wurde aber kein Wert darauf gelegt, den Kindern das eigene Selbstbewusststein aufbauend auf der Identität als Sb. Sachse, zu vermitteln. Deswegen sind m.E. viele junge Sb. Sachsen desorientiert.
Das wäre z.B. auch eine Aufgabe für den Verband...
Mit einem Kostümfest á la Dorf im Niemandsland kann sicherlich nicht genügend zur Identitätsentwicklung der Jugend beigetragen werden.
Ich hoffe, daß der Verband mit diesen immergleichen Aktionen nicht in Richtung Touristenshows abdriften will.


3.Gibt es eine Zukunft für die Gemeinschaft der Siebenbürger? Gibt es die Gemeinschaft bzw. das Gemeinschaftsgefühl überhaupt bei den Siebenbürgern in Deutschland? In welcher Altersgruppe ist es am stärksten?
M.E. nach kann nicht von einer homogenen Gemeinschaft der Sb. Sachsen in DE gesprochen werden, weil die Interessen der Einzelnen zu vielfältig sind und die Desorientierung bzw. Frustration auch dazu beigetragen hat, daß sich sehr viele Cluster gebildet haben.
In Siebenbürgen ist wahrscheinlich das GEmeinschaftsgefühl der Sachsen besser vorhanden, obwohl das auch bedroht ist durch die "Herausforderungen des Kapitalismus" sowie die Manipulation durch unterschiedliche Interessensgruppen.

4. Was bedeutet die "Umbenennung" von Landsmannschaft in Verband für Euch?
Eine Modernisierung bzw. Aktualisierung die notwendig war.
Elsi
schrieb am 01.06.2008, 20:54 Uhr
Wie die Diskussion über eine Quotenregelung für die Besetzung der Sportlerteams in DKB zeigt, scheint das Eindämmen des ‚Nichtsächsischen’ eine ernsthafte Aufgabe einiger SbS zu sein. Das Thema handlich-zahm machen, als kleine Schönheitskorrektur getarnt – das hat mit Abgrenzung gg. Fremden so was von gar nichts zu tun, noch mit dem Selbstverständnis der SbS, noch mit irgendeiner Signalwirkung…mein Gott – es regen sich aber einige so was von uncool auf…!!! Schließlich wird man doch wohl 1x im Jahr die eigene Kultur unter sich leben und feiern dürfen! Ohne Einflüsse von außen! Und es sind dann auch genau wieder dieselben, die sich dann über so was wie Homogenisierung der Kulturen unter dem Einfluß der globalen Wirtschaft meinen auslassen zu müssen…Das sind die Veränderungen, die lebendige Kulturen bedrohen sollen? Was sollen Fragen wie: warum ist eigentlich der Konsum ein so dominanter Wert unserer Kultur? Hallo??!! Prügelt jemand die Leute zu McDonald hinein? Oder wird man ins Gefängnis gesperrt, wenn man keine Nike-Turnschuhe trägt? Oder droht Ausweisung wenn man keine Coca-Cola trinkt??? Na also! 93% der amerikanischen Teenies geben „shoppen“ als Lieblingshobby an? Was? Unsere Jugendlichen auch? Stil und Image ist doch wichtiger als Substanz und Realität, oder? Coca-Cola und Pepsi zahlen in Amerika 20 Dollar pro Schüler dafür, dass in der Schule ausschließlich ihr Getränk verkauft wird? Hier werden die Unternehmen (z.B.Kantinen) auch von den ‚Marken’ bestochen? Ein weltweiter Markt erfordert weltweit gleiche Geschmacksrichtungen und weltweit anerkannte Wertvorstellungen! Verdrängung lokaler Produzenten und einheimischer Strukturen,? Millionen-Etats für Werbung, eine Überschwemmung der Märkte mit der Überproduktion westlicher Produkte und Wertvorstellungen? Und internationale Handelsbestimmungen, die eine eigene Kulturindustrie verhindern?…Wen interessiert es? Die wollen das doch alles und entscheiden sich doch ganz frei für die westlichen Werte!
Wenn die Konzentration der Medien in den Händen von wenigen Konzernen liegt und wenn Nachrichtensender von Unterhaltungskonzernen kontrolliert werden (CNN und ABC von Disney) verschiebt sich halt nur Bildung und Information in Richtung Unterhaltung und Profit. Und weil kritischer Journalismus sowieso zeitraubend und teuer ist, wird halt schwarz-weiß gemalt - es hat sowieso keiner soviel Zeit zu hinterfragen…
In Deutschland melden (Verlage und)der Buchhandel aktuell die Existenznot der kleinen Buchhandlungen und die Expansion der großen Filialisten? Ja, mei! Wer wird gleich von einer Gefährdung der Branche als Kulturträger reden? Die börsennotierten Unternehmen, die sich „employer branding“ für viel Geld leisten können, schnappen den mittelständischen Unternehmen die Facharbeiter und Ing.’s weg? Eine „Marke“ zu sein ist halt wichtig …
Die Großen haben immer schon die Kleinen aufgefressen! In der Wildnis…
Aber unsere sächsische Kultur, das ist was ganz anderes! Hier sieht man sich noch in die Augen, hier erzählt man sich gegenseitig noch Geschichten, hier treten Menschen noch füreinander ein und man zieht sich gegenseitig noch mit neckischen Kommentaren auf…
Und so soll es auch bleiben! Deswegen muss auch jemand draußen bleiben!


