Kontinuitätstheorie versus Migrationstheorie

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sibihans
schrieb am 20.02.2011, 14:19 Uhr
@Lucky,
wir brauchen "DORT" nicht mehr, und den Untergang haben wir schon akzeptiert, das ist die Wahrheit.

Der Turm der Erinnerung

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Der Turm soll erinnern an:

* 850 Jahre Geschichte der Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen.

* die Gestalt eines Wehrturmes, der in den Ringmauern der Kirchenburgen an die Verteidigung einer durch Jahrhunderte angefochtenen Identität dieser deutschen Volksgruppe mahnt.

* die Wehrtürme der Siebenbürger Sachsen, die zur Verteidigung der höchsten Werte dieser Volksgruppe: Freiheit, Eigentum, Sprache, Sitte und Glaube dienten.

* an den Verlust der Heimat Siebenbürgen infolge des Zweiten Weltkrieges und der kommunistischen Herrschaft in Rumänen.

* an die von dem Land Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufene Patenschaft für die Siebenbürger Sachsen.

* an die Worte des "Vaters der Siedlung der Siebenbürger Sachsen" Robert Gassner, bei der Grundsteinlegung der Siedlung in Drabenderhöhe: "Wir sind daheim!"


lucky_271065
schrieb am 20.02.2011, 15:44 Uhr
@ Sibihans

Grumpes schrieb:
"Wir brauchen das "Dort"nicht mehr..." etc.

Meinst Du damit, dass Ihr (damit meine ich nicht ein abstraktes "Euch" als geschlossene Gruppe, und erst recht nicht als Gegenpartei, sondern jeden Einzelnen) den Untergang - der Siebenbürgisch-Sächsischen Gemeinschaft - in Siebenbürgen schon akzeptiert habt? Oder den in Deutschland, Österreich, Kanada, USA? Oder insgesamt? Aus Deinen Fotos ist ersichtlich, das Manche den Untergang der alten Heimat schon 1966 beklagt haben. Als die meisten ja noch in Siebenbürgen lebten. Für mich schon erstaunlich.

Ich kann es ja verstehen, dass man ein Problem damit hat, wenn man die "alte Heimat" aufgegeben hat, weil man keinerlei Zukunftsperspektive mehr sah. Damals, unter der Diktatur. Doch jetzt hat die Perspektive sich plötzlich verändert. Man kann auch in der alten Heimat frei leben. Wenn man will. Man kann sie zumindest frei besuchen. Man kann Geschäfte dort machen, wenn man will. Oder auch als Rentner zumindest einen Teil der Zeit dort leben. Etwa 15.000 Landsleute leben immer noch dort. Zumindest einige davon auch zufriedener als einige der Ausgewanderten.

Ein Projekt mit EU-Geldern zur Restaurierung von 18 sächsischen Kirchenburgen ist gerade angelaufen... Der Vertrag wurde im letzten Herbst unterzeichnet vom Altbischof Dr. Christoph Klein und der rumänischen Ministerin für Tourismus etc.

Was fängt man nun damit an? Die Jugend organisiert gemeinsame Föderationsjugendlager, diesmal in Kanada. Ein andermal in Siebenbürgen. Oder in Deutschland oder Österreich. Scheinen keine besonderen Probleme damit zu haben. (Siehe Artikel in der Siebenbürgischen Zeitung online, heute). Eher scheint sich die ältere Generation da schwerer zu tun. Ein Paradox?

Wenn mir eine persönliche Frage erlaubt ist: Wieso erscheinst Du noch im Trachtenhemd, Sibihans?

P.S. Selbst in der Deutschen Evangelischen Kirche in Kapstadt, wo ich heute morgen war, ist auch ein Siebenbürger Sachse mit dabei in der Gemeinde. Der seine Wurzeln nicht vergessen hat. Das zu sehen war erfrischend. Zumindest für mich.
seberg
schrieb am 20.02.2011, 16:32 Uhr (am 20.02.2011, 16:55 Uhr geändert).
"Ich kann es ja verstehen, dass man ein Problem damit hat, wenn man die "alte Heimat" aufgegeben hat, weil man keinerlei Zukunftsperspektive mehr sah."

