Herta Müller . Ehrung

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Friedrich K
schrieb am 16.09.2010, 19:31 Uhr
http://www.sueddeutsche.de/politik/herta-mueller-und-oskar-pastior-der-verstrickte-gefaehrte-1.1001186
Friedrich K
schrieb am 18.09.2010, 21:21 Uhr
http://www.sueddeutsche.de/kultur/herta-mueller-und-oskar-pastior-die-mondlandung-1.1001766
getkiss
schrieb am 23.09.2010, 08:46 Uhr
Thja, außer diesen Nachrichten ist nicht mehr viel zu hören hier.
Der Lärm ist verstummt.
Was neues: Das rumänische Kulturinstitut in Venedig veranstaltet(e?, Datum nicht gemerkt) diese Woche eine Lesung aus dem Werk Herta Müllers...
"Sag mir wo die Blumen sind,
Wo sind sie geblieben?"
Der beste Freund, ein ehemaliger Spitzel.....
Ob es unter anderem IM-Namen seit 1968 Berichte aus dem Westen gibt? Fälle des Namenwechsels gab es ja.
Nix g´naues weiss mer net....
BieneX
schrieb am 24.09.2010, 13:54 Uhr
Was heute enttart ist, hat Oskar Pastior bereits nach seiner Übersiedlung 1968 dem deutschen Behörde geoutet. Es gibt keinen Beweis für Denunzierung. Ich verstehe Frau Müller nicht, weder ihre Wut noch ihr Trauer. Sie ist so pariphärisch.
joker
schrieb am 09.11.2010, 13:41 Uhr (am 09.11.2010, 13:41 Uhr geändert).
Herta Müller in Bukarest...

Der folgende Link ist nicht mehr lange funktionsfähig. Wer Herta Müller also in Bukarest im Ateneu im Gespräch mit den rumänischen Intelektuellen sehen möchte, sollte sich also beeilen.

http://tinyurl.com/herta-mueller-im-ateneu
lori
schrieb am 13.11.2010, 20:58 Uhr
Hallo Allerseits,

Na ja , sie hat der rumänischen Gesellschaft den Spiegel vorgehalten. Sie hätte sich etwas gegen die Äusserung, der Nobelpreis sei politisch, wehren müssen. Denn, die Rumänen sind nobelpreiskomplexiert, diese Äusserung heisst nach derer Lesart, dass die Rumänen immer benachteiligt werden, sie selber hätten schon längst einen Preis verdient bzw. das Ausland honorriert nicht genügend rumänische Persönlichkeiten usw.,usf.! Der Liiceanu scheint sehr überrascht gewesen zu sein, er sass da wie bestellt und nicht abgeholt!

servus
Carl Gibson
schrieb am 13.11.2010, 22:49 Uhr
@Joker - Die kritischen Fragen, die Gabriel Liiceanu "nicht" gestellt hat, könnten auf RTI gestellt werden. Oder?

Ein Genuss war der Athenäum - Auftritt (Link oben) für mich nicht.
(Ich war zur gleichen Zeit in Rumänien bzw. in Bukarest.)

Das Ganze - nach Herta Müllers Einschätzung- "circ", und das noch in schlechtem Rumänisch.
Die Nobelpreisträgerin betonte oft, "keine Dissidentin" gewesen zu sein.
Das stimmt sogar.
Auch wusste sie nichts über osteuropäische Dissidenz zu berichten, verleugnete aber erneut eine Dissidenz in Rumänien vor ihrer Ausreise 1987.
Herta Müller schilderte Missstände in einer Fabrik, vergaß aber zu erläutern, weshalb sie mit einem Kommunisten verheiratet war und weshalb sie zusammen mit diesem Kommunisten, der mich heute unter der Maske des Antikommunisten im Internet beschimpft, noch 1985 an die Rumänische Kommunistische Partei appellierte.

Diese KP ließ sie 1984 nach Paris reisen - und den werten Gatten aus Perjamosch noch 1095 in die BRD.

Nach solchen Details fragte Liiceanu nicht.
Schließlich war doch alles nur "circ" - wie in Stockholm, wo man heute eine Enthüllungsbiographie des königlichen Carl Gustav liest.
Tibor Szabolcs
schrieb am 21.01.2011, 18:24 Uhr (am 21.01.2011, 18:26 Uhr geändert).
cäsar
schrieb am 11.02.2011, 17:04 Uhr
Hallo,

Der Hype um Herta Müller hat sich gelegt. Es wurde viel geschrieben und geredet trotzdem sind bei mir einige Fragen offen geblieben.

Hat Frau Müller die Deutschen inklusive die Fachleute(Kritiker, Kollegen, Journalisten, wenn ich an die Verleger denke sowieso- Rowohlt)auf den falschen Fuss erwischt?War sie eher bekannt oder eher unbekannt? Eine mir bekannte "waschechte deutsche" Deutsch-Englisch Gymnasiallehrerin kannte HM vor der Nominierung nicht. Von einer recht bekannten Uni(Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation)weiss ich, dass sie nicht mehr als eine Randnotiz (unter Migrationsliteratur) war.