gloria
schrieb am 01.06.2008, 21:10 Uhr
Wir-drei Generationen - fühlen uns sehr wohl hier in unserer Heimat Deutschland.Wie können unsere siebenbürgische Bräuche und Sitten pflegen - es gibt unzählige Möglichkeiten.Wir sprechen untereinander sächsisch und deutsch,haben gute Freunde aus der alten und neuen Heimat.Mit den Arbeitskollegen haben wir ein normales Verhältnis,so wie wir sie respektieren -so werden wir von ihnen respektiert.Natürlich gibt es Probleme und Schwierigkeiten,aber auch viele angenehme Lösungen und Möglichkeiten.Ich sehe nicht ein,dass unser Leben hier so schlecht gemacht wird und immer wieder eine strahlende Möglichkeit in Siebenbürgen vorgegaukelt wird,die so nicht existiert.Die Fragen,ob unsere Aussiedlung die richtige Entscheidung war,muss jeder für sich selbst ehrlich beantworten.Genau so haben wir- Gott sei Dank- die Möglichkeit, dort zu leben,wo wir meinen glücklich zu werden-jede Familie,jeder Einzelne für sich!!!
Karl
schrieb am 02.06.2008, 14:02 Uhr (am 02.06.2008, 14:04 Uhr geändert).
gloria schrieb: Wir-drei Generationen - fühlen uns sehr wohl hier in unserer Heimat Deutschland.Wie können unsere siebenbürgische Bräuche und Sitten pflegen - es gibt unzählige Möglichkeiten.Wir sprechen untereinander sächsisch und deutsch,haben gute Freunde aus der alten und neuen Heimat.Mit den Arbeitskollegen haben wir ein normales Verhältnis,so wie wir sie respektieren -so werden wir von ihnen respektiert.Natürlich gibt es Probleme und Schwierigkeiten,aber auch viele angenehme Lösungen und Möglichkeiten.Ich sehe nicht ein,dass unser Leben hier so schlecht gemacht wird und immer wieder eine strahlende Möglichkeit in Siebenbürgen vorgegaukelt wird,die so nicht existiert.Die Fragen,ob unsere Aussiedlung die richtige Entscheidung war,muss jeder für sich selbst ehrlich beantworten.Genau so haben wir- Gott sei Dank- die Möglichkeit, dort zu leben,wo wir meinen glücklich zu werden-jede Familie,jeder Einzelne für sich!!!

Mich interessiert, wo und wie Sie hier Ihre sächsischen Bräuche und Sitten so viel besser als in Siebenbürgen pflegen können und wo die unzähligen Möglichkeiten dazu vorhanden sind (danach such´ ich auch immer)?

Wer macht den das Leben hier schlecht?
gehage
schrieb am 02.06.2008, 20:18 Uhr
@: karl
es wäre schon von vorteil wenn man lesen kann! gloria schrieb: "Wie können unsere siebenbürgische Bräuche und Sitten pflegen - es gibt unzählige Möglichkeiten.Wir sprechen untereinander sächsisch und deutsch,haben gute Freunde aus der alten und neuen Heimat." und was antworten sie ihr drauf karl? "Mich interessiert, wo und wie Sie hier Ihre sächsischen Bräuche und Sitten so viel besser als in Siebenbürgen pflegen können." gloria erwähnt mit keinem wort, dass sie die siebenbürgische bräuche und sitten hier BESSER als in siebenbürgen pflegen kann! und was machen sie hr. karl? sie unterstellen ihr genau das! und dadurch entstehen irritationen und mann diskutiert nicht mehr zur sache...jeder hängt noch ein bissl was drann, tja, und dann gehn die streitereien los... ein altes übel in diesem forum!
nichts für ungut...
joker
schrieb am 03.06.2008, 00:33 Uhr
Bevor wir den Johannis fragen was er im privaten Umfeld macht und tut, täten wir gut daran seine beruflichen Leistungen anzuerkennen, und uns die Frage nach dem privaten Umfeld selber stellen und ehrlich beantworten.

Ich denke das Schlimmste was wir "Besser-Wessis" machen können ist den "Dortgebliebenen" zu sagen was sie zu tun und zu lassen haben.

Auf die Fragen die in der Podiumsdiskussion aufgeworfen wurden, und die hier im Forum gestellt wurden, geht keiner wirklich ein... Das würde ja bedeuten sich damit auseinander zu setzen...., viel einfacher ist es an Anderen rum zu mäkeln...

