Herta Müller . Ehrung

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alma_si
schrieb am 11.02.2011, 19:56 Uhr (am 11.02.2011, 19:57 Uhr geändert).
@cäsar:

Auch ich wäre neugierig auf Reich-Ranickis Analyse von Herta Müllers Werk gewesen. Dass dann letztendlich nichts von ihm kam, führe ich darauf zurück, dass er bis Anfang 1950 ein Offizier des polnischen Geheimdiestes gewesen ist. Meine Vermutung ist, dass er Herta Müllers Schreibstil heimlich liebt, dass er sich aber - gerade wegen seiner eigenen Vergangenheit - für das Schweigen entschieden hat. Ich respektiere ihn dafür.
aurel
schrieb am 11.02.2011, 22:25 Uhr

Dass Müller den Leuten, die willens und fähig sind, auch schwierigere Literatur und nicht nur die Mainstreamsachen wahrzunehmen, bekannt war


Was Sie nicht sagen?

Es ist eine (Kampf)Aussage zu der deutschen Kultur der Deutschen.
Oare ma intelegeti?




@Mynona
Die Ignorierung des Herrn Reich ist die echte Anerkennung wahrer Literatur.


Madame Mynona, wer sich brüstet mit solcher Lektüre (und schon gleich 2 Mal) darf nichts über Marcel Reich-Ranicki sagen und zur Literatur im allgemeinen.


@Mynona
.....tja,bin grad zum 2.Mal dabei Scott McBains "Der Mastercode"zu lesen.....SF und doch so nah......;-(


Solche Literatur die zwischen Obst und Gemüse in Supermarkt zu finden ist, sollte man mögen können aber nie erwähnen, falls man sich nicht mit „Küchenliteratenruhm“ bekleckern will.

Mynona
schrieb am 12.02.2011, 00:14 Uhr (am 12.02.2011, 00:22 Uhr geändert).
Ach mein lieber aurel,du musst schon früher aufstehen um mir etwas zu meinem Literaturgeschmack zu sagen.Weißt du ich lese meistens in 3 Büchern ,abwechselnd.....da darf doch wohl eines leichtere Koste sein,du erlaubst?!

Ich glaube nicht dass dir ein Studiengang in Komparatistik etwas sagt,also back mal deine gewohnt kleinen Brötchen.Der genannte Auror schreibt keine Groschenromane,ebenso keine klassische Literur,so what?

Isst du Morgens,Mittags und Abends Gurken?
aurel
schrieb am 12.02.2011, 00:26 Uhr (am 12.02.2011, 00:28 Uhr geändert).

@Mynona
Ich glaube nicht dass dir ein Studiengang in Komparatistik etwas sagt



Hi hi, Komparatistik sagten Sie ?

Da ich so ein Schwachsinn nicht lese, hier eine Meinung einem, der mehr Geduld hat in solchen Sachen.



Der Schreiber, der sich hinter dem Pseudonym Scott McBain versteckt und »Der Mastercode« im Knaur Taschenbuch Verlag auf den Thrillermarkt geworfen hat, tut gut daran, sich für dieses 550 Seite dicke Taschenbuch nicht seiner eigentlichen schriftstellerischen Fähigkeiten zu rühmen. Was einstens bei George Orwell »1984« noch Big Brother hieß, hat sechsunddreißig Jahre später zwar keine Schwester, aber eine Mutter bekommen, deren Grundidee als Ausgangspunkt für eine spannende Story besser nicht sein könnte.
Scott McBain hat daraus einen reichlich faden Durchschnittsschmöker gemacht, bei dem Kapitel für Kapitel die Sorgen und Ängste der lebenden Bevölkerung heruntergebetet werden, zum wiederholten Male die Stufen der acht Kreditratings dem scheinbar für dumm verkauften Leser gepredigt werden, und dazwischen auf Teufel komm raus politische Intrigen zu inszenieren waren, die heute schon keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor locken könnten.


Mynona
schrieb am 12.02.2011, 00:28 Uhr (am 12.02.2011, 00:30 Uhr geändert).
aha,eine Rezession(eines Lesers )wird als Kritik angesehn,als gute Kritik wohlgemerkt....hehe

Komparatistik ist hihi?ohhhh,dein liebr Marc Aurel gehört aber auch dazu ;-(
cäsar
schrieb am 13.02.2011, 16:33 Uhr
Alma-Si,

plausibler Gedankengang. Danke. Zu den anderen Fragen könnt ihr keine Gedanken, Ideen entwickeln?
ave
Mynona
schrieb am 13.02.2011, 16:51 Uhr (am 13.02.2011, 16:52 Uhr geändert).
"Elke Heidenreich dürfte ich nicht mal erwähnen. Ich frage mich jedoch wieviel Scheiss sie den Fernsehzuschauern angedreht hat, wenn ihr zu HM, nur eine Einlassung auf deren Frisur einfällt!?"