Was ist das für ein verquerer Satz?
Wer ist „man“???
Wer hat ein Problem damit, das „man“ die alte Heimat aufgegeben?
Du selbst hast ein Problem damit und willst es offenbar den Ausgewanderten einreden!
Wie wäre es, wenn du nicht ständig bei Anderen in alten Wunden herum wühlen würdest?
Die Ausgewanderten haben ganz im Gegenteil viel eher ein Problem damit gelöst, wenn sie die alte Heimat auch innerlich aufgegeben haben.
Dich hingegen reißt es immer noch viel mehr hin und her.
Du hast ein Problem und schiebst es den Ausgewanderten zu. Typisch klassische Projektion.
Und außerdem schäbig!

Es gibt nur ein Thema, dass alle betrifft und über das auch alle gemeinsam diskutieren könnten: wie verarbeitet man den Verlust dessen, was einmal Heimat war?
Alles andere ist das Wachhalten von unrealistischen, quälenden Illusionen. Es scheint, du findest darin eine Befriedigung?
Oder sind es einfach nur handfeste Interessen, z.B. an Rückkehrern?
lucky_271065
schrieb am 20.02.2011, 16:56 Uhr (am 20.02.2011, 16:59 Uhr geändert).
@ Seberg

Die Ausgewanderten haben ganz im Gegenteil viel eher ein Problem damit gelöst, wenn sie die alte Heimat auch innerlich aufgegeben haben.

Seberg, ich habe immer wieder das Gefühl, Du tust Dir richtig einen gewissen (unterbewussten?) Zwang an, um mich misszuverstehen. Oder tust Du es ganz bewusst und gewollt? Nur, um mich wieder mal angreifen zu können (allerdings diesmal in vertretbarem Rahmen). Mein Gedankengang ging noch weiter, wenn auch im nächsten und vielleicht übernächsten Satz. Also, die Essenz: Man hat ein Problem, wenn ein Totgesagter wieder Lebenszeichen von sich gibt. Ist es so nicht mehr "verquer"?

Im Grunde habe ich genau das Gleiche gesagt wie Du: wer seine alte Heimat innerlich aufgegeben hat (soweit das wirklich möglich ist), hat wohl ein Problem weniger. Doch die Entwicklungen der letzten Zeit zeigen uns, dass auch Totgesagte manchmal wieder lebendig werden. Siebenbürgen ist wieder viel mehr in Reichweite gerutscht, durch die politischen (und nicht nur) Entwicklungen der letzten Jahre. In diesem Sinne könnten jene, die die den Untergang der alten Heimat (zum Teil seit über einem halben Jahrhundert) verkündet haben. Nun plötzlich wieder ein Problem haben. Dass viele das lieber gar nicht wahrhaben wollen, kann ich verstehen.

Ich schrieb schon mal, wass ich anfangs der 90'er Jahe auch auf einer Tagung in Hermannstadt ("Evangelische Akademie, aber nicht das ist relevant) gesagt hatte:

"Ob wir bleiben oder gehn, wir sind entwurzelt".

Die einen verlieren die Heimat als geographische, greifbare Realität, mit Allem, was dazugehört. Die anderen behalten den Raum, haben aber die Gemeinschaft zum grössten Teil verloren. (Natürlich verlieren auch die, die ausgewandert sind, Vieles von der alten Gemeinschaft. Dinkelsbühl"& Co, bei allem aufrichtigen Respekt für ORganisatoren und Teilnahmer, können da wohl nur einen Bruchteil ersetzen). Ich denke, schmerzhaft ist diese Situation für uns alle, egal, wo wir leben. Jeder mag in einer anderen Phase seiner "Trauerarbeit" sein. Du wohl in einer recht fortgeschrittenen, ca 40 Jahre nach der Ausreise, wenn ich das recht verstanden habe. Für mich war die schlimmste Zeit von diesem Standpunkt Anfang/Mitte der Neunziger.

Inzwischen fühle ich mich mehr und mehr als Weltbürger, ob Du mir das abnimmst oder nicht. Ich denke, im Grunde bist Du auf einer ähnlichen Linie, wenn ich mich an einige Deiner älteren Kommentare recht erinnere. Ich denke, unsere Standpunkte sind im Grunde gar nicht so verschieden. Also reg Dich bitte darüber nicht mehr (künstlich?) auf.

Ich denke, wer sich auf dieses Forum "wagt", muss in Kauf nehmen, dass auch alte Wunden wieder schmerzen, manchmal. Aber vielleicht ist das ja Teil jener "Trauerarbeit". Die wir alle durchmachen müssen. Und daran ist - in meiner Sicht - keiner von uns "schuld". Oder jedenfalls nicht mehr schuld als auch alle anderen. Es geht um die Verarbeitung eines letztendlich kollektiven Traumas, auch wenn jeder von uns es auf seine persönliche Art zu verkraften sucht.