Die Fragen die sich die Siebenbürger Sachsen in Deutschland stellen müssen sind andere als die Frage nach der Sprache die der Herr Johannis in seinem privaten Umfeld spricht.

Eine der wichtigsten Fragen aus meiner Sicht wäre folgende:
Was gedenken die Organisationen wie der Verband, die Landesgruppen und die Kreisgruppen zu tun um die Mitliederzahlen stabil zu halten oder mehr Mitglieder zu werben. Die Worte von Herrn Mraas waren nicht mehr als heiße Luft, als er von "guter Basisarbeit" sprach und das man es immer besser machen muss. Das waren echte Luftblasen die von ihm kamen. Was ist denn bitte gute Basisarbeit? Alles beim Alten zu belassen? Die Augen verschließen vor dem Rückgang der Mitgliederzahlen?
Und was ist mit der Arbeit auf Landes- und Bundesebene? Darf sich die Arbeit dort nur auf die Rentenfrage und auf die Organisation des jährlichen Treffens in DKB konzentrieren und darf sie alle anderen Themen vernachlässigen?

Ist es wirklich ne gute Einstellung des neuen Vorsitzenden zu sagen er werde "den Teufel tun um auf jemanden zu zu gehen" nach dem Motto: "Die anderen sollen zu uns kommen, wir machen keinen Schritt auf sie zu..." Wie will man den Verband stärken wenn man sich auf diese Position stellt?

Fragen über Fragen über den Verband, die Gemeinschaft und die Zukunft...

@Karl: danke für die Antworten und danke für die folgenden Aussagen denen ich absolut zustimme:
Karl schrieb:
Für mich ist es selbstverständlich, meine Identität als Sb. Sachsen zu kommunizieren, (...)

Aber ich sehe keinen Anlass mehr dazu,jemandem einen Vortrag über die Sb. Sachsen zu halten, oder mich sogar zu rechtfertigen, warum ich hier in DE gelandet bin.
(...)

Ich hoffe, daß der Verband mit diesen immergleichen Aktionen nicht in Richtung Touristenshows abdriften will.

(...)

M.E. nach kann nicht von einer homogenen Gemeinschaft der Sb. Sachsen in DE gesprochen werden, weil die Interessen der Einzelnen zu vielfältig sind und die Desorientierung bzw. Frustration auch dazu beigetragen hat, daß sich sehr viele Cluster gebildet haben.
In Siebenbürgen ist wahrscheinlich das GEmeinschaftsgefühl der Sachsen besser vorhanden, obwohl das auch bedroht ist durch die "Herausforderungen des Kapitalismus" sowie die Manipulation durch unterschiedliche Interessensgruppen.


@ Gloria: soviel zum Thema "Gemeinschaft":

gloria schrieb: Genau so haben wir- Gott sei Dank- die Möglichkeit, dort zu leben,wo wir meinen glücklich zu werden-jede Familie,jeder Einzelne für sich!!!
Fabritius (Moderator)
schrieb am 03.06.2008, 01:04 Uhr
joker schrieb: Ist es wirklich ne gute Einstellung des neuen Vorsitzenden zu sagen er werde "den Teufel tun um auf jemanden zu zu gehen" nach dem Motto: "Die anderen sollen zu uns kommen, wir machen keinen Schritt auf sie zu..." Wie will man den Verband stärken wenn man sich auf diese Position stellt?


Hallo Joker.
Hier interpretierst Du meine Aussage falsch (ab "nach dem Motto" ist es Deine Interpretation, die nicht zutrifft). Selbstverständlich muss und wird der Verband alle nötigen Schritte "auf jemanden zu" machen, ich hatte sogar gesagt, dass "auf gleicher Augenhöhe" alle Bedingungen einer Verbindung einvernehmlich besprochen werden. Lediglich die Initiative soll von den Vereinen kommen, die gerne in den Verband aufgenommen werden möchten, eine Einladung an alle wurde bereits am Verbandstag ausgesprochen.

Die Aussage, dass wir nicht offensiv "anwerben" war die Reaktion auf die ausgesprochene Befürchtung, jetzt sollten alle Vereine und Verbände "vereinnahmt" werden. Dem ist nicht so.

Viele Grüße
Karl
schrieb am 03.06.2008, 09:20 Uhr (am 03.06.2008, 12:05 Uhr geändert).
Für mich ist das keine Aussage: "wir sprechen hier Sächsisch und Deutsch in der Familie und können unser Brauchtum pflegen... es gibt viele Möglichkeiten"
Das ist - außer dem in der Familie sächsisch sprechen [ was m. E. selbstverständlich ist für jede sächsische Familie]
oberflächlich und ohne konkrete Beispiele, was damit gemeint sein soll.
Damit ist m.E. nicht dargelegt, daß hier die eigene Identität als Sb. Sachse gelebt wird.
Es reicht m.E. nicht aus, daß man sich max. einmal pro Monat in einen Trachtenanzug wirft, und 3x pro Jahr in einer Tracht auftritt-- ohne aber zu wissen, warum diese Tracht so aussieht, welche Außenwirkung das hat-- es reicht nicht aus nur "Spaß haben zu wollen" und zu konsumieren.