Die Literaturkritiker haben gelinde gesagt keine gute Figur gemacht. Iris Radisch von der "Zeit" machte vor der Nominierung die Atemschaukel madig(Deutschland braucht keinen Gulag Roman)nach der Nominierung ruderte sie ungeniert zurück. Elke Heidenreich dürfte ich nicht mal erwähnen. Ich frage mich jedoch wieviel Scheiss sie den Fernsehzuschauern angedreht hat, wenn ihr zu HM, nur eine Einlassung auf deren Frisur einfällt!?

Das grosse Rätsel isr für mich Reich- Ranicki. Er verweigert konsequent jede Frage zu Frau Müller. Warum? Hat er ihr Werk vielleicht übersehen? Damit hatte er früher auch keine Probleme gehabt und hat dies auch zugegeben.(Pamuk)
ave
aurel
schrieb am 11.02.2011, 17:45 Uhr (am 11.02.2011, 17:45 Uhr geändert).

@cäsar
Das grosse Rätsel isr für mich Reich- Ranicki. Er verweigert konsequent jede Frage zu Frau Müller. Warum? Hat er ihr Werk vielleicht übersehen? Damit hatte er früher auch keine Probleme gehabt und hat dies auch zugegeben.(Pamuk)


Meine Meinung zu seiner Meinung?
Eine arme Frau!
bankban
schrieb am 11.02.2011, 18:03 Uhr
@ Cäsar: die Unkenntnis der "waschechten" Deutschlehrerinnen soll ein Kriterium für die Qualität des Müllerschen Werks sein? Die haben doch kaum die "waschechte" deutsche Literatur drauf, geschweige denn die Randbereiche. Die Literaturkritik hat sie hingegen durchaus wahrgenommen - und zwar kontrovers. Davon zeugt etwa die "pro - kontra" Rezension der Atemschaukel in "Die Zeit", in etwa im August 2009, also lange vor dem Preis. Dass Müller den Leuten, die willens und fähig sind, auch schwierigere Literatur und nicht nur die Mainstreamsachen wahrzunehmen, bekannt war, wird daraus ersichtlich, dass Müller auch schon vor 2009 beinahe zwanzig verschiedene Auszeichnungen erhielt und ihre Werke in viele Sprachen übersetzt wurden. Die Auszeichnungen wiederum wurden ihr von Jurys gegeben, und da sitzen gewöhnlich Literaturkritiker (u.a.) drin. Also kann man schlecht sagen, ihr Werk sei vorher nicht anerkannt worden.
cäsar
schrieb am 11.02.2011, 18:33 Uhr
Herr Bankban,

ich habe lediglich eine Frage in den Raum gestellt! Den Artikel in der Zeit habe ich angesprochen. Die "Kontra" war Radisch wenn ich mich recht entsinne! Dass die Deutschlehrerin kein Massstab ist, ist mir bewusst, sie sollte es auch keiner sein. Trotzdem bleiben die Fragen die ich gestellt habe weitgehend offen. Was ich noch zusätzlich ziemlich sicher weiss,ist dass ein grosser Buchhändler(ich glaube der Marktführer) die Nachfrage nach HM unmittelbar nach der Nominierung nicht decken konnte! Der falsche Fuss- ich meine das nicht tendenziös um eine Theorie zu unterstützen, ich glaube jedoch, dass es einige Profis geben muss, die meine Fragen beantworten können.


ave
Mynona
schrieb am 11.02.2011, 18:40 Uhr
Die Ignorierung des Herrn Reich ist die echte Anerkennung wahrer Literatur.
bankban
schrieb am 11.02.2011, 18:42 Uhr (am 11.02.2011, 18:43 Uhr geändert).
Hallo Cäsar,

ihre Fragen sind ja allesamt berechtigt, dennoch werde ich den Verdacht nicht los, dass da eine gewisse Richtung sich hinter ihnen versteckt. Dabei argumentieren Sie doch wiederholt damit, wie wenige Leute das Werk von HM gekannt haben. Ach, wissen Sie, angesichts der Bestsellerlisten, die soviel Schund beinhalten, bin ich mittlerweile dazu übergegangen, zu sagen, dass was den Geschmack des "geschätzen" Publikums dermaßen trifft, gut nicht sein kann. Mit anderen Worten: "Scheiße schmeckt gut. Millionen Fliegen können nicht irren". Und hieraus abgeleitet, spricht die Tatsache, dass etwa Hugendubel oder Thalia zu wenige Müllerwerke vorrätig hatte, eher für die Qualität von Müllers Romanen, denn beide Buchhändler kaufen jene Bücher mit großen Rabatt ein, deren Lagerkosten klein sind, weil sie für schnellen Umsatz sorgen (also Schund).

@ Mynona: Danke!!!
cäsar
schrieb am 11.02.2011, 19:31 Uhr
OK,ihr haltet also nicht viel von Reich -Ranicki, den hielt ich für eine Institution. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Herr Bankban,

Jetzt haben Sie den einen Verlag genannt. Ihre Argumentation kann ich verstehen, dennoch kann ich sie nicht vollkommen akzeptieren. Den Gedankengang Masse statt Klasse kann ich nachvollziehen. Ist es aber nicht so, dass der eine Verlag auf dem falschen Fuss erwischt wurde, oder anders ausgedrückt, geschlafen hat. Müsste er nicht am Puls des Geschehens sein...so gesehen ist ihm auch Umsatz entgangen.Unmittelbar nach der Nominierung ausverkauft, das ist schlechte Planung.

ave

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