Wieso sie hat doch gesagt H.M. hätte verdient gewonnen."Grandios"sagt sie dazu,
btw.Heidenreichs Frisur ist eher ein make over wert :-)

M.R.R.hätte ja gerne(schon wieder)einen wirklicher Literaten wie Philip Roth gewinnen sehn,an dem liegt ihm viel.Ich frage mich warum? Klar, der schreibt viel und gern über Sex ,vor allem im Alter,M.R.R ist in einem gewissen Alter,who knowes?
cäsar
schrieb am 17.02.2011, 19:46 Uhr
Na ja, am Beispiel Heidenreich wollte ich etwas zu meiner nicht geäusserten(verklausurierten) Vermutung hören(sehen), dass sie wie viele andere auch vor der Nominierung Müllers, von ihr nichts gelesen hatte!

ave
harz3
schrieb am 18.02.2011, 15:20 Uhr
FAZ von heute (Print-Ausgabe):
"Wörter sind latent zu allem fähig
Hintergründe einer Poetik: Herta Müller im Gespräch mit Michael Lentz über die "Atemschaukel""
alma_si
schrieb am 20.02.2011, 10:07 Uhr (am 20.02.2011, 10:19 Uhr geändert).
"Este vorba despre romanul scriitoarei Herta Müller “The Land of Green Plumes”, cum a fost tradus in engleza, in stilul lui Salinger, titlul german al cartii “Rowohlt Verlag” (in romaneste “Tara prunelor verzi”)."
http://ziarero.antena3.ro/1298113749-Herta_Mller_tradusa_in_America_I
Ein schöner Beispiel von Pressefreiheit, bankban.
wamba
schrieb am 20.02.2011, 10:18 Uhr (am 20.02.2011, 10:31 Uhr geändert).
So etwas nennt man Qualitätsjournalismus.

Minderer Qualität natürlich.

Grid Modorcea, Corespondenta din New York,
berichtet sehr zeitnah, das Buch ist 1998 erschienen.

Publisher: Northwestern University Press (November 11, 1998)
Adine
schrieb am 20.02.2011, 11:15 Uhr
Zu dem von alma_si reingestellten link.

Tratsch-Klatsch auf dem Dorfmarkt: "Hast du gehört?
Wer ist diese Herta?
Noch nie gehört? Ich auch nicht.
Was hat die bekommen?
Die Million?..."
Und so weiter.

In den Papierkorb mit dem Artikel!
Wer Herta Müllers Bücher gelesen hat, versteht längst, warum ihr Aufmerksamkeit und auch Preise gebühren.
alma_si
schrieb am 20.02.2011, 15:48 Uhr (am 20.02.2011, 15:53 Uhr geändert).
Mit der „Pressefreiheit“ meinte ich vorher die Freiheit, das Volk zu verdummen oder, wie in diesem Fall, zu düpieren. Wer schon mal eine Frendsprache gelernt oder gelehrt hat, der weiß, wie wichtig es ist, sich fehlerhafte Bezeichnungen oder Schreibweisen* nicht zu merken, bzw. sie diskret und unkommentiert zu beseitigen. Denn unsere Aufmerksamkeit ist immer dort am wachsten, wo etwas nicht stimmt und unser Gedächtnis speichert das am ehesten. Die Rumänen aus der Diaspora (ich lasse jetzt mal die Intellektuellen aus) lesen die ziare.ro Seiten. Wer dann im englischsprachigen Raum mit „The Land of the Green Plumes“ und im deutschprachigen mit Herta Müllers Roman „Rowohlt Verlag“ kommt, der disqualifiziert sich sofort.

Ich sage das, obwohl ich die Meinung mancher nicht teile, dass Herta Müller gegen Rumänien geschrieben hätte. Sie hat über eine Zeit geschrieben, die wir, die Zeitgenossen, alle als schrecklich empfunden haben. Auch die Rumänen.

*Es ist noch nicht so lange her, als die Werbetexter sich lustig vorkamen, wenn sie mit der deutschen Rechtschreibung herumspielten. Diese Spielereien erschienen dann auf den Billboards und ich dachte mir nur: Oh, Gott, das merkt sich jeder Neuankömmling, der gerade fleißig dabei ist, Deutsch zu lernen.

Was nicht heißt, dass ich „The Land of the Green Plumes“ nicht sehr poetisch finde – man könnte vieles hineininterpretieren. :-)
lucky_271065
schrieb am 20.02.2011, 15:54 Uhr
@ Alma Si
Es freut mich zu sehen, dass wir zumindest in der Sache Herta Müller in etwa auch gleicher Linie sind.

Das gilt auch für Adine.

Gruss aus Kapstadt

(Vielleicht liesst ja auch hier jemand Herta Müller? Wenn es sie jetzt auch auf Englisch gibt! Werde mal in Buchhandlungen fragen. Und ganz empört sein, sollte man sie nicht führen. )
alma_si
schrieb am 20.02.2011, 16:49 Uhr
Ja, du musst uns unbedingt darüber berichten, lucky. Ich wünsche dir einen schönen Aufenthalt und grüsse Nelson von uns.

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