Folgende Fragen wurden nicht beantwortet bzw. scheinen uninteressant zu sein:
Erkennen und Akzeptieren, warum und wie es dazu kam, daß die Sb. Sachsen dem "offenen Tor" nach Deutschland gefolgt sind, die Chancen für eine persönliche Entwicklung hier zu nutzen.
Erkennen des eigenen Spielraumes und er Möglichkeiten, die man in DE oder auch anderswo hat, aufgeweckt zu agieren und nicht zu reagieren auf Veränderungen und neue Möglichkeiten, und diese NICHT als Probleme und Risiken nur sehen.
Was bleibt uns hier in DE oder anderswo für ein Spielraum, unsere in Siebenbürgen gelebte Identität, unsere Denkweise, unser Bedürfnis nach Gemeinschaft tatkräftig zu leben.
Wie werden wir hier oder anderswo als Einzelne oder als Sb. Sachsen wahrgenommen und akzeptiert.

M.E. hat Johannis mit seiner Aussage, daß die Sb. Sachsen auch heute noch in einer Denke, die Ende des 19. Jhd. aktuell war, gefangen sind, recht.
Insbesondere das Abkapseln und Nicht-offen sein für Änderungen und für andere Kulturen und Impulse finde ich da symptomatisch und bremsend -insbesondere für die eigene Entwicklung der Gemeinschaft und jedes Einzelnen.

Spiegelbildlich findet man diese Symptome auch oft in den vielen sb.sächsischen Vereinen, die oft nur Kleinstvereine oder HOGs sind, deren Entscheider aber nicht gewillt oder nicht kommunikationsfähig sind, mit anderen Vereinsvorsitzenden sich an einen Tisch zu sitzen, und anscheinend auch keine große Notwendigkeit für Änderungen sehen, aber anderseits chronisch klagen und um Spenden betteln- was bisher meistens nicht den gewünschten Erfolg hat.

Wenn das so bleibt, werden die Sb. Sachsen auch in Zukunft wenig zu melden haben, schlecht organisiert sein, kein Geld haben, und ein 19. Jhd.-Image nach außen tragen.

Demgegenüber hat man in Siebenbürgen eine seit 1990 anerkannte politische Entität mit dem Forum, eine staatlich anerkannte eigene ev. Kirche [auch wenn es auch dort viele Probleme gibt wie z.B. schwindende Mitgliederanzahl].

Und es ist nicht zu verleugnen, daß das Forum der Deutschen in Rumänien sehr viel mehr zu melden und -insbesondere in unserer sächsischen Heimat- zu bestimmen hat bzw. umsetzen kann, als jeder andere Verein der Siebenbürger auf dieser Welt.
Das Forum ist durch Hr. Johannis und seine Mitstreiter sehr wohl ein Ansprechpartner [ auf meist lokaler, aber auch auf rumänischer und auch europäischer Ebene] für Politiker, Unternehmer und sonstige tatkräftige Umsetzer, die dort etwas TUN wollen und müssen, und keine Zeit für Dummreden haben.

Dem hat der Verband in Deutschland politisch und auch sonstwie nichts entgegenzusetzen: er ist immer noch zu sehr gefangen in den eigenen rigiden Denk- und Nichthandlunsweisen, auch wenn inzwischen vielleicht ein kleines Silberstreifchen am Horizont erschienen ist...

Die Aussagen Hr. Fabritius auf dem Heimattag sind sicherlich zu begrüßen, da ein Zusammenschluß der sb. Vereine notwendig ist.

Für dieses Vorhaben wünsche ich ihm, seinen Mitstreitern sowie allen Vereinen, die sich zusammenschließen wollen, viel Erfolg und eine schnellere Umsetzung als bisher.

Möge jeder einzelne Entscheider im Sinne der Gemeinschaft handeln, sprechen und entscheiden, und evtl. gegen eine Vereinigung sprechende eigene persönliche Beweggründe ruhen lassen.
gogesch
schrieb am 03.06.2008, 11:10 Uhr (am 03.06.2008, 11:13 Uhr geändert).
Was ich noch nicht ganz durchblicken kann, ist die Verbindung zwischen Verband und HOG-Verband.
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
Wittl
schrieb am 03.06.2008, 14:18 Uhr
Karl schrieb: Für mich ist das keine Aussage: "wir sprechen hier Sächsisch und Deutsch in der Familie und können unser Brauchtum pflegen... es gibt viele Möglichkeiten"
Das ist - außer dem in der Familie sächsisch sprechen [ was m. E. selbstverständlich ist für jede sächsische Familie]
oberflächlich und ohne konkrete Beispiele, was damit gemeint sein soll.
Damit ist m.E. nicht dargelegt, daß hier die eigene Identität als Sb. Sachse gelebt wird.
Es reicht m.E. nicht aus, daß man sich max. einmal pro Monat in einen Trachtenanzug wirft, und 3x pro Jahr in einer Tracht auftritt-- ohne aber zu wissen, warum diese Tracht so aussieht, welche Außenwirkung das hat-- es reicht nicht aus nur "Spaß haben zu wollen" und zu konsumieren.