Aber warum sollten wir und bei all dem nicht wieder die Hände reichen können? Und cielleicht sogar jenseits der Trauerarbeit gemeinsam neue Perspektiven für unser Leben finden, in denen die "siebenbürgische Identität" doch noch einen gewissen Stellenwert bewahrt?
pavel_chinezul
schrieb am 20.02.2011, 17:12 Uhr (am 20.02.2011, 17:13 Uhr geändert).
Ich verstehe es nicht! Statt den Sommer zu genießen, lieber in die Tasten hauen! Ist die Nordhalbkugel nicht kalt genug, um einen zum Sonnen zu animieren, wenn man die Möglichkeit dazu hat?
walter-georg
schrieb am 20.02.2011, 17:20 Uhr
lucky: Vor kurzem habe ich einen Bericht über die Region Kapstadt gesehen. Die dort endenden Schollengebirge (Drakensberge) beeindrucken durch eine grandiose Landschaft, die ihresgleichen sucht! Nun bist du ja kein Geograph, aber trotzdem würde ich mir dieses Panorama nicht entgehen lassen. Nicht weit davon entfernt soll es auch eine Insel geben, die unter dem Schutz der UNESCO steht.
Verzeih mir die Frage: Wäre es nicht vielleicht sinnvoller, die Zeit, die du vor dem PC verbringst, um dich mit dem Einen oder Anderen auseinanderzusetzen, besser zu nutzen und diese Naturphänomene zu bewundern? Danach könntest du ja unter "Urlaubserlebnisse" deine Eindrücke schildern. Ich meine, wir hätten Alle mehr davon!
Joachim
schrieb am 20.02.2011, 19:50 Uhr
Hier stinkt es verdächtig nach walter-georg....
grumpes
schrieb am 20.02.2011, 20:34 Uhr (am 20.02.2011, 20:44 Uhr geändert).
@Lucky:
Ich denke, wer sich auf dieses Forum "wagt", muss in Kauf nehmen, dass auch alte Wunden wieder schmerzen, manchmal. Aber vielleicht ist das ja Teil jener "Trauerarbeit". Die wir alle durchmachen müssen. Und daran ist - in meiner Sicht - keiner von uns "schuld". Oder jedenfalls nicht mehr schuld als auch alle anderen. Es geht um die Verarbeitung eines letztendlich kollektiven Traumas, auch wenn jeder von uns es auf seine persönliche Art zu verkraften sucht.

@Lucky,
im Grunde genommen unterscheidet uns weniger als wir denken :
Du erlebst den Untergang der Soxen in Rumänien, und wir in Deutschland. Lass uns lieber einen Pali auf das sichere "Ende" trinken.
Gruß
grumpes

..... und wenn jemand glaubt dass sich unsere Kinder noch mit diesem Thema beschäftigen werden, der lebt in einer anderen Welt, in der Welt von "Gestern".
wamba
schrieb am 20.02.2011, 20:45 Uhr
Wenn du entdeckst,
dass du ein totes Pferd reitest,
steig ab.

Soll eine Weisheit der Dakota sein.
grumpes
schrieb am 20.02.2011, 20:53 Uhr
@wamba,
ich bitte dich:
Kein Pferd kann so tot sein dass man es nicht mehr reiten kann !!
wamba
schrieb am 20.02.2011, 20:55 Uhr
Man könnte die Kriterien neu definieren wann ein Pferd tot ist.
grumpes
schrieb am 20.02.2011, 20:59 Uhr (am 20.02.2011, 21:03 Uhr geändert).
.... wir besorgen uns eine stärkere Peitsche!
oder.... wir wechseln die Reiter, oder wir suchen uns andere Orte aus wo man schon immer tote Pferde geritten hat .....
Gruß
grumpes
wamba
schrieb am 20.02.2011, 21:02 Uhr
Der neue Jokey ist auch eine Fehlinvestition!
wamba
schrieb am 20.02.2011, 21:05 Uhr
Meinst Du das es besser wird wenn man mehrere tote Pferde zusammenspannt?
grumpes
schrieb am 20.02.2011, 21:11 Uhr
..Vorschlag: wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
@wamba, hör auf , die weisen uns gleich ein....
Gruß
grumpes

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