Ausschnitt aus "Siebenbürgische Zeitung" vom 15.04.1986 von Hans Bergel
These Nr.3 zu unserer Lage
"die Tragödie, die sich hier vor den Toren Europas abspielt, liegt nicht zuletzt darin, dass ein bei Kennern für die historische Zähigkeit seiner Heimattreue bekannter Volksstamm, die Heimat preisgibt, um sich nicht selbst preisgeben zu müssen.
Wir waren in Siebenbürgen lediglich >hospites<, Gäste, wie es in früheren Urkunden hieß.
Unsere historische Stunde im Südosten lief ab, wir kehren daher als Teil des deutschen Exodus aus dem Osten nach Deutschlabd zurück"

Karl, wir sollten das "Hier" und das "Jetzt" genießen, ech denke in zwei- drei Generationen gibt's "UNS" nicht mehr; so oder so....


NfU

Deine persönliche Meinung zu dieser aufgestellten These, würd' mich schon interessieren.
Karl
schrieb am 03.06.2008, 17:52 Uhr (am 03.06.2008, 18:37 Uhr geändert).
Mein Kommentar/statment in [] nachfolgend:

Ausschnitt aus "Siebenbürgische Zeitung" vom 15.04.1986 von Hans Bergel
These Nr.3 zu unserer Lage
"die Tragödie, die sich hier vor den Toren Europas abspielt, liegt nicht zuletzt darin, dass ein bei Kennern für die historische Zähigkeit seiner Heimattreue bekannter Volksstamm, die Heimat preisgibt, um sich nicht selbst preisgeben zu müssen.
[ die Frage ist: was versteht Bergel unter "Heimattreue".
Der Begriff erscheint mir sehr schwerlastig-bodenhaltig.
Was impliziert dieser Begriff denn?
-- meiner Meinung nach haben gerade diejenigen, die zuerst nach dem Krieg ausgewandert sind, nicht die notwendige Zähigkeit und Opfermut bewiesen, die Bergel bei den Vorfahren angeblich immer vorgefunden hat-
Die, die zuerst in den Westen ausgewandert sind, sind naiverweise auf die leeren Versprechungen der Westler bzw. der Politiker in Deutschland hereingefallen oder haben davon profitiert, daß sie die ersten waren...
Warum haben diese "Erstauswanderer", unter ihnen auch Bergel, nicht vorausgesehen und berichtet, daß man auch die Sb. SAchsen in Deutschland un Österreich nur in das notwendige Heer der Fremdarbeiter und Ausländer einreihen will, um sie auszubeuten, nicht aber, daß die deutsche Öffentlichkeit oder Politiker daran Interesse hatten, uns als Sb. Sachsen in Deutschland die versprochenen Rechte zu gewähren- so war und ist es meistens nicht möglich gewesen, daß sich Anverwandte oder aus der selben Gemeinde ausgewanderte Sb. Sachsen am selben Ort niederlassen, das wurde meistens unterbunden, man wurde bei der Einwanderung- insbesondere nach 1990- in irgend einen Landkreis verwiesen, der weit entfernt von Anferwandetn und Freunden war?? Die Versprechungen, die deutsche Politiker den Sb. Sachsen gegeben hatten, wurden nicht eingehalten.
Genauso, wie man die Sb. Sachsen sehr oft gezwungen hat, im 2. WK für die Deutschen als Kanonenfutter sich verpflichten zu lassen zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, daß Deutschland den Krieg verliert, hat man die Sb. Sachsen belogen, bevor und als sie nach Deutschland kamen:

Alle nachkommenden Sachsen nach Deutschland glaubten ihrerseits, daß die Zuerstgekommenen die Wahrheit erzählten, wenn sie- in Siebenbürgen mit einem neuen Auto ankommend- meistens nicht die Wahrheit über deren bescheidene, von Sparsamkeit, Ignoranz der Einheimischen und Mühsal begleiteten Lebensverhältnisse in Deutschland erzählten, und folgten nach.
Damit hatte man auch den "Großrumänen" einen großen Gefallen getan- was die kommunistischen Führer in den 1950ern den Sachsen durch Zerschlagung der Gemeinden und Zerstreuung in alle Himmelsrichtungen antun wollten, haben die deutschen Behörden sowie die Erstgekommenen erledigt, indem sie die Sachsen zur Massenauswanderung seit 1970-1990 animiert und manipuliert haben [ oder wer hat schon in Siebenbürgen vor der Ausreise genügend Informationen gehabt, um anhand objektiver Fakten eine Entscheidung für oder gegen die Ausreise zu treffen? M.E. war es meistens der Herdentrieb, der die Sachsen ausreisen ließ: genauso laufen die Schafe manchmal in der Panik dem Bock nach und stürzen alle die Klippe herab... wohin... sicherlich nicht ins Paradies.

Die Sachsen waren sogar so dumm, der Securitate nochmals den Kopfpreis zu bezahlen, nur um - oft nach langen Jahren des vergeblichen Wartens, ohne noch kritisch das alles zu hinterfragen, ob sich das auch wirklich lohnt, auswandern zu "dürfen".

Meiner Meinung nach wurde die Tragödie der Sb. Sachsen durch die Auswanderung erst richtig begonnen, mit den Schwerpunkten ab den 70er Jahren.
Wäre die Auswanderung nur in einem sehr viel kleineren Ausmaß passiert, gäbe es sächsische starke und funktionierende Gemeinden in Siebenbürgen noch.
Darauf aufbauend, wäre die sächsische Gemeinschaft wieder erstarkt, und evtl. noch 100te Jahre überlebt.
Dann hätten die Sachsen nicht ihre Seele verkauft, und hätten jetzt auch die Möglichkeit, die materielle Ebene in der Heimat zu befriedigen]

Wir waren in Siebenbürgen lediglich >hospites<, Gäste, wie es in früheren Urkunden hieß.

[ Das ist aber eine fadenscheinige Begründung für das Aufgeben der Heimat und das Auswandern!!
-- hospites in frühen Urkunden bis 1700, aber nicht heute- wir sollten nicht immer auf die Vergangenheit verweisen und stolz sein, sondern mehr auf unser heutiges Tun und Leben achten. Gibt es heute noch einen Grund, worauf stolz zu sein als Sb. sächsische Gemeinschaft [wenn es sie gibt, dann in welcher Form] und auch als Einzelperson?
Worauf sind die Sb. Sachsen jetzt und heute stolz??]

Unsere historische Stunde im Südosten lief ab, wir kehren daher als Teil des deutschen Exodus aus dem Osten nach Deutschland zurück"
[ die Formulierung finde ich nicht passend-nationalistisch-aufgeblägt-bombastisch klingend, sicherlich kann ein Schriftsteller das so formulieren, aber kein Pragmatiker tut das-- wann hat Bergel das zu welchem Anlass formuliert?? Sicher war es für viele Sb. Sachsen aus materiellen und immateriellen Motiven falsch, auszuwandern, die eigene Identität aufzugeben, nicht nur die Heimat, wenn man das von heute aus betrachtet.
Hier in Deutschland sind wir nicht daheim und werden nie daheim sein- weil wir kein Recht und keine Fähigkeiten mehr haben, unsere eigenen Gemeinschaften, Schulen, Rentenversicherungen, politischen Parteien zu gründen und zu erhalten- aber das alles gibt es in Siebenbürgen NOCH!].

Sonstwo auf der Welt fühle ich mich oft besser, gerade auch, weil ich vor der Ausreise nach Deutschland der Mär vom "deutschen goldenen Kalb" und daran geglaubt habe,
daß ich als sozialer Mensch, der in Rumänien der Neamt war, in Deutschland willkommen bin, was falsch war, und weil mich die Ignoranz und Inakzeptanz der Deutschen uns gegenüber anödet und ich es satt habe, soviel Unwissenheit hier immer wieder zu begegnen, gerade was uns Sb. Sachsen betrifft].

Karl, wir sollten das "Hier" und das "Jetzt" genießen, ech denke in zwei- drei Generationen gibt's "UNS" nicht mehr; so oder so....
[ Natürlich geniessen wir, indem wir hier Fett ansetzen, Häuser, Garagen und Gärten pflegen, konsumieren, international werden, rumreisen, Karriere machen, Individualisten sind-- aber der Schmerz, daß es uns nicht mehr geben wird, sitzt tief...UND GERADE DESWEGEN sollten wir nicht so einfach aufgeben, sondern unsere Identität weiter pflegen, weiter alles tun, um nicht assimiliert und wegradiert zu werden.
"Gibts uns nicht mehr": Die Wette nehme ich gerne an: ich gehe davon aus, dass es uns als Sb. Sachsen in frühestens 4-5 Generationen nicht mehr gibt-- aber vielleicht sollten wir vorher klären, wodurch der Zeitpunkt, nach dem es uns Sb. Sachsen nicht mehr gibt, beschrieben werden kann: wenn der letzte sich als Sb. Sachse titulierende Mensch gestorben ist, oder wenn es keine funktionierende Gemeinschaft oder Familie der Sb. Sachsen mehr gibt??]

NfU

Deine persönliche Meinung zu dieser aufgestellten These, würd' mich schon interessieren.
[ Welche These meinst Du genau, hat Dir mein Kommentar was geholfen?]
Johann
schrieb am 03.06.2008, 20:34 Uhr (am 03.06.2008, 20:37 Uhr geändert).
@ Robert
Meiner Meinung nach ist es kein Fortschritt, wenn man alle sbs Vereine in den Verband integriert. Jetzt schon sind die Tagungsordnungen in den einzelnen Gremien des Verbandes derart ausgelastet, dass die überwiegende Mehrheit nur angesprochen wird, da kaum mehr als zwei Themen pro Sitzung gründlich besprochen werden können. Dies ist nur ein von mehreren wichtigen Punkten, die dagegen sprechen.
Die Mär, von sbs Geschlossenheit über 900 Jahre, wird zwar oft gesungen, hat mit der historischen Realität kaum etwas zu tun.

@ seberg Menschen genauso wie Gemeinschaften, die keine Grenzen setzen können, sind nicht überlebensfähig.
Der "flexible Mensch" (Sennett) ist alles andere als erstrebenswert. Auch die Radikalindividualisten von ehedem suchen mittlerweile neue Verwurzelungen, verlässliche Ligaturen und sichere Häfen für Geborgenheit.
Frauen/Männer, die für all/alles offen bleiben wollen, sind nicht bindungsfähig und werden nie eine Familie gründen. Das Gleiche gilt für Personen, die sich zu keiner Nation oder Kultur bekennen.
Die sbs Tradition ist das Ergebnis von Auswahlprozessen, die über Jahrhunderte stattgefunden haben. Eine Gemeinschaft, die keine Traditionen und Grenzen pflegt, ist nicht überlebensfähig.
Wichtig ist natürlich, dass diese Prozesse zivilisiert ablaufen. Rassenlehren eignen sich dazu nicht.
"Das Dasein einer Nation ist - erlauben Sie mir dieses Bild - ein tägliches Plebiszit, wie das Dasein des einzelnen eine andauernde Behauptung des Lebens ist" (Renan 1882, der Beitrag von Renan ist veröffentlicht in Jeismann/Ritter 1993: 309). Wer sich zur sbs Gemeinschaft bekennt, sollte willkommen sein, egal etwa welche Hautfarbe er hat. Den sbSachsen, die dies nicht mehr tun, sollte man von primitiven Moralpredigten verschonen und Glück Wünschen auf ihren weiteren Lebensweg.
@Karl
Wer anderen historische Unkenntnisse vorhält, sollte selber mindestens ein Minimum vorweisen können.
Du kennst offensichtlich nicht einmal die Fakten, wann hatten denn die sbs in Siebenbürgen eine eigene Rentenversicherung bzw. wo gibt es jetzt eine RV für die dort lebenden Sachsen?? Um nur ein falsches Beispiel zu zitieren!
Auf die krausen Verschwörungstheorien, die du seit Jahren hier publizierst, lohnt es wirklich nicht einzugehen!
rhe-al
schrieb am 03.06.2008, 20:37 Uhr (am 03.06.2008, 21:00 Uhr geändert).
joker schrieb:
(...)
Ist es wirklich ne gute Einstellung des neuen Vorsitzenden zu sagen er werde "den Teufel tun um auf jemanden zu zu gehen" nach dem Motto: "Die anderen sollen zu uns kommen, wir machen keinen Schritt auf sie zu..." Wie will man den Verband stärken wenn man sich auf diese Position stellt?
(...)


dem stelle ich einen Kommentar jokers zu dem Artikel vom 29.April 2008 Musikwoche in Löwenstein entfaltet große Integrationskraft gegenüber:

joker schrieb:
joker schrieb am 29.04.2008, 03:07 Uhr:
Wir würden uns freuen wenn sich von der GDMSE jemand bei uns (RTI-Radio http://rti-radio.de/ ) melden würde, und vielleicht mit uns gemeinsam eine Sendung zur Deutschen Musikkultur im südöstlichen Europa gestalten würde?
Wäre toll! Meldet Euch doch mal!


Empfehlung von S.Irene:

S.IRENE schrieb:
S.IRENE schrieb am 29.04.2008, 09:49 Uhr:
Hallo Joker, ich schlage vor, RTI meldet sich bei der GDMSE.


darauf joker:

joker schrieb:
joker schrieb am 01.05.2008, 19:57 Uhr:
@ S.Irene: Ich habe drüber geschlafen und habe überlegt ob mein Kommentar auf diesen Artikel eigentlich als "melden" in dem Sinne verstanden werden kann oder nicht, und warum Du uns empfiehlst das RTI sich bei der GDMSE melden soll....?


Es ist leider öfters in den hiesigen Foren zu bemerken, dass
Teilnehmer unvollständig zitieren, oder aus Beiträgen das rauslesen wollen was ihnen gerade so in die schon vorgefertigte Meinung passt.

Kritik ist gut, und wenn sie konstruktiv ist, sicherlich auch erwünscht.

Wer's besser kann, der gehe mit gutem Beispiel voran und glänze nicht durch verletzte Eitelkeit wenn ihm ein gutgemeinter Tipp zugesteckt wird.
gloria
schrieb am 03.06.2008, 22:19 Uhr (am 03.06.2008, 22:30 Uhr geändert).
@Karl
"so war und ist es meistens nicht möglich gewesen, daß sich Anverwandte oder aus der selben Gemeinde ausgewanderte Sb. Sachsen am selben Ort niederlassen, das wurde meistens unterbunden, man wurde bei der Einwanderung- insbesondere nach 1990- in irgend einen Landkreis verwiesen."
Bei Verwandten stimmt diese Aussage nicht.
Und wie hatten Sie sich die Aufnahme vorgestellt??
Vielleicht alle Siebenbürger Sachsen aus einem Dorf in Siebenbürgen,nach Deutschland an einen Ort anzusiedeln?Womoglich noch alle Einheimischen von da zu verbannen um Platz für uns zu schaffen,denn wir sind die Wichtigsten auf dieser Welt.
Nun wundert mich ihre Einstellung nicht mehr!!!
Ich weiß nicht wo Sie in Siebenbürgen gelebt haben und welche Rechte Sie dort hatten,wir hatten ganz wenige,wurden halt geduldet,wenn wir kooperativ waren,immer schön mit den Päckchen Kaffee antanzten-aber sonst war das Leben düster.Das sich heute viel geändert hat,ist ein Märchen.Natürlich verspricht sich die rumänische Regierung viel von Rückkehrern mit viel Geld in den Taschen,wie lange das Wohlwollen und die Versprechungen anhalten - steht in den Sternen.
Elsi
schrieb am 03.06.2008, 22:38 Uhr (am 03.06.2008, 22:48 Uhr geändert).
Johann – ich habe in deinem Kommentar die Stellungsnahmen von seberg überhaupt nicht wiedererkannt und ich frage mich, ob du seine Beiträge nicht begriffen hast oder absichtlich daraus etwas ganz anderes machst, als das, was intendiert war.
Ich möchte seberg nicht vorgreifen, ich finde jedoch, dass deine Aussagen, gerade weil sie –meiner Meinung nach- kaum etwas mit sebergs statement zu tun haben, hinterfragt werden müssen.

seberg Menschen genauso wie Gemeinschaften, die keine Grenzen setzen können, sind nicht überlebensfähig.

Wer hat denn hier von „keine" Grenzen setzen gesprochen?

Der "flexible Mensch" (Sennett) ist alles andere als erstrebenswert.

Von wem/was nicht erstrebenswert?

Auch die Radikalindividualisten von ehedem suchen mittlerweile neue Verwurzelungen, verlässliche Ligaturen und sichere Häfen für Geborgenheit.

Wo suchen sie Bindungen? Sollte es vielleicht doch auch etwas anderes geben außer Volk/Nation/Familie?

Frauen/Männer, die für all/alles offen bleiben wollen, sind nicht bindungsfähig und werden nie eine Familie gründen.

Für „alles“ offen bleiben wollen? Wie war das ein paar Kommentare davor mit dem Wörtchen „alles“? Du hast dich vehement dagegen gewehrt, nicht? Es ging nie darum! Was soll denn diese Aussage? Nicht bindungsfähig? Keine Familie? Weißt du eigentlich ob hier angesprochene Personen eine Familie haben? Hast du dir mal überlegt, was du dir erlaubst?

Das Gleiche gilt für Personen, die sich zu keiner Nation oder Kultur bekennen.

Welches „Gleiche“? Sie sind nicht bindungsfähig und werden „nie“ eine Familie gründen?

Die sbs Tradition ist das Ergebnis von Auswahlprozessen, die über Jahrhunderte stattgefunden haben. Eine Gemeinschaft, die keine Traditionen und Grenzen pflegt, ist nicht überlebensfähig.

Auswahlprozessen wovon?
Es geht doch nicht darum, dass man keine Traditionen und Grenzen pflegt…

Wichtig ist natürlich, dass diese Prozesse zivilisiert ablaufen. Rassenlehren eignen sich dazu nicht.

Was bedeutet denn „zivilisiert“, lieber Johann und was/wer wäre dann im Gegensatz dazu… „unzivilisiert“?

"Das Dasein einer Nation ist - erlauben Sie mir dieses Bild - ein tägliches Plebiszit, wie das Dasein des einzelnen eine andauernde Behauptung des Lebens ist" (Renan 1882, der Beitrag von Renan ist veröffentlicht in Jeismann/Ritter 1993: 309). Wer sich zur sbs Gemeinschaft bekennt, sollte willkommen sein, egal etwa welche Hautfarbe er hat.

Was bedeutet für dich, sich zur Gemeinschaft zu bekennen? Wäre dir der Gedanke zugänglich, dass es möglicherweise mehr als nur eine Möglichkeiten gibt, sich zu der Gemeinschaft zu bekennen?

Den sbSachsen, die dies nicht mehr tun, sollte man von primitiven Moralpredigten verschonen und Glück Wünschen auf ihren weiteren Lebensweg.

Wie wahr: man sollte die SbS von primitiven Moralpredigten tatsächlich verschonen, Johann...

Und die Ausgrenzung geht weiter...



